Veggie, wer zwingt Dich denn, weiterzulesen? Ich würde kein Buch weiterlesen, das mir nicht gefällt. Ich finde es klasse und bin schon in Teil 5, die Zeitsprünge finde ich nicht dramatisch, da sie alle chronologisch stattfinden, also alles nacheinander passiert. Wäre schade, aber ich würde mich nicht dazu zwingen, das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
'Buddenbrooks' - Teil 01 - 02
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Ich zwinge mich und manchmal lohnt es sich sogar. Wie ein kleiner Zwang von mir - ich muss jedes Buch zu Ende lesen... Und den zweiten Teil finde ich schon um einiges besser...
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Durch diese Leserunde wurde ich dazu motiviert, die "Buddenbrooks" auch mal wieder aus dem Regal zu ziehen.
Gleich auf den ersten Seiten, als Tony den Artikel aus dem Katechismus aufsagen soll, mußte ich schmunzeln:
"Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen.... Dazu Kleider und Schuhe, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker und Vieh..."
An dieser Stelle hat ihr Großvater sie unterbrochen und sich nach Tonys Acker und Vieh und ihren Preisen erkundigt....
Warum erkundigt er sich nicht nach ihrem "Weib und Kind"?
Typisch für einen Katechismus (nur für einen "Anno 1835?), dass "Weib und Kind" irgendwo weit hinter "Kleider und Schuhen" aufgezählt werden....
Und auch typisch, dass diese Passage dem Großvater nicht interessiert, wohl aber Acker und Vieh.... -
Freut mich, dass tatsächlich so viele zum Buch gegriffen haben
Also die Kritik, dass Thomas Mann lange, unverständliche Sätze schreibt, wundert mich. Verständlich fand ich alles.
Was mich allerdings am Anfang total wahnsinnig gemacht hat, waren die ganzen Beschreibungen der Personen und Räume. Ich dachte nur noch: Bitte, lass keine neue Person in den Raum kommen, die wieder ausführlich beschrieben wird...
Den ersten Teil fand ich zugegebenermaßen extrem langweilig und dachte schon daran, das Buch wegzulegen. Aber da ich die Leserunde initiiert habe, wollte ich etwas durchhalten. Der zweite Teil wird auch besser, auch wenn die einzelnen Kapitel wirklich etwas springen, mir ist nicht ganz klar, wie groß die Zeitspanne ist, aber es müssen schon an die 5-7 Jahre sein bis zum Ende des zweiten oder? Oder sogar nochmehr? 10 Jahre?
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Ich finde es interessant, wie die Personen und ihre Entwicklungen bzw. die Hintergründe für ihr Verhalten langsam deutlicher werden.
Beim Brief von Gotthold, den Jean seinen Vater nicht gleich zeigen will, um ihn den Abend nicht zu verderben, handelt es sich also um eine Erbstreitigkeit (soweit dieser Begriff verwendet werden kann, wenn der "Erblasser" noch lebt ;-)), wie so oft.
Hier der typische Fall einer Patchworkfamilie!?
Anfangs fand ich das Verhalten von Gotthold nicht gerade sehr sympathisch und verständlich, schließlich war vereinbart worden, dass er 100.000 als Mitgift und später nochmal die gleiche Summe als Erbe bekommt. (Für mich hört sich das nach ganz schön viel Geld an, aber das ist natürlich auch alles relativ, je nach Familienverhältnissen und Wert des Geldes ;-)). Er war mit dieser Regelung zunächst ja auch einverstanden, möchte jetzt aber mehr Geld...
Beim Weiterlesen wird klar, dass zwischen ihm und seinem Vater seit seiner Geburt, bei der seine Mutter starb, kein gutes Verhältnis herrschte.
Hier empfinde ich nun Mitleid mit Gotthold, der ohne Mutter und mit einem Vater, der ihm den Tod seiner Mutter (unbewußt?) zum Vorwurf machte, aufwachsen musste....
Dazu eine Familie, bei der Geld und Geschäfte immer im Vordergrund stehen - da ist das Verlangen nach mehr Geld eigentlich eine logische Konsequenz... -
Caia
Ich glaube, das mit dem Leben und Sterben von Kindern hat man zur damaligen Zeit auch nicht ganz so dramatisch gesehen.
Mir kommt überhaupt so vor, als hätte der Tod zur damaligen Zeit viel selbstverständlicher zum Leben gehört als heute. Er war eben viel allgegenwärtiger und man hat auch um das Sterben von Kindern und jungen Leuten nicht so ein Drama gemacht wie heutzutage.
Tragisch für die Angehörigen war es damals wie heute sicher im gleichen Ausmaß, aber früher hat man das als gottgewolltes Schicksal angenommen, im Sinne von "der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen".Veggie
Mit dem sich zum Weiterlesen zwingen, muss ich Dir aus eigener Erfahrung recht geben. Manchmal lohnt sich das wirklich und im Falle der Buddenbrooks ganz sicher.Liebe Grüße, Sylli.
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Zitat
Original von Sylli7
Caia
Ich glaube, das mit dem Leben und Sterben von Kindern hat man zur damaligen Zeit auch nicht ganz so dramatisch gesehen.
Mir kommt überhaupt so vor, als hätte der Tod zur damaligen Zeit viel selbstverständlicher zum Leben gehört als heute. Er war eben viel allgegenwärtiger und man hat auch um das Sterben von Kindern und jungen Leuten nicht so ein Drama gemacht wie heutzutage.
Tragisch für die Angehörigen war es damals wie heute sicher im gleichen Ausmaß, aber früher hat man das als gottgewolltes Schicksal angenommen, im Sinne von "der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen".Ja, das empfinde ich auch so, vor allem, da heutzutage das Sterben und der Tod verdrängt werden, fällt sowas umso mehr auf; ich engagiere mich in einem ambulanten Hospizdienst, was meinst Du, was man da so zu hören bekommt...
Ich hab mich auch eher über die Formulierung amüsiert, vielleicht kam das nicht so rüber, dieses Vertrauen, wie es nun mal kam, kam es halt...
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Durch den ersten Teil und auch durch den zweiten musste ich mich etwas durch quälen, aber jetzt bin ich schon im vierten und hab' zumindest so viel Lust, dass ich weiterlesen werde. Tony ist manchmal richtig lustig, mal schauen was mit ihr noch so wird.
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Hallo! Zwar etwas verspätet, aber endlich bin ich auch zum Lesen gekommen. Schön, dass es mit der Leserunde noch geklappt hat...
Zum ersten Teil:
Meine Schwierigkeiten (wie schön vorher erwähnt) hatte ich beim geschilderten Mittagsmahl. Ich hatte das Gefühl mitten in die Familienverhältnisse hineingeworfen zu werden.Aber dann mutig weitergelesen und der Nebel hat sich aufgelöstBin auch anfänglich nicht draufgekommen, dass der Konsul der Sohn und die Konsulin die Schwiegertochter war
Und was meint Ihr ? Wie steht es mit Gotthold und der Einforderung seines Erbanteils ? Er hat ja nicht viel gemacht und der Vater hat ihn anscheinend gehasst. Endlich hatte er einen Fehler begangen (immer sind die Frauen an allem schuld...hihi) und der alte Budenbrook hat ihn mal gleich zurecht gestutzt. Aber wer hatte den nun die Bringschuld ? Ist doch wohl klar, dass ein verstossener, ungeliebter Sohn nicht reumütig zur Beerdigung kommt und sich mit der Familie versöhnen will. Brisantes Thema, bin gespannt wie sich das noch so entwickelt. Und wie sich die Kiddies von Konsul Johann so machen..der Zerfall einer Familie, tja.
Auf, auf zu den nächsten Teilen....
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Ich habe gestern mit dem Buch angefangen, weil ich Urlaub habe und mich dann mit solchen Büchern anfreunden kann
Ich merke aber, dass ich mich sehr konzentrieren muss, weil mir manche Beschreibungen wirklich zu langwierig sind. Ich interessierte mich noch nie für Häuser und Räume - zumindest nicht in Büchern und kann es mir daher auch nicht so gut vorstellen.
Allerdings dachte ich auch, dass es schwerer zu lesen ist.
Ich hoffe, es kommen nicht mehr so viele Personenbeschreibungen dazu, denn langsam reicht es mir mit Personen - ich blicke einfach nicht mehr durch
Toll fand ich das Buch mit den wichtigen Ereignissen der Familie. Warum hab ich nie an sowas gedacht. Es ist immer mal wieder schön für die Nachkommen...
Zu den Personen kann ich noch nicht wirklich viel sagen - sie sind ja ausreichend vorgestellt worden, aber ich möchte erst mal den weiteren Verlauf des Buches abwarten.
Doch, zu Tony möchte ich was sagen: Sie ist ja ein lustiges kleines Kerlchen - schon allein die Leute auf der Strasse so zu ärgern.... Süss
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WIEDERAUFNAHME DER LESERUNDE AB DEM 2.8.2010
So, ich fange mal an.
Ich bin noch nicht durch den Abschnitt. Schon in den ersten Kapiteln werden uns eine Menge Familienmitglieder, Bekannte, Verwandte etc. vorgestellt, Mitglieder mehrerer Generationen der Familie Buddenbrook. Auffällig ist die Genauigkeit und Bildhaftigkeit, mit der die Person, ihr Aussehen, ja sogar ihre Kleidung beschrieben werden.Sprache und Stil sind für mich im Moment ein großer Sprung, nach der Musketier-Leserunde
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Erster Eindruck: Das Buch lässt sich nicht unbedingt leicht lesen
So wie ich das verstehe, wurde Gotthold (was für ein Name :rolleyes) von der Familie verstossen, weil er unter seinem Stand geheiratet hat und dieser Gotthold fordert nun Geld von der Familie, was sie ihm aber nicht auszahlen werden....?
Die Tochter Tony will sich nicht küssen lassen vom Bruder ihrer Freundin und so verkrachen sich die Kinder. Hast das auch etwas mit dem "Stand" zu tun? Tony muss gegen Ende des Abschnittes in ein Internat gehen.
Das wär etwa so das wenige, was ich halbwegs kapiert habe. Mal schauen, ob ich mich mit der Zeit besser zurecht finde,
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Zu dem Thema "nicht leicht zu lesen" kann ich mich Euch nur anschließen! Ich bin noch nicht über die ersten 30 Seiten herausgekommen - und bis jetzt gibt es eigentlich nur Beschreibungen....
Ich hoffe, daß es bald besser wird (sonst muß ich doch noch das Hörbuch nehmen....). -
Die Familie wirkt steif wie ein Stockschirm, Ansehen und Äußerlichkeiten werden groß geschrieben. Ein normales Mittagessen gestaltet sich schon zum Bankett, immer alles perfekt.
Deshalb passt auch der ausgestoßene Gotthold natürlich nicht ins Bild...
Mal sehen, wie es weiter geht...
Ich habe das Buch vor 20 Jahren schon mal gelesen, weil ja Weltliteratur (muss man gelesen haben) , aber ich habe nur wenig Erinnerungen daran. Ich bin gespannt! -
Das das Buch nicht einfach zu lesen ist, kann ich nur :write. Bisher habe ich auch nur 40 Seiten gelesen, muß aber zugeben, daß ich so sehr damit beschäftigt bin, die einzelnen Personen auseinander zu halten, daß ich mich auf die Charaktere an sich noch gar nicht konzentrieren konnte.
Auf alle Fälle habe ich mal den Stammbaum der Buddenbrooks im Netz gefunden, das ist sicher für später sehr hilfreich. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem generellen Personenverzeichnis, bin aber bisher nicht fündig geworden und habe mir nun mein eigenes erstellt.
Falls es noch jemandem wie mir ergeht :lache, stelle ich die Personennamen bzw. die Gästeliste mal hier ein:
Jean Jacques Hoffstede - Dichter
Doktor Grabow
Pastor Wunderlich
Hr. Grätjens - Makler
Senator Doktor Langhals + Frau
Hr. Köppen ( Weinhändler ) + Frau
Konsul Justus Kröger ( = Bruder von Elisabeth Buddenbrook ) + Frau
- Sohn Jakob
- Sohn Jürgen
Lebrecht Kröger ( = Vater von Justus Kröger und Elisabeth Buddenbrook ) + Frau
Hr. Oeverdiek + Frau ( = Eltern von Fr. Kröger )Ich hoffe, ich bin mit dem Verwandtschaftsverhältnissen nicht durcheinander gekommen.
So, ich lese jetzt mal weiter, damit ich auch noch zum Inhalt äußern kann.
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Nach den ersten paar Seiten, bin ich auch gleich auf die Suche nach einem Stammbaum gegangen. Damit liest es sich schon mal ein bisschen leichter.
Ich hab vor allem Mühe mit den vielen eingeworfenen Sätzen in "Plattdeutsch" oder was ist das genau?
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Zitat
Original von Faraday
Nach den ersten paar Seiten, bin ich auch gleich auf die Suche nach einem Stammbaum gegangen. Damit liest es sich schon mal ein bisschen leichter.Ich hab vor allem Mühe mit den vielen eingeworfenen Sätzen in "Plattdeutsch" oder was ist das genau?
Platt und Französisch?
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Französisch ist klar, das versteh ich auch, da wir in der Schweiz mehrere Jahre Französisch in der Schule haben. Aber das andere? War jetzt nur eine Vermutung wegem dem Plattdeutsch, ich kenn das ja nicht