'Buddenbrooks' - Teil 03 - 04

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  • Ich habe jetzt den 3.Teil geschafft. Eure Beiträge lese ich aber lieber, wenn ich den 4.Teil auch gelesen habe.


    Diesen Teil habe ich in einem lesen können - er war (dank Tony) sehr flüssig geschrieben. Grünlich ist ja einfach nur furchtbar!!! Der junge Morten wirkt dagegen richtig sympathisch! Aber Tonys Eltern sind gegen die Verbindung - und für Grünlich. Tony läßt sich überreden und heiratet Grünlich. Ob sie wohl mit ihm glücklich wird? Die Zeit in Travemünde ist richtig schön beschrieben. Aber was in der Welt ist grüner Käse? ?(

  • Zitat

    Original von bibliocatAber was in der Welt ist grüner Käse?


    Also, das hab ich mich auch gefragt. Ich hab zwar selber letztens an der Käse-Theke einen grünen Käse gekauft, aber das was Pesto-Käse und ich bezweifle, dass der hier gemeint ist.
    Google hilft hier auch nicht wirklich weiter...
    Nun ja, von Scheibenhonig hatte ich vor den Buddenbrooks auch noch nichts gehört.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Aber was in der Welt ist grüner Käse? ?(


    Auf Seite 197 ist ein grünmarmorierter Käse genannt. Vermut.ich ahndelt es sich dabei auch um diesen - also vermutlich ein Edelschimmelkäse


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke


    Auf Seite 197 ist ein grünmarmorierter Käse genannt. Vermut.ich ahndelt es sich dabei auch um diesen - also vermutlich ein Edelschimmelkäse


    meint Dyke


    Das könnte natürlich sein - sonst würde mir auch kein Käse einfallen.


    Mittlerweile bin ich im Jahre 1850 angekommen. Tony hat eine Tochter - und der Opa Krüger ist gestorben... :wave

  • Auch mir haben der 3. und 4. Abschnitt wesentlich besser gefallen als die ersten beiden. Mittlerweile bin ich richtig gut in der Geschichte drin.


    Herr Grünlich hat um die Hand Tonys angehalten und diese hat den Heiratsantrag nach anfänglichem Sträuben angenommen. Ehrlich gesagt, war ich etwas überrascht. Über einen recht langen Zeitraum konnte sie sich den Avancen Grünlichs verweigern, verliebt sich in ihrem Urlaub in Morten, nur um dann doch relativ kurzfristig auf Anraten ihres Vaters den Antrag anzunehmen ? Irgendwie hätte ich von Tony mehr Rebellion, mehr Kampf um ihr persönliches Glück erwartet. Aber letzendlich hat sich doch ihre Erziehung und ihr Sinn für die Familientradition durchgesetzt.


    Doch diese Ehe findet ein recht schnelles Ende, als Grünlich Bankrott anmelden muß. Hier fand ich es von Johann Buddenbrook sehr anständig, daß er erst einmal überlegt, Grünlich Tony zuliebe finanziell aus der Patsche zu helfen, da er sie damals zu dieser Ehe überredet hat. Das war ein anständiger Zug von ihm, wenn auch, wie sich herausstellt, unnötig. ;-)


    Der wirtschaftliche Verfall nicht nur Grünlichs, sondern auch der Familie Buddenbrook scheint so langsam seinen Anfang zu nehmen. Zwar geht es den Buddenbrooks im Vergleich zu Grünlich finanziell noch recht gut, aber die ersten Verluste mußten auch sie hinnehmen. Ich bin gespannt, wie es Thomas gelingen wird, die Firma weiter zu führen, nachdem sein Vater verstorben ist. Denn von Christian scheint man nicht allzu viel erwarten zu können.


    Der Bankier Kesselmeyer ist wirklich sehr scheußlich dargestellt. Das Bild von ihm mit seinen zwei Zähnen werde ich wohl so schnell nicht mehr los. :lache


    Zitat

    Original von dyke
    Köstlich der Disput anläßlich der „Revolution“ zwischen Thomas Buddenbrook und Corl Smolt.
    Wie wull nu 'ne Republik
    Öwer du Döskopp... ji heww ja schon een!
    Je, herr Konsul, denn wull wi noch een.


    Das habe sogar ich verstanden und mich auch köstlich darüber amüsiert. :lache


    So, jetzt bin ich gespannt, wie es mit dem "Verfall einer Familie" weitergeht.

  • Die plattdeutschen Einschübe sind einfach herrlich!!!


    Grünlich ist bankrott - und Tony ganz glücklich wieder bei den Eltern zu sein. Sie benimmt sich direkt wieder wie die verwöhnte Tochter. Anscheinend hat sie überhaupt nichts aus ihrer Ehe gelernt.


    1855 stirbt der Konsul. Für die Familie Buddenbrook sehe ich schwarz - ob die Kinder die Firma weiterführen können? Oder kommt jetzt der "Verfall"? :gruebel


    Insgesamt hat mir dieser Abschnitt sehr viel besser gefallen - er hat sich einfach flüssiger lesen lassen.

  • Zitat

    Original von dyke
    Mein bisheriger Eindruck - es lässt sich wider erwarten leicht lesen. Die Geschichte reißt mich aber nicht vom Hocker. Sie mag für die damalige Zeit etwas besonderes gewesen sein, aber heute liest sie sich eher wie ein historischer Roman. Und der gleicht eher dem Szenario einer Soap-Opera als einem Nobel-Preis-Roman


    ketzert Dyke


    Ja, da muß ich Dir leider recht geben - dieser Abschnitt hat sich zwar besser als der Anfang gelesen - aber ich muß mich schon zwingen weiter zu lesen... :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Grünlich ist bankrott - und Tony ganz glücklich wieder bei den Eltern zu sein. Sie benimmt sich direkt wieder wie die verwöhnte Tochter. Anscheinend hat sie überhaupt nichts aus ihrer Ehe gelernt.


    Da gebe ich dir Recht. Aber zu Tonys Verteidigung muß ich sagen, daß sie es auch nie gelernt hat, auf eigenen Füßen zu stehen. Auch hier kam ihr gleich ihr Vater zu Hilfe, der die Probleme für sie löst, so daß keinerlei Unannehmlichkeiten für sie entstehen. Letztendlich ist sie auch nur das Kind ihrer Erziehung.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Da gebe ich dir Recht. Aber zu Tonys Verteidigung muß ich sagen, daß sie es auch nie gelernt hat, auf eigenen Füßen zu stehen. Auch hier kam ihr gleich ihr Vater zu Hilfe, der die Probleme für sie löst, so daß keinerlei Unannehmlichkeiten für sie entstehen. Letztendlich ist sie auch nur das Kind ihrer Erziehung.


    Leider hast Du recht - ihr Vater hat sie so (v-) erzogen.... :gruebel

  • So, den dritten Teil habe ich schon mal geschafft. Ich muss sagen, mittlerweile macht das Buch richtig Spaß, nachdem man reingefunden hat.


    Nun bewirbt sich also der schleimige und irgendwie abstoßende Herr Grünlich um Tony. Sie schwankt zwischen ihrer Pflicht, einen standesgemäßen Mann heiraten zu müssen (das war schon eine Krux damals für die Frauen) und ihren Gefühlen. Da sie es nicht schafft, eine Entscheidung zu treffen, wird sie ans Meer geschickt, wo sie den gar nicht standesgemäßen Sohn der Familie Schwarzbrock trifft und sich in ihn verliebt und er sich in sie.. trotz dem er die Adligen und eigentlich auch das Bürgertum ablehnt. Eine Zeit des Umbruchs. Leider fliegt die Sache auf, Tony weint ein paar kurze heiße Tränen und entschließt sich dann doch, ihrer Pflicht genüge zu tun und den recht unsympathisch erscheinenden Herrn Grünlich zu heiraten. Die Liebe zum Luxus und das Gefühl der eigenen Wichtigkeit waren halt dann doch größer als die zeitweiligen freiheitlichen Ideen . Brr, mich hat es ja irgendwie geschüttelt bei dem Gedanken, einen Mann heiraten zu müssen, den man im Grunde genommen abstoßend findet, nur um den gesellschaftlichen Zwängen genüge zu tun... aber so war das halt damals.


    Und auch Tom hat eine nicht standesgemäße Liebschaft mit einer Blumenverkäuferin, die er aber nun beenden muss, weil er nach Amsterdam geht... sehr schön auch der Satz "Aber wirf dich nicht weg, hörst du?... Denn bis jetzt hast du dich nicht weggeworfen, das sage ich dir...!" Nee, klar, mit ihm das war ne gute Sache, auch wenn er von Anfang an nie die Absicht hatte, sie zu heiraten...

  • Tja, die Ehe mit Grünlich war doch eher von kurzer Dauer.


    Tony bekommt ein Kind, um das sie sich nicht sonderlich kümmert, und richtet sich behaglich ein mit ihren Stühlen zu je 25 Courantmark, ansonsten lebt man eher nebeneinander her.


    Anfangs tat mir Grünlich ja noch richtig leid, als er durch den widerlichen (angeblichen Hausfreund) Kesselmeyer von seinem Bankrott erfuhr, der ja seinen rechten Spaß daran hatte ihm das mitzuteilen. Aber später zeigte Grünlich dann sein wahres Gesicht, er hatte Tony nur aus Geldgier bzw. um seine Schulden bezahlen zu können geheiratet.


    Es kommt zur Scheidung, womit sich die oberflächliche und seelisch robuste Tony schnell arrangiert und auch hierin noch das Gute sehen kann. ("Sie gefiel sich bald in ihrer Rolle als eine von unverschuldetem Unglück heimgesuchte Frau..."). Köstlich beschrieben auch, wie ihre Cousinen gegen ihre Scheidung sticheln und sie dagegenhält.


    Dazwischen kommt es noch zur "Revolution", die Konsul Buddenbrook aber noch mal abwenden kann ("Je, Herr Kunsel, ick seg man bloß: wie wull nu ne Republike, seg ick man bloß.." - "Awer du Döskopp.. Ji hew ja schon een!" - "Je, Herr Kunsel, dann wulll wa noch een."), was aber seinen Schwiegervater so erregt, dass er das Zeitliche segnet. Und schließlich stirbt am Ende des vierten Teils auch der Konsul. Die Zeit geht doch sehr schnell dahin.

  • Den gestrigen Tag habe ich fleißig zum Lesen genutzt und habe ein wenig aufgeholt. Das Buch ist mir noch deutlich besser in Erinnerung als ich es erwartete. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Verfilmungen mehrfach gesehen habe. Allerdings fehlt es mir persönlich an Diskussionsstoff. Thomas Mann beschreibt alles so ausführlich und wortreich, dass mir die Worte ein wenig fehlen.


    Tonys Heirat mit Grünlich stand ja von vornherein unter einem nicht ganz so glücklichen Stern. Eine Liebesheirat war es ja nun wirklich nicht. Weiter vorn im Buch war ja zu lesen, dass sie ihn nicht mochte, was noch nett umschrieben ist. Aber im Hause Buddenbrook gilt das Patriarchat, was Vater sagt, wird gemacht und er war für eine Liebesheirat der Tochter nicht zu haben. Tony fügt sich. Ihre Stimmungslage drückt sich aber deutlich im Wetter bei der Rückkehr nach Lübeck aus.

  • Dieser schleimige Herr Grünlich war mir von Anfang an unsympathisch! Wie er sich wichtig macht und allen um den Mund redet. Und seine angebliche wahnsinnig große Liebe zu Tony kam mir auch gleich suspekt vor!
    Wie sich dann nach seinem Bankrott herausstellt hat er sie ja vor allem nur wegen ihres Geldes geheiratet. Das ist ein richtiger Kotzbrocken!!
    Einmal kommt eine Szene vor, als Tony und Herr Grünlich zusammen frühstücken. Es wird beschrieben er esse am Morgen Kotelett und trinkt Rotwein. :pille Das ist ja ein seltsames Frühstücks-Essen!
    Da bin ich doch mal wieder richtig froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben, als die Heirat mehr oder weniger von den Eltern beschlossen wird und man sich ihren Wünschen beugen muss.


    Die Zeit die Tony am Meer in Travemünde verbringt ist sehr schön beschrieben. Morten ist auch ein ganz sympathischer junger Mann. Das er Tony nicht heiraten kann wegen der großen Standesunterschiede ist eigentlich von vornherein klar.


    Die Plattdeutschen Sätze machen mir zum Teil ein wenig Probleme. Ich musste es mehrmals lesen um alles einigermaßen zu verstehen ;-)


    Der Verfall der Familie Buddenbrook nimmt auch langsam ihren Lauf und wird immer wieder angedeutet.
    Und nach dem Tode des Vaters wird es bestimmt noch weiter bergabgehen. Ich glaube nicht, dass die Söhen das Unternehmen so erfolgreich weiterführen können.

  • Den Teil habe ich durch, aber ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll.


    Aufgefallen ist mir der Brief des Vaters an Tony, in welchem er ausschließlich auf die Wünsche und Gefühle des Herrn Grünlich abstellt, diejenigen seiner Tochter aber völlig außer Acht läßt.


    Die „Revolution“ fand ich eher belustigend denn furchterregend.


    Die Ehe mit Herrn Grünlich geht also schief, war eigentlich zu erwarten. Aber daß der so abgefeimt ist und so seine Gefühle schauspielert, hätte ich denn doch nicht gedacht. Typisch die Reaktion des Bankiers (S. 207), der meint, durch die hohen Zinsen sei er schon auf seine Kosten gekommen. Ich erwähne nicht, daß mir da die heutigen Banken und die hohen Zinsen etwa für Griechenland einfallen.


    Die seinerzeit über Herrn Grünlich eingeholten Auskünfte waren alle mehr oder weniger falsch. Ob der Konsul das diejenigen, mit denen er anscheinend doch zu tun hat, irgenwann spüren läßt bzw. heimzahlt?


    Zu Beginn des 11. Kapitels mußte ich denn etwas schmunzeln und habe erfreut festgestellt, daß ich keine gemäß der heutigen political correctness zensierte Ausgabe besitze: da stand tatsächlich der Begriff „Negerkinder“.



    Zitat

    Original von Kartause
    Allerdings fehlt es mir persönlich an Diskussionsstoff. Thomas Mann beschreibt alles so ausführlich und wortreich, dass mir die Worte ein wenig fehlen.


    :write So etwa ergeht es mir auch, wobei noch hinzukommt, daß ich wenig Zeit habe, Posts zu schreiben.



    Zitat

    Original von Rouge
    Die Plattdeutschen Sätze machen mir zum Teil ein wenig Probleme.


    Nicht nur Dir, die machen mir große Verständnisschwierigkeiten.



    Nach weniger als einem Drittel des Buches ist der Konsul also schon tot. Daraus könnte man schließen, daß jetzt rund fünfhundert Seiten Verfall der Familie kommen. Oh je.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • In den letzten Tagen war ich ja zwangsweise ein bisschen buchabstinent, habe aber ein weinig darüber nachgedancht warum für mich das Buch doch so wenig Diskussionspotential birgt. Schließlic gefällt mir sehr gut. Zum Teil hängt damit vielleicht das von SiCollier angeführte "Zeitlose" zusammen. Es fällt mir schwer es im 19. Jh. festzumachen. Ich finde aber auch nichts Neues, was ich mich überrascht. Das Buch ist ein reread und die Verfilmungen habe ich alle gesehen - mitunter mehrmals. Heute werde ich mir aus der Bibliothek mal die Königs Erläuterungen mitbringen. Vielleicht finde ich da noch was Interessantes drin.

  • Zitat

    Original von Karthause
    In den letzten Tagen war ich ja zwangsweise ein bisschen buchabstinent, habe aber ein weinig darüber nachgedancht warum für mich das Buch doch so wenig Diskussionspotential birgt. Schließlic gefällt mir sehr gut..


    Ich verstehe dich gut wenn du sagst, dass das Buch wenig Diskussionspotential birgt!
    Mir geht es genauso. Es macht mir viel Spaß es zum zweitenmal zu lesen, aber es fällt mir schwer etwas in der Leserunde darüber zu schreiben. Alles ist schon so ausführlich beschrieben und es bleibt nicht viel zum spekulieren. Obwohl die einzelnen Leseabschnitte doch recht lange sind, habe ich mir immer nur sehr wenig für die Leserunde notiert. Es gibt nicht viel über das man diskutieren könnte.
    Trotzdem wie schon gesagt: das Lesen macht mir auch dieses mal wieder viel Spaß :-]

  • Zitat

    Original von Rouge
    Ich verstehe dich gut wenn du sagst, dass das Buch wenig Diskussionspotential birgt!


    Hinzu kommt (bin tief im nächsten Abschnitt), daß mir keine einzige Figur sympathisch ist oder oder Identifikationspotential bietet. Insofern finde ich es erstaunlich, daß mir das Buch immer noch gefällt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Den dritten Teil habe ich jetzt beendet.


    Es handelt vor allem von meiner Namensvetterin Antonie.
    Irgendwie werde ich aus ihr nicht schlau. Auf der einen Seite wirkt sie sehr kindisch, eitel und its ganz darauf aus, ein bequemes Leben zu führen. Auf der anderen Seite entscheidet sie sich für Grünlich zugunsten der Firma. Da war ich doch sehr erstaunt. Ich unke jetzt schon einmal, dass das nicht gut gehen kann.


    Morton gefällt mir als Figur ausgesprochen gut. Er weckt die ernsthafte Seite in Tony zum Leben. Mal sehen, ob wir noch erfahren, wie er die Lösung Tonys von der Verlobung aufnimmt.


    Grünlichs Favoris

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Sehr interessant fand ich in diesem Abschnitt die Verknüpfung von Politik und Wirtschaft. Lübeck schien ja eine eigene Regierung gehabt zu haben, ähnlich aufgebaut wie es das in Hamburg heute noch ist. Der Konsul hat nicht nur die Verantwortung über seine Firma und Familie, sondern hat auch eine entscheidende Position im Senat. Wenn ich das richtig verstanden habe...
    Den Abschnitt, der von dem Aufstand vor dem Senat handelt, fand ich sehr komisch. Der Revolutionsgedanke ist nicht ganz in Lübeck angekommen. :lache


    Mit einem Skandal geht Tonys Ehe zu Ende. Grünlich hat also die Buddenbrooks von Anfang an belogen. Erstaunlich, wie gelassen Tony mit dem Betrug umgeht. Ihr kindliches Wesen kommt ihr dabei zugute, denn anscheinend wird in der Stadt schon über sie gelästert. Wahrscheinlich wird auch hinter vorgehaltener Hand getuschelt, wie blöd und geblendet die Buddenbrooks waren, auf Grünlich hineinzufallen.


    Eine tragische Rolle hat hier der Konsul. Er wirkt auf mich grundehrlich, sehr streng mit sich selbst, sehr diszipliniert und fleißig. Wenn ich an ihn denke, dann wirkt diese Person wie in Stein gemeißelt, ganz feststehend und gradlinig. Und ausgerechnet er wird von einem Pfarrerssohn hintergangen.Ihm selbst kommen unehrliche Geschäfte überhaupt nicht in den Sinn. So wirkt er zumindest auf mich. Hinzu kommt noch, dass er Tony schon ziemlich in diese Ehe gedrängt hat. Ob ihm der Betrug mehr ausgemacht hat als er sich anmerken ließ? Ob das der Auslöser für seinen Tod war?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin