Hier kann zu den Teilen 03 - 04 geschrieben werden.
'Buddenbrooks' - Teil 03 - 04
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Ich habe gerade den dritten Teil beendet.
Herr Bendix Grünlich, ein Geschäftpartner von Jean Buddenbrook, beginnt, um Tony zu werben. Tony lehnt ihn zunächst ab, wird in sich gekehrt und darf, um auf andere Gedanken zu kommen, nach Travemüde reisen. Dort lernt sie Morten Schwarzkopf kennen, und die beiden verlieben sich auf eine etwas unbeholfene Weise ineinander.
Mit Einführung dieser beiden Männer fand ich sehr vorhersehbar, was passieren wird.
Herr Grünlich ist mir sehr unsympatisch - so ein richtiger Schleimer (allein schon der Name...).
Morten Schwarzkopf ist dagegen umso netter, leider kein Kaufmann und daher vom falschen Stand.Wen von beiden sie nun heiraten wird, erschloss sich mir hingegen nicht vorher. Ich konnt mir irgendwann den Blick auf einen im Internet gefundenen Stammbaum nicht verkneifen.
Irgendwie vermute ich auch, dass Herr Grünlich in naher Zukunft ein anderes - sein wahres - Gesicht zeigen wird. Aber vielleicht liege ich damit auch falsch.
Ein kleiner Fehler (?) ist mir aufgefallen: im Buch wird es in Lübeck im Juli sehr früh dämmrig, und das gleich zweimal: einmal gegen halb sieben und einmal kurz nach dem Nachmittag (als Herr Grünlich Tony die erste persönliche Aufwartung macht)...
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Ich habe den dritten Teil auch schon durch - ich konnte irgendwie nicht aufhören, das Buch hatte mich einfach gepackt
ZitatOriginal von chaosmausi
Herr Grünlich ist mir sehr unsympatisch - so ein richtiger Schleimer (allein schon der Name...).Morten Schwarzkopf ist dagegen umso netter, leider kein Kaufmann und daher vom falschen Stand.
Geht mir ganz genauso, wie er sich bei allen anbiedert und ihnen nach dem Mund redet, bah, naja, wenn man keine eigene Persönlichkeit und Meinung hat, muss man eben alles nachplappern... Schmieriger Typ! Und Konsul und Konsulin fallen auch noch auf ihn herein...Morten ist wirklich niedlich, alleine wie er sich über die Adligen aufregt Schade, dass die Beziehung aufgrund der Standesunterschiede von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist - wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob Tony Morten wirklich geliebt hat oder ob diese Liebe nicht vielmehr eine schwärmerische Flucht, aufregendes Neues o.ä. ist (der Gedanke kam mir vor allem, als sie "glücklich und abwesend" auf seine Liebeserklärung reagiert)...
Aber schön ist es bei den Schwarzkopfs, man riecht förmlich die frische Seeluft und ich bekomme Lust, mir mal wieder an der See eine steife Brise um die Nase wehen zu lassenNaja, es war schön, BIS der schmierige Grünlich in Travemünde auftaucht und da den großen Max macht - schade, dass Tony nicht wach war, ich wette, sie hätte ihm was gehustet *gg*
ZitatOriginal von chaosmausi
Wen von beiden sie nun heiraten wird, erschloss sich mir hingegen nicht vorher.
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Irgendwie vermute ich auch, dass Herr Grünlich in naher Zukunft ein anderes - sein wahres - Gesicht zeigen wird. Aber vielleicht liege ich damit auch falsch.
Was meinst du mit "vorher"?
Ja, die Befürchtung habe ich auch - wobei ich noch schwanke, vielleicht reicht ihm ja ein "Frauchen" mit ordentlicher Mitgift (die er ja noch hochhandelt - oder war das damals üblich???) aus gutem Hause zum RepräsentierenSehr nett fand ich übrigens die erneute mit Begegnung mit Julchen - alles war genauso wie in der Kinderzeit, beide fühlen sich als etwas Besseres und versuchen einander zu übertrumpfen - manche Dinge ändern sich eben (gottseidank!) nie
P.S.: Bei dem Titel von dem Buch, das Klothilde (wer sonst...) direkt zu Beginn im Garten liest, musste ich schallend lachen: "Blind, taub, stumm und dennoch glücklich"
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Zitat
Original von milla
Was meinst du mit "vorher"?Das "vorher" bezog sich darauf, dass ich mit der Vorstellung von Grünlich und Morten vorweg ahnte, was jetzt passieren wird, aber nicht, wen von beiden sie am Ende heiraten wird.
Sorry, blöd ausgedrückt. Ich hoffe, jetzt ist es klarer.
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@ chaosmausi
Aaah ok, da hab ich wohl gepennt, jetzt ist alles klar! -
Zitat
Original von milla
ich konnte irgendwie nicht aufhören, das Buch hatte mich einfach gepacktMich hat es ebenso gepackt, einmal drin, lässt es sich wirklich richtig gut lesen.
ZitatOriginal von milla
Morten ist wirklich niedlich, alleine wie er sich über die Adligen aufregt Schade, dass die Beziehung aufgrund der Standesunterschiede von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist - wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob Tony Morten wirklich geliebt hat oder ob diese Liebe nicht vielmehr eine schwärmerische Flucht, aufregendes Neues o.ä. ist (der Gedanke kam mir vor allem, als sie "glücklich und abwesend" auf seine Liebeserklärung reagiert)...
Aber schön ist es bei den Schwarzkopfs, man riecht förmlich die frische Seeluft und ich bekomme Lust, mir mal wieder an der See eine steife Brise um die Nase wehen zu lassenIch bin auch froh, dass ich letztens die Chance genutzt habe, einen Tag in Kiel zu verbringen, ich liebe die See einfach. Naja, meine Ma ist dort auch geboren
Morten habe ich gleich mit Morten Haaket von A-HA assoziiert aber der Herr Schwartzkopf ist wirklich ein total sympathischer Mensch, hoffentlich wird das noch was mit den zweien...ZitatOriginal von milla
Naja, es war schön, BIS der schmierige Grünlich in Travemünde auftaucht und da den großen Max macht - schade, dass Tony nicht wach war, ich wette, sie hätte ihm was gehustet *gg*Der Typ ist sowas von bäääääääh, der verdient noch was auf seine hässliche Nase!
ZitatOriginal von milla
P.S.: Bei dem Titel von dem Buch, das Klothilde (wer sonst...) direkt zu Beginn im Garten liest, musste ich schallend lachen: "Blind, taub, stumm und dennoch glücklich"Ich hatte grad vorher was getrunken und habe mich so verschluckt vor Lachen, das ist auch aktuell der Running gag bei Hexens "blind, taub, stumm und dennoch glücklich"
Es macht wirklich Spaß, das Buch zu lesen, das war eine tolle Idee, mal einen Klassiker zu "bearbeiten"!
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Der dritte Teil hat mir sehr gut gefallen, auch wegen der Atmosphäre an der See und den netten Schwarzkopfs.
ZitatOrginal von Milla.....man riecht förmlich die frische Seeluft und ich bekomme Lust, mir mal wieder an der See eine steife Brise um die Nase wehen zu lassen
Nur bei unserer Entfernung zur See, kann das dauernJa, der Grünlich ist wirklich ein widerlicher Typ-schon der Name passt zu ihm!
Tony denke ich, hat ihn ganz gut durchschaut........den Konsul "blendet" leider das Geschäftliche! Und die Konsulin hat da wohl nichts mitzureden?Anders bei den Schwarzkopfs, da verteidigt die Mutter sehr wohl ihren Sohn, muß aber trotzdem vor ihrem Mann und den damaligen Standesunterschieden kapitulieren, schade!
Übrigens bezweifle ich auch, dass Tony Morten geliebt hat, eher vielleicht eine Schwärmerei! Aber vielleicht lesen wir ja nochmal von ihm?
Übrigens Hut ab vor Tony, einen Mann zu heiraten, der mich äußerlich so wenig anspricht - sie verweist ja immer recht schauerlich auf seinen Bart, den "goldgelben Favoris", brrrrr!
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Ja, die Tony ist eine interessante Person.
Das das mit dem Morten nicht ging, wurde mir schnell klar. Denn Tony lebt nach gewissen Standessätzen. Ich habe schon überlegt ob Thomas Mann mit der Einführung Grünlich auch die Lebensphilosophie widerspiegeln. Und das es zun Ende geht, das das ganze Vornehme so schnell verschwinden kann.
Interessant finde ich das Thomas Mann von Theodor Fontane (Bsp. Frau Jenny Treibel, Cecile) und dessen Frauenschicksale beeinflusst wurde.Vielleicht will Mann auch den fundamentalen Wandel des Frauenbildes des 19 Jh. hinterfragen.
Die Frau wurde aus der Gesellschaft verbannt. Während der Mann gerade durch seine auf den gesellschaftlichen Aufbau aufgerichtete Tätigkeit definiert wird.
Für den bürgerlichen Mann traten nun Attribute wie Intelligenz, Tüchtigkeit, Unternehmensgeist in den Vordergrund. Der Frau hingegen wurde Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Hingabe, Liebenswürdigkeit, Bescheidenheit, Demut, Keuschheit, Selbstopferung und bedingungslose Treue ihrem Gatten gegenüber zugeschrieben.Zofie
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Tony 2
Thomas Mann hat das Leben von Tony anhand seiner Tante Elisabeth Amalie Hippolyta, geb. Mann , gesch. Elfeld, gesch. Haag geschrieben. Tony ist ein ganz anderer Charakter als ihr Bruder Christian. Die patrizisch-bürgerliche Herkunft geht ihr über alles. Schon als Kind ist sie stolz eine Buddenbrook zu sein, kein Opfer ist ihr zu groß. Grünlich heiratet sie nicht etwa aus persönlicher Zuneigung sondern aus Überzeugung an der Geschichte der Familie zu arbeiten. Nach der Scheidung, will sie einige Jahre später den Flecken durch eine Heirat mit Permander auslöschen.
Auch nach dieser Scheidung bleibt sie gewissermaßen ein Kind.
Im Gespräch mit Thomas nach ihrer Rückkehr wird deutlich wie wichtig ihr die Familienehre ist. Mehr als vor der Gesellschaft gut dazustehen.
Die Liebelei zu Morten ist vielleicht nur eine Marotte, denn kann sie überhaupt auf Luxus verzichten?
Noch am eigenständigsten ist Tony in ihrem religiösen Denken: Die Pastoren und Missionare die in ihrem Elternhuas ein - und ausgehen sind für sie Wölfe im Schafspelz.Zofie
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Zitat
Original von sill
Übrigens bezweifle ich auch, dass Tony Morten geliebt hat, eher vielleicht eine Schwärmerei! Aber vielleicht lesen wir ja nochmal von ihm?Ja, ich glaube auch nicht, dass sie ihn wirklich geliebt hat. Eher eine jungendliche Schwärmerei. Würde mich auch interessieren, wie es mit ihm weiter geht. Vielleicht schafft er es ja doch über seinen Stand hinaus zu heiraten. Als Doktor könnte er es doch zumindest probieren.
ZitatOriginal von sill
Übrigens Hut ab vor Tony, einen Mann zu heiraten, der mich äußerlich so wenig anspricht - sie verweist ja immer recht schauerlich auf seinen Bart, den "goldgelben Favoris", brrrrr!Ja, ich war zuerst eher schockiert, dass sie ihn nun doch heiratet, weil am Anfang war sie ja doch recht aufmüpfig. Aber sie fügte sich ihrem Schicksal. In Kapitel 4 beginnt ja Hr. Grünlich schon sein wahres Gesicht zu zeigen. Er lädt ihre Eltern nicht ein. Hat er was zu verbergen?
Jetzt ist sie ja auch schon schwanger von ihm. Ich dachte, das würde etwas länger dauern, dass es zuerst nur eine platonische Ehe wird. Er hat was er will - eine gute Partie. Und sie fügt sich und genießt das sorgenfreie Leben. Aber doch gleich schwanger... Muss schon eine Überwindung sein... mit einem Mann, den man total abstoßend findet...
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Ja, ja der Gute Herr Grünlich .... das putzt schon ungemein Ist ja ein echt schleimiger Typ!
Diese Szene im Landschafstzimmer, als Grünlich Tony den versuchten Heiratsantrag macht: sie kennt ihn kaum, hat eine gewisse Abneigung gegen ihn und dann liegt er ihr flehend, heulend und bettelnd vor den Füßen! Da schubberts mich ganz arg
Sie will ihn ja eigentlich aber die Eltern und sogar der Herr Pfarrer machen enrmen Druck auf sie....
Als sie dann nach Travemünde zur Erholung fährt, so zusagen in eine Grünlichfreiezone, lebt sie auf. Dass Morten als Urlaubsflirt erhalten muß ist doch klar. Er ist so total anders als H.Grünlich: er sagt was er denkt und redet Tony nicht nach dem Mund. -
Bin nun mit dem dritten Teil auch durch.
Meine Güte, dieser Grünlich. *schüttel* Er erinnert mich ganz stark an Mr. Collins aus "Stolz und Vorurteil", das war auch so ein aufgeblasener und übertrieben pompöser Fatzke. Über das Buch "Blind, taub, stumm und dennoch glücklich" musste ich auch so lachen. Wäre aber mal interessant zu erfahren, ob es das Buch wirklich gibt.Die Beziehung zu Morten ist wohl wirklich hauptsächlich eine Schwärmerei, aber angesichts ihrer Zukunft wird sich das in der Erinnerung vermutlich immer mehr verklären. Vielleicht erfährt man ja noch etwas über Mortens Zukunft und ob er wegen seiner "subversiven" Einstellung noch Schwierigkeiten bekommt.
Man muß schon Respekt vor Tony haben, dass sie sich selbst zum Wohl ihrer Familie "opfert", weil sie sich als Teil eines großen Ganzen sieht und dann auch noch versucht dabei irgendwie glücklich zu werden. Ich fand es eine rührende Szene als sie nochmal aus der Hochzeitskutsche sprang um ihren Papa zu fragen ob er jetzt mit ihr zufrieden ist. Sie scheint doch eine sehr enge Beziehung zu ihrem Vater zu haben. Sein abschließender Satz dazu "Sie ist zufrieden mit sich selbst; das ist das solideste Glück, das wir auf Erden erlangen können." scheint fast auszudrücken, dass er doch begreift, dass es für Tony nicht einfach war, sich so zu entscheiden. Außerdem ist es natürlich eine universelle Weisheit für die manche Leute ne Menge Geld verlangen (Stichwort Selbstfindungsbücher).
Thomas zeigt auch schon erste unvermutete Anzeichen von Rebellion. Hat der Hundling doch tatsächlich eine Beziehung zu einer Blumenverkäuferin. Und jetzt muss er nach Amsterdam und nimmt Abschied. Immerhin ist er ehrlich zu ihr und auch sie hat von Anfang an gewußt, dass es nur ein Glück auf Zeit ist. Irgendwie traurig, dass man damals wirklich nur innerhalb des Standes und in Hinblick auf das Familiengeschäft und Vermögensverhältnisse heiratete / heiraten durfte.
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Zitat
Original von Paradise Lost
Thomas zeigt auch schon erste unvermutete Anzeichen von Rebellion. Hat der Hundling doch tatsächlich eine Beziehung zu einer Blumenverkäuferin.
Hmm also für mich wäre Rebellion gewesen, wenn er die Beziehung offiziell gemacht hätte, so ist er in seinen Standesdünkeln gefangen - oder wenn man es böse will, zu feige... Aber andererseits auch verständlich - nicht auszudenken!!Den vierten Teil habe ich heute im Zug verschlungen, meine Güte, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich die Buddenbrooks so fesseln könnten, toll!
Tonys Ehe scheint ja hauptsächlich auf dem Papier zu bestehen, wenn man hört, wie die Eheleute ihr "gemeinsames" Leben bestreiten (Er liest Zeitung neben ihr... :rolleyes). Soviel also zum Thema der inniglich-heißen Liebe von Grünlich, die er ihr unter Tränen geschworen hat *widerlich* Ok, es gibt ein Kind, das ja auch irgendwie entstanden sein muss, aber so wie Tony es beschreibt und es sich liest, ist es quasi wie nebenbei entstanden - eine Art eheliche Pflicht, die keiner Erwähnung bedarf...
Die Szenen über die Revolution fand ich sehr amüsant - typisch deutsch, erst bisschen Rambazamba machen und wenn der Chef kommt, brav nach Hause gehen
Dann zeigt Grünlich auch bald sein wahres Gesicht und der wahre Grund für die Ehe wird allen ersichtlich, selbst Johann erkennt seinen Fehler. Als geschiedene Frau hat man natürlich im 18. Jahrhundert keinen guten Stand, aber ehrlich gesagt, wüsste ich kaum eine Frau, die damit so gut umgehen könnte wie Tony, hier kommt ihr ihr etwas arroganten und sehr selbstbewusstes Naturell auf jeden Fall zugute (Auch wenn sie immer betont, dass ihr Leben ja quasi vorbei ist... *g*)
In diesem Kapitel fiel mir wieder der Witz und der Sarkasmus auf, der in einzelnen Szenen steckt, manchmal muss ich einfach laut loslachen, z.B. bei der Szene, in der ein Geistlicher die Köchin fragt, ob sie den Herrn liebt... Köstlich! Aber auch kleine Beschreibungen wie kurz darauf "Ausgenommen Clara und Klothilde, die jeden Sonntag-Abend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe strickten" .... *ohne Worte*
Die Schlusszene dieses Teils ist absolut beeindruckend - die Bedrohung, die lauernde Gefahr, alles ist so deutlich spürbar, zum Greifen nahe... Das Wetter mit der plötzlich ansteigenden Schwüle, dann der erlösende tosende Platzregen, der das Wasser in den Rinnsteinen schäumen lässt... Das als Hintergrund für das Geschehen im Haus - Wahnsinn!
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Zitat
Original von milla
In diesem Kapitel fiel mir wieder der Witz und der Sarkasmus auf, der in einzelnen Szenen steckt, manchmal muss ich einfach laut loslachen, z.B. bei der Szene, in der ein Geistlicher die Köchin fragt, ob sie den Herrn liebt... Köstlich! Aber auch kleine Beschreibungen wie kurz darauf "Ausgenommen Clara und Klothilde, die jeden Sonntag-Abend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe strickten" .... *ohne Worte*Die Schlusszene dieses Teils ist absolut beeindruckend - die Bedrohung, die lauernde Gefahr, alles ist so deutlich spürbar, zum Greifen nahe... Das Wetter mit der plötzlich ansteigenden Schwüle, dann der erlösende tosende Platzregen, der das Wasser in den Rinnsteinen schäumen lässt... Das als Hintergrund für das Geschehen im Haus - Wahnsinn!
Wie der Schluss dieses Teils gestaltet ist, ist wirklich perfekt gelungen, was da passiert im Hause Buddenbrook während des Gewitters, ist mit der Wettersymbolik mehr als gelungen umschrieben.
Lachen muss ich auch oft, das Buch gefällt mir immer besser.
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Zitat
Original von milla
Hmm also für mich wäre Rebellion gewesen, wenn er die Beziehung offiziell gemacht hätte, so ist er in seinen Standesdünkeln gefangen - oder wenn man es böse will, zu feige... Aber andererseits auch verständlich - nicht auszudenken!!Ich find es schon rebellisch genug, dass er überhaupt eine derartige Affäre anfängt. Noch dazu wo man sowas als "gottesfürchtiger" Mensch nicht tut, ist doch immerhin ne Todsünde. Was würde wohl sein Vater (der verhinderte Gottesmann *g*) dazu sagen?
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Ja, die Ehe mit Grünlich ist wohl jetzt passé, und man erkennt nun, wie er alle hinters Licht geführt hat, dieser Widerling! Und dann noch sein Gewinsel zum Schluß vor dem Konsul.....ich habe innig gehofft, dass dieser nicht "umkippt" und seine Meinung ändert!
Bezeichnend fand ich aber, dass Johann Buddenbrook erst seine Tochter frägt, wie es um ihre Gefühle für Grünlich steht.......er hätte ihr bestimmt finanziell geholfen!
Erstaunlich fand ich auch, dass zur damaligen Zeit eine Scheidung so unkompliziert vollzogen werden konnte, wahrscheinlich aber auch nur in gehobeneren Kreisen......
Das Makel der geschiedenen Frau dagegen, ist wohl für diese Zeit bezeichnend!ZitatOrginal von milla......... wüsste ich kaum eine Frau, die damit so gut umgehen könnte wie Tony, hier kommt ihr ihr etwas arroganten und sehr selbstbewusstes Naturell auf jeden Fall zugute
ZitatOrginall von milla "Ausgenommen Clara und Klothilde, die jeden Sonntag-Abend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe strickten" ....
Das konnte ich mir auch so richtig bildlich vorstellen, köstlich!
Ehrlich gesagt, dachte ich aber nicht, dass man sich zur damaligen Zeit schon Gedanken um die Armut Afrikas machte.ZitatOrginal von PL Ich find es schon rebellisch genug, dass er überhaupt eine derartige Affäre anfängt. Noch dazu wo man sowas als "gottesfürchtiger" Mensch nicht tut, ist doch immerhin ne Todsünde. Was würde wohl sein Vater (der verhinderte Gottesmann *g*) dazu sagen
Ich glaube für Männer war das damals kein großes Vergehen, außerstandlich eine Affäre zu haben, ich denke das war eher ein "Hörner abstoßen".Nur eine Ehe durfte es wahrscheinlich nicht werden, da mußte man "unter sich" bleiben!
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Uuuups, ich wollte ja noch etwas schreiben....
.....diesen Gosch kann ich irgendwie noch gar nicht richtig einordnen, komischer Typ irgendwie.
Das kurze Aufbegehren des Volkes und der damit verbundene Zwischenfall bei der Bürgschaft-Sitzung ist wohl bezeichnend, jedoch recht harmllos. Außer für Kröger - er nimmt sich die Sache so zu Herzen, dass er letztendlich daran stirbt.
Johann Buddenbrook tritt dem sog. "Volk" mutig entgegen und es zeigt sich ja dann auch, dass die Revolution noch recht in den Kinderschuhen steckt! Der Anfang jedoch ist getan!
Den Dialog übrigens, zwischen dem Konsul und Smolt (S.190/191) ,finde ich gerade in platt super!Und dann das traurige Ende des Konsuls........sehr spannend und dramatisch mit dem aufkommenden Wetterumschwung beschrieben!
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Ich habe soeben Teil 4 beendet. Da dies meine erste Leserunde ist, muß ich erst mal sehen wie hier so alles vor sich geht. Teil 1 und 2 hatte ich auch sehr zügig gelesen, mußte aber feststellen, daß es bei euch noch schneller ging. Bei eueren Kommentar zu Teil 3 und 4 habe ich zwischendurch mal kurz reingespitzt, wußte aber nicht, ob ich alles lesen soll oder, ob ich dann eventuell meiner Lesegeschwindigkeit vorgreife.
Wo ich nun endlich fertig bin und mich dazu äußern würde, ist bereits alles gesagt worden.Bendix Grünlich empfand ich also auch als Schleimer (vor allem wie er die zukünftigen Schwiegereltern auf seine Seite bekommen hat). Ich habe Tony die Zeit in Travemünde mit Morten Schwarzkopf richtig gegönnt. Als dann aber Grünlich in Travemünde auftaucht (Tony schläft) und Lügen erzählt über seine Verlobung mit Tony hätte ich am liebsten eingegriffen. Daß sie ihn dann dem Vater zuliebe und aus Standesgründen geheiratet hat mußte so kommen. Der Untergang des Grünlich und damit verbunden sein betteln um ihre Gunst ist ja Gott sei Dank danebengegangen. Tony (die Prinzessin) wurde geschieden. Es wurde schon erwähnt für die damalige Zeit recht schnell und ohne großes Aufheben.
Der Abschluß des Kapitels mit dem aufziehenden Wetter und dem Tod des Johann B. fand ich sehr gut.
Bin gespannt wie es weitergeht
ciao Richie -
Zitat
Original von sill
Den Dialog übrigens, zwischen dem Konsul und Smolt (S.190/191) ,finde ich gerade in platt super!
Absolut! Dadurch wirkt es noch authentischer!ZitatOriginal von Richie
Ich habe soeben Teil 4 beendet. Da dies meine erste Leserunde ist, muß ich erst mal sehen wie hier so alles vor sich geht. Teil 1 und 2 hatte ich auch sehr zügig gelesen, mußte aber feststellen, daß es bei euch noch schneller ging. Bei eueren Kommentar zu Teil 3 und 4 habe ich zwischendurch mal kurz reingespitzt, wußte aber nicht, ob ich alles lesen soll oder, ob ich dann eventuell meiner Lesegeschwindigkeit vorgreife.
Wo ich nun endlich fertig bin und mich dazu äußern würde, ist bereits alles gesagt worden.
Huhu Richie, innerhalb der Leserunden-Abschnitte dürfen ruhig Sachen stehen, die für Leser, die noch nicht so weit sind, als Spoiler gelten, sonst müsste alles gespoilert werden, was das Lesen der Beiträge ziemlich erschwert. Ich mache es immer so: Wenn ich mit einem Abschnitt noch nicht durch bin, aber gerne schon meine ersten Eindrücke schildern möchte ohne aber unerwünschterweise zuviel verraten zu bekommen, schreibe ich einfach in den Thread ohne die Beiträge im Einzelnen zu lesen. So kann jeder bei seinem Lesetempo bleiben und trotzdem schon Anmerkungen zu dem Beginn jedes Abschnitts machen, ohne sich den Lesespaß verderben zu lassen! -
@ milla
danke für den Tipp, werde es mal probieren
Richie