'Herzfresser' - Seiten 01 - 98

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    Gisa, es gibt doch auch tolle Frauenrechtsorganisationen, die hilfreich zur Seite stehen. Z.B. hat Terre des Femmes aktuell eine zweijährige Kampagne gegen "Häusliche Gewalt".


    Ja natürlich, das setze ich als bekannt voraus, Wildwasser, Zartbitter etc.
    Insgesamt glaube ich wirklich, dass sich einiges gebessert hat für uns Frauen, wenn ich da so an meine Ahninnen denke, du lieber Gott...

  • Zunächst einmal eine dicke ENTSCHULDIGUNG in diese Runde , weil ich mich mit sage und schreibe 22 Tagen Verspätung zu Wort melde. Erst habe ich den Termin verschlafen, dann hatte ich soviel um die Ohren und obendrein eine mittelschwere Lebenskrise, dass dies tatsächlich das bislang einzige Buch ist, das ich im Januar gelesen habe (was weit unter meinem gewohnten Schnitt liegt...).


    Gestern Abend aber war es soweit. Ich setzte mich mit dem "Herzfresser" ins Bett und erlebte eine Überraschung: Das Buch sog mich nach den ersten Seiten ein und spuckte mich erst nach der letzten Seite und weit nach Mitternacht wieder aus! :wow


    Ein ganz tolles Buch, soviel schon vorab. Heute Abend möchte ich mir aber erst noch eure Kommentare durchlesen, bevor ich morgen Abend selbst etwas dazu schreibe. Bis dann also! :wave

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Waldfee ()

  • Hallo Waldfee,



    wenn du trotz Lebenskrise und anderer Unsäglichkeiten trotzdem gelesen hast, ja, was soll ich sagen? Ich freue mich und auch, weil du eine Zeitlang die Außenwelt vergessen hast. Wenn mein neues Buch auch so aufgenommen wird- :-] :-] :-] :-] :-]...


    Ich bin gespannt auf deine Berichterstattung, auf deine Gedanken und deine Meinung.


    :wave herzlich, monde

  • Nachdem ich das Buch gewonnen habe, schreibe ich auch mal was in die Leserunde rein. ^^


    Ich muss gestehen, ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten reinzukommen und hab das Buch immer mal wieder auf die Seite gelegt. Mir waren zu viele zeitliche Sprünge drin und die Sätze wirkten merkwürdig abgehackt. Allerdings habe ich mir dann überlegt, dass es sich ja um Erinnerungsfetzen handelt die bei Madena wohl anhand der immer wieder erwähnten Gerüche vor dem geistigen Auge auftauchen.


    Marie wirkt auf den ersten Blick wie ein normales sehr fantasievolles Kind. Dann kommt schon auf den nächsten Seiten die Veränderung, sie ist respektlos und frech zu den Lehrern und macht sich überhaupt wenig aus Autoritätspersonen, vielleicht auch deshalb, weil keiner ihr das Gefühl gibt, ihr helfen zu können. Von zu Hause aus katholisch erzogen, ist ihre größte Angst die vor der Hölle, die ihr abartiger Vater auch gerne noch weiter schürt, wenn es seinen Zwecken dient (sonst hält er das Zeug ja eher für Humbug). Die Mutter wirkt sehr überfordert und erzählt das auch gerne jedem, sie schiebt einen Teil der Verantwortung immer auf Heinrich ab. Ich bin ja in "Luxusartikeln" diese Zeit nicht sehr bewandert, aber dafür, dass die Dame ständig über Geldnot jammert kauft sie an der einen Stelle ganz schön was ein. Und wozu braucht sie das Korsett? Ist das für ihren Rücken oder einfach nur, damit sie bei der Arbeit gut aussieht? Sie kümmert sich lieber um sich selbst anstatt sich einmal in Ruhe mit Marie hinzusetzen und zu sagen: Was ist denn los, Du kannst über alles mit mir reden. Am schlimmsten wird das bemerkbar als sie vom Onkel weg, nach Hause, möchte und ihr die Mutter ja nicht einmal richtig zuhört, gerade mal ein "Heimweh vergeht", ansonsten nur leere Phrasen. Da hätte ich mich echt aufregen können.


    Ich hatte mich erst für Marie gefreut, als sie zu Onkel und Tante nach Bonn reisen durfte, war sie doch somit in den Ferien vor ihrem Vater sicher. Das allerdings der Onkel sie auch noch missbraucht, fand ich schon ein starkes Stück. Kann ein Mensch allein wirklich soviel Pech haben? Warum sagt sie denn nicht irgendjemandem etwas? Die Angst vor der Hölle wird immer wieder genannt... aber ich glaube, dass ihre eigene persönliche Hölle eher die wäre, dass ihr niemand glauben würde, da sie ja sowieso schon als etwas verträumt gilt oder man ihr eiskalt sagt, sie wäre doch selbst schuld (was sie sich ja auch immer wieder einredet) und zum Schluß alles nur noch schlimmer wäre als zuvor.


    Mir ist aufgefallen, dass in diesem Abschnitt sehr häufig Markennamen erwähnt werden (Brandt-Zwieback, Bluna, Stuyvesant-Schirme etc.). Ich vermute, dass damit die Atmosphäre der 50er-Jahre bildlicher geschildert werden soll, ebenso wie durch die Erwähnung der damals aktuellen Kinofilme und -helden.


    Edit: Etwas fällt mir noch ein... obwohl Marie ihren Vater doch hassen müsste hat man manchmal fast das Gefühl, sie ist eifersüchtig auf Hanne, die (anscheinend!) ein so gutes Verhältnis zu ihm hat und die er auch lobt. Sie möchte auch seine Anerkennung als Vater, seine Zuneigung und sein Lob. Mich würde mal interessieren, ob Heinrich mit Hanne etwas ähnliches gemacht hat, als sie noch kleiner war (und wie es seinen jetzigen Kindern geht), ich hoffe dazu erfährt man später noch etwas.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()