Vom Winde verweht - Margaret Mitchell

  • Zitat

    Original von Helga
    Den zweiten Teil habe ich mir dann zwar auch angesehen und er war nicht so schlecht, aber es war halt nicht mehr das Wahre und den werde ich mir auch kein zweites Mal ansehen. :wave


    Das kann ich verstehen. Ich war anfangs so derbe enttäuscht von der Scarlett - aber die hat ja auch ein unvergleichliches Lächeln, das hat mich dann wieder ein bisschen entschädigt...


    Das Buch solltest du wirklich lesen, wenn du mal Zeit und Muße hast - es ist so völlig anders, aber genau wie ein langer, langer Film - vor allem, wenn du ein gutes Kopfkino hast und dir Rhett und Scarlett bildlich vorstellen kannst :-)!!

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Findus
    Nichts für ungut, es scheint so, als wären alle total begeistert über das Buch und den film. ich habe mich damals und könnte das auch heute noch, über Scarlett und ihr Verhalten geärgert. Natürlich ist alles toll beschireben, so richtig mit Herz und Schmerz. Aber wenn sich Scarlett nicht so selbstsüchtig und infantil verhalten würde, hätte das ganze auch anders ausgehen können. Tragisch für den tollen Rhett Butler, dass es nicht so war.


    Da hast du wohl Recht :-] - Scarlett war eben eine total verwöhnte Südstaaten-Schönheit - aber wer will es ihr verdenken? So waren früher sicherlich viele....

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Was für mich unter anderem den Reiz an der Geschichte ausmacht, ist u.a. daß Scarlett so eine schwierige Heldin ist. Ihre Methoden sind nicht immer die feinsten und in der Liebe macht sie gewaltige Fehler, aber nicht nur sie. Gleichzeitig aber ist sie eine Anpackerin, die sich und ihre Familie durch den Krieg bringt und über die schwere Zeit darüber hinaus. Eine nicht immer liebenswerte oder kluge, aber doch eine starke Frau.


    Was den zweiten Teil betrifft, ich habe die Verfilmung gesehen und mich maßlos geärgert, weil ich ihren Charakter da überhaupt nicht mehr wiedererkannt habe.
    zB:

  • Zitat

    Original von Findus
    Aber wenn sich Scarlett nicht so selbstsüchtig und infantil verhalten würde, hätte das ganze auch anders ausgehen können. Tragisch für den tollen Rhett Butler, dass es nicht so war.


    Das wäre mir natürlich auch immer lieber gewesen und hat mich auch immer geärgert und normalerweise hätte ich mir genau deswegen den Film auch kein zweites Mal angesehen, aber das drum herum war halt schon sehr fantastisch und sehenswert. :wave

  • Zitat

    Original von Grisel
    Was für mich unter anderem den Reiz an der Geschichte ausmacht, ist u.a. daß Scarlett so eine schwierige Heldin ist.


    Meine Cousine gab mir das Buch zurück mit der Bemerkung "Ich hasse diese Frau!". Ja, ich habe Scarlett stellenweise auch gehaßt - genau das gefiel mir im Roman. Wieviele Heldinnen kennt ihr, die so selbstsüchtig sind? Ich kenne nicht viele und es war mal was anderes, über eine Frau zu lesen, die das genaue Gegenteil der perfekten Heldin ist.


    ***
    Aeria

  • "Vom Winde verweht" ist einer meiner ewigen Lieblinge, und das schon seit über 20 Jahren. Wie oft ich es inzwischen gelesen habe, weiß ich nicht mehr, aber sehr oft.
    Selten ist mir ein anderes Buch untergekommen, in dem sämtliche Darsteller so liebevoll gestaltet sind, von dem interessanten Hintergrund mal ganz abgesehen.
    Den Film habe ich auch mehrmals gesehen und obwohl er natürlich nicht an das Buch heran kommt, ist es eine durchaus gelungene Verfilmung.


    Teil 2 habe ich gelesen, war maßlos davon enttäuscht und gehört für mich zu den Büchern, die die Welt nicht braucht. Den Inhalt habe ich auch zügig erfolgreich verdrängt.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Findus
    Nichts für ungut, es scheint so, als wären alle total begeistert über das Buch und den film. ich habe mich damals und könnte das auch heute noch, über Scarlett und ihr Verhalten geärgert. Natürlich ist alles toll beschireben, so richtig mit Herz und Schmerz. Aber wenn sich Scarlett nicht so selbstsüchtig und infantil verhalten würde, hätte das ganze auch anders ausgehen können. Tragisch für den tollen Rhett Butler, dass es nicht so war.


    Natürlich ist Scarlett zunächst die verwöhnte, trotzige Südstaatenschönheit, aber ihre (eingebildete) Liebe zu Ashley und die daraus entstehende Geschichte machen doch die Tragik des Romans aus. Sie merkt nicht, dass er für all das einsteht, was sie im Grunde doch verachtet und rennt zumindest in dieser Beziehung mehr oder weniger blind durch die Gegend.
    Ansonsten sagte doch schon ihr Vater, dass "nur das Land ewig ist; das einzige für das es sich zu leben, zu kämpfen und zu sterben lohnt" und Scarlett lebt im Grunde für Tara, auch wenn es ihr vielleicht nicht bewusst ist. Eine Frau, die unbeirrt ihren Weg geht. Auch wenn sie mir nicht immer sympathisch ist, so ist sie doch eine der wenigen weiblichen Romanfiguren, die mich immer fasziniert hat.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Wer es letztens auf hr verpasst hat.


    Am 6. Januar auf SWR um 21.50 Uhr


    Ja sie ist eine schwierige Heldin, aber auch sehr entschlossen dem ganzen Elend zu entkommen und da muß man rücksichtslos sein sonst schafft mans nicht. Der einzige der mir wirklich leid tut ist Rhett. Aber am Ende also ganz am Ende kriegt sie ihn ja doch.


    Und solche Frauen muß es auf der ganzen Welt gegeben haben sonst wären wir wahrscheinlich nicht da wo wir heute sind und würden dem Frauenwahlrecht immer noch hinterher laufen. :grin
    Wenn ihr wißt was ich meine. :wave

  • Hm... also ich finde ja gerade ihre Selbstsucht und ihre Arroganz machen sie zur Heldin.
    Endlich mal eine Heldin, die nicht brav, tugendsam und anständig ist... genau das fand ich super! :-]

  • Zitat

    Original von Kalypso


    Natürlich ist Scarlett zunächst die verwöhnte, trotzige Südstaatenschönheit, aber ihre (eingebildete) Liebe zu Ashley und die daraus entstehende Geschichte machen doch die Tragik des Romans aus. Sie merkt nicht, dass er für all das einsteht, was sie im Grunde doch verachtet und rennt zumindest in dieser Beziehung mehr oder weniger blind durch die Gegend.
    Ansonsten sagte doch schon ihr Vater, dass "nur das Land ewig ist; das einzige für das es sich zu leben, zu kämpfen und zu sterben lohnt" und Scarlett lebt im Grunde für Tara, auch wenn es ihr vielleicht nicht bewusst ist. Eine Frau, die unbeirrt ihren Weg geht. Auch wenn sie mir nicht immer sympathisch ist, so ist sie doch eine der wenigen weiblichen Romanfiguren, die mich immer fasziniert hat.


    Viele Grüße
    Kalypso


    :write


    Ich sehe sie auch durchaus als "Produkt" ihrer Zeit. Auch wenn ich damit natürlich vollkommen falsch liegen kann.

  • Zitat

    Original von Kalypso
    "nur das Land ewig ist; das einzige für das es sich zu leben, zu kämpfen und zu sterben lohnt"


    :anbet :anbet :anbet Haaaach :-] (Es gibt einfach Sätze, die brennen sich irgendwie ins Hirn ein *gg*)


    (das meine ich jetzt auf Tara bezogen, nicht auf das Land generell!)

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich sehe sie auch durchaus als "Produkt" ihrer Zeit. Auch wenn ich damit natürlich vollkommen falsch liegen kann.


    Ich teile diese Ansicht nicht, denn Menschen wie Scarlett hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das ist nur eine Frage der Persönlichkeit.


    Schon früh ist erkennbar, dass Scarlett nicht in die vorgegebene Ordnung passt, sie einen Blick für das Wesentliche hat und dass sie die Dinge in die Hand nehmen kann, wenn sie es für nötig erachtet (Liebeserklärung an Ashley) oder wenn es sein muss (Mellys Baby).


    Der Krieg, die Heimkehr nach Tara, die tote Mutter, der umnebelte Vater und die mehr oder weniger plötzliche Armut machen Scarlett zwar auf einen Schlag erwachsen und bestimmt auch härter, aber ich sehe keine wirkliche Charakterveränderung. Nur die Umstände haben sich geändert und Scarlett passt sich an. Nicht weil sie es muss, denn müssen müssten auch alle anderen, sondern weil sie es kann. Sie übernimmt die Verantwortung und schwört bei Gott, dass die nie wieder hungern will, müsste sie dafür auch stehlen und morden. Sie ist stark genug, sich daran zu halten.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso


    Ich teile diese Ansicht nicht, denn Menschen wie Scarlett hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das ist nur eine Frage der Persönlichkeit.


    Ok, ich war nicht präzise genug. Natürlich spielen ihre Grundanlagen eine starke Rolle. Ich denke aber, daß sie schon aufgrund ihres Umfelds ein zunächst verwöhntes zickiges Mädchen wurde.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ok, ich war nicht präzise genug. Natürlich spielen ihre Grundanlagen eine starke Rolle. Ich denke aber, daß sie schon aufgrund ihres Umfelds ein zunächst verwöhntes zickiges Mädchen wurde.


    Umfeld und Erziehung sind doch bei den anderen Mädels im Roman nicht anders als bei Scarlett, dennoch ist keine wie sie.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Umfeld und Erziehung sind doch bei den anderen Mädels im Roman nicht anders als bei Scarlett, dennoch ist keine wie sie.


    Sie ist aber auch eine Erstgeborene und, wenn ich mich recht erinnere, der Augapfel ihres Vaters, vielleicht auch "Sohnersatz".
    Das mag auch dazu beitragen, daß sie so komplett anders ist als zB die stille Melanie, die auf ihre Weise aber auch sehr stark ist, oder ihre Schwestern.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Sie ist aber auch eine Erstgeborene und, wenn ich mich recht erinnere, der Augapfel ihres Vaters, vielleicht auch "Sohnersatz".
    Das mag auch dazu beitragen, daß sie so komplett anders ist als zB die stille Melanie, die auf ihre Weise aber auch sehr stark ist, oder ihre Schwestern.


    Scarlett ist zwar die Erstgeborene und auch der Augenstern ihres Vaters, aber das ist nicht der Punkt. In erster Linie ist sie ganz und gar die Tochter ihres Vaters und das macht ihre Persönlichkeit aus. Sie ist nicht fügsam, kann es nicht sein, weil sie von Gerald das halsstarrige, ungestüme Wesen geerbt hat. Ihre Mutter und auch Mammy wissen das und haben Sorge, diese verhängnisvollen Eigenschaften zu vertuschen, bis Scarlett eine gute Partie gemacht hat, denn die jahrelange, mühselige Erziehung hinterlässt bei Scarlett nur eine dünne Politur, die beim geringstem Anlass abfällt.


    Scarletts Schwestern haben mehr vom mütterlichen Blut und stellen in dieser Hinsicht kein Problem dar (obwohl für mich Suellen eine einzige Nervensäge ist, aber das steht ja nicht zur Diskussion :grin).


    Und ja, Melly ist auf ihre Weise sogar sehr stark, aber im Gegensatz zu Scarlett ist sie auch eine "Dame".


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Also ich hab nur mal den Anfang vom Film gesehn. Hab aber schnell wieder weggeschaltet, ich fand das Weib einfach nur bescheuert :lache
    Vielleicht hätt ich mir den doch ganz angucken solln? Naja egal


    Das Buch klingt mehr wie eine Schnulze, und wegen dem Titel hab ich mir das auch noch nicht näher angeschaut, obwohl wirs daheim stehen haben. Vielleicht guck ich ja mal genauer, und wer weiß vielleicht gefällts mir