Tod eines Holländers - Magdalen Nabb

  • Zweiter Fall mit Guarnaccia[SIZE=7]Serienübersicht[/SIZE]


    Kurzbeschreibung


    Es gab genug Ärger, um die Polizei monatelang in Atem zu halten. Überall in Florenz wurden Touristen beraubt, Autos gestohlen, und irgendwo in der Innenstadt gingen Terroristen klammheimlich ans Werk. Dagegen sah der Selbstmord eines holländischen Juweliers wie ein harmlos klarer Fall aus. Es gab zwar ein paar Unstimmigkeiten. Aber die einzigen Zeugen waren ein Blinder und eine alte Frau, die bösartigen Klatsch verbreitete. Trotzdem war dem Kommissar nicht wohl in seiner Haut - es war alles ein bißchen zu einfach ..."Wie man Italophilie, Krimi und psychologisches Einfühlungsvermögen zwischen zwei Buchdeckel bekommt, ist bei der Engländerin Magdalen Nabb nachzulesen. Die Reihe um den einfachen, klugen sizilianischen Wachtmeister, der seinen Dienst in Florenz versieht, ist ein Kleinod der Krimikultur." (Alex Coutts / Ultimo, Bielefeld)



    Meine Meinung:


    Obwohl es sein zweiter Fall ist, kommt Wachtmeister Guarnaccia zum ersten Mal wirklich als Hauptperson in „seiner“ Krimireihe vor, da er im ersten Band bestenfalls als Statist durchgegangen ist. Diesmal ist dadurch auch der gewisse Funke übergesprungen, den eine Reihe braucht. Wenn es auch in diesem Roman erst recht spät geschehen ist, aber ich vermute, dass mich nun wieder einmal eine Serie gefangen hält.


    Nabb hat bereits im ersten Fall gezeigt, dass ihre Stärke das Erschaffen von sonderbaren und eigenwilligen Personen ist, mit denen sie ihren Ermittler einige Hindernisse und Kuriositäten in den Weg stellt. Wenn es mich diesmal auch schon fast zu sehr an Band Eins erinnert hat. Böse Zungen könnten behaupten, dass der tote Engländer durch einen Holländer ausgetauscht wurde und noch ein paar andere Details verändert wurden, da die zentrale Zeugenfigur in beiden Büchern gewisse Ähnlichkeiten aufweisen.


    Der Kriminalfall selbst kam mir an manchen Stellen zu konstruiert vor, wenn auch nicht schlecht. Sicher war es spannend erdacht, aber nur mit einigen überraschenden Wendungen und Zufällen findet die Wahrheit schlussendlich erst zum Licht. Was ich an Krimis eher weniger schätze, da ich doch die Auflösung des Verbrechens als Hauptkern des Romans ansehe.
    Dennoch gab es auch auf der kriminalistischen Schiene einige Lichtblicke zu verbuchen. Vor allem noch in der ersten Phase der Ermittlungen ging die Ermittlung noch sehr gut vor sich. Die Erläuterung des Gerichtsmediziners über seine Autopsie und welche Schlüsse er daraus ziehen kann, war noch ein Hochgenuss an detektivischen Können.


    Diesmal wurde der Schauplatz Florenz besser in Szene gesetzt. Waren es im ersten Band hauptsächlich Straßennamen, die erkennen ließen, wo der Roman spielt, so kommen nun einige italienische Eigenheiten stärker ins Rampenlicht und verleihen dem Roman ein eigenes Flair.
    Aber gerade dieses Flair wird durch die Sprache sehr oft wieder auf ein Minimum zurückgestutzt. Von einem Wachtmeister Guarnaccia zu lesen ist eben doch etwas anderes, als wenn man immer die italienischen Bezeichnungen verwenden würde.


    Fazit: Eine Krimireihe die mich immer noch nicht zur Gänze überzeugt hat, die aber wieder geschafft hat, dass der nächste Band auch gelesen wird.




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