Die rätselhaften Worte - Reginald Hill

  • Die rätselhaften Worte
    Reginald Hill


    19. Teil - Andy Dalziel / Pete Pascoe Reihe


    Originaltitel:Dialogues of the Dead
    Erscheinungsjahr Deutsch: 2001


    Inhalt
    Am Anfang war das Wort. Und das Wort war Mord.
    Ein Mann ertrinkt, ein anderer verunglückt mit dem Motorrad. Zwei Unfälle, wie es scheint.
    Doch in zwei Geschichten, die für einenLiteraturwettbewerb eingesandt werden, ist alles detailliert beschrieben.
    Nach dem dritten Todesfall dämmert es dem Kommissarduo Andy Dalziel und Peter Pascoe, dass es sich um
    einen manischen Serienkiller handeln muss, der offenbar auf Wortspiele und Shakespeare-Zitate fixiert ist.


    Meinung
    Dieser Krimi mit dem fetten Dalziel und seinem Mitarbeiter Pasco ist einfach genial -
    voller rabenschwarzem Humor und einem Plot, der es in sich hat!


    Das Kommissarduo könnte unterschiedlicher nicht sein und ergänzt sich aufgrund dessen gerade so gut: Andy Dalziel, ein dicker rechthaberischer und unsympathischer Mensch (und Chef) und Pete Pascoe, gutaussehend, hilfsbereit und nett.


    Die beiden haben es dieses Mal mit einem ganz besonderem Mörder zu tun: Dem Wortmann. Der Wortmann legt großen Wert auf literarischen Anspruch beim bzw. vor dem Töten und führt lange Zeit die Herren von der Polizei damit an der Nase herum.


    Trotz einiger Längen - das Buch hat schließlich 700 Seiten - steckt in diesem rasanten Krimi das Beste Handwerk. Der Roman lebt von einer Reihe liebenswerter und durchaus glaubwürdiger Figuren - nicht zuletzt der des Constable Bowlers, welcher sich fast unsterblich in die unwiderstehliche Rye, Assistentin des Bibliothekars, verliebt. Einzig Schade ist, das man erst recht spät auf den »Dicken«, Kommissar Andy Dalziel, trifft.
    Mit seinem rabenschwarzen Humor, seinem geschmacklosen Auftreten und seiner Leibesfülle, stellt er alle Kollegen und Mitarbeiter in den Schatten. Und das auf eine sehr glanzlose Art und Weise. Beispielsweise nennt er seinen, frisch von der Uni, gekommenen Mitarbeiter Bowler Klein-Adlerauge und weist ihn so manches Mal vor versammelter Mannschaft auf sehr unschöne Art und Weise zurecht.


    Negativ aufgefallen ist mir die - vor allem zu Beginn - miserable Übersetzung.
    Zwar ist der schwarze Humor sehr gut übertragen, aber die Leichtsinnsfehler der sonstigen Geschichte ist hinderlich und ärgerlich beim Lesen. Dies ist jedoch nur zu Anfang recht ausgeprägt. Im Anschluss fällt es noch auf, hindert dann aber nicht mehr den Lesefluss.


    Ansonsten ist "Die rätselhaften Worte" ein hervorragender Krimi mit tollen und lebendigen Figuren, einer großen Portion schwarzem Humor, literarischem Anspruch und einem Fall mit einem äußerst unüblichen und grandiosem Ende!

  • Vielen Dank für die sehr interessante Rezension, SueTown! :wave


    Ich bin ja normalerweise ein strikter chronologisch-Leser. Allerdings würde ich gerne bei dieser Serie eine Ausnahme machen.


    Wie wichtig oder empfehlenswert ist es bei der Dalziel / Pascoe Reihe die richtige Reihenfolge einzuhalten?

  • Vielen Dank euch für die nette Rückmeldung!


    Rosenstolz :
    Da diese Reihe über 20 Titel enthält von denen einige (darunter auch der erste Teil) momentan gar nicht erhältlich sind, kann man hier gar nicht chronologisch lesen. Der Verlag konzentriert sich darauf die späteren Werke zu übersetzten - scheinbar sind dieses es mehr Wert als die früheren.


    Es fehlt dir wirklich nichts, wenn du mit "Die rätselhaften Worte" anfängst. Zumal es wirklich gute und schlechte Teile dieser Serie gibt. So baut z.B. "Die Launen des Todes" auf diesem Buch auf, ich konnte es aber nicht beenden weil es so langatmig- und weilig war :-(.
    Mach ruhig, es wird dir sicherlich gefallen :-).


    Viele Grüße,
    SueTown



  • Mein Nick ist zwar Ronja, macht aber nix. :lache


    Dass nicht alle übersetzt wurden, hab ich schon gesehen. Aber auch von denen, die es bereits auf Deutsch gibt interessieren mich nicht alle gleich stark.


    Danke jedenfalls für die Antwort und den Hinweis wg. "Die Launen des Todes". :wave

  • Hallo,


    ich habe das Buch auch kürzlich gelesen und fand es schlichtweg klasse geschrieben. Hinzu kommt der sehr originelle Plot und ein wirklich witziger Schluss.


    Das Ermittlerduo Dalziel / Pascoe taucht ja erst relativ spät auf und ich kannte bisher keines der anderen Fälle. Aber die zwei sind ein derart cooles Team, dass ich mir sicher noch einige weitere Bücher aus der Reihe besorgen werde.


    Grüße,
    crycorner


    ... der auch 8 von 10 Punkten gibt.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -