Mord in Oxford
Veronica Stallwood
Originaltitel: Death and the Oxford Box
Inhalt
Die Schriftstellerin Kate Ivory erfährt von ihrer Freundin Rose, dass deren Mann Theo sie verlassen hat. Theo hat eine wertvolle Sammlung antiker Emailgefäße aus Roses Familienbesitz mitgenommen und will sie nicht wieder hergeben. Rose, finaziell in Bedrängnis, ist verzweifelt. Kate und ihre Freundinnen beschließen, die Emailgefäße auf eigene Faus zurückzuholen. Wie hätten sie auch ahnen können, dass ihr Diebstahl nur dazu dient, ein viel gravierenderes Verbrechen zu vertuschen? Denn kurz darauf wird eine von Kates Freundinnen tot aufgefunden. Kate beschließt, den Fall selbst zu untersuchen. Ein Wettlauf mit der Polizei beginnt - und mit einem skrupellosen Mörder...
Meinung
Sehr cozy! Mir persönlich zu cozy...
Kate Ivory schließt sich allmorgendlich einer Joggergruppe an, die, bestehend aus ca. 10 Personen, das Ziel hat die Fitness zu wahren bzw. auch zu steigern. Eines morgens jedoch, hört sie zufällig mit, wie eine Frau aus der Gruppe davon erzählt von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen worden zu sein und noch dazu die teure Sammlung Emaille Dosen mitgenommen hat. Da Rose, das ist die verlassene Dame, das Mitleid der ganzen Joggergruppe auf ihrer Seite hat, schmieden diese, einfach so, einen Plan um die Dosen für Rose wieder zu bekommen.
Diese Sache alleine nimmt schon sehr viele Seiten in Anspruch und liest sich sehr oberflächlich. Das diese Gruppe - Menschen die sich kaum kennen - auf die Idee kommt für Rose einen Einbruch zu begehen, nur weil sie ihr Mitleid hervorgerufen hat, scheint schon sehr überzeichnet. Der Plan dahinter ebenfalls.
Schließlich wird dann auch noch eine Frau der Joggergruppe ermordet aufgefunden und Kate entschließt sich den Mord auf eigene Faust aufzuklären, die Polizeit kriegt das ja nicht hin - die wissen zu wenig...
Hilfreich für Kate natürlich, dass die Gruppe nicht preisgeben darf, was sie am Mordabend getrieben haben. Sie würden sich selbst verraten... So hat Kate einen ungemein hohen Wissensvorsprung, der es nur ihr ermöglicht den Fall aufzuklären.
Die Figuren sind sehr oberflächlich dargestellt. Nicht einmal Kate, Hauptperson des Ganzen, hat sich bei mir festgesetzt. Sie isst viel Schokolode, hält sich fit, hat ein nettes Häuschen und schreibt wohl historische Kriminalromane, ja, aber das war 's dann auch schon. Keine Eigenarten oder Macken, die ein Schmunzeln oder "Gesicht verziehen" hervorrufen, nur eine sehr nette Person, die eher langweilig auf mich wirkte.
Die Entschlüsse und Handlungen der aufgeführten Personen sind selten nachvollziehbar und damit auch nicht authentisch. Vielmehr stellt sich des Öfteren die Frage: "Wie kommt(en) sie jetzt darauf?" Zufälle, die zur Auflösung führen, häufen sich so sehr, dass man zum (Augen verrollen) neigt.
Der Schluss (die Auflösung) jedoch war gar nicht so schlecht - mit einer kleinen Überraschung. Ebenfalls nett ist die oxford'sche Atmosphäre, die sich durch das Buch zieht und einlädt weiterzulesen. Nicht zu vergessen auch die Liebe, die hier in Kates Leben eingeführt wird...
FAZIT: Ein Cozy-Krimi für sehr seichte und anspruchslose Lesemomente, mit netter englischer Atmosphäre ausgeschmückt.