Monogam von Marek van der Jagt

  • In diesem Buch geht es laut Einband um Sex.


    Klappentext
    Wer lesen will, daß Sex allein glücklich macht, liegt mit diesem Buch genauso richtig wie die zarten Seelen, die an die große Liebe glauben, sie aber noch nicht gefunden haben.
    Und diejenigen, die über allem stehen, dürfen sich über die Schwierigkeiten anderer amüsieren...


    Über den Autor
    Hinter Marek van der Jagt verbirgt sich der erfolgreiche niederländische Jungautor Arnon Grünberg


    Meine Meinung
    Ich habe schon einige Bücher von Arnon Grünberg gelesen. Diese Geschichte begann skurill und witzig, gespickt mit intelligenten Gedankengängen des Autors.
    Bis zur Hälfte des Buches las ich das Buch sehr gerne.


    Die zweite Hälfte des Buches verliert sich in obstrusen Theorien über Liebe, Verlangen, Sex, Treue...
    Das fand ich ziemlichen Quatsch.


    Fazit, wer sich an einem halben Buch erfreuen möchte, dem empfehle ich dieses gern.

  • Inhalt: Der Wiener Marek van der Jagt entdeckt die Liebe und ist auf der Suche nach
    dem "echten" Marek, der nicht liebt und nicht geliebt werden kann. Er will herrschen und beherrscht werden, hat Verhältnisse und geht fremd, kann die
    eigene Einsamkeit jedoch nicht überwinden ...


    Bei der Erzählung "Monogam" geht es dem Autor Marek van der Jagt (ein Pseudonym des niederländischen Autors Arnon Grünberg) nicht darum, Ereignisse zu schildern oder eine Handlung (womöglich gar mit Spannungsbogen) zu präsentieren. Das Buch wirkt wie eine Abhandlung über die Liebe, nicht die Ereignisse oder Taten des Helden und Ich-Erzählers stehen im Vordergrund, sondern die Reflexionen dieser Taten, die abstrakten Gedanken und philosophisch angehauchten Ideen hinter den Ereignissen. Das Ganze hat auf mich einen sehr "verkopften" Eindruck gemacht, der Autor zimmert an einer Ideenwelt, einem Gedankenkonstrukt, das immer wieder auf andere Werke aus Film oder Literatur verweist. So wird das Betrachten von Truffauts "Der Mann, der die Frauen liebte" zu einem wichtigen Wendepunkt im Leben van der Jagts, und sein großes Vorbild ist Don Juan (allerdings eher als intellektuelle Aufgabe denn als konkrete Figur). Albert Camus, Frank Wedekind und Stendhal werden zitiert und ihre Werke auf die Rolle und Bedeutung der Liebe, des Sex, des Todes und des Willens zur Macht untersucht.
    Obwohl der Gedankenfluss und die theoretischen bis versponnenen Betrachtungen nicht uninteressant zu lesen sind und mitunter Witz und Geist besitzen, halte ich "Monogam" für sehr gekünstelt.
    An einigen Stellen wirkt der Text konstruiert und gezwungen, banal oder platt. Manches ist ironisch geschildert, anderes mit beinahe peinlichem Pathos.
    "Monogam" ist voller abstruser Einfälle, überspannter Ideen und unerwarteter Gedankengänge oder -sprünge. Zu Beginn hat mir die Lektüre durchaus Spaß bereitet, am Ende erschien sie mir eher ermüdend und angestrengt.

  • Titel: Monogam
    Autor: Marek van der Jagt
    Übersetzt aus dem Niederländischen von: Rainer Kersten
    Verlag: Diogenes
    Erschienen: März 2005
    Seitenzahl: 96
    ISBN-10: 3257234465
    ISBN-13: 978-3257234466
    Preis: 6.90 EUR


    Vorausgeschickt sei dies: Besser bekannt ist Marek van der Jagt unter seinem richtigen Namen „Arnon Grünberg“.


    Der Klappentext vermerkt zu diesem Buch: „Wer lesen will, dass Sex allein glücklich macht, liegt mit diesem Buch genauso richtig, wie die zarten Seelen, die an die große Liebe glauben, sie aber noch nicht gefunden haben. Und diejenigen, die über allem stehen, dürfen sich über die Schwierigkeiten anderer amüsieren.“


    Schnell hat man als Leser den Eindruck, hier sei ein Neurotiker am Werk gewesen, denn das Buch wirkt irgendwie hochneurotisch. Auch die Suche nach dem Sinn dieses Buch gestaltet sich alles andere als leicht. Schreibt hier ein Spätpubertierender? Oder schreibt hier ein Möchtegern-Zyniker der es nicht schafft zynisch zu schreiben? Wo mag der Autor hinwollen? Ist sein Wollen nur oberflächlich darauf ausgerichtet, Einlass zwischen zwei gespreizten Frauenschenkeln zu finden oder hat sein Wollen irgendeinen tieferen Sinn, der ihm vielleicht selbst noch verborgen ist. Keine Ahnung.


    Und irgendwann drängt sich dem Leser die Frage auf:
    „Hat der Autor eigentlich keinen Friseur – dem er das alles erzählen kann?“


    Denn das Buch schafft es auf 96 Seiten ordentlich zu nerven. Andererseits ist es aber auch wiederum ein sicher nicht alltägliches Leseerlebnis. Da schreibt eben auch jemand, der seine Familie „dressieren“ wollte, der über die Eltern und Geschwister herrschen wollte, der mit diesem Ansinnen aber ziemlich gegen die Wand gelaufen ist.


    Seine Liebesverhältnisse mit einer Kindergärtnerin, mit einer Soziologin und mit einer Cellisten beschreibt er mit einer gewissen Gefühlskälte – und eigentlich weiß er auch gar nicht so richtig was er will und was er eigentlich sucht.


    Stilistisch allerdings ist es ein gutes Buch. Van der Jagt/Grünberg beherrscht die Sprache – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen – und so kann man letztendlich konstatieren, dieses kleine „literarische Verwirrnis“ ist mal was anderes – warum also nicht lesen? Schaden tut es sicher nicht.


    6 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.