Be- (bzw. VERurteilt) Ihr Menschen nach ihren Lese-oderoderoder-Vorlieben?

  • Hallo Ikarus,


    das Jahr 2006 war für uns knochenhart und ich bin im Lauf der Monate immer weniger dazu gekommen, mich in den Foren zu äußern. Obwohl die Vorraussagen für 2007 ähnlich harte Arbeit und viel Stress ankünden, möchte ich mich aber doch wieder öfters in der Büchereule melden.


    Leute der Art, deren Gespräch du zum Teil mit angehört hast, gibt es viele. Sie laufen zumeist selbst ernannten Kulturpäpsten nach und bemühen sich dabei, noch päpstlicher als diese zu sein.
    Ein Beispiel: Als vor gut drei Jahren mit der Kastratin unser erster Roman heraus kam, hat Iny es stolz einer Kollegin erzählt. Die Reaktion war, dass sie so etwas nicht lesen und sich nur für gehobene Literatur interessieren würde.
    Heuer kam die gleiche Kollegin und wollte einen unserer Romane als Geschenk für eine Freundin signiert haben, und hat dabei gefragt, ob sie nicht selbst auch ein signiertes Exemplar unseres letzten Romanes haben könnte.


    Nur weil wir Erfolg haben, sind wir auf einmal interessant.


    Zu sagen ist, dass sich in der Zeit, in der wir schreiben, die meisten Freunde und Bekannten verabschiedet haben, die damit nichts anfangen konnten, wir aber über das Schreiben viele neue Kontakte geknüpft haben.


    Aber was den Titel dieses Threads betrifft, so erwarte ich nicht, dass die Leute wissen, dass der Name Fürst Pückler nicht nur für ein dreifarbiges Eis steht, sondern vor allen für herrliche Landschaftsgärten in Muskau und Cottbus. Wegen mir können sie auch Shakespeare für eine englische Alesorte halten.
    Was ich aber von ihnen erwarte, ist, dass sie mich nicht dumm anlabern mit Dingen, die mich nicht im geringsten interessieren. Im Gegenzug versuche ich auch nicht, sie zu meinen Vorlieben zu missionieren.
    Eine gewisse Toleranz im Umgang miteinander ist in meinen Augen besser als Arroganz. Wer die Nase zu hoch trägt, kann damit leicht am Türbalken hängen bleiben.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Gheron,


    ja, das kennen wir auch und können es nachvollziehen. Man hat viele "Freunde", wenn es einem gut geht und man Erfolg hat...ob es wahre Freunde sind, stellt sich meist an anderen Stationen des Lebensweges heraus. :-)


    Zum Rest Deines Beitrages: ich denke, ich hab die Botschaft verstanden. Schließlich weiß ich ja, von wem sie kommt :knuddel1


    Grüß bitte recht herzlich und bis dann.


    :wave
    Ikarus

  • Zitat

    Original von Ikarusja, das kennen wir auch und können es nachvollziehen. Man hat viele "Freunde", wenn es einem gut geht und man Erfolg hat...ob es wahre Freunde sind, stellt sich meist an anderen Stationen des Lebensweges heraus. :-)


    Nun gibt es leider auch solche die ihre treuen Freunde fallen alles sobald sie Erfolg haben.

  • @Caro...sowas hört man zwar seltener, aber ich muß Dir recht geben, dass es das wohl auch geben könnte.


    Würde aber mal schlankweg behaupten wollen, dass die Bezeichnung "Freunde" in beiden Fällen dann nie wirklich zugetroffen hat, oder?!


    Ganz allgemein finde ich, dass mit der Bezeichnung "Freund/in" recht leichtfertig umgegangen wird...was ich zum Beispiel nicht täte. Bei mir ist ein Freund/eine Freundin erst dann so zu nennen, wenn man langjährig Höhen und Tiefen durchgemacht hat...vorher sind es allemal Bekannte.


    :-)

  • Gerade gestern habe ich mit einem Kumpel über Freundschaften gesprochen.
    Sein bester Freund und er haben sich aufgrund geschäftlicher Differenzen getrennt und da ist eine langjährige Freundschaft zerbrochen. Ich habe eine Freundin seit Dekaden, aber ihre letzte SMS ist von Missgunst zerfressen und ich frage mich wirklich, ob ich mich überhaupt zu Neujahr bei ihr melden soll.


    Manchmal halten Freundschaften nur eine gewisse Zeit, auch wenn sie eng waren und werden zu flüchtigen Bekanntschaften. Bei anderen Menschen hat man nach 5 min das Gefühl sie am besten adoptieren zu wollen und fühlt sich verstanden. Die Länge einer Freundschaft sagt selten etwas über deren Tiefe aus.

  • Zitat

    Original von Ikarus
    @Caro...sowas hört man zwar seltener, aber ich muß Dir recht geben, dass es das wohl auch geben könnte.


    Würde aber mal schlankweg behaupten wollen, dass die Bezeichnung "Freunde" in beiden Fällen dann nie wirklich zugetroffen hat, oder?!


    So muss man es wohl grob sehen. Im ersten Fall sind die "Freunde" Menschen die sich mit im Erfolg sonnen wollen und verschwinden sobald es kritisch wird, im zweiten Fall ist es eher "Der Moor hat seine Schuldigkeit getan, der Moor kann gehen.".


    Die wahren Freunde erkennt man leider erst im Ernstfall.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Die Länge einer Freundschaft sagt selten etwas über deren Tiefe aus.


    Damit hast Du natürlich recht, Oryx.


    Damit sprichst Du allerdings ein schwieriges Thema an und immer wieder kann man unbeabsichtigt eine Freundschaft auch auf`s Spiel setzen, zum Beispiel, weil man einfach nicht weiß, was los ist. So beinahe geschehen, als wir umzogen und mit dem ganzen Renovieren der jetzigen Wohnung erhebliche Schwierigkeiten hatten.
    Wir haben geackert wie die Blöden, aber sind nie auf den Gedanken gekommen, einen Freund um Hilfe zu bitten. Unsere Lebensumstände waren eben immer so, dass wir alles alleine ge-und ertragen hatten.


    Der Freund war uns damals ziemlich böse, weil wir nicht um Hilfestellung baten :wow


    Seit der Zeit ist es zwischen uns abgemachte Sache, frühzeitig den Mund aufzutun, denn nur sprechenden Menschen kann schließlich auch geholfen werden.


    caro : hört sich ja ziemlich desillusioniert an bei Dir. Mut! Nicht alle Menschen sind so :-)

  • Oh haben wir jetzt das Thema Freunde?


    Freunde vertragen einiges, sonst wären es keine.
    Und als Freund muss man auch wegstecken können.


    Dann kommt evtl. mal der Punkt, wo das Leben auseinanderdriftet, es passt nicht mehr wie eine Ehe oder, na und? dann ist eben so.

  • Zitat

    Original von Gheron
    Was ich aber von ihnen erwarte, ist, dass sie mich nicht dumm anlabern mit Dingen, die mich nicht im geringsten interessieren. Im Gegenzug versuche ich auch nicht, sie zu meinen Vorlieben zu missionieren.
    Eine gewisse Toleranz im Umgang miteinander ist in meinen Augen besser als Arroganz. Wer die Nase zu hoch trägt, kann damit leicht am Türbalken hängen bleiben.


    Das sind schöne Worte, die ich einfach mal so :write möchte!

  • Zitat

    Zitat von Caro:
    Nun gibt es leider auch solche die ihre treuen Freunde fallen alles sobald sie Erfolg haben.


    So weit werde ich hoffentlich nicht sinken.


    Es gibt allerdings auch das Gegenteil, nämlich Freunde, auf einmal jeden Kontakt abgebrochen haben, weil sie unseren Erfolg nicht ertragen konnten. Einige davon kannte ich seit über 35 Jahren und habe mit ihnen buchstäblich Pferde gestohlen. Es ist manchmal bitter, daran zu denken.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave


  • Hm...es fragt sich halt nur, ob man dadurch immer das Richtige sieht oder nur das, was man auch sehen möchte/wollte.


    Erklärung dazu: einer unserer Söhne hatte mich gerade letztens gefragt, ob er - weil er gerade eine menschliche Enttäuschung erlebt hatte - denn wirklich nur einfach noch so jung und unerfahren oder so blind gewesen sei und sich solche Erfahrungen mit den Jahren besser vermeiden ließen?


    Ich konnte ihm ganz ehrlich nur antworten, dass ich das nicht glaube.

  • Zitat

    Original von Ikarus
    ... einer unserer Söhne hatte mich gerade letztens gefragt, ob er - weil er gerade eine menschliche Enttäuschung erlebt hatte - denn wirklich nur einfach noch so jung und unerfahren oder so blind gewesen sei und sich solche Erfahrungen mit den Jahren besser vermeiden ließen?


    Ich konnte ihm ganz ehrlich nur antworten, dass ich das nicht glaube.


    a) So oft, wie Du hier im Forum bereits von Enttäuschungen berichtet hast, könnte man fast glauben, dass das bei Euch genetisch bedingt ist.


    b) Natürlich lassen sich Enttäuschungen mit mehr Lebenserfahrung besser vermeiden, aber selbstverständlich nicht ausschließen. Mit mehr Lebenserfahrung kommt in den meisten Fällen auch mehr Menschenkenntnis und (hoffentlich) auch eine bessere Selbsteinschätzung. Allein dadurch lassen sich viele Klippen umschiffen. Wenn natürlich sowohl Menschenkenntnis als auch eine reelle Selbsteinschätzung nicht präsent sind/werden, dann wirds immer wieder schiefgehen.


    Gruss,


    Doc

  • Ja, man lernt mit der Zeit, wie Menschen reagieren und bekommt, wie Doc schon erwähnte, eine relativ gute Menschenkenntnis.
    Ich bin in den letzten 8 Jahren nicht mehr von Leuten menschlich enttäuscht worden. Gerade als Jugendlicher oder junger Erwachsener ist man auch viel emotionaler und hat auch nicht den Überblick, den man 10 oder 15 Jahre später erworben hat.

  • @Doc...jo klar, das wird es wohl sein...dass manches bei manchen in den Genen liegt.


    Aber bestimmt lieb gemeint, dass Du Dir Gedanken machst. Ist aber unnötig :-)


    :wave

  • Ikarus, ob dus glaubst oder nicht, man macht sich Gedanken, wenn jemand andauernd schreibt..Ach..der/die hat mich schon wieder enttäuscht.
    Du bist nicht mehr die Jüngste, irgendwann musst auch du raffen, dass Menschen eben menschlich sind, und ich erlaube mir zu sagen, dass auch du nicht gerade der einfachste Mensch bist, oder?
    Du bist ziemlich schnell enttäuscht, ein falsches Wort, ein falscher Blick, schon gehts ab in die Leberwurstecke.
    Vielleicht liegst doch auch an dir?!?!


    Ansonsten unterschreibe ich was Doc schrieb