Der Dieb und die Tänzerin - Antonio Skarmeta

  • Im Januar erscheint dieser Roman als Taschenbuch.


    Originaltitel: El baile de la Victoria
    Ausgezeichnet mit dem Premio Planeta 2003


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Am 13. Juni, dem Tag des heiligen Antonius von Padua, öffnet Chiles Präsident zwei Männern das Tor zur ersehnten Freiheit: Der romantische Gelegenheitsdieb Ángel Santiago und der legendäre Kunsträuber Nicolás Vergara Grey werden aus dem Gefängnis der Hauptstadt entlassen. Ángel träumt von einer eigenen Farm und der Liebe zu der Tänzerin Victoria, Vergara Grey von der Versöhnung mit seiner Familie. Doch noch sind die beiden so unterschiedlichen Männer durch ein schicksalhaftes Wissen miteinander verbunden: Nur sie kennen den Weg zu dem geheimen Schatz des Diktators im Tresor der ehemaligen Geheimpolizei. Der große gemeinsame Coup soll beiden in wenigen Tagen ein sorgloses Leben im Glück ermöglichen. Dabei ahnen sie nicht, daß ein skrupelloser Mörder nach ihnen sucht.


    Über den Autor
    Antonio Skármeta, geboren 1940 in Antofagasta, Chile, war bis bis zu seiner Emigration nach Deutschland Dozent für lateinamerikanische Literatur an der Universidad Santiago de Chile. Er schrieb Romane, Erzählungen, Hörspiele und Drehbücher. Skármeta verbrachte seine Exiljahre in Berlin, lebte von 1989 bis 2000 wieder in Santiago de Chile und war bis 2002 chilenischer Botschafter in Deutschland. Für sein literarisches und filmisches Werk erhielt er zahlreiche internationale Preise, zuletzt 2003 den UNESCO-Preis und den spanischen Planeta-Preis. Heute lebt Antonio Skármeta in Santiago de Chile.



    Meine Meinung:
    Der chilenische Autor Antonio Skarmeta ist am bekanntesten durch die Verfilmung seines Romans „Mit brennender Geduld“ unter dem Titel „Der Postmann“.


    Dieser Roman ähnelt von der Sprache her auch an seine letzen Romane „Die Hochzeit des Dichters“ und „Das Mädchen mit der Posaune“.


    Nicht nur das Verhältnis zwischen dem Dieb und der Tänzerin ist wichtig, sondern auch die Beziehung des jungen Angel Santiago zu seinem väterlichen Freund, dem von ihm bewunderten Maestro Vergara Grey, einem vornehmen Meisterdieb der alten Schule.
    Der Roman lebt von seinen sympathischen Charakteren und dem Schauplatz, Santiago de Chile.
    Die melodramatische Handlung spielt in Chile nach der Diktatur und erinnert mich fast an amerikanische Krimis oder Gaunerfilme, da die Protagonisten den großen Coup planen und durchfuhren, zudem gibt es fast märchenhafte Motive.
    Die deftigen Beschreibungen der Sexszenen sind nicht immer nach meinem Geschmack, stören aber auch nicht weiter.
    Spürbar ist aber immer die Vergangenheit, die willkürliche Gewalt unter der Diktatur, die von den Figuren dieses Romans nicht vergessen werden kann.


    Stilistisch (zu?) leicht, oft üppig und plauderhaft und voller Wärme und Humor geschrieben.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Stilistisch (zu?) leicht, oft üppig und plauderhaft und voller Wärme und Humor geschrieben.


    Genauso muss dieser Mann schreiben, dachte ich, als ich kürzlich ein Foto von ihm gesehen habe. Er sieht unglaublich gemütlich, sympathisch und humorvoll aus. Das hat mich neugierig gemacht und mich nachforschen lassen.


    Herr Palomar, hast du auch schon andere Romane von dem Autor gelesen? Vermutlich empfiehlt es sich, sein bekanntestes "Mit brennender Geduld" als erstes zu lesen, oder?

  • Zitat

    Original von Rosha


    Genauso muss dieser Mann schreiben, dachte ich, als ich kürzlich ein Foto von ihm gesehen habe. Er sieht unglaublich gemütlich, sympathisch und humorvoll aus. Das hat mich neugierig gemacht und mich nachforschen lassen.


    Herr Palomar, hast du auch schon andere Romane von dem Autor gelesen? Vermutlich empfiehlt es sich, sein bekanntestes "Mit brennender Geduld" als erstes zu lesen, oder?


    Abraten kann ich da natürlich nicht, aber grundsätzlich kann man auch eines seiner anderen Bücher zuerst lesen, da "Mit brennender Geduld" unabhängig den anderen ist.


    Die Hochzeit des Dichters (1999) und Das Mädchen mit der Posaune (2001) haben lose Verbindungen zueinander.


    Mir haben alle dieser Romane von Antonio Skarmeta sehr gut gefallen.
    Seine neuen Bücher "Mein Vater aus Paris" und "Mein Freund Neruda" kenne ich aber leider noch nicht.