"Herr der Fliegen" von William Golding

  • Dieses Buch habe ich vor... ich glaube vor so ca. 3 Jahren gelesen. Als Klassenlektüre im Englischunterricht - folglich auf Englisch.


    Um ehrlich zu sein, hat mir das Buch nicht besonders gefallen, was wohl daran lag, dass mich die Thematik - Leute stranden einsam auf einer Insel - nicht so wirklich angesprochen hat. Ich fand es allerdings interessant, das Buch auf Englisch zu lesen und auch die Charaktere waren durchwegs interessant. Die gemeinsame Arbeit mit der Klasse bezüglich des Buches hat es geschafft, das Buch interessanter zu machen, als ich es vermutlich gefunden hätte, wenn ich es alleine gelesen hätte. Einmal mussten wir an einer bestimmten Stelle des Buches selbst ein Ende erfinden und aufschreiben, diese Hausübung hat mir sehr viel Spaß gemacht und mein Ergebnis ist bei der Professorin auch gut angekommen ^^


    Der Spaß war allerdings zu Ende, als wir uns die Verfilmung des Buches angesehen haben... in schwarz/weiß... ein seeeehr alter Film... mit einer minimalen Verwendung von Filmmusik... dieses "Kyrie Eleison", das ständig gesungen wurde, bekomme ich auch heute manchmal ärgerlicher Weise nicht aus dem Ohr ^^"


    Fazit: Ich kann mich nicht mehr an alles genau erinnern... aber ich weiß, dass ich das Buch wohl nicht noch mal lesen würde. Es war ok, es zu lesen, doch unbedingt sein müssen hätte es meiner Meinung nach auch wieder nicht. Dann doch lieber David Copperfield auf Englisch ^.~ (habe ich mal für einen Bookreport gelesen)


    glg, sky

  • Ob Buch oder Film, man sollte den eigentlichen tiefen Sinn des Themas nicht vergessen; es wird klargestellt dass eine bestimmte Gruppendynamik, ob gut oder böse, alles beeinflussen kann und viele Mitläufer finden kann und wo kein Gesetz, da viel Ungerechtigkeit...

    "Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören." Hermann Hesse

  • Zitat

    Original von Vedat
    Ob Buch oder Film, man sollte den eigentlichen tiefen Sinn des Themas nicht vergessen; es wird klargestellt dass eine bestimmte Gruppendynamik, ob gut oder böse, alles beeinflussen kann und viele Mitläufer finden kann und wo kein Gesetz, da viel Ungerechtigkeit...


    Stimmt natürlich. Der Gedanke dahinter ist sehr wichtig, das will ich auch gar nicht bezweifeln, aber mir hat die Packung sozusagen nicht gefallen...

  • Eine Klassenkameradin hatte das Buch mal im Englischunterricht vorgestellt - und ich war so begeistert davon, dass ich es mir auf Deutsch zugelegt habe.
    Mir gefällt das Buch gut. Auch gegen Ende verliert es nicht an Spannung und die Vorstellung, dass "normale" Jungs zu so etwas wie einer Jagd auf einen Freund fähig sind...ziemlich erschreckend.

  • Bei uns wäre es dieses Jahr als Unterrichtslektüre dran gewesen, haben es dann aber doch nicht gelesen. Ich hätte mich gefreut, weil ich es bisher nur auf deutsch kenne.
    Aber die Begründung meiner Lehrerin war, dass wir nicht 'Lord of Flies' lesen, weil das doch ziemlich langweilig wäre. :hau
    Ich frag mich, wie man das behaupten kann...

  • Ich fand das buch einfach nur erschreckend... Irgendwie faszinierend-gruselig zu lesen, trotzdem konnte ich nicht so wirklich Bezug zu den Personen herstellen... Ich bin mir immer noch unschlüssig, ob mir das Buch gefallen hat. Ich glaube eher nicht, aber interessant war es allemal.

    "But I don't want comfort. I want God, I want poetry, I want real danger, I want freedom, I want goodness. I want sin."
    "In fact," said Mustapha Mond, "your're claiming the right to be unhappy."
    - Brave New World

  • So ganz genau weiß ich nicht mehr, warum mir dieses Buch nicht gefallen hat. Die Thematik, eine Gruppe Menschen auf einer einsamen Insel, finde ich eigentlich spannend (muss gerade an die Serie LOST denken ;)), aber "Herr der Fliegen" konnte mich gar nicht fesseln. Die Charaktere waren durchweg unsympathisch, ich konnte mich in niemanden so richtig hineinversetzen, vielleicht lags auch am Schreibstil? Ich weiß es nicht, auf jeden Fall war es kein so tolles Leseerlebnis.

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen und fand es schrecklich, aber auch sehr sehr gut geschrieben und so wahr. Schrecklich in Bezug auf den Inhalt, die Handlung, die Wandlung der Jungen und die Taten die sie vollrichtet haben.


    Ganz besonders schlimm fand ich


    Dadurch, dass das Buch aso authentisch ist, habe ich total oft Angst und eine Ekelgefühl gehabt. Auf gar keinen Fall hatte ich Verständnis mit den Wilden. Sehr traurig fand ich

    . Der war mir am sympathischsten.


    Ich würde das Buch jedem weiterempfehlen, man sollte es mindestens einmal gelesen haben.


    Von mir gibt es 10Punkte

  • Ich habe das Buch gestern beendet und Begeisterung wollte sich leider nicht einstellen...


    Golding hat die gruppendynamischen Prozesse schön herausgearbeitet und plausibel dargestellt. Es wird deutlich, wie sich eine (beliebige) Gruppe neue Regeln geben kann, sobald das Korsett der sie umgebenden Gesellschaft mit Ihren Werten und Moralvorstellungen abgestreift wurde. Der Prozess der zunehmenden Verrohung wird eindrucksvoll geschildert.


    Nach meinem Eindruck hat Golding der Schilderung dieser Prozesse viel geopfert. Die Story wirkt hölzern und ist mir persönlich zu arm an Details. Eine echte Atmosphäre wollte sich nicht einstellen. Ebenso hat mich die Sprache genervt. Natürlich konnte Golding den Kindern und Jugendlichen keinen Philosophen in den Mund legen, doch abhackte und unvollständige Sätze zu lesen macht mir keinen Spaß, wenn dieses Mittel inflationär benutzt wird.


    Zum Glück liest sich das Buch schnell, so dass man nicht zu viel Zeit damit verbringt. Schade ist es trotzdem.

  • Wir hatten das Buch in der Schule gelesen und anschließend auch den Film dazu gesehen (die neuere Fassung).


    Ich fand es damals sehr heftig; allein die Vorstellung, mir würde etwas Ähnliches passieren - irgendwo auf einer Insel, ohne Eltern und nur mit einem Haufen anderer Kinder auf mich allein gestellt - war für mich so ... hm, angsteinflößend.


    Schockierend fand ich es auch, wie die Kinder sich nach und nach veränderten - von den kindlichen Überlebenskämpfern bis zu "Jägern", ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken soll.


    Mit den Charakteren konnte ich eigentlich immer mitfühlen, zumindest mit den "Guten" - ich war so fassungslos, als


    Das Ende des Buches ließ mich zwiegespalten zurück - einerseits war ich erleichtert, andererseits ließ mich ein Gedanke nicht los: Nach so einer Erfahrung verändert man sich doch grundlegend - wie kommen die Jungs jemals wieder mit ihrem Alltag klar? Können sie sich überhaupt wieder fangen?


    Ich werde das Buch irgendwann mit Sicherheit noch einmal lesen ...

  • Also, ich habe bisher etwa ein Drittel des Buches gelesen, muss aber sagen, dass ich es bisher doch recht langweilig finde. Ich hab die leise Hoffnung, dass es jetzt ein wenig spannender wird, Anzeichen dafür gibt es jedenfalls.
    Als bedrückend empfinde ich es bisher allerdings auch. Besonders jetzt, wo das erste Schwein geschlachtet wurde und die ersten, größeren Streitereien hereingebrochen sind.



    Allerdings finde ich das ganze schon ein bisschen zu inszeniert. Dass ein Flugzeug abstürzt und Menschen überleben und eben auf einer einsamen Insel landen, das ist ja nichts neues. Aber dann sind es halt zufällig alles Jungen im Alter von 6 bis 12. Keine Erwachsene... Klar, gerade darum gehts ja in dem Buch. Aber dennoch, ich mag solche Ungereimtheiten nicht.

  • Es ist zwar schon gefühlte 100 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich meine aber, mich zu erinnern, dass es sich um Schüler handelt, die in Kriegszeiten (zwischen den Zeilen zu lesen?) ausgeflogen werden sollen. Und es handelt sich um englische Schüler, d.h. in der damaligen Zeit gab es wohl nur reine Jungen- oder Mädchenschulen (es gab / gibt viel mehr Internate in England als bei uns, oder?). Und der Pilot musste dran glauben, weil sonst die Geschichte nicht funktioniert! Ist ja eh eine "was wäre wenn"-Geschichte: Wie verhält sich der Mensch im Rudel, alle haben die gleichen Voraussetzungen (in etwa), es gibt nichts zu mampfen und keine Regeln. Was geschieht? Finde ich äußerst spannend, das Thema. Und von Golding auch glaubwürdig erzählt. Da das Buch vor mehr als einem halben Jahrhundert geschrieben wurde, ist der Schreibstil wohl nicht mehr für jeden so eingängig.

  • Ich hab das Buch inzwischen beendet und finde es - nach anfänglichen Zweifeln - doch ziemlich gut. Es hat mich nicht sonderlich geschockt, da mir die Geschichte ansich ja bekannt war, aber ich finde, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, das Buch gelesen zu haben.
    Mir ist natürlich klar, dass es eine Was-wäre-wenn-Geschichte ist, aber was Ungereimtheiten angeht, bin ich meist überkritisch.
    Ich werde mir in nächster Zeit wohl auch eine der Verfilmungen ansehen, je nachdem welche ich eher in die Finger kriege ;-)

  • Meine Rezension:


    Die Geschichte vom Herrn der Fliegen ist weltberühmt und hat in zahlreichen neueren Filmen und TV-Serien ihre Spuren hinterlassen, doch auch fast 60 Jahre nach ihrem Erscheinen hat die Originalgeschichte um die Gruppe englischer Schuljungen, die auf einer Insel im Pazifik abstürzt, nichts von ihrer beeindruckenden Kraft verloren. Golding schreibt gewöhnungsbedürftig: Während das Wetter und die Insel selbst bis ins kleinste Detail, fast überbordend wie die tropische Landschaft selbst, beschrieben wird, beschränkt sich die Handlung auf die Schlüsselszenen. Der Leser erfährt kaum etwas von dem "Alltag" der Jungen, auch kaum etwas von ihrer Vergangenheit, was die einzelnen Figuren vor dem Absturz ausgezeichnet hat. Es scheint fast so, als hätten die Jungen vor dem Absturz kein Leben gehabt, als würden sie hier auf der Insel bei Null beginnen. Es werden nur wichtige Dialoge, Ereignisse und Handlungen berichtet und diese steuern zunächst fast unmerklich, doch dann immer zwingender auf die Katastrophe zu. Die paradiesische Umgebung und der Verlust der Zivilisation stehen in einem scharfen Kontrast, der den Leser erschaudern und hilflos teilhaben lässt an der Verwandlung, die einstmals normale Jungen in adretter Schuluniform zu jagenden Wilden macht. Wie diese Verwandlung vonstatten geht, was in den Jungen vorgeht, all das wird höchstens angedeutet, nur das Geschehene wird ausgedrückt, doch das ist beängstigend genug.

  • Ein interessantes und gleichsam erschreckendes Buch, was einem einmal mehr deutlich macht, wie die Menschen im Grunde sind. Besonders, wenn man in so Extremsituationen gerät. Erstaunlich fand ich, dass selbst Kinder davon nicht ausgenommen sind. Oder ist es da vielleicht noch "gefährlicher", weil viele tatsächlich alles noch als Spiel sehen und sich bestimmter Dinge noch nicht bewusst sind???!
    Ein immer wieder spannendes Thema und in diesem Buch sehr schön geschrieben.

  • Das Buch hatte mich gleich in seinem Bann gezogen. Es hat mich beeindruckt und erschüttert. Vor allem das Letztere. Geraten mehrere Menschen in eine Extremsituation bilden sich zwangsläufig mehrere Clans mit je einem Anführer. Aber das es so in Gewalt ausarten kann, besonders da sie noch Kinder sind, hat mich wirklich geschockt. :yikes


    Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

  • Ich mußte es im Deutschunterricht lesen, im Englischunterricht, auf Englisch gucken und auf Deutsch und dazu noch die ältere Verfilmung und die neuere ;-)
    Ich fühlte mich nach meiner Schulzeit schon wie die Herrin der Fliegen ;-)
    Aber es ist auf jeden Fall ein Buch was fasziniert und fesselt und was schon seine "Lehrwirkung" hat, ähnlich wie "die Welle"....

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Verstörend und nervenzerreißend.


    Schon von Anfang an merkt man, dass Kinder anders sind. Manchmal hat mich die Unvernunft der Blagen in den Wahnsinn getrieben. So wie sie sich selbst anscheinend auch. ;-)


    Aber auch andere tragen dazu bei, dass man das Buch nicht so schnell vergisst.



    8 Punkte



    ASIN/ISBN: 3596214629

    Viele Grüße
    Inks



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