Jörg Aufenanger - Schiller. Eine Biographie.

  • Klappentext


    "Friedrich Schiller (1759 - 1805) hat mit seinen Gedichten, Theaterstücken und theoretischen Schriften Generationen berührt und beeinflusst. Seine Persönlichkeit wie seine Werke sind das Symbol für den literarischen Aufbruch zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Jörg Aufenanger erzählt die Lebensgeschichte eines der größten deutschen Dichter, ein Leben voller Brüche und Spannungen."



    Über den Autor


    "Jörg Aufenanger, Jahrgang 1945, lebt in Berlin. Der Schriftsteller und Regisseur ist durch seine viel gelesenen Bücher und Essay unter anderem über Goethe bekannt. 2001 erschien seine meisterhaft erzählte Biographie über Christian Dietrich Grabbe, den Vorläufer des modernen Theaters in Deutschland."



    Persönliche Meinung


    Aufenanger schildert mit glaubwürdigen Belegen (so z.B. Briefwechsel Schillers mit seinem langjährigen Freund Körner, mit Goethe u.a.) den Lebensweg dieses großen, famosen Dichters und Theaterautors, der am 10. November 1759 geborden wurde; seine Jugendzeit, seine Zeit auf der baden-württembergischen Carlsschule, der erste großer Erfolg seines Dramas "Die Räuber", das gefolgt wird von Stücken wie "Kabale und Liebe" , "Don Carlos", Wallenstein" u.a. Dem Leser wird dabei sehr deutlich gezeigt, wie oft Schiller zwischen unbändigem Schreib- und Arbeitswillen und depressiver Resignation schwankte, wie Schiller vom Dichter zum Historiker und wieder zum Dichter wurde, wie er seine Beziehungen und Freundschaften führte und pflegte. Es entsteht das Bild des Arbeitstieres, das bis zum Tode, einzig allein unterbrochen durch die Jenaer Professurzeit und Beschäftigung mit der Historik, einen unbezwungenen Willen besaß. Schillers ästhetische Schriften, seine Auseinandersetzung mit Kant und Goethe und der Freundschaft zu letzterem - Aufenanger zeichnet Schillers Leben mit Detailtreue und Authenzität.
    Obwohl es auch weitaus umfangreichere Biographien zu Schiller gibt, so ist diese nichts desto trotz ein kleines Schmuckstück mit interessanten Einblicken und Eindrücken auf und in das Leben des großen Sturm-und-Drang- und Klassikerdichters, der einen spürbaren Einfluss auf die deutsche Literatur genommen hat, immer im Schatten des Todes, der ihn am 9. Mai 1805 nach Jahren der Krankheit und des Kampfes doch noch bezwang. Schiller, der, wie Nietzsche es ausdrückt, "keine Zeit hatte und keine ließ", hinterlässt dafür durch seine Willenskraft, die er seiner Krankheit und seinen Choliken entgegenbrachte, einen bis heute ungetrübten Eindruck von Idealismus, Ehrgeiz und Willensstärke, aller Resignation, Depression und Verwundbarkeit zum Trotz.

    Aktuelles Buch


    "Berlin Alexanderplatz" von Alexander Döblin


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