Adventslied 2001

  • Beeinflusst durch den heutigen Beitrag im Adventskalender hier ein Gedicht, das ich vor fünf Jahren geschrieben und an einem Adventssonntag im Gottesdienst vorgetragen habe. Es hält formalen Ansprüchen nicht unbedingt stand, ich möchte es aber hier unverändert vorstellen.



    Adventslied 2001


    Nichts mehr so, wie’s war.
    Terror zeigt es klar:
    Turm aus Macht und Geld
    Ineinander fällt.
    Feuer ist entfacht.
    Stille Nacht ?


    Die Welt schaut’s live sich an.
    Vorbei sind joy and fun.
    Schon bald die Waffen knallen.
    Wir hören Bomben fallen.
    In den Ohren gellt’s ...
    Jingle bells ?


    Tausende Menschen tot.
    Millionen nun in Not.
    Ein Ende nicht in Sicht.
    Sie tun nur ihre Pflicht.
    Sie wehr’n sich nur. Und so...
    In dulci jubilo ?


    Der Terror wird bekämpft.
    Das Fernseh’n Skrupel dämpft.
    Wir können hör’n und lesen:
    Jetzt sterben nur die Bösen.
    Da wird ganz klar getrennt...
    Wir sagen euch an den Advent.


    Dort Schüsse, Tritte, Hiebe.
    Hier Glaube, Friede, Liebe.
    So dunkel ist die Nacht.
    Was uns noch Hoffnung macht?
    Ein Kind mit Herz und Ohren.
    Zu Bethlehem geboren ...

    (Ansgar Hoffmann, 12/2001)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Das Gedicht finde ich sehr gut. Es hat eine kompakte, eben dichte Form, die die inhaltliche Aussage pointiert. Sowohl die einzelnen Strophen als auch alle Strophen in ihrer Folge sind gut auf das Ziel ausgerichtet. Alles hat seinen Zweck, das Überflüssige ist weggeschnitten. Das halte ich für ein wesentliches Qualitätsmerkmal für Poesie.


    Mit der Aussage an sich habe ich zwar meine Schwierigkeiten, aber das liegt nicht daran, wie sie präsentiert wird, sondern einfach daran, dass ich anderer Meinung bin - das hat also mit dem Gedicht nichts zu tun und gehört daher nicht hierher.