Die Pilgerin - Iny Lorentz

  • Die Pilgerin - Iny Lorentz




    Über den Autor:
    Iny Lorentz wurde in Köln geboren. Sie arbeitet heute als Programmiererin in einer Münchner Versicherung. Seit den frühen achtziger Jahren hat sie mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht. "Die Kastratin", ihr erster Roman, war ein bereits großer Erfolg. Ihm folgte "Die Goldhändlerin". "Die Wanderhure" und "Die Kastellanin"und sowie "Die Tatarin" wurden Bestseller.



    Kurzbeschreibung:
    Reichsstadt Tremmlingen im 14.Jahrhundert: Hier führt die junge und schöne Tilla als Tochter eines wohlhabenden Kaufherrn ein behütetes Leben. Da stirbt ihr Vater - und verfügt in seinem Testament, dass sein Herz in Santiago de Compostela in der Nähe des Apostels Jakob begraben werden soll …
    Tillas Bruder schert sich jedoch nicht um den letzten Willen seines Vaters und um dessen Wunsch, seine Tochter mit Damian, dem Sohn des Bürgermeisters, zu verheiraten. Stattdessen zwingt er seine Schwester zur Ehe mit seinem besten Freund, dem ärgsten Feind des Stadtoberhaupts. Doch noch in der Hochzeitsnacht stirbt Tillas ungeliebter Ehemann, und seine Verwandten wollen die junge Witwe in den Wahnsinn treiben. Tilla hat nur eine Chance: Sie muss fliehen! Als Mann verkleidet verlässt sie ihre Heimatstadt - im Gepäck das Herz ihres Vaters. Ihr Ziel heißt Santiago de Compostela ...



    Meine Meinung:
    Was für ein Buch! Eines der besten von Iny Lorentz einfach fantastisch. Ich bin total begeistert. :anbet :anbet


    Das Buch liest sich sehr flüssig und man ist gleich im Geschehen drin. Mir hat es großen Spaß gemacht Tilla auf ihrer Reise zu begleiten, habe mit ihr gelitten und habe mich für sie gefreut, weil sie neue Freunde gefunden hat auf die sie sich verlassen kann.


    Das Buch ist einfach großartig und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen.


    Ein wirklich tolles Buch. Ich kann es nur weiterempfehlen. Ein Buch voller Spannung und Gefühle. :wave

  • Danke für die Rezi. Ich bin froh, dass es Dir gefallen hat. Dieser 1 Punkt bei der Bewertung hat mich schon etwas verunsichert.
    Ich freu mich schon auf die Leserunde. Muss mich also noch etwas gedulden. Aber es steht schon im RUB.

  • Nichts zu danken. :wave
    Ich kann nicht verstehen warum das Buch so eine schlechte Bewertung hat, denn ich fand es einfach nur schön.

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Nichts zu danken. :wave
    Ich kann nicht verstehen warum das Buch so eine schlechte Bewertung hat,


    Ich finde es auch schade, dass diese Bewertung so kommentarlos war, würde mich schon interessieren, warum das Buch nicht gefiel...


    Zitat

    Original von Leseratte87
    denn ich fand es einfach nur schön.


    Gut zu wissen... :wave Steht schon auf meinem Wunschzettel.

  • Ich muss mich da uneingeschränkt Leseratte87 anschließen, ich habe "Die Pilgerin" förmlich verschlungen. Es ist eines der besten Bücher von Iny und Elmar Lorentz. Ich war persönlich ganz traurig, als die siebenhundert Seiten zu Ende waren und Tilla und Co. aus meinem Leben verschwunden sein sollten.
    Es ist ein Buch, das zwar auch wieder diese Frau-in-Männerkleidung-Thematik hat, aber das total anders ist als die anderen Schätze von Iny und Elmar. Es ist ein Buch, in das man total versinken kann...ich werds für die Leserunde auf jeden Fall nochmal lesen!


    Bibi

  • Wirklich rund um begeistern konnte mich dieses Werk aus der Feder von Iny Lorentz diesmal leider nicht. Zwar ihm gewohnt flüssigen Schreibstil, aber trotzdem fand ich es diesmal nicht so gut wie einige seiner Vorgänger.


    Was mir die Freude vor allem genommen hat war, dass ich mir vor allem in Bezug auf den Jakobsweg mehr Information und mehr Atmosphäre gewünscht hätte. Leider verbleibt dieser den ganzen Roman über bloße Kulisse. Kaum welche Besonderheiten oder Geschichten über den Weg fanden Einzug in dieses Buch. Vor allem der Weg in Spanien selbst findet kaum Raum in den knapp 700 Seiten.


    Ein weiterer Kritikpunkt war für mich auch die sehr häufige Verwendung von Sexszenen und deren Beschreibung, die reichlich einfallslos von statten ging. Weniger wäre hier oft mehr gewesen und wenn die Worte Dreieck und Lenden ständig erschienen, erzeugt das bei mir nur noch ein gedachtes Augenrollen.


    Andererseits hat das Buch einen zweiten sehr spannend und gut erzählten Handlungsstrang rund um die Geschehnisse in dem fiktiven Ort Tremmlingen. Diese Geschichte hätte sich wahrlich einen eigenen Roman verdient.


    Fazit: Alles in allem ein mittelmäßiger Roman, der trotz einiger langatmiger Stellen gut zu lesen ist, aber sehr viele Möglichkeiten unausgeschöpft gelassen hat.

  • Auch wenn ich keine Zeit für die Leserunde gefunden habe, konnte ich doch wenigstens das Buch letzte Nacht beenden.


    Meine Meinung


    „Die Pilgerin“ ist typischer Iny Lorentz-Roman: Eine junge Frau verkleidet sich als Mann, um ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
    Dieses Mal geht die Reise ins weit entfernte Spanien, auf eine Pilgerfahrt zum Grab des Heiligen Jakobus.
    Gerade die Beschreibungen dieser Reise, die Einzelheiten einer Pilgerfahrt der damaligen Zeit, haben mich unheimlich interessiert. Iny Lorentz hat die Strapazen und Gefahren, aber auch die Nähe zu Gott sehr glaubwürdig und bildlich dargestellt.


    Die Geschichte um Tilla beginnt auch in diesem Roman der Autorin rasant und ist spannend geschrieben, so, wie man es von den bisher erschienen Büchern bereits gewohnt ist.
    Den Roman zur Seite zu legen ist schwer, immer wieder zieht es einen auf den Jakobsweg zurück, genau das mag ich so sehr an den Iny Lorentz-Büchern.
    Voraussehbar wurde der Roman erst auf den letzten 200 Seiten und das auch nur stellenweise.


    Die Figuren sind überwiegend sehr facetten- und abwechslungsreich – allen voran Tilla. Allerdings viel mir bei „Die Pilgerin“ auf, dass einzelne Charaktere ein wenig stiefmütterlich behandelt wurden, so dass mir die ein oder andere Figur nur als Schemen vor meinem inneren Auge stand.


    Stilistisch und sprachlich gab es keine Überraschungen. Auch im achten Roman bekommt der Leser die altbekannte und bewährte Qualität.
    Einzig die derben Beschreibungen der männlichen Triebhaftigkeit gingen mir irgendwann ein wenig auf die Nerven, vor allem weil man sie einfach zu oft präsentiert bekommt.


    Ein besonderes Bonbon bietet die Austattung des Buches, denn endlich hat sich der Verlag dazu durchgerungen, einem Iny Lorentz-Roman eine Karte zu gönnen, die die ausführlichen historischen Anmerkungen der Autorin, das Personenverzeichnis und das kleine Glossar wunderbar ergänzt.


    Bewertung


    8 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch gestern noch beendet und mir hat es ganz gut gefallen.


    In der Mitte des Buches gabs, meiner Meinung nach, mal eine etwas langatmige Phase. Und ich hätte mir auch etwas mehr Infos über den Jokobsweg gewünscht. Das sind aber schon meine einzigen Kritikpunkte.


    Insgesamt ein gelungenes Buch, welches man getrost empfehlen kann.
    An "Die Wanderhure" kommts meiner Meinung nach, nicht ran. Vielleicht ist es aber auch einfach so, weil dies mein erstes Buch von Iny Lorentz war und deshalb noch am meisten in meinem Kopf drinnen.


    Von mir 8 von 10 Punkten!

  • Meine Meinung
    Wieder ein Roman über eine starke Frau in vergangener Zeit, der das Schicksal eine Menge abverlangt hat und die die Klippen des harten Alltags mit Bravour meistert. So in etwa waren meine Erwartungen zu Beginn dieses Buches. Aber ganz so einfach gestrickt war „Die Pilgerin“ nicht. Ich habe sehr leicht in die Geschichte hineingefunden, das Erzähltempo war am Anfang recht hoch und so fieberte ich recht schnell mit der Protagonistin mit. Tilla war für mich ein sehr angenehmer Charakter. Sie war nicht nur schön, reich und gut. Sie hatte auch die von mir immer so herbeigewünschten kleinen Schwächen, an denen man sich auch mal reiben konnte. Das traf auch für so manche andere Figur des Romans zu. Besonders Sebastian, der jüngere Sohn des Tremmlinger Bürgermeisters durchlief eine sehr schöne, aber auch nachvollziehbare Entwicklung. An Otfried, Tillas Bruder, klebte jedoch das Klischee des Bösen. Er war durch und durch durchtrieben, egoistisch, raffgierig und missgünstig. Es gab kein Anzeichen dafür, dass er auch nur eine gute Eigenschaft besaß.


    Die Sprache, der sich Iny Lorentz bedient, ist ansprechend. Die gesamte Geschichte war leicht und flüssig zu lesen und wenn man dachte, der Weg der Pilgerschar würde nun etwas eintönig, wurde geschickt das Augenmerk des Lesers auf die Ereignisse in Tremmlingen gelenkt. Darüber hätte ich gern noch mehr erfahren. Dies hätte ohne weiteres auch zu lasten der diversen und ausführlich beschrieben Sexszenen gehen können. Das Ende ist etwas vorher zu sehen. Das stört aber nicht, weil es sich schlüssig aus dem Handlungsverlauf so ergibt. Dieses Buch war das zweite, welches ich von der Autorin gelesen habe. Es hat mir deutlich besser gefallen als „Die Wanderhure“. Alles in allem war „Die Pilgerin“ ein unterhaltsam zu lesender Historienschmöker, mit dem man sich richtig wohlfühlen kann. Als wirklichen Kritikpunk möchte ich anfügen, dass die Pilgerschar zwar auf dem Jacobsweg unterwegs war, mir als Leser waren aber zu wenige Informationen über diesen doch sehr bedeutenden Pilgerweg enthalten. Ich könnte selbstverständlich andere Bücher oder Medien bemühen, um mehr über den Jacobsweg zu erfahren. Aber ich wünsche mir von einem wirklich sehr guten Buch, dass ich mir sowohl von den handelnden Personen als auch vom Handlungsort ein umfassendes Bild machen kann.


    Ganz kurz möchte ich noch die Aufmachung des Buches ansprechen. Diese hat mir sehr gefallen. Nicht nur, dass „Die Pilgerin“ ein wirklich schönes Cover hat, es verfügt darüber hinaus auch über eine hilfreiche Karte, ein Glossar und eine kurze Einführung in die Historie.


    Von mir erhält das Buch auch 8 von 10 Punkten.

  • Die Pilgerin hat mir einige wunderbar unterhaltsame Lesestunden beschert und dafür vergebe ich 9 von 10 Punkten.


    Ich fand die Mischung aus Pilgerreise und den Geschehnissen in Tillas Heimatstadt gelungen und habe die Geschichte gerne miterlebt. Ein schöner Schmöker.


    Schade fand ich, dass der Jakobsweg und das Pilgern zum Schluss hin etwas zu kurz kommt - und gerade für den Teil der Reise in Spanien hatte ich gedacht, dass es da besonders darum geht.


    Sehr gut fand ich, dass die Frau-als-Mann-Verkleidung anders gestrickt ist als zum Beispiel in der Goldhändlerin. Da hatte ich vorab befürchtet, dass die Geschichten zu ähnlich sein könnten, aber das war nicht so.


    Insgesamt: schön zu lesen!

  • Hallo,


    ich habe nun auch das Buch fertig gelesen. Ich fand es eigentlich ganz gut, wie alle Bücher von Iny Lorentz. Nur so langsam finde ich die Geschichten von Iny Lorentz zu vorhersehbar, damit meine ich, dass man nach circa 100 Seiten schon im groben weiss, wie das Buch endet.
    Trotzdem kann ich diese Buch nur empfehlen und werde weiterhin die Bücher von Iny Lorentz lesen

  • Zitat

    Original von Gheron
    Bin gespannt, ob du das nach "Die Feuerbraut" auch noch sagen wirst. :grin
    Gruß Gheron :wave


    Oh, hab ich da was nicht mitbekommen? Gibt es neues Buch von Euch? -> Die Feuerbraut?

  • Zitat

    Original von Gheron


    Ja, das dauert aber noch bis Dezember dieses Jahres!


    Liebe Grüße
    Gheron :wave


    Danke für die schnelle Antwort.
    Darf man schon ein bisschen mehr wissen? Wo spielt der Roman, .. *liebguck*


    :wave

  • Hallo,


    habe gerade diesen Thread entdeckt. Finde ich echt gut.


    Ich sage mal, "Die Wanderhure" hat mich im ersten Moment nur wegen dem doch etwas auffälligen Titel interessiert, aber als ich es gelesen habe, musste ich mir die Teile 2 und 3 auch sofort kaufen. Musste auch noch zu den Hardcover greifen, weil es da die Taschenbücher noch nicht gab, ich sie aber unbedingt sofort haben wollte.


    Und nun habe ich auch "Die Pilgerin" gelesen. Die fand ich auch sehr gut, wobei ich Trilogie mit Marie ein ganz klein wenig besser fand. Was ich aber auch darauf zurückführe, dass die Geschichte für mich etwas vorhersehbar war, da ich bereits 3 Bücher von Iny Lorentz gelesen habe. Und bei der Wanderhure wusste ich ja noch gar nix. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. :-)


    Aber es sind echt gute Bücher und sowas lese ich immer wieder gerne.
    Ich werde es dann mal im Gedächtnis behalten mit dem neuen Buch und gegen Ende des Jahres in den Buchläden danach Ausschau halten. Ich habe jetzt hier noch nix dazu gelesen, aber zum gegebenen Zeitpunkt wird es doch bestimmt ne Leserunde dazu geben. Ich denke, da werde ich dann auch mal mitmachen. :gruebel


    Viele Grüße
    SoryuAsuka

  • Eigentlich wollte ich ja auf die TB- Ausgabe warten, aber anlässlich der Jahrestagung der DeLia Autoren habe ich mir von den Autoren eine Widmung besorgt und doch das HC gekauft und jetzt erst gelesen.


    Ein wunderschönes Buch mit einer tollen Entwicklung. Nach den ersten Kapiteln saß ich lesend vor dem Rechner und habe jede Station, jede Stadt und jedes Kloster gegoogelt. Das Buch ist ein
    hervorragender historischer Roman von der Sorte: so war es nicht, aber so hätte es sein können. Die Autoren verwenden daher bewußt einen fiktiven Ortsnamen für die Handlung in Deutschland um Fiktion und Historie glaubhaft zu trennen. Die Figuren verhalten sich dabei zeitentsprechend und wenn der eine oder andere meiner Vorposter sich über das deutliche Sexualverhalten wundert, auch das ist schlicht zeitgerecht. Wir bekommen eine Zeit vorgeführt, in der zwar schon der schwarze Tod bekannt war, aber die Franzosenkrankheit, die auch das Sexualverhalten nachhaltig änderte, war so unbekannt wie die Tomate oder die Kartoffel.


    Die Beschreibung des Pilgerns und seiner Gründe, die Umstände der Reise sind flüssig und fesselnd beschrieben. Tiefere Beschreibungen des Jacobsweges habe ich nicht vermisst, das liegt aber daran, dass ich selbst schon ein Stück hier in Sachsen auf der alten Via regia gepilgert bin und auch schon das eine oder andere Buch gelesen habe über das Thema und dann wären das langweilige Wiederholungen gewesen.


    Ein rundum empfehlenswertes Buch.