Fragen an Iris Kammerer

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was meinst du den zu den Themen Personenregister/Stammbäume- oder ist dasauch Anregung weiter zu googeln, also Absicht den Leser herauszufordern?


    Beowulf, ich schrieb bereits, daß es eines gab, das aber nach mehreren unterschiedlichen Gliederungen verworfen wurde. Es gibt einfach zu viele Namensgleichheiten, auch innerhalb der Familien.


    Den Stammbaum, den ich bereits digital angefertigt habe, konnte ich nicht rechtzeitig ins Netz stellen, weil die Hauptplatine meines PCs zu Beginn der Leserunde durchgeschmort ist -- leider hatte es sich vorher ergeben, daß bis Heiligabend einen großen Lektoratsauftrag abwickeln mußte und ich jetzt an den Fahnen von Wolf und Adler sitze (wenigstens ist das Arbeit auf dem Papier).
    Das klingt jetzt nach einer blöden Rechtfertigung, und es tut mir auch leid, aber in letzter Zeit ist einiges termintechnisch nicht so gelaufen, wie ich geplant hatte.

  • Ganz klares Nein auf die Frage, ob ich schon immer Schriftstellerin sein wollte. Jockey, Tierarzt, Archäologe, Anästhesist, Rancher, Jazzpianist, Literatur/Kulturwissenschaftler an der Uni u.v.m. -- aber Schreiben als Beruf hatte ich nie im Sinn. Seit dem Abi habe ich allerdings Berufe angepeilt, für die Literatur eine wichtige Grundlage bildet, sei es, daß sie sich mit Literatur beschäftigen, sei es, daß diese Auseinandersetzung schriftlich fixiert wird, also selbst wieder Literatur produziert.


    Ich lege Wert darauf, daß ich noch eine zweite Beschäftigung habe. Man neigt als Autor doch dazu, sich einzuigeln. Da hilft ein "normalerer" Beruf, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Außerdem -- selbst auf die Gefahr, mich zu wiederholen -- möchte ich nie vom Schreiben leben müssen. Es bedeutet mir persönlich zu viel, um kommerzielle Konzessionen bis hin zum Mainstream einzugehen. :grin


    Wie lange ich "professionell" schreibe kannst du leicht an meiner Erstveröffentlichung ablesen -- geschrieben habe ich den "Tribun" schließlich noch als Amateur. ;-)


    Guten Rutsch noch! :wink
    (In Ermangelung eines PCs weiß ich nicht, ob ich vor dem Jahreswechsel noch mal reinschauen kann)

  • Dann nachträglich von mir noch einen guten Start in ein erfolgreiches 2007! Es ist das chinesische Jahr des Schweins - was also soll schiefgehen?!
    Jockey, Tierarzt...daran schließt sich gleich die nächste Frage an: die Beschteibungen der Reit- & Pferdeszenen im Pfaffenkönig sind extrem gut. Liege ich falsch oder reitest Du selbst? Hast Du ein eigenes Pferd?
    :wave

  • Zitat

    Original von keinkomma
    die Beschteibungen der Reit- & Pferdeszenen im Pfaffenkönig sind extrem gut. Liege ich falsch oder reitest Du selbst? Hast Du ein eigenes Pferd?
    :wave


    Kein eigenes Pferd, aber langjährige Reiterfahrung, sowohl praktisch als auch theoretisch. Ich habe mich intensiv mit der Geschichte von Pferdehaltung und Reiten beschäftigt, und das schlägt sich natürlich nieder.
    Und wenn ich mal wieder genügend Geld und vor allem Zeit (!) für diese wundervolle Beschäftigung habe, werde ich mich auch wieder der Praxis zuwenden. :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Für das Ambiente zum Roman höre ich gerade Alte Musik.
    Lautenmusik der spanischen Renaissance ist zwar etwas anachronistisch. aber älteres habe ich nicht und irgendwie funktioniert die Musik doch.
    Wenn ich mich auf das Lesen konzentriere, bekomme ich von der Musik allerdings nichts mehr mit.


    Oh je, und ich habe gestern die 8. Sinfonie von Schostakowitsch zum Lesen gehört! :lache

  • Mit der Arbeit am Pfaffenkönig hast Du Dich intensiv mit Heinrichs möglicher Religiosität auseinandergesetzt. Mich würde interessieren, ob Du denkst, daß Dich diese Auseinandersetzung im weiteren auch persönlich in Deinem Denken verändert hat. Ich habe aber vollstes Verständnis, wenn Du diese Frage nicht beantwortest, da das doch sehr persönlich ist. :knuddel1

  • Entschuldige, diese Frage habe ich bisher einfach übersehen...


    Die Frage nach einer Auseinandersetzung mit einem Thema ist m.A.n. überhaupt nicht persönlich. Zumal hinzukommt, daß jede Auseinandersetzung mit einem Thema Teil eines inneren Diskurses ist, der uns ständig verändert.


    Ich finde die Beschäftigung mit anderen Denk- und Vorstellungsweisen immer interessant. Da relativiert sich doch vieles, was heutige Forscher vollmundig und im Brustton der eigenen Überzeugung über "das Wesen des Menschen" absondern. :grin
    Durch die Recherche habe ich sehr viel gelernt und sehe deshalb vieles in einem anderen Licht als früher. Ich halte die Menschen früherer Kuluren auch nicht für grundsätzlich naiver, unterentwickelter u.ä. als uns -- ich halte sie für anders. Und ich bin der Überzeugung, daß nur diese Erkenntnis und die daraus resultierende Bescheidenheit uns vor dem (Un-)Kulturchauvinismus heilt, der vielerorts grassiert.


    Aber mich selbst hat das Schreiben dieses Buches nicht fromm(er) oder gläubig(er) gemacht, falls du das gemeint hast. :grin

  • Nur so ;-)


    Nein, auch ich finde die Frage interessant, inwieweit das "Einsteigen" in ein Thema, vor allem, wenn es so intensiv geschieht, etwas "mit jemandem macht" ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)