Hier kann zu den Seiten 001 - 131 geschrieben werden.
'Der Pfaffenkönig' - Seiten 001- 131
-
-
Hat schon jemand den Fehler auf Seite 22 gemerkt- Heinrich redet mit Beatrix über Elisabeth und sagt: Wir alle liebten Beatrix- muß Elisabeth heißen.
Das Buch hat trotz des eher spröden Themas sofort Fesselungscharme- einfach wunderbar geschrieben bisher. (S.48 )
-
Der Prolog ist klassisch gehalten.
Unser Held Heinrich hat es gleich schwer, da das Mädchen zwischen ihm und seinem Bruder Konrad liegt. Da muss etwas Beeindruckendes unternommen werden und sei es, einen halsbrecherischen Ritt zu wagen.
Das ist natürlich nur meine Interpretation. Vielleicht ist es auch nur die Begeisterung über den eigenen Mut zur Tat.Klassisch, aber Kurz, denn weitere Kindheitsschilderungen gibt es vorerst nicht.
Schade! Ich mag gerne ausführliche Kindheitsschilderungen, die es dem Leser erlauben, die Entwicklung der Protagonisten besser zu beurteilen.Auf den folgenden Seiten ist Heinrich schon so stark gealtert, dass seine alternden Augen die Zinnen kaum noch erkennen.
Der Beginn des ersten Teiles bildet anscheinend eine Einleitung, die Vorgeschichte aus seiner Erinnerung zu erzählen, mit seiner Frau Beatrix als Zuhörerin. Eine viel versprechende Erzählperspektive, die mir gefällt. Mal sehen, ob es wirklich so kommt.Die Ankunft in der Burg zum Klang der Businen und flatternden Fahnen ist so real geschildert, dass ich es mir bildlich sehr gut vorstellen kann und auch Lust bekomme, mal wieder eine Burg oder ein Schloß zu besichtigen.
Obwohl, triumphal ist das Eintreffen nicht, die Truppe ist zerschlagen und Heinrich verletzt.
Zunächst gibt es noch viele Fragezeichen.
Zu Seite 22: beowulf, ich glaube, du hast recht!Zur Verpackung:
Mir gefällt das Design des Romans so gut. Etwas größer als das normale Taschenbuch, dafür sind auch die Buchstaben sehr lesefreundlich gestaltet.
Mit 409 Seiten hat der Roman eine Länge, die mir angenehm und wohl noch bewältigbar ist
Die farbliche Gestaltung lädt mit den Farben positiv zum Lesen ein.
Auf dem Cover ist dafür mit dem Motiv aus der Kreuzritterbibel ziemlich viel Massaker zu sehen.
Iris, magst du zum Umschlag (warum und wieso gerade dieses Motiv?) noch etwas Ausführlicheres sagen? -
Zitat
Original von beowulf
Hat schon jemand den Fehler auf Seite 22 gemerkt- Heinrich redet mit Beatrix über Elisabeth und sagt: Wir alle liebten Beatrix- muß Elisabeth heißen.*meld* Ich hab´s auch entdeckt
Zur Gestaltung:
Mir hat das Cover auch sehr gut gefallen, noch schöner fast finde ich allerdings die kleinen Bildchen am Kapitelanfang, die sind einfach wunderschön. -
Hallo,
auch mir hat das Cover sehr gut gefallen. Es ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet worden.
Ich finde schon allein den Anfang sehr gut, als Heinrich sich auf das Pferd setzt und mit ihm reitet.....ich konnte es vor meinem geistogen auge sehen und kam mir vor, als stünde ich neben Elisabeth an der Koppel
-
Zur Ausstattung: Das Cover verweist auf Kampf und Schlacht zwischen Rittern um eine Stadt und eine Burg, verweist auf die Zeit (irgendwann im Mittelalter). Ziemlich grausam sieht das aus, aber eben zeitgemäß. Die Frage des Format sehe ich kritisch, ich sortiere meine Bücher ungern nach der Grüße, lieber nach Autor aber habent sua fata libelli, steht in dem Buch eines anderen Verlages, eines anderen Autoren, das ich bis gestern gelesen habe und das im selben größeren Format erschienen ist. Ein Vergleich der die Qualität der Kammerschen Schreibe zeigt, der Spannungsaufbau klappt bei ihr ab der ersten zeile, man wird sofort von der Geschichte gefesselt. Das Nachwort und Glossar, sowie die angehängten Übersetzungen sind wir von der Autorin positiv gewohnt. Die kleinen Bildchen vor den Kapiteln sind wirklich eine im doppelten Wortsinn hübsche Idee.
Mir persönlich ist die gute Elisabeth bisher eher unsympatisch (Stand S. 68). Fanatiker ohne eigenen Plan sind gefährlich für sich und ihre Umwelt- mal sehn wie sich das entwickelt.
Der gute Heinrich wird ja wohl auf den letzten Seiten sterben, so eine Klammer um ein Buch in Gestalt eines Lebensrückblicks ist ja nichts wirklich neues aber hier sehr gut gemacht.
Zu Eselsohr, vielleicht kommt ja noch was von Jugenderinnerungen- es sieht aber so aus, als wäre gerade diese Szene für Heinrich ein Sinnbild seines Lebens.
-
Hallo, ihr lieben Eulen, dann begrüße ich euch doch erst einmal in dieser Runde!
Auf die Einbandgestaltung hat man als Autor wenig bis gar keinen Einfluß. Ich habe allerdings (m.A.n.) bisher bei allen meinen Büchern großes Glück gehabt.
Die Motive für den Einband stammen aus der Maciekowski-Bibel (Frankr. Mitte 13. Jh., auch "Kreuzfahrerbibel" genannt). In dieser Bibelhandschrift sind Szenen des Alten Testaments so dargestellt, als spielten sie sich in der damaligen Zeit ab. Das ist eine in der Geschichte der Kunst häufig auftretende Methode, die Zeitlosigkeit und andauernde Gültigkeit und den exemplarischen Charakter des Dargestellten zu betonen.
Die Handschrift ist übrigens eine hervorragende Quelle für die damalige Sachkultur in jeder Hinsicht.Das obere Bild zeigt die Vernichtung der Ammoniter unter König Nahash durch König Saul und sein Heer dar (1 Sam 11,11, Abbildung).
Auf dem unteren Bild ist der Sieg Davids über die Aramäer unter ihrem Oberbefehlshaber Schobach dargestellt (2 Sam 10, 17 - 19, Abbildung).Die Vignetten waren meine Idee. Sie sind nach Motiven von den Fenstern im Ostchor der Marburger Elisabethkirche (Website, in der Wikipedia - Seite zu den Glasfenstern).
Auf S. 22 ist ein "sie, " verlorengegangen (also: "Wir alle liebten sie, Beatrix"). In der 2. Auflage sollte das allerdings behoben sein.
Nachklapp: beowulf, was die Frage angeht, ob besondere Grausamkeit ein Kennzeichen des Mittelalters ist, verweise ich mal auf die aktuellere Forschung (s.u.). Das ist ein Vorurteil. Diese Kultur und Gesellschaft funktionierten schlicht anders -- grausamer als unsere heutige Welt waren sie nicht. Unsere heutigen Vorstellunge von feudalem Despotismus stammen vor allem aus dem späten Feudalismus, der Epoche der sogen. Aufklärung.
Edit2: Link korrigiert
-
Hallo Iris- der Link geht in beiden Fällen auf die obere Abbildung-
woher kommt den das arabische am Rand? -
Zitat
Original von beowulf
woher kommt den das arabische am Rand?
Keine Ahnung, und meine Kenntnisse reichen leider noch nicht aus, um es zu entziffern (ich kann aber nachfragen, das dauert dann aber, weil auch meine Lehrerin Ferien hat).
Ich tippe auf eine arabische Glosse, einen erklärenden Kommentar. Ich habe leider nichts gefunden, was mir weiterhelfen würde.(Wie ich schon sagte: Auf die Bildauswahl beim Einband hatte ich keinen Einfluß, das mußte ich nachträglich selbst recherchieren.)
-
Stimmt natürlich auch Grausamkeit ist sehr relativ: Eine Schlacht im Mittelater, die Weltgeschichte verändert hat, würde heute ein mit MP ausgestatteter Soldat final entscheiden und nur dadurch, daß man an Schwertwunden blutiger aussehend stirbt und vom Pferd überritten zu werden eine Erfahrung ist, die man auch nicht gerne machen will ist das heute nicht weniger grausam- nur steriler mit mehr Distanz zwischen den Opfern.
-
Beowulf, die große Nähe der Kombattanten schreckt übrigens eher von Kampfhandlungen ab. Ein "Feldherr", der im Pentagon und Weißen Haus sitzt und uniformierte Herren in hermetisch abgeriegelten Bunkern fernab der Schlachtorte Befehle geben läßt, per Knopfdruck von Tarnkappenbombern Splittebomben abwerfen zu lassen fürchtet nur die heimische Presse -- ein mittelalterlicher Herzog war aus Standesgründen gezwungen, vorneweg in den Kampf zu ziehen, ansonsten wären seine Ritter und Soldaten ihm nicht gefolgt.
-
Hallo!
Endlich gehts los udn ich kann meinen Senf abgeben!
So, auch wenn ich erst am Anfang stecke: Iris, Du hast mein Lieblingsbuch des Jahres geschrieben. DANKE!!! Der Heinz ist das Beste, was Du bislang geschrieben hast - fesselndes Thema, packend erzählt, ich mag die Figuren, kann mitfühlen, mitschmecken, mitriechen. Du verpackst Geschichte gekonnt in einer fiktiven Erzählung, nimmst mich aber trotzdem oder dennoch mit in die Zeit...Iris, ich könnt Dich knutschen für diesen Roman (mach ich auch bei nächster Gelegenheit, versprochen, ÄTSCH! :grin)
Respekt auch an Iris und den Verlag: dass mal wieder ein historischer Roman erscheint, dessen Protagonist männlichen Geschlechts ist - danke. So hebt sich der Heinrich wohltuend von all den Damen ab, die durch die History-Regale schwirren.
Sehr fein gemacht finde ich den Aufbau der Geschichte. Man trifft Heinrich auf dem Totenbett, begleitet ihn bei seinem langen Sterben (man weiß also quasi, wie es am Ende ausgeht...oder nicht? Hm, so weit bin ich ja noch nicht...) und taucht "nebenbei" ein in seine Lebenserinnerungen. Clever gemacht!
Natürlcih gibts ein paar kleine Schnitzerchen, wie die Verwechslung der Namen und derlei Kleinkram. Stört mich aber nicht wirklich, dazu ist der Text viel zu flüssig, als dass ich mich an sowas aufhänegn würde.
Ein paar Frägelchen habe ich dann doch und bin froh, dass es mir in diesem Fall geht wie Holden Caulfield aus Salingers Fänger im Roggen:
"Was mich richtig umhaut sind Bücher, bei denen man sich wünsct, wenn man es ganz ausgelesen hat, der Autor, der es geshcrieben hat, wäre irrsinnig mit einem befreundet und man könnte ihn jederzeit, wenn man Lust hat, anrufen. Das kommt aber nicht oft vor".
Nun kommt es vor - und ich rufe Iris per Eulenforum hiermit an:
- Seite 63: Äbtisssin Mathilda wünscht sich nichts so sehr wie ein Bett und ein BAD. Ich dachte, das Baden sei in der Zeit nicht so üblich gewesen? Irre ich mich?
- Seite 64: da steht ein Körbchen mit duftenden DinkelBRÖTCHEN. Wirklich Brötchen oder nicht ein ganzes Brot??? Seit wann gibts Semmeln?
- Seite 102: Adelheid Gans zu Putlitz - irre ich mich oder ist das ein Wink zu den 42ern?
- Seite 114: Danke für das Glossar - solche "Kleinigkeiten" unterscheiden gute Romane von Massenware! Eine Anregung für die zweite Auflage: vielleicht könnte dort auch erklärt werden, was eine "Tassel" ist?
- Seite 125: ich habe letztens erst die verschiedenen Versionen der Franziskus-Ordensregeln gelesen - fühle mich also beim Verweis auf das Konzil sehr heimisch, schön!!!
So, und natürlich noch ein Lob ab die Idee, die lateinischen Zitate im Anhang zu übersetzen. Bravo, Iris!
So, und nun bin ich weg. Teil zwei wartet und als Langsamleser muss ich mich sputen.
Silke -
Uff ... du drückst mir ja die Luft ab, Silke!
ZitatOriginal von keinkomma
- Seite 63: Äbtisssin Mathilda wünscht sich nichts so sehr wie ein Bett und ein BAD. Ich dachte, das Baden sei in der Zeit nicht so üblich gewesen? Irre ich mich?
Im Mittelalter wurde eifrig gebadet -- Reinlichkeit war ein Muß! Erst im Zuge der Büßerbewegungen, die (wie z.B. auch die franziskanischen Eremiten) auf alles verzichteten, was dem leiblichen Wohl diente, kam allmählich eine Leibfeindlichkeit auf, die sich am Ende des Mittelalters geradezu epidemisch ausbreitete.
Im Mittelalter gab es z.B. in den Städten Badehäuser, die nicht nur der Hygiene dienten, sondern dem Vergnügen. Dort wurde ähnlich wie in römischen Thermen (das Mittelalter sah sich in der Nachfolge der Antike!), ebenso gebadet wie gespeist, gesoffen, gedingselt ...
Aus den an die Badehäuser angeschlossenen "Fräuleinhäusern" entwickelten sich die Bordelle -- daß hier auch Mißbrauch betrieben wurde, steht außer Zweifel; andererseits lebten die unter einem Hurenwirt arbeitenden Prostituierten weitaus geschützter als die "freien", die nach Belieben angelockt und davongejagt werden konnten.Zitat- Seite 64: da steht ein Körbchen mit duftenden DinkelBRÖTCHEN. Wirklich Brötchen oder nicht ein ganzes Brot??? Seit wann gibts Semmeln?
Schon immer! Brot ist eine der abwechslungsreichsten Form, Lebensmittel aufzubereiten. Es kommt nur auf die Qualität des Mehls an: Feingemahlenes Mehl ohne Spelzen ergibt duftige feine, kleine Wecken oder Laiberl, grob geschrotetes knochentrockene, staubige Klumpen. Ersteres konnten sich bis ins späte 19. Jh. allerdings nur die Wohlhabenden leisten. Deshalb sind wir heute immer noch so scharf auf Weißbrot, Baguette, Semmeln, Toast ...
Schau mal auf den Teppich von Bayeux, die Tafelszene. Dort sind solche Brötchen abgebildet.Zitat- Seite 102: Adelheid Gans zu Putlitz - irre ich mich oder ist das ein Wink zu den 42ern?
Natürlich bin ich durch unseren Schirmherrn Gebhard Edler Gans zu Putlitz auf dieses Geschlecht gekommen. Das war in den nördlichen Marken eine gar nicht unbedeutende, aber sehr eigensinnige Familie, die z.B. aus Abscheu vor der Methode, sich in Lehen einzukaufen, im Mittelalter immer nur auf eigenem Land hockte und den Grafentitel ablehnte.
Mir erschien es nur logisch, daß ein Johann zu Putlitz, kein ganz unbedeutender Mann damals, seinerzeit seine Tochter an den Hof des Markgrafen gab.Zitat- Seite 114: Danke für das Glossar - solche "Kleinigkeiten" unterscheiden gute Romane von Massenware! Eine Anregung für die zweite Auflage: vielleicht könnte dort auch erklärt werden, was eine "Tassel" ist?
Ein "Mantelzug", d.h. ein Kettchen oder eine Schnur o.ä. mit dem ein Umhang am Hals zusammengebunden wird. Ich hatte als Kind mal so was, deshalb ist mir der Begriff vertraut, und er findet sich auch in meinem Brockhaus (ältere dtv-Ausgabe). -
Ich habe auch ein paar Fragen:
Der detaillierte Blick auf die Burg ist beeindruckend.
Iris, benutzt du für deine Beschreibungen der Lokationen reale Vorbilder?
Gibt es z.B. eine Burg, die der im Roman entspricht?S.15 … hielt das Bauernvolk Maulaffen feil.
Gab es diesen Ausspruch schon im 13 Jahrhundert?
Iris, weißt du etwas über die Herkunft dieses Spruches?Viele Begriffe, die im Roman auftauchen, musste ich ergänzend zum Glossar nachschlagen. z.B. Bergfried
Zum Glück gibt es dieses Glossar. Vielen Dank dafür, Iris.
Aber was sind die Reisigen, die teuer angeworben wurden? -
Die Tassel war bis zum letzten Glossar von Derek Meisters Rungholdt für mich auch neu- ansonsten ist es wirklich schwierig sich ein Glossar vorzustellen, in dem alle Begriffe, die Neulinge des historischen Romans nicht kennen erläutert werden.
Ich habe doch richtig verstanden, das ganze findet auf der Wartburg und in Eisenach statt- da kann man hinfahren und sich die wirklich imposante und steile Rampe anschauen, die Heinrich da hinaufreitet.
-
So, ich habe ja letzte Woche schon mal ein bisschen gelesen, und das Buch dann heldenhaft wieder zur Seite gelegt, denn es hat wirklich Fesselungscharme. Die Beschreibungen ziehen ein sofort hinein ins Geschehen. Aus persönlichen Gründen ist mir die Szene mit dem Pferd besonders im Gedächtnis. Höchstwahrscheinlich, weil ich auch mal einen Pferdekopf/Widerrist gegen den Kopf bekommen habe, allerdings war das Pferd kleiner. Jedenfalls hatte ich, als ich die Stelle gelesen hatte, wieder dieses Gefühl zwischen dröhnendem Schädel und wackelnden Zähnen.
Zu den Personen möchte ich an dieser Stelle noch nichts sagen ... Ich will sie mir erst noch ein bisschen anschauen und bin besonders gespannt, wie Iris mit Elisabeth umgeht ... Wie macht man wohl eine Heilige lebendig?Liebe Grüße
Kirsten
-
Zitat
Original von Herr Palomar
Iris, benutzt du für deine Beschreibungen der Lokationen reale Vorbilder?
Gibt es z.B. eine Burg, die der im Roman entspricht?
Alles sind reale Orte -- viele davon existieren heute noch, allerdings entweder verfallen oder umgebaut. Die erste und wichtigste Burg ist die Wartburg, die Heinrich zu seinem Hauptsitz machte.ZitatS.15 … hielt das Bauernvolk Maulaffen feil.
Gab es diesen Ausspruch schon im 13 Jahrhundert?
Iris, weißt du etwas über die Herkunft dieses Spruches?
Wie alt dieser Ausdruck genau ist, ist unbekannt. Einerseits wird vermutet, daß es ebenso wie "Gähnaffe" eine Bezeichnung für die kopfförmigen Kienspanhalter ist, die es schon seit dem Mittelalter gibt.
Die Kopfform bei diesen Haltern kommt schlicht und einfach daher, daß man beim Arbeiten im Dunkeln den Kienspan häufig mit den Zähnen festhielt; das wurde bildlich auf die Halter übertragen.
Eine andere Interpretation geht vom mittelniederdt. bzw. frühen neuniederdt. aus: "He het dat Mûl âpen -- Er hat das Maul offen".ZitatAber was sind die Reisigen, die teuer angeworben wurden?
Reisige sind berittene Soldaten, meist Söldner. Diese Leute wohnen nicht im eigenen Zuhause, sondern bei ihren Soldherren, sind daher "auf Reisen", "unterwegs", "reisig". -
Iris, danke für die schnellen Anworten.
ZitatOriginal von bibihexe76
Mir hat das Cover auch sehr gut gefallen, noch schöner fast finde ich allerdings die kleinen Bildchen am Kapitelanfang, die sind einfach wunderschön.
Diese Vignetten gefallen mir auch besonders gut und verstärken optisch die ohnehin schon starke Atmosphäre.ZitatOriginal von Eselohr
Ich finde schon allein den Anfang sehr gut, als Heinrich sich auf das Pferd setzt und mit ihm reitet.....ich konnte es vor meinem geistogen auge sehen und kam mir vor, als stünde ich neben Elisabeth an der Koppel
Diese visuelle Wirkung der Schreibweise ist außergewöhnlich stark und nimmt mich als Leser gleich gefangen.Erste Eindrücke zu den Hauptfiguren:
Zu Heinrich stehe ich zur Zeit noch distanzierter als zu Cinna, dem Protagonist aus Der Tribun und Die Schwerter des Tiberius. Das liegt sicher auch an der unterschiedlichen Positionen, die die Beiden einnehmen.
Bei Cinna und seinem Gefühlsleben war man immer sehr nahe dran.
Heinrich erinnert mich mit seiner Melancholie an Marke, König von Cornwall, wie ihn Viola Alvarez in "Das Herz des Königs" dargestellt hat. Der Zugang zu Marke erforderte auch etwas Geduld und so vermute ich, wird es bei Heinrich auch sein.
Wie Heinrich ungeschickt versucht Elisabeth in die Schranken zu weisen (wenn du dort hinausgehst, wirst du diese Burg niemals wieder betreten), erinnert mich auch an Marke, der seine Schwester verstößt. Damit enden aber auch schon die Vergleiche der beiden Romane.Elisabeth ist selbstbewusst und konsequent in ihrer Überzeugung und verlässt die Burg, um ihrer Hilfsbereitschaft für die Armen nachzukommen.
Leider wirkt sie in ihrem Handeln etwas fanatisch und unsympathisch.Über Elisabeth gibt es auch noch einen anderen Roman (von Ursula Koch):
http://www.amazon.de/Elisabeth…Kraft-Liebe/dp/376551859X
Kennt den jemand? Ist der zu empfehlen, um die historische Person auch noch aus einem anderen Blickwinkel kennen zu lernen? -
Ich bin noch nicht weit gekommen, weil ich noch die letzten Seiten meines derzeitigen Pratchetts lesen muss, aber...
1. Ich weiss nicht, wie ich drauf komme, aber ich hab mich ein Jahr lang innerlich drauf eingestellt, dass ich mich durch ein Buch quälen muss, das im Präsens geschrieben ist. Gelesen hätte ich es sowieso, da Iris' Bücher auf Auto-Read stehen, aber umso begeisterter war ich, als ich festgestellt habe, dass das Buch in der guten alten Vergangenheitsform geschrieben ist.
2. Ich mag lange Kindheitsschilderungen nicht. *nerv* Sehr schön, dass sie hier ultrakurz gehalten sind.
-
Zitat
Original von Delphin
Ich mag lange Kindheitsschilderungen nicht. *nerv* Sehr schön, dass sie hier ultrakurz gehalten sind.
Delphin , warum nerven dich Kindheitsschilderungen?
Ist es nicht so, dass der Charakter einer Person auch viel durch die Kindheit geprägt wird und, je mehr man von der Kindheit eines Romancharakters erfährt, umso so besser wird man sein Handeln verstehen?Zumindest bei einer realen historischen Persönlichkeit ist das für mich wichtig.
Bei einem rein fiktiven Charakter kann man sich viel selbst ausdenken und sich die Person so auslegen, wie man ihn als Leser haben möchte.