'Der Pfaffenkönig' - Seiten 001- 131

  • Zitat

    Original von Heike


    Die Aufmachung gefällt mir gut, das Buch sticht ins Auge, es lädt zum Blättern ein. Das Papier ist leider recht dick, aber das scheint inzwischen üblich zu sein bei diesem Genre.


    Warum leider? Ich finde das Buch rundherum gut gemacht, auch das feste Papier gefällt mir.


    Zitat

    Original von Heike


    Die lateinischen Zitate stellen für mich kein Problem dar :grin, aber ich laufe da wohl nicht in der Konkurrenz.


    Das Blättern gefiel mir nicht so gut. :-(


    Zitat

    Original von Heike
    An einigen Stellen wäre m.E. eine Orts- und Zeitangabe sinnvoll gewesen, um über die Zeitsprünge flüssiger hinweglesen zu können. Doch das relativiert sich im weiteren Verlauf.


    Da stimme ich Dir zu, zu Beginn, gerade weil so viele Zeitsprünge vorkamen, wäre ein Hinweis auf den Zeitpunkt schön gewesen, später fand ich im Textt teilweise auch Hinweise, dass Hermann z.B. 8,9 oder 10 Jahre alt war oder Heinrich 40 Jahre alt.


    Zitat

    Orignial von Heike
    An einigen Stellen spürt man noch die Hektik der Endredaktion :grin - kleinere Wiederholungsprobleme, die aber das Gesamtbild in keinster Weise trüben.


    Das Wort "Busine" mochte ich irgendwann nicht mehr lesen.

  • Zitat

    Original von geli73



    Das Blättern gefiel mir nicht so gut. :-(


    Ich meinte damit, dass ich als Lateinlehrerin ja kein Problem mit dem Blättern habe, weil ich die Zitate so lesen kann. Aber damit laufe ich ja außer Konkurrenz, wie schon gesagt ... :-)


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Die Businen sind mir zwar aufgefallen, aber dadurch, dass man die Dinger eben überall benutzt hat ... :grin ... erschallen sie halt häufiger. Da hätte man sich schon sehr winden müssen, um die zu umgehen ...
    Ich meinte eher hier und da kleinere Wiederholungsgeschichten, die aber nicht groß ins Gewicht fallen.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • @ Heike: Ich wollte eher wissen, warum Dir das festere Papier nicht gefällt, nicht, warum Du beim Latein kein Problem hast :-)


    Danke, Grisel :-)

  • Zitat

    Original von geli73
    @ Heike: Ich wollte eher wissen, warum Dir das festere Papier nicht gefällt, nicht, warum Du beim Latein kein Problem hast :-)


    Danke, Grisel :-)



    Upps, die Frage habe ich überlesen :wow
    Sorry :-)


    Die Lateinantwort bezog sich darauf, warum mir das mit den Übersetzungen im Anhang egal ist und mich das Blättern daher nicht stört :-)


    Es ist eine mindere Papierqualität, und mir geht es beim Umblättern häufig so, dass ich das gefühl habe, zwei Seiten in der Hand zu haben. Außerdem gefällt es mir nicht, dass ein Buch künstlich "aufgeplustert" wird - ich nehme es mit, und wenn ich schon einen Brocken mit mir herumschleppe, dann sollte das einen guten Grund haben (also ein dicker Roman auch seine 800-1000 Seiten haben).
    Das ist allerdings eine Sache, für die der Verlag verantwortlich ist :-)


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Zitat

    Original von Heike
    Es ist eine mindere Papierqualität, und mir geht es beim Umblättern häufig so, dass ich das gefühl habe, zwei Seiten in der Hand zu haben. Außerdem gefällt es mir nicht, dass ein Buch künstlich "aufgeplustert" wird
    Heike


    Zudem ist das Buch ja auch noch in relativ grosser Schrift gedruckt...........

  • Auch ich bin jetzt im Pfaffenkönig angelangt...
    und dabei dachte ich mir zuerst... wuhää, nicht noch ein mittelalter-roman.
    Aber seitdem dieses emotionale Venedig schon auf seite 70 gewassert wurde, mag ich die geschichte. Von Heinrich Raspe hab ich bislang nur den namen gekannt, aber es gab mal eine phase, in der mir die radikalität der heiligen Elisabeth sehr imponiert und mich fast zum nachahmen begeistert hat... (ich hab mich glücklicherweise vor einem allgemeinen pottlach wieder eingekriegt, aber San Francesco verehre ich noch immer ;-) )
    Ich finde gar nichts bedenklich an Elisabeths religiosität, (... obwohl mir jüngst nach einer fernseh-doku gedanken über ein SM-verhältnis zwischen ihr und Konrad gekommen sind... :peitsch ;-))
    Elisabeths religiosität ist grad und unbequem, ganz auf spirituelles erfahren ausgerichtet, weltverachtend; dass ihr weltliches umfeld da zurückstecken muss und sich vor den Kopf gestossen fühlt, ist klar.


    Was mich etwas verwundert hat, war, dass sie schon nach drei tagen barfuss wunde füsse hatte... die kriegt man doch nur in schuhen - aber vielleicht habe ich da was nicht mitgekriegt, ging sie etwa im schnee?


    Und nochwas: wie lange wurden wachstafeln als briefmaterial genutzt, und ab wann kamen sie ausser gebrauch??? Ich hab noch keine gfunden, und dabei hab ich immer so acht gegeben... - gibt's literatur dazu???


    :chen Ach geh, Leute... sagt mal, ein bisserl küchenlatein kann doch ein jeder, sogar ich, wer wird denn schon deswegen umblättern,... es läuft doch wie die elbenlieder in der Fantasy unter lokalkolorit... das soll doch gar nicht verstanden werden - :gruebel ähh ... *duckt sich und rennt ganz schnell weg*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Was mich etwas verwundert hat, war, dass sie schon nach drei tagen barfuss wunde füsse hatte... die kriegt man doch nur in schuhen - aber vielleicht habe ich da was nicht mitgekriegt, ging sie etwa im schnee?


    Die wunden Füße hatte sie nach einer dreitägigen strammen Wanderung. Bei der damaligen Beschaffenheit der Wege ist das kaum verwunderlich, selbst für gewohnte Barfußgänger. Barfußgehen war ein Kennzeichen von Armut (wenn nur irgend möglich, fabrizierten sich Menschen einen Schutz für die Füße, und sei es auch nur aus Gras, Holz und Bast) oder religiöser Askese (bspw. im Falle von Elisabeths Tante mütterlicherseits, Hedwig von Andechs, Herzogin von Schlesien und Polen).


    Zitat

    Und nochwas: wie lange wurden wachstafeln als briefmaterial genutzt, und ab wann kamen sie ausser gebrauch??? Ich hab noch keine gfunden, und dabei hab ich immer so acht gegeben... - gibt's literatur dazu???


    Wachstafeln waren noch im 14. Jh. weit verbreitet. Außer Gebrauch kamen sie zugleich mit der raschen Verbreitung der Papierherstellung, nichtsdestotrotz wurden sie in Frankreich und Deutschland örtlich bis ins 19. Jh. verwendet (in Schulen sowie für Abrechnungen). Einen Abriß sowie weiterführende Literatur findest du über das Lexikon des Mittelalters (TB-Ausgabe) unter dem Stichwort: "Wachstafeln" sowie im Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte unter dem Stichwort "Diptychon".


    Die Auffassung, zwischen Elisabeth und Magister Konrad habe ein SM-Verhältnis bestanden, ist seit dem Aufkommen der Gender Studies ziemlich verbreitet, kommt mir allerdings vor wie eine anachronistische Überformung der damaligen Denk- und Vorstellungswelt durch Theorien der modernen Psychologie, die auf einer ganz andere Denk- und Vorstellungswelt, nämlich die des späten 20. Jhs., aufbauen. :-)


    :wave

  • Ich habe heute diesen Part gelesen und hier nun meine Anmerkungen :


    Der Einstieg mit den Kinheitsschilderungen fand ich sehr gelungen, leider geriet er mit etwas kurz, hätte ich doch gerne mehr von der Kindheit Heinrichs erfahren.


    Der Sprung zu dem "alten" Heinrich war etwas grob. Da kein Datum angegeben wird, musste ich erstmal überlegen, wo befinden wir uns und wieso ist Heinrich so angeschlagen. Dass hier also zwei Erzählstränge existieren musste ich erst einmal herausarbeiten.


    Elisabeth ist mir bisher noch nicht sympatisch. Sie erscheint mir der Welt entrückt zu sein und will ihre Kinder mitnehmen.


    Die eingestreuten lateinischen Zitate lockern das Ganze etwas auf. Zum einen aus Faulheit, zum anderen aus Neugierde, versuche ich die Zitate selbst zu übersetzen und erst, wenn es nicht anders geht, blättere ich mal im Anhang nach.


    Die Äbtissin Mathilda finde ich klasse ... allein Ihre Reaktionen und Antworten machen sie sehr menschlich und sie wirkt nicht abgehoben.


    Optisch gefällt mir das Buch sehr. Es ist etwas größer als ein "normales" Taschenbuch und auch die Buchstaben wurden dementsprechnend angepasst. :-)



    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich verspätet anfange mit der Leserunde und auch dann nicht die dafür notwendige Muse derzeit aufbringe kann... ich bitte dies zu entschuldigen :-(

  • Danke, Iris! :wave :anbet


    ad thema blohappert: Hab mich nur gefragt, weil beide meine urgrossmütter mütterlicherseits leidenschaftliche barfussgeherinnen waren, und meine grossmutter mir erzählt hat, ihre mutter ging anders als ihre schwiegermutter auch im winter bis zu vier stunden durch den schnee zum einkaufen und zur messe. Sie meinte zu ihren töchtern, sie verstünde leute nicht, die kalte füsse hätten... Und von schuhen bekäme man nur blasen und offene stellen... (das schreibt jemand, der im winter eine heizdecke unter die füsse legt, und zu dieser jahreszeit im haus zwei paar socken trägt...) Irgendwie bin ich mit dieser frau nicht sehr eng verwandt...


    Noch eine frage - die ich mir stellte, beim wort bolzen: und zwar: seit wann gibt es armbrüste? Ich hab in einer burg anfang 14. Jh massenhaft welche gefunden, aber im 13. Jh waren doch noch bögen die haupt-fernwaffe, odr? Hat man etwa gegen den Pfaffenkönig das non plus ultra der aktuellen kriegskunst eingesetzt, oder war's schon damals nichts mehr neues?

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Sie meinte zu ihren töchtern, sie verstünde leute nicht, die kalte füsse hätten... Und von schuhen bekäme man nur blasen und offene stellen...


    Sie wird gelegentlich auch ihre wehen Füße gehabt haben. Was stimmt, ist, daß gute Schuhe früher sehr teuer waren und billige dann eben schlecht gefertigt. Und von schlecht gefertigten Schuhen bekommt man tatsächlich immer Blasen.


    Ich nehme allerdings an, daß eine Landgräfin von Thüringen über für damalige Verhältnisse hervorragendes Schuhwerk verfügte. :grin


    Zitat

    Noch eine frage - die ich mir stellte, beim wort bolzen: und zwar: seit wann gibt es armbrüste?


    Die alten Griechen hatten die Technologie schon -- als Fernwaffen. Aber offenbar gab es auch das Miniaturformat schon in vorchristlicher Zeit. Allerdings läßt sich ein militärischer Einsatz in der Antike nicht nachweisen (Nachtrag: Mal abgesehen von den Erwähnungen bei Vegetius Renatus, 4. Jh. n.Chr.).
    Im Mittelalter war sie sogar ein ziemlich wichtige und weit verbreitete Waffe. Ich verweise dich jetzt mal wieder auf den entsprechenden Artikel im LexMA, damit ich hier keine Romane schreibe.
    Nur eins: Auch wenn die Armbrust gerade im frühen 13. Jh. technologisch enorm verfeinert wurde, war sie keineswegs eine neue oder seltene Waffe. ;-)

  • Thanxx, :-] ich hatte mir immer eingebildet, der armbrustboom war erst E12./A13. Jh... Nun ja, ich muss die trümmer ja nur ausgraben und abbürsteln und glücklicherweise nicht bearbeiten ;-) Es hat manchmal einen vorteil nur ein blöder adlatus mit pickel und kelle zu sein :grin das glump kommt in müllsäcke, und lagert dann die nächsten 30 jahre im museumskeller, bis man den kuli auf dem beizettel nicht mehr lesen kann und es ein armer student bearbeiten muss - oder man beschliesst, es gleich wegzuwerfen... :wow

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • so, jetzt hat's mich gepackt... und ich beginne das GEsamtmuster des Wandteppichs zu erahnen... heute in einem Rutsch weitergelesen, und nur der erschrockene Blick auf die Uhr hat mich das Buch weglegen lassen... :-]


    Eine Frage noch, Iris: S. 18, Die Äbtissin Hildegard vom Rupertsberg - ist das die Heilige Hildegard (die mit dem Dinkel und den ganzen Gesundheitsrezepten)?

  • Stimmt, Nicole. Hildegard von Bingen (*ca. 1098, +1179, Äbtissin von Ruppertsberg) wurde zwar schon zu Lebzeiten sehr verehrt, aber ein erster Antrag auf Kanonisation (1228 ) auch im zweiten Anlauf nicht abgeschlossen. Erst Ende des 16. Jh. wurde Hildegard in den Heiligenkalender, das Martyrologium, aufgenommen.

  • Aaaaaaaah, Danke! Jetzt, wo ich es lese, weiß ich glatt wieder, welche Frage ich noch auf der Zunge hatte (aber wohl runtergeschluckt habe)... die Äbtissin Hildegard wars!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)