'Der Pfaffenkönig' - Seiten 281 - Ende

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    Original von beowulf
    Pelican
    meinst Du nicht, dass ein Hinweis auf eine Homepage heute nichts anderes als früher ein Anhang weiterführende Literatur ist? Beides erfordert einen Leser, der bereit ist weiteren Aufwand zu betreiben. Ob er in die Bibliothek geht Bücher zu suchen, oder ins Internetcafe zum PC, wo ist der Unterschied?


    Ich meinte natürlich weder einen regelrechten historischen Apparat noch Hinweise auf weiterführende Literatur, sondern nur für das Textverständnis Notwendiges, wie die hier schon von verschiedenen Teilnehmern andiskutierten Personenregister und Zeittafel.

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    Original von Iris
    Die Leser, die immer wieder die hohen Buchpreise beklagen, ahnen nicht, wieviel menschliche Arbeitskraft in einem Buch von der Idee bis zur Herstellung stecken. All diese Leute, von denen wirklich keiner mehr verzichtbar ist, wollen ihre Arbeit auch angemessen bezahlt wissen -- wie jeder von uns! Von "raffgierigen Verlegern" kann eigentlich keine Rede sein. :-)


    Das ist ja ein generelles Problem. Wir wünschen uns zwar alle hohe Löhne und Gehälter, wollen auch soziale Absicherung (was entsprechende Lohnnebenkosten bedingt) finden dann aber von der Handwerkerlohnstunde bis zu Büchern alles viel zu teuer ohne zu bedenken, wie viele Menschen in einem Produktions- oder Dienstleistungsprozess beschäftigt werden und davon leben wollen. Unser eigenes Gehalt ist uns als Konsument also zu hoch, obwohl es ja viel zu wenig ist. :grin Wir sind uns selbst zu teuer.

  • Ich gebe zu die Anmerkungen zum Name der Rose von Eco habe ich auch gelesen, eine Edition eines wirklich guten Buches mit historisch- kritischer Ausrichtung werden wir aber von Iris dann leider wohl doch nicht lesen. Die Ereignisse, die aus einem guten historischen Roman einen Hype wie der Name der Rose machen sind weder planbar, noch kaklkuierbar.


    Wobei in der italienischen Originalausgabe seinerzeit null Amerkungen im Anhang waren, es wurden weder die lateinischen Zitate übersetzt, noch Dinge wie Tymphanon oder die Stundeneinteilung erklärt, sagt jedenfalls mein Onkel (Historiker im Ruhestand, der italienisch in Wort und Schrift beherrscht).

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    Original von beowulf
    Wobei in der italienischen Originalausgabe seinerzeit null Amerkungen im Anhang waren, es wurden weder die lateinischen Zitate übersetzt, noch Dinge wie Tymphanon oder die Stundeneinteilung erklärt, sagt jedenfalls mein Onkel (Historiker im Ruhestand, der italienisch in Wort und Schrift beherrscht).


    Interessant. Ich habe vor einigen Jahren mal in Italien eine Ausgabe in die Hand genommen (mit einem seufzenden "Schade, daß ich das nicht im Original lesen kann), die einen Anhang hatte.

  • Die Darstellung wie es zur Heirat mit Beatrix kam, beinhaltet zunächst ja eher keine politische Motivation Heinrichs. Die hatte ich ihm schon unterstellt, da Beatrix ja eine Stauferin war.


    Kannst Du uns dazu noch ein bißchen was sagen, Iris?

  • Zitat

    Original von beowulf


    Wobei in der italienischen Originalausgabe seinerzeit null Amerkungen im Anhang waren, es wurden weder die lateinischen Zitate übersetzt, noch Dinge wie Tymphanon oder die Stundeneinteilung erklärt, sagt jedenfalls mein Onkel (Historiker im Ruhestand, der italienisch in Wort und Schrift beherrscht).


    Ich denke aber, dass Italiener sich leichter tun mit Latein. Ich spreche auch italienisch (nicht perfekt) und habe einige Zitate in Iris´Buch übersetzen können. Bei den langen Absätzen wars mir aber zu mühsam. Aber ich denke bei "Il nome della rosa" (Umberto Eco) können die Italiener die lateinischen Begriffe übersetzen.


    Wobei ich auch glaube, den meisten Italiener wär eine Übersetzung auch ganz Recht (wenn ich da so an meine Verwandten denke :grin )

  • Beowulf...
    Stimmt, jetzt wo du es sagst... hm... ich kann mich nicht erinnern, dass meine ... ich glaub... mondatori TB ausgabe irgendeinen anhang gehabt hätte... :gruebel
    Ich muss ehrlich sagen, ich hab mir damals etwas schwer mit dem visualisieren der architektur getan.
    *verschwindet nach hinten, und sucht unter tausenden büchern verzweifelt ihren vom regalboden verschluckten rosennamen*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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    Original von Pelican
    Die Darstellung wie es zur Heirat mit Beatrix kam, beinhaltet zunächst ja eher keine politische Motivation Heinrichs. Die hatte ich ihm schon unterstellt, da Beatrix ja eine Stauferin war.


    Ich möchte eigentlich wirklich nicht die Motivationen der Figuren im Roman diskutieren ... :grin


    Maria von Schwaben, die ersten Frau Herzog Heinrichs von Brabant und Mutter von Beatrix, war die Tochter König Philipps und der byzantinischen Kaisertochter Irene Angelina.
    Als Heinrich Raspe Beatrix im März 1241 heiratete, war der Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. im vollen Gange; die beiden belauerten und bekämpften sich Hund und Katze. Erst durch den Tod Gregors verschieben sich die Machtverhältnisse, bis zwei Jahre später Innozenz IV. zum Papst gewählt wurde, der auch die weltlichen die Interessen des Vatikans vehement vertrat.
    Mit der Hochzeit mit Beatrix setzte Heinrich Raspe sich zwischen diese Stühle; denn für die Ehe benötigte er einen Dispens, da er mit der Brabanterin als Stieftochter seiner Nichte für eine gültige Ehe zu nah verwandt war. Das mochte ihn der staufischen Seite ein wenig nähergebracht und, abgesehen von seinem Einsatz während des Tatarensturms 1241, zu seiner Erhebung zum Reichsverweser für den minderjährigen König Konrad IV. (auch ein Sohn des Stauferkaisers Friedrich) beigetragen haben.


    Ob es Heinrich Raspes ureigene Motivation war, sich der staufischen Seite anzunähern, steht in den Sternen. Was wir aus einzelnen Selbstzeugnissen (Briefen) von ihm wissen, ist, daß er in dieser Zeit offenbar verzweifelt war; den Tatarensturm z.B., den Kaiser und Papst in ihrem Streit ziemlich übersahen, beschrieb er in Briefen als Vorboten der Apokalypse.

  • Zitat

    Original von Pelican
    :wow Sorry, ich dachte solche Fragen gehören durchaus zu einer Leserunde.


    Kein Grund zur Entschuldigung. :knuddel1
    Es erscheint mir als Autorin einfach nicht sinnvoll, die eigene Geschichte oder die Handlungsweisen der Figuren darin zu interpretieren. :wave


    Hintergrundinfos gebe ich gerne, dafür begleite ich die Leserunde ja. Aber was die Interpretation betrifft vertrete auch ich nur eine Sichtweise über die Geschichte.

  • Ich interessiere mich halt immer sehr dafür, warum ein Autor etwas wie gelöst hat. Das gibt einfach immer interessante Blicke auf die Figuren.


    Klar könnte ich spekulieren, daß Du das so gemacht hast, weil Deiner Ansicht nach Heinrich sich angesichts seines Todes im wesentlichen an seine persönlichen Motivationen erinnert, als seine politischen und sein Streben nach Macht. Andererseits könnte es ja auch andere Gründe geben.