'Der Pfaffenkönig' - Seiten 281 - Ende

  • Nachdem ich dann gestern erst mal drin war, ging es ruckzuck, die 270 Seiten ab dem zweiten Teil zu lesen. :-]


    Kommentare folgen noch, wollte nur vermelden, dass ich fertig bin und dass es mir beim am-Stück-Lesen richtig gut gefallen hat. :wave

  • Und jetzt noch mal ausführlich:


    Der dritte Teil hat mir am besten gefallen, denn hier löst sich einiges auf, es wird aber auch noch mal spannend.


    Bei der Eroberung der Burg als Vergeltung zeigt sich, dass Heinrich hohe Ansprüche an Moral hat, dass er eben Kinder und Frauen laufen lässt, auch wenn der Graf von Gleichen anders gehandelt hat.


    Die Begegnung und später Ehe mit Gertrud fand ich schön, die Art, wie die beiden miteinander umgingen, zeigte Liebe und Vertrautheit, schade, dass Gertrud nicht schwanger wurde und dann auch noch starb. Die Liebesszene der Hochzeitsnacht fand ich auch gut geschrieben, vielleicht ein wenig schwülstig, aber so, dass Gefühle und die Leichtigkeit bei mir ankamen. Zu dem Umständen ihres Todes und Heinrichs Reaktion hätte ich auch gern mehr gewusst. ("Es war die beste Zeit meines Lebens" S.343)


    Überhaupt ging der letzte Teil fast zu rasant um.


    Auf S. 320 ist doch ein Fehler, oder? Da steht, dass der Kaiser die englische Königstochter heiratet, während später von der königlichen Schwester die Rede ist. (S.322)


    Kaiser Friedrich ist mir so unsympatisch, der Umgang mit seinen Frauen, dann sein Hervortun bei der Umbettung Elisabeths, was für ein Kerl. :fetch


    Wigo gefällt mir immer noch sehr gut. Der Hintergrund seines Lebens als Priesters, seine offene Einstellung gegenüber den Häretikern, auch seine Menschlichkeit, klasse. Fand gar nicht, dass er blass war.


    Nun wurde auch klar, warum Heinrich der Pfaffenkönig genannt wurde, das blieb bis zum letzten Teil offen.


    Alles in allem ein historischer Roman, der es in sich hat. Aufgrund der Zeitsprünge und Namensgleichheiten nicht einfach zu lesen, aber nachdem ich erst mal drin war, gefiel er mir sehr gut. Ein Roman, wie ich ihn zuvor noch nicht gelesen habe, weil er mal andere Figuren, mir eher unbekanntere, als Protagonisten hat.

  • Hallo Rabarat,


    Zitat


    Iris schreibt ja auch, sie möchte anspruchsvolle Literatur verfassen (ich fands jetzt nicht so wahnsinnig anders), aber vielleicht bin ich nicht die richtige Leserin dafür.


    Damit meinte ich nicht, dass ich das Buch nicht verstanden habe!! Sondern dass mir der Inhalt nicht gefallen hat! Finde da ist ein wahnsinnig großer Unterschied!


    Überhaupt finde ich Deine Sprache nicht gerade nett, um nicht zu sagen: ätzend!


    ... mal hat dann die Bildchen aus! Hast Du das vielleicht gemacht, weil Du auf solche Ideen kommst!!

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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  • :wow


    Ehrlich gesagt finde ich die Antwort ziemlich daneben. Ich hatte schon in der Leserunde das Gefühl, dass jegliche Kritik am Buch damit abgewehrt wurde, dass diejenigen, die es nicht mögen, es eben einfach nur nicht verstanden haben, und die Bemerkung hier passt wirklich dazu.

  • Ich muss Dir vollkommen Recht geben Delphin. Ich habe noch versucht, das Buch nicht allzu schlecht wegkommen zu lassen und hab mich auch von der Leserunde ausgeklinkt, da mir sogar von Iris selbst vorgeschlagen wurde, ich sollte das Buch doch abbrechen.


    Sowas finde ich einfach schade, jeder hat seine Meinung und sollte sie auch kundtun dürfen.

  • Leserunden mit Autoren: Ehrliche Kritik (un)erwünscht?


    ,,Der Pfaffenkönig“ ist meine erste und letzte Leserunde bei den Eulen. Ich hatte doch wirklich gedacht, dass es erwünscht ist, seine ehrliche Meinung zu dem Buch zu verfassen. Aber leider musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Kritik die an dem Buch geäußert wird, wird schon im Keim erstickt. Wir befinden uns hier immer noch in einem Bücherforum und sind keine Literatur-Kritiker. Es sollte jedem gestattet sein, seine (subjektive) Meinung vertreten zu können, ohne sich dafür auch noch entschuldigen zu müssen. Ich muss mir bestimmt nicht die Lesekompetenz absprechen lassen, nur weil mir das Buch nicht gefällt. Ich sage nur: Subjekt, Prädikat und Objekt!
    Und sicherlich haben wir alle nur nicht diese witzige Anspielung mit den Buntstiften verstanden!

  • Ich habe hier schon einige Leserunden mitgemacht, aber sowas ist mir noch nie passiert. Vielleicht hatte ich die "richtige" Meinung.

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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  • 1. Mir hat das Buch gefallen (mehr dazu später)


    2. Anderen darf es anders gehen.


    3. Parteilichkeit ist erlaubt, sollte vielleicht aber den unkundigen Eulen erklärt werden. (Rabi, deine Bemerkung war absolut überflüssig ... )

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Hallo Wisperwind,


    Zitat

    Original von Wisperwind
    Leserunden mit Autoren: Ehrliche Kritik (un)erwünscht?


    ,,Der Pfaffenkönig“ ist meine erste und letzte Leserunde bei den Eulen. Ich hatte doch wirklich gedacht, dass es erwünscht ist, seine ehrliche Meinung zu dem Buch zu verfassen. Aber leider musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Kritik die an dem Buch geäußert wird, wird schon im Keim erstickt.


    ähmm, Wisperwind, könnte es sein, dass du das etwas zu extrem siehst?


    Die "Subjekt-Prädikat-Objekt"-Sache kam von Batcat, die m.E. (soweit ich das hier und anderswo beobachtet habe) sehr differenziert diskutiert und Denkanstöße gibt, nichts weiter. Das hat nichts damit zu tun, dass Kritik im Keim erstickt würde (ich äußere ja auch meine Kritik - siehe Leserunde - und fühle mich nicht bedrängt).


    Was das "Subjekt-Prädikat-Objekt" angeht, so muss man nur mal einen Blick in die genretypischen Werke tun um festzustellen, dass dieser Schreibstil vielfach (nicht überall!!!) dominiert. Dennoch kann so ein Buch gut und spannend sein für den einen Leser, während es dem anderen Leser stilistisch überhaupt nicht gefällt. Dazu sind wir doch alle unterschiedlich geprägt.
    Iris' Stil unterscheidet sich von dem sonst im Genre verbreiteten Stil vor allem dadurch, dass sie offensichtlich kompliziertere Satzkonstruktionen liebt, altertümliche Wendungen einflechtet und häufig dem Komma den Vorzug vor dem Punkt gibt - ein Stil, den ich persönlich (wie Batcat offensichtlich auch) schätze, der aber nicht jedermanns Sache sein MUSS.


    Ich deute Batcats Äußerung so (wie ich es auch sehe), dass Iris' Stil eine angenehme Abwechslung ist und einer der Faktoren ist, der ihre Bücher auszeichnet. Das Ganze hat nichts, aber auch gar nichts mit Lesekompetenz zu tun - wenn überhaupt, dann höchstens mit Lesegewohnheiten.


    Viele Grüße :wave
    Heike


    *gleich mal Kritik zum 2. Teil schreibend :grin*


    PS: Ich denke und hoffe, dass Rabarat sich zu seinem Beitrag noch mal äußert, wenn er wieder online ist.

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

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  • Der Pfaffenkönig hat mir im großen und ganzen gut gefallen, nachdem ich aufgrund der vielen Namensgleichheiten und Zeitsprünge, die meiner Meinung nach nicht so gut gekennzeichnet waren, meine Anfangsschwierigkeiten hatte. Ein anspruchsvoller Roman über Heinrich Raspe, eine Figur, die mir bisher noch nicht begegnet ist.


    @ Rabarat: Sorry, aber das ist unterstes Niveau. :-(

  • Hallo zusammen,


    ich bin ja schon etwas überrascht über die Dünnhäutigkeit bzgl. meiner Bemerkung mit den Buntstiften (wenn ich bedenke, was man sich hier in diesem Forum sonst so alles an den Kopf wirft).


    Für meine Äußerung gab es einen ganz konkreten Auslöser, aber ich möchte da jetzt nicht mehr sachlich darauf eingehen, ich denke nicht, dass das etwas bringt.


    Jedenfalls stelle ich fest, dass meine Bemerkung allgemein auf Mißfallen gestoßen ist, weshalb ich mich bei Primavera dafür entschuldigen möchte.


    Gruß


    Rabarat

  • U scho wieda peggn de Hea aufaranond hi... :grin
    Aach, soo schlecht, wie ihr tut, ist das Buch doch gar nicht.
    Ich hab grad vorgestern abend damit begonnen, und hab schon auf Seite 70 das erste mal gerotzt, also hat es den Tränentest mit bravour bestanden. :-] Wenn ein Buch schlecht ist, heul ich nicht, weil mir die Charaktere sowas von wurscht sind. Ich musste rotzen, ergo hat's mich irgendwie gepackt, ergo ist es gut.
    Ich find, Elisabeths religiöse Spinnerei und Heinrichs vergebliche Liebesmüh ist gut und lebensnah eingefangen. Wie's in realiter war, mei, keiner von uns war dabei.
    Auch ich bin die meiste Zeit mit Bleistift und Zettel beim Buch gesessen, um den Stammbaum der Thüringer zu zeichnen, die noch eine Lücke waren, und mit dem in meinem Computer abzugleichen um herauszufinden, wer denn jetzt mit wem. Schwiegergrossonkel... :lache
    Das einzige was mich verwundert hat - aber ich hab mich ehrlich gesagt, bisher noch nie darum gekümmert - war, dass man im 13. Jh noch Briefe auf Wachstäfelchen schreibt... eigentlich wäre es logisch und sparsam, aber gibt's da Funde - und Literatur??? - @ Grisel? Iris?
    :gruebel Ansonsten... nerfelts nicht am Schreibstil rum; er war auch für mich erstmal gewöhnungsbedürftig, aber wenn man wie meinereiner von den frühen Völkern Eurasiens zum Pfaffenkönig wechselt, darf man sich nicht wundern, wenn ein Buch ungewohnt sinnlich daherkommt, mit einer Sprache, die einem nicht ganz mittelalterlich im Ohr klingt; ich möcht nicht wirklich wissen, wie die Leute damals wirklich über's Rammeln gredt ham... Unser aller Existenz beweist nur, dass sie es getan haben.
    (Stell mir grad eine Zeitreisende mit teilnehmender Feldforschung vor... ugwaschene stingate mander... igittigitt, wos fir a alptraum ;-))


    @ Delphin... gell, Terry Pratchett verdirbt einem auf die Dauer 'ernsthafte' Literatur. ;-)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von churchill
    3. Parteilichkeit ist erlaubt, sollte vielleicht aber den unkundigen Eulen erklärt werden. (Rabi, deine Bemerkung war absolut überflüssig ... )


    ,,Gott sei Dank" gibt es noch Eulen die eine unkundige Jungeule aufklären. :knuddel1


    Mit dem Wissen um die verwandtschaftlichen und kollegialen Zusammenhänge hier im Forum, erscheint diese Leserunde unter einem ganz anderem Licht!


    Mir fehlen einfach die Worte, diese Farce entsprechend zu würdigen. ,,Lächerlich" trifft es vielleicht am Besten! :fetch

  • Zitat

    Original von Wisperwind
    Mir fehlen einfach die Worte, diese Farce entsprechend zu würdigen. ,,Lächerlich" trifft es vielleicht am Besten! :fetch


    Inzwischen sind leider Beiträge gefallen, die ich in einer Leserunde unschön finde - das aber von mehreren Seiten, nicht nur von Wisperwind. Ich möchte das an dieser Stelle nun auch nicht weiter vertiefen, sondern habe eine Bitte: Wie wäre es, wenn wir ALLE uns nun wieder auf konstruktive Beiträge zum Buch konzentrieren?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @ Wisperwind


    Ich habe mir eben die gesamte Leserunde noch mal zu Gemüte geführt. Da ist nichts von einer Farce zu erkennen. Dein eigener Beitrag zur Leserunde bewegt sich ja auch in gewissen Grenzen. Dass bestimmten Eulen andere kennen, vielleicht sogar gut kennen, Kollegen sind oder mehr, sehe ich nicht als Problem. Deine Bemerkung, Kritik werde schon im Keim erstickt, ist unbegründet. Subjektiv anderer Meinung als andere zu sein, ist natürlich erlaubt. Allerdings fühle ich mich persönlich wohler, wenn ich meine subjektive Meinung auch mit objektiven Kriterien begründen kann. Solche Begründungen finden sich bei dir nicht.


    Du bist enttäuscht worden? Ich zum Beispiel nicht.


    Du empfandest den sprachlichen Stiel als anstrengend und angestrengt?
    Ich habe die Sprache genossen.


    Bei dir ist keine Lesefreude aufgekommen? Bei mir sehr.


    Die Geschichte hat dich weder angesprochen noch mitgerissen?
    Mich hat sie in meinen beruflichen Weihnachtsvorbereitungen massiv gestört, weil ich es nicht erwarten konnte, weiterzulesen.


    Das Blättern nach lateinischen Zitaten war ein Übel (wenn auch ein kleines)?
    Ich habe erst am Ende des Buches gemerkt, dass da Übersetzungen sind:-) So wurde mein detektivischer Spürsinn angestachelt.


    Das einzing Positive ist die optische Gestaltung?
    Die optische Gestaltung ist für mich eine Zugabe zu einem wirklich guten Buch.


    Das war jetzt alles genauso wenig begründet wie deine Aussagen. Aber ich habe kein Problem damit, deine Empfindungen so stehen zu lassen.


    Zu Primavera ein Wort: Als Iris dir im Verlauf der Leserunde riet, das Buch doch einfach wegzulegen, dachte ich erst, das meint sie ein kleines bisschen zynisch. Aber nein. Sie hatte Recht. (Wenn ich deine Hitlisten der gelesenen Bücher betrachte, glaube ich, dass die Themen und die Ausführung von Iris' Büchern nicht die richtigen für dich sind. Einfach so - ohne Wertung)


    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich stehe in keinerlei verwandtschaftlichem oder kollegialen Verhältnis zu irgendwelchen im Eulennest hausenden Autoren. Oder Autorinnen.


    Und zum Abschluss noch ein subjektiver, ganz persönlicher Satz:


    Ich habe genossen, als Leser eines "historischen Romans" gefordert worden zu sein. Punkt.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)