Rabenmütter-Fred

  • Warum?
    Perverse Menschen haben komische Vorlieben, die andere Menschen als seltsam oder eklig empfinden. Allerdings ist das ein Wort, daß man eben nicht benutzt, weil es gemein ist.


    Find ich so schwer nicht... :gruebel


    (Den sexuellen Aspekt kann man dann ja später erläutern.)

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Warscheinlich kommt das aufs Kind an.Unser Großer ist da noch etwas unbedarft.ImGegensatz zu seinem kleinen Bruder.Kürzlich sind wir an einem Bordell vorbeigefahren, meint der Große:"Was ist denn das für ein Haus, das ist ja ganz rosa?".Haben wir ihm erklärt:"Das ist ein Bordell".
    Er fragt natürlich nach, was das sei, kräht sein 9-jähriger Bruder vom Rücksitz:"Da wohnen die Nutten!" :rolleyes



    :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl

  • "Pervers" finde ich auch noch einigermaßen einfach zu erklären - weil es doch ein relativ allgemeines Wort ist. Schwieriger finde ich so einiges andere, was in den letzten Tagen hier gefallen. Da müsste ich passen, weil ich teilweise selbst nicht weiß, was jenseits des Bedürfnisses, jemand mit solchen Ausdrücken zu beleidigen, wirklich mit den einzelnen Begriffen gemeint ist.


    Ich habe als Kind m. W. nie Begriffe genutzt, von denen ich nicht eine klare (bildliche) Vorstellung hatte, was sie bedeuten. Und Schimpfworte waren sowieso tabu. Manchmal kommt mir die Idee, dass Eltern an dieser Sprache nicht durchgehend unschuldig sind. Wenn in einem Haushalt 3 x am Tag das S...-Wort fällt, muss man sich nicht wundern, es auch dem Mund eines 3jährigen zu hören. Natürlich schnappen Kinder auch viel von anderen Kindern auf, aber der Wortschatz einer Sprache wird immer noch von Erwachsenen gemacht, oder täusche ich mich da?

  • Du täuschst dich nicht Vulkan.
    Und wenn die "einfachen" Schimpfwörter sich abnutzen und nicht mehr so schlagkräftig sind, weil eben häufig benutzt, dann greift man halt zu den Worten, unter denen man sich zwar vielleicht nichts vorstellen kann, die aber ganz offensichtlich schlimmer sind, was man dann an den Reaktionen der Erwachsenen ablesen kann.


    Ich erinnere mich dunkel so im Grundschulalter mal zu meiner Mutter "Au Hur!" gesagt zu haben, ohne die Kenntnis, was dieses Wort bedeutet, einfach weil unser echter Öscher Nachbar diesen Ausruf einfach für alles benutzte, Verärgerung, Freude, alles wurde mit diesem öscher Ausruf AU HUR begleitet.
    Also hab ich, weil ich mich geärgert hatte, ebenfalls AU Hur gekräht...
    Ich hab mir erst eine Ohrfeige eingefangen und dann wurde mir erläutert, daß ich meine Mutter soeben als Alte Hure bezeichnet hatte... ich glaub, letzteres fand ich noch schlimmer als die Backpfeife...

  • Ist manchmal nicht ganz einfach. Wenn es die Vorstellungskraft der kids übersteigt, habe ich versucht immer nur soviel zu erklären, wie sie altersmäßig verkraften konnten. Damit bin ich ganz gut gefahren.


    Und wie das Beispiel von Michi schon zeigt, sollte man den Wissensschatz seiner Kinder ohnehin nicht unterschätzen. Die kriegen mehr mit, als man glaubt. :lache

  • schlimm wird es, wenn die Kinder in den Kindergarten oder auf eine neue Schule kommen, dann vergrößert sich der Schimpfwortschatz ganz automatisch....Ich versuche zu Hause auch das S...-Wort zu umgehen, aber ab und zu rutscht es dann doch mit raus. Viele Kinder schauen auch einfach zu viel Fernsehen und schnappen da zu viel auf, was sie noch nicht begreifen können. Im Kindergarten saß ich mal ganz erstaunt beim Frühstück mit dabei und da disskutierten 5jährige über "Herr der Ringe" und "Star Wars" dann möchte ich wissen, was die sonst noch so gucken dürfen...

  • Jane
    Wobei mir dann schon wieder leid tut, wenn solche harmlosen, lieben Kinder :grin sich Ohrfeigen einhandeln. Schlagen würde ich mein Kind zwar nicht, aber etwas überreagieren könnte ich schon in solchen Situationen. Mein Mann regt sich ja schon darüber auf, wie empfindlich ich bin, wenn er im Frust bestimmte Worte von sich gibt, die wahrscheinlich viele als "harmlos" empfinden. Aber ich bin da halt ein Sensibelchen. Ich finde auch im Streit ein Mindestmaß an Höflichkeit und Verzicht auf Verletzungen absolut unerlässlich. :lache

  • Zitat

    Original von träumerle
    Im Kindergarten saß ich mal ganz erstaunt beim Frühstück mit dabei und da disskutierten 5jährige über "Herr der Ringe" und "Star Wars" dann möchte ich wissen, was die sonst noch so gucken dürfen...


    Ich sag's ja, ich bin ein Sensibelchen. Ich hab' Teil eins zur Hälfte unter dem Pullover von Mr. Vulkan verbracht. Das war im Kino und ich habe mich nicht getraut, den Saal zu verlassen. :lache

  • So mit 11, 12 Jahren fanden meine Freundinnen und ich alles mögliche pervers: Die Klamotten von X, die Frisur von Y, den Lehrer Z.


    Daraufhin fragte uns mein Vater, ob wir denn überhaupt wüßten, was "pervers" bedeutete. Wir drucksten ein wenig unwissend herum und er erklärte es uns.


    Daraufhin wir, wie aus einem Mund: "Hey, das passt doch prima auf X's Klamotten, Y's Frisur und Lehrer Z!" :lache


    Mein Vater: --> :rolleyes

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Warum?
    Perverse Menschen haben komische Vorlieben, die andere Menschen als seltsam oder eklig empfinden. Allerdings ist das ein Wort, daß man eben nicht benutzt, weil es gemein ist.


    Find ich so schwer nicht... :gruebel


    (Den sexuellen Aspekt kann man dann ja später erläutern.)


    genau um den sexuellen Aspekt ging es aber...

  • Bei uns zu Hause war "scheiße" verboten. Ich habe den dringenden Wunsch, dieses Wort zu benutzen, dadurch kompensiert, dass ich abends, als ich eigentlich schlafen sollte, meinen Bären Ernie ins Wohnzimmer geschleppt und verpetzt habe (und btw auch noch einen Blick auf den Tatort werfen konnte :grin):
    "Mama, der Ernie hat scheiße gesagt, und da habe ich gesagt, Ernie, du darfst nicht scheiße sagen, scheiße ist ein böses Wort, aber Ernie sagt immer scheiße, scheiße..."
    Und meine Eltern haben mir das wirklich geglaubt, ehrlich :lache

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Als ich mal meine Tochter in den Kindergarten brachte, lief im Vorraum grade eine Polonaise mit lauter Steppkes, die im Chor immer nur ein Wort brüllten: "Fi**en, fi**en, ..." - SO SCHNELL hab ich die Erzieherinnen nie wieder rennen und eine Gruppe auflösen sehen! :lache
    Ich wette, dass keiner von den Hosenscheißern wusste, was sie da gesungen haben.
    Bei uns war anno zwieback alles "geil". Geile Haare, geile Klamotten - als wir dann die eigentliche Bedeutung des Wortes erfuhren war... weiterhin alles geil. :grin
    Aber: die meisten dieser Begriffe kommen schon von zu Hause. Wenn ich höre, wie viele Mamas sich unterhalten, da ist sch... noch ein harmloser Begriff. Bei uns übrigens verboten - und meine Schwägerin hats ihren vier Kids auch wieder abgewöhnt: jeder, der das Sch...-Wort sagte, mustte 50 Cent zahlen. Da war das Taschengeld ziemlich schnell aufgebraucht - aber nach vier Wochen war das Wort quasi aus dem Wortschatz gestrichen.

  • @ Vulkan
    Ganz ehrlich, eine Ohrfeige oder ein Klaps auf den Po hat aus meiner Sicht noch nie jemandem geschadet.
    Ich würde nie von mir behaupten, daß meine Eltern mich geschlagen hätten, aber den ein oder anderen Klaps gab es sehr wohl und ich würde behaupten, meinen Manieren hat das sehr gut getan.
    Schlagen fängt für mich da an, wo es wirklich weh tut. Eine leichte Ohrfeige schmerzt nicht, sondern hat eher eine Schockwirkung, daher würde ich das nicht unter Schläge aufführen und wenn ich mir das Pack angucke, was da zur Zeit in unseren Schulen heranwächst, dann würde ich sehr gerne auch die Prügelstrafe wieder einführen... :-]


    @ Vingela
    Mich treibt bei türkischen Jugendlichen dieser Zischlaut, der im Türkischen als Verneinung gilt total auf die Palme. Dieses "Tz".....mittlerweile weiß ich zwar, daß es im Türkischen einfach NEIN bedeutet, trotzdem muß ich mich jedes Mal beherrschen dabei nicht aus zu rasten. Wenn ich eine Frage stelle, will ich eine respektvolle Antwort und kein "Tz"... :bonk :bonk :bonk :bonk :bonk

  • Bei uns zu Hause gabs auch noch Ohrfeigen - allerdings musste der Delinquent sich bis zum Einfangen einer solchen schon einiges geleistet haben.
    Ich hab meinen Kindern auch schon mal einen Klaps geben müssen - einmal meiner Tochter, als sie dabei war, sich bewusstlos zu brüllen (Tipp vom Kinderarzt - Klaps auf Po = Schock = Kind kriegt sich wieder ein) und mein Sohn musste auch schon mal Mamas Faust (SCHERZ!!!) spüren, weil er partout nicht einsehen wollte, dass heiße Herdplatte HEISS = AUA heißt. Also Klaps auf die Finger. Besser als Brandblasen.
    Nur: weh tun sollte es nicht wirklich. Allerdings kann ich verstehen, dass man manchmal einfach nicht mehr kann - wenn das Kind seit Monaten nachts durchbrüllt (wie Mr. klein-keinkomma), da war ich mal kurz davor... ich musste den Raum verlassen, sonst... tut mir im Nachhinein leid, aber...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Vulkan
    Ganz ehrlich, eine Ohrfeige oder ein Klaps auf den Po hat aus meiner Sicht noch nie jemandem geschadet.
    Ich würde nie von mir behaupten, daß meine Eltern mich geschlagen hätten, aber den ein oder anderen Klaps gab es sehr wohl und ich würde behaupten, meinen Manieren hat das sehr gut getan.


    Jane, wir beide waren ja auch noch keine Opfer der antiautoritären Erziehung. :grin Ich hab mir eins gegrinst, denn Dein Posting hätte ganz genau so auch von mir kommen können.


    Andererseits geht es doch hauptsächlich ums Grenzen aufzeigen - und ich kenne durchaus Kinder, die keine Klapse bekommen haben, aber dennoch ihre Grenzen kennen und ihren Eltern weder auf der Nase herumtanzen noch ihre Umwelt durch schlechtes Benehmen nerven.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ... ich hab statt Klaps und Ohrfeige auf "Ecke stehen" gesetzt, wenn die Kids am Durchdrehen waren (sobald sie halt stehen konnten). Das war lustig zu beobachten, wie der Pegel der Rotzfahne an der Wand mit dem Wachstum des Kindes höher und höher stieg... :chen Hab aber mittlerweile die Wand neu gestrichen und so ist dieses historische Dokument verschwunden.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Jane, wir beide waren ja auch noch keine Opfer der antiautoritären Erziehung. :grin Ich hab mir eins gegrinst, denn Dein Posting hätte ganz genau so auch von mir kommen können.
    Andererseits geht es doch hauptsächlich ums Grenzen aufzeigen - und ich kenne durchaus Kinder, die keine Klapse bekommen haben, aber dennoch ihre Grenzen kennen und ihren Eltern weder auf der Nase herumtanzen noch ihre Umwelt durch schlechtes Benehmen nerven.


    Bevor ich hier in den Geruch eines antiautoritär erzogenen Menschens komme, muss ich doch vehementen Einspruch einlegen! :grin Meine Eltern waren alles andere als antiautoritär, wir gehörten (in der Öffentlichkeit :grin) zu den besterzogensten und freundlichsten Kindern in weitem Umkreis, aber sie haben uns nie geschlagen, für mich gehört dazu auch ein Klaps.
    Mir ist auch nicht klar, wie man einem Kind erklären will, sich verbal statt physisch gegenüber anderen Kindern durchzusetzen, wenn die eigenen Eltern dazu nicht in der Lage sind. Ich will niemanden verurteilen, der in absoluter Hilflosigkeit zu diesem Mittel greift. Aber wenn dieser Elternteil dem Kind nicht hinterher klar macht, dass das Verhalten falsch war, verliert doch der Erwachsene jegliche Autorität in der Vermittlung zivilisierten Verhaltens. (Ok, ich spitze etwas zu, aber das ist meine Meinung.)


    Noch eins zu den Schmerzen: Die physischen Schmerzen sind das eine. Die Angst vor Schmerzen, die Demütigung dadurch, ist das andere.
    Und wenn ich mir den Umgang türkischer Eltern mit ihren Kindern angucke, die bei uns Spielplätze, Schulen und Straßen aufmischen, glaube ich nicht, dass mangelnde physische Gewalt in der Erziehung das Problem ist. :-( Im Gegenteil, es gibt wohl eher einen besonders hohen Grad an türkischen Familien, für die Klapse und Schläge normal sind. Dass Lehrer dann mit normalen Methoden keine Autorität mehr finden, verwundert mich nicht.

  • Man schlägt ja auch keine Hunde, wenn man sie als Schutzhund haben möchte, sondern erzieht sie mit Liebe und Geduld und dann arbeiten sie freudig und zuverlässig.
    Mit Kindern ist es nicht anders.


    Ich habe bisher nur einmal meine Älteste angebrüllt und das ist mir heute noch peinlich. Ich habe aus Furcht die Kontrolle verloren und das ist mein Problem gewesen und nicht ihr Fehler.