Flutsch und weg

  • Roddy, der Ratterich, ist umhegtes Haustier im Londoner Nobelstadtteil Kensignton. Er lebt - im Wortsinn - im goldenen Käfig. Als ihn "seine" Familie für ein paar Tage alleine läßt, dringt die prollige Untergrundratte Sid in das Haus ein, und nach einer kurzen Auseinandersetzung landet Roddy im Klo. Sid betätigt die Spülung, Roddy verschwindet, flutsch und weg, in der Kanalisation. Dort begegnet er der toughen Rita, singenden Nacktschnecken und einer fiesen Kröte, die mal das Haustier von Prinz Charles war, und seit der Vertreibung aus dem Buckingham Palace - ausgerechnet durch eine Ratte - nur noch an Rache denkt.


    Der rasante, niedlich-amüsante und mit vielen Seitenhieben auf die britische Lebensart gespickte Film ist eine englisch-amerikanische Gemeinschaftsproduktion. Die Aardman-Studios, die für das kultige Hund-und-Herrchen-Paar Wallace & Gromit und u.a. das kongeniale "Chicken-Run" verantwortlich zeichnen, lieferten die Figurenvorlagen, aber der Film ist eine Computeranimation. Es ist tatsächlich gelungen, das Knetfigurengefühl zu retten, und nur manchmal wirkt der Film etwas zu glatt und ein ganz kleines bißchen überladen. In der Hauptsache ist es ein großer, sehr flotter Spaß, der liebevoll gemacht wurde und manch ein fröhliches Detail bietet, das trotz des hohen Tempos seine Wirkung entfaltet. Insbesondere der französische Krötenvetter "Le Frosch" und der zuweilen auftauchende Clownsfisch Nemo, immer noch auf der Suche nach seinem Vater, sorgen für fröhliches Grinsen. Harmose, gut gemachte und der Vorweihnachtszeit angemessene Filmunterhaltung für die ganze Familie, wenn man denn will.