Warum lesen so wenige Menschen???

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    Original von Waldlaeufer
    Warum du aber statt selbst zu denken, letztlich doch die anderen nach Einfällen fragst - jedoch dabei nicht Eigenrecherche betreiben willst...
    Also, das erscheint mir noch nicht ganz schlüssig.


    Das liegt wohl daran, dass ich diese Frage hier nicht in den Raum gestellt habe, um argumente zu bekommen, sondern weil es mich einfach interessierte wie ihr über das Thema denkt! Und ob es vllt. noch andere Themen für eine Erörterung gegeben hätte! Denn als ich das Thema reingestellt hatte, stand meine Gliederung und der halbe Ausatz schon!


    Aber beim thema musste ich natürlich sofort an die Lieben Eulen denken und wie gerne sie doch über solche Sachen diskutieren.. ich dachte mir eben einfach es wär ein schöner Diskussionsstoff! Vor allem, da mir anfangs nicht sofort Argumente eingefallen sind und ich mich fragte ob ihr wohl genauso einfallslos seid.. :-]

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    Original von Feawen
    Für mich ist Lesen etwa so wie Essen: Es gehört zu jedem Tag, ist Routine, und ohne kann ich nicht leben. Ich denke gar nicht darüber nach, ob und warum mir Lesen Spaß macht oder nicht, ich tue es einfach ständig. Ich muss mir auch keine Zeit zum Lesen nehmen, genauso wie ich mir nicht sagen muss: Mensch, du bist schon seit Wochen nicht mehr zum Essen gekommen. Ich hab bestimmte Zeiten am Tag, da setze ich mich einfach hin und lese. Nach dem Essen. Vor dem Schlafen. Auf dem Klo, im Bus, wenn ich irgendwo warten muss, wenn der Computer mal wieder ewig zum Laden braucht. Wenn ich ein Buch fertig habe, greife ich ohne nachzudenken sofort zum nächsten und hab sowieso immer mehrere auf dem Nachttisch und in der Tasche. Ich hab überall ein Buch dabei so wie andere ihr Handy. Und ich gehe alle paar Tage in die Bücherei so wie andere regelmäßig zum Supermarkt gehen (nur wahrscheinlich mit ungleich größerer Begeisterung).


    Mit der langen Einleitung will ich auch nur ausdrücken, dass Lesen für mich nicht selbstverständlicher sein könnte. Und bei etlichen anderen hier ist es vermutlich genauso. ;-)


    Schön ausgedrückt, mir geht es auch so. Das Lesen gehört einfach zum Leben dazu, ohne Bücher könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen. Ich kann deinen "Schock" also verstehen, mir ist es nämlich auch schon mal so ergangen. Ich bin in der 13. Stufe, die bei uns aus etwa 75 Leuten besteht. Davon lesen ca. 7 regelmäßig. :pille Die spinnen, die Leute.

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    Original von Schwarzes Schaf


    Schön ausgedrückt, mir geht es auch so. Das Lesen gehört einfach zum Leben dazu, ohne Bücher könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen.


    :write :write :write

  • Zitat

    Original von ralleZur Beschäftigung mit einem Buch gehört auch etwas innere Ruhe, etwas Zeit, die Bereitschaft, sich einzulassen und etwas mehr Kopfaktivität als bei einem Film.


    Um einen Film wirklich zu sehen braucht man innere Ruhe, Zeit und die Bereitschaft sich auf dem Film einzulassen. Das Medium ist nur ein anderes. Viele Menschen schauen Filme nicht, sondern lassen sich nur von ihnen berieseln.


    Zitat

    Original von Lotta oder die Tatsache betrachtet, dass es in einer Straße zwei Buchläden geben kann und beide überfüllt, dann lesen doch ganz schön viele.


    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei Dinge. Ich glaube es werden mehr Bücher gekauft als gelesen.


    Zitat

    Original von duzieo
    Ich habe auch schon mal tatsächlich die Meinung gehört, wer liest, würde sich in eine Traumwelt flüchten und wäre recht unrealistisch :fetch


    Ein ganz neuer Vorwurf in der Geschichte ;-) http://de.wikipedia.org/wiki/Lesesucht


    Zitat

    Original von Ironie man kann es nicht schmackhaft machen mit werbung wie "lesen ist cool!"


    Warum eigentlich nicht? Ich glaube das könnte durchaus funktionieren.

  • Zitat

    Original von caro


    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei Dinge. Ich glaube es werden mehr Bücher gekauft als gelesen.


    Nach der Vielzahl der Menschen zu urteilen, die hier mit Büchern in den U-Bahnen und Bussen mit einem Buch auf dem Schoß sitzen, kann ich diesen Eindruck nicht bestätigen.

  • Zitat

    Original von Ikarus


    Nach der Vielzahl der Menschen zu urteilen, die hier mit Büchern in den U-Bahnen und Bussen mit einem Buch auf dem Schoß sitzen, kann ich diesen Eindruck nicht bestätigen.


    Also ich kann caro nur zustimmen. Es werden - da bin ich mir sehr sicher - mehr Bücher gekauft, als letztendlich gelesen werden. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie dein Kommentar zu den von caro passen soll. Ich verstehe die Aussage nämlich so, dass (fast) jeder ein paar Bücher bei sich zu Hause hat, diese aber nicht liest, oder er diese abgebrochen hat, da es ein langweiliger Roman ist. Wenn man das auf die gesamte Bevölkerung gerechnet ergibt, dass eine große Menge von Büchern nicht gelesen wird. Umkehrschluss: Es wurden mehr Bücher gekauft, als gelesen.


    MfG,He-Man

    "Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht Alles bekommen, was wir verdienen. "
    (Dieter Hildebrandt, dt. Kaberettist, *1927)

  • Schon klar...
    aber ein durchschnittlicher Bücherkäufer wird sich kein Buch zulegen, falls er nicht vorhat, zu lesen - ob nun genau *dieses* sei dahin gestellt - oder es an jemanden zu verschenken, der gerne liest.
    Von daher ist es völlig irrelevant, ob genau der spezielle Erwerb gelesen wird, es geht ums Lesen überhaupt, nicht um die Menge von Büchern, die gelesen wird.

  • Überseht aber den "Nachbar haben" - Effekt nicht.


    Es gilt viele Bücher, die muß man gekauft haben und im Regal stehen haben und für die Party dummrumquatschen reicht die Rezi aus der Brigitte oder der Zeit- aber haben sollte "man" das Buch- weil es gerade "in" ist. So war das zum Beispiel mit dem Namen der Rose- den musste man haben, aber wer hats gelesen? So geht es jedem Nobelpreisträger, der zwischen Verkündung und Verleihung Neuauflagen und Verkäufe erzielt- jeder kauft Pamuk- wer liest ihn?

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ikarus Vielzahl? 1,5 -2 % oder sogar 3% ? Aber doch keinesfalls mehr.


    Doch, Beowulf...hier schon. Mag vielleicht am großen Einzugsgebiet von Hamburg liegen und den dementsprechend langen Anfahrtswegen mit Bussen und Bahnen. Bei mir zuhause sind wir alle durchschnittlich ja auch gut für eine einzige Fahrt zur UNI oder zur Arbeit 1 bis 1 1/2 Stunden unterwegs.


    Und - egal zu welcher Uhrzeit man fährt - man sieht ca. 25%, wenn nicht mehr Leute Bücher lesen oder sogar mp3-Spieler hören...und am Lachen oder Schmunzeln kann man ablesen, dass es ein Hörbuch sein mag, was diese Menschen gerade hören.


    Tageszeitungen dagegen sehe ich zumindest immer weniger.

  • Zunächst einmal halte ich es für völligen Quatsch, dass man Eltern als Vorbilder braucht, um Zugang zu Büchern zu finden. Bei mir war es grad umgekehrt. Ich habe ab der 1. Klasse Bücher verschlungen obwohl ausser der Bildzeitung und "Grünes Blatt" oder "Bunte" bei uns nichts gedrucktes in der Wohnung zu finden war.


    Und ich war meinen Töchtern, lesetechnisch gesehen, bestimmt ein "Vorbild" und habe ständig versucht, ihnen das Lesen von klein an "schmackhaft" zu machen. Pffffffffffffff - für die Nüsse... war das.
    Mittlerweile lesen beide ab und an mal ein Buch, wenn ich es ihnen ans "Herz" lege, bzw. eine von ihnen liest "gezwungenermaßen", weil es Teil des Studiums ist. Bei dieser Tochter merke ich aber, dass ihr das dann auch wenigstens Freude bereitet uuuund - sie nimmt auch Bücher mit als Bahnlektüre. Also, da ist noch Hoffnung.
    Die andere Tochter redet sich meist mit "zuwenig Zeit dafür" raus. :grin


    Und Schwiegersohn hat nur "ein" Buch: Terry Pratchet. - Den allerdings vollständig. :lache

  • :lache@ Sisi: da hat er aber viele :grin


    bei mir habe ich beobachtet, dass ich im letzten jahr fast mehr über bücher geschrieben und gelesen habe, als dass ich selbst bücher gelesen hätte... bis man durch alle eure postings zu einem thema durch ist, vergeht ein ganzer nachmittag! (böse, böse büchereulen! :nono)
    Der computer und das posten ist bei mir sicher lesehindernis no 1, vor allem, wenn ich in einen spiel-rausch verfalle. Den fernseher hab ich rausgeschmissen, weil ich zeitmässig mehr spiele, und für die 4 stunden DVD in der woche reicht mir auch mein beamer.


    Hin und wieder bin ich sehr überrascht, wenn jemand zu mir zum essen mitgebracht wird, und dann sagt: Soo vieele büücher!? Die hast du doch nicht alle gelesen! Meistens sind die dann ganz platt, wenn ich ihnen sage: 89%.
    Wenn ich grad ein buch doppelt habe, oder nicht zu behalten gedenke, übergebe ich es dann, und sage: zweitbuch gefällig?
    Einige schauen dann auch noch blöd, erfrechen sich mir ins gesicht zu sagen, sie hätten es nciht so mit dem lesen, und dann werfe ich einen schweigenden aber beredten blick auf sie, gelegentlich sage ich dann auch noch dinge wie: es soll zweitbücher für analphabeten auch zum meterpreis geben, dann kann man zumindest so tun, als könne man lesen (meist kommen sie in diesem fall kein zweites mal zum essen.) :lache
    Auf diese art und weise siebe ich meinen bekanntenkreis aus, - bzw bringe ihn zum lesen. Somit kann ich guten gewissens sagen: 100% meiner bekannten lesen mindestens 10 bücher im jahr. Die meisten mehr.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • das ist mal ne gute Idee sich Ignoranten vom Leib zu halten. Bei mir war es ähnlich. Auch in meiner Famillie gab es kaum bücher. Da meine eltern gebaut hatten und mit bald 5 Kindern war einfach zu wenig Geld für Bücher da. Ich hab Zeitung gelesen und nach und nach die Bücher meiner Großeltern, nahcbar und aus der Pfarrbücherei. Mit zunehmendenm altern bekam ich auch Bücher geschenkt. Trotz dieser widrigen umstände ist aus allen Geschwistern kein Lesemuffel entstanden. Wir sind alle Begfeisterte Leser und Buchsammler. Auch meine Kinder lesen viel. Meine Jüngste vergreift sich oft an meinen Büchern und ist froh über Mamas Auswahl.

  • ich glaube auch das da immer ein gewisser teil an charakter mitspielt und nicht nur erziehung.
    als ich klein war haben mir meine eltern immer gute-nacht-geschichten vorgelesen und dann habe ich so bücher gelesen wo jedes dritte wort durch ein bild ersetzt wurde und dann kleinere taschenbücher und comics und so führte eines zum anderen.
    irgendwann habe ich bemerkt das wir bestimmt tausend bücher in unseren schränken haben und es war um mich geschehen...
    heute verschlinge ich bücher.
    ich finde wenn man ein neues buch öffnet, öffnet man gelichzeitig eine ganz neue welt. wenn man das als abtauchen in eine illusion bezeichnen will, bitte. aber ist das nicht der sinn aller filme und pc-spielen und anderen unterhaltungs medien? das man die realität einen moment vergessen kann?
    aber lesen bildet wenigstens!

  • ad Caro:


    vor allem dokus, und alle leute fragen mich immer, wenn sie mich einladen, warum ich mit dem notizblock vor dem fernseher sitze, und hektisch regierungsdaten und querverbindungen mitschreibe... Ich muss ja nachlesen. :lache

    DC :lesend


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  • Bei uns in der Familie ist das auch so.
    Ich habe schon immer gerne und viel gelesen, genauso wie mein Vater. Wir lesen auch oft die selben Bücher, was ja auch ganz praktisch sein kann ;-)
    Meine Schwester ist jetzt in der fünften Klasse und fängt jetzt "richtig" an, Bücher zu lesen.
    Und mein Bruder ist jetzt in der dritten Klasse und liest GAR nichts, außer man zwingt ihn dazu. Das finde ich zum Beispiel sehr seltsam :gruebel
    Denn wir wohnen ja alle im gleichen Haus und jeder kann von jedem die Bücher lesen und jeder empfiehlt auch gute Bücher weiter, aber meine Geschwister lesen trotzdem so wenig.
    Aber ich glaube, das liegt wirklich an den Interessen jedes einzelnen, oder wie er "gepolt" ist ^^

    Auf meinem Nachttisch liegt: "Erzähler der Nacht" von Rafik Schami
    Schullektüre: "Frau Jenny Treibel" - Theodor Fontane & "Treasure Island" von Robert Louis Stevenson

  • @ Wolfsengel


    Den Jungs die nicht und nicht lesen wollen (sie sollten mindestens 15 sein), gibt man am besten als erstes von Terry Pratchett die TOD-Romane: dann lesen auch sie, und haben mit 24 eine eigene bibliothek, die aus ... 35 Bänden Terry Pratchett besteht. :lache

    DC :lesend


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