Die Kinder des Todes - Ian Rankin

  • Kurzbeschreibung von amazon:


    Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2005.


    Ein Mann erschießt zwei Kinder, verletzt ein drittes schwer und tötet sich anschließend selbst. Nach diesem Amoklauf in einer Schule in dem Küstenstädtchen South Queensferry steht die erschütterte Öffentlichkeit eigentlich nur vor einer Frage: Was hat den ehemaligen Elitesoldaten Lee Herdman zu dieser Tat getrieben? Doch Inspector Rebus ahnt, dass der Fall noch mehr Rätsel birgt. Seine Recherchen führen ihn nicht nur zu den verlorenen Kindern der kleinen Stadt, sondern in die eigene Vergangenheit. Aber je näher er der Wahrheit kommt, desto dunkler wird der Abgrund, in den er blickt ...

    Über den Autor dessen hervorragende Homepage www.ianrankin.net



    Die richtige Reihenfolge der Rebus -Romane findet ihr hier


    Meine Meinung:


    Ein typischer Rebus. Der Spezialist für Fettnäpfe in Übergröße und Elefant im Porzellanladen gerät in den Verdacht einen Kleinkriminellen getötet zu haben, gleichzeitig geschieht ein Überfall auf eine Schule- zwei Tote, der Täter erschiesst sich selbst- ein Überlebender und Rebus wird vom ermittelnden Kollegen um Hilfe gebeten. Viele Handlungsstränge entwickeln sich, laufen parallel, werden bei einem Schluck Laphroig durchgekaut und am Schluß ergibt sich eine spannungsgeladene Auflösung. Rebus legt sich nicht nur mit Ermittlern des Militärs an und wird mit seiner eigenen Armeevergangenheit konfroniert, auch mit den Kollegen vom Drogendezernat rasselt er aneinander- ganz abgesehen von senem alten "Freund" dem stellvertretenden Polizeichef und den Kollegen von der Internen Ermittlung, wegen des schwebenden Mordverdachts wird er sogar supsendiert- was ihn nicht weiter stört, er "arbeitet" ja gerade eh nicht, sonden ist nur als Berater tätig, aber auch die Presse ist hinter ihm her und der Vater des Überlebenden Schülers ist MSP (Mitglied des schottischen Parlaments) und will das Ereignis in der Schule als Karriereanschub benutzen, wobei ihm Rebus im Weg steht. Viel Feind viel Ehr und Karriereförderung für sich selbst braucht Detective Instector Rebus eh nicht mehr, wenn er in Rente geht knallen in Edinburghs oberen Polizeietagen die Champagnerkorken.


    Bei uns Lesern aber, davon gehe ich aus, wird ein Glas Pure Malt Whisky mit Tränen verdünnt- Rebus ist einfach umwerfend gut und man wünscht sich noch viele Fortsetzungen und gute Ideen für den Autor.


    Ein zu Recht mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnetes Buch, ich würde trotzdem niemand der Rebus nicht kennt raten mit diesem Band anzufangen. Nachdem man jetzt alle in Deutsch erhalten kann und auch im Taschenbuch (teilweise sogar in günstigen Doppelbänden- da die Anfangswerke noch etwas dünner waren)- sollte man dies tun. Ian Rankin scheint mittlerweile der Meinung zu sein seine Leser gefunden zu haben (wen wunderts), er stellt keine Bezüge zu früheren Geschichten mehr dar. Entweder man weis, das Rebus in grauer Vorzeit ein Verhältnis mit seiner jetzigen Chefin hatte, oder man wundert sich darüber wie die miteinander umgehen- auch andere Beziehungen werden mit Worten wie, das war vor deiner Zeit, abgetan- der geneigte Leser weis mehr als der Arbeitskollege.


    Fazit: Ein Krimi der Extraklasse

  • Ich hatte vor ewig langer Zeit einmal im Fernsehen eine Buchbesprechung von Rankin gesehen.
    Bis dato kannte ich ihn gar nicht. Mittlerweile ist er einer der wenigen Schriftsteller von dem ich alle Bücher besitze. Und alle gebunden. ;-)
    Die Kinder des Todes ist ein wirklich gutes Buch, war dementsprechend aus schnell durchgelesen. Es wird niemals langweilig und wie beowulf schon sagte, ein typischer Rebus eben. Man muss ihn einfach mögen...

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Da kann ich mich nur anschließen. Wieder ein genialer Krimi von Rankin. Wenn man die Bücher zeitlich etwas gedrängter liest, fällt einem wieder die Vielseitigkeit und der Abwechslungsreichtum von Rankin auf. Man hat immer wieder das Gefühl in ein gewohntes Buch heimzukommen, aber gerade nach einer Renovierung, die die Vergangenheit behutsam integriert. So finden sich auch hier wieder viele Fäden, die sich über die gesamte Reihe erstrecken.


    Nachdem das Duo aus Siobhan und Rebus in den letzten Bänden öfters getrennt ermittelten, arbeiten sie nun wieder gemeinsam an einem Fall. Daraus ergibt sich eine Dynamik für das Buch. Zudem hat Rankin auch wieder einen Kriminalfall auserkoren, der aktuelle Themen aufgreift und es schafft diese nicht reißerisch zu schildern, dabei aber wieder neue Perspektiven eröffnet.


    10 Points.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Wenn man die Bücher zeitlich etwas gedrängter liest, fällt einem wieder die Vielseitigkeit und der Abwechslungsreichtum von Rankin auf.


    Genau das gefaellt mir an Rankin auch. Ich hab zwar erst 2 Titel von ihm gelesen, freu mich aber wirklich auf mehr, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, dass egal welchen der nun schon sehr viel vorhandenen Titel man waehlt, er wieder ganz frisch daher kommt. Keine Spur von Schema F, das sich doch bei vielen Reihen mehr oder weniger schnell reinschleicht.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich