In meinem kleinen Land - Jan Weiler

  • In meinem kleinen Land - Jan Weiler


    Kurzbeschreibung
    Wochen und Monate verbrachte Jan Weiler damit, sein Land anzuschauen: Von Borgholzhausen, wo die Züge bremsen, indem sie einer Kuh gegen das pralle Euter fahren, über Versmold, von den Einwohnern liebevoll «Fettfleck Deutschlands» genannt, reiste er in alle Ecken des Landes. Witzig und unterhaltsam hat er seine kleinen und großen Erlebnisse aufgeschrieben und kommt zu dem Schluss: Deutschland ist eine Reise wert!


    Über den Autor
    Jan Weiler, 1967 geboren, arbeitete als Texter in der Werbung, absolvierte die Journalistenschule und war viele Jahre Chefredakteur des "Süddeutsche Zeitung Magazins". Seine Bücher über Antonio Marcipane wurden zu Bestsellern.


    Meine Meinung
    Das Buch besteht aus den überarbeiteten Blogeinträgen von Jan Weiler über seine Deutschlandreise. Allerdings fehlen in "In meinem kleinen Land" die Berichte über die Lesungen, mit ganz wenigen Ausnahmen. So bleiben die Berichte über die Städte und Fahrten durch Deutschland und seine Gedanken zu Wahlen etc. Ich hab jetzt lieber abends im Bett gelesen und die Lektüre wirklich Spaß gemacht, da ungern längere Beitrage am PC lese.
    Für die jenigen, die bei einer Lesung waren, ist es eine schöne Erinnerung, weil die Lesungen mit Jan Weiler einfach klasse waren! Es ist auf jeden Fall lustig zu lesen, typisch halt Jan Weiler, aber wer die Blogeinträge gelesen hat, kennt bereits das ganze Buch.


    Bibi

  • Ich hab das Buch gestern beendet und muss sagen, dass es mir sehr viel besser gefallen hat als ich befürchtet habe.


    Zu Beginn, im Vorowrt, provoziert Jan Weiler mit der Frage, ob man 100 deutsche Städte aufzählen könne. Diese Frage ging mir die ganze Zeit nicht aus dem Kopf. Nach der Lektüre wäre ich zumindest in der Lage annähernd 100 aufzusagen ;-)


    Ich hab das Buch etappenweise gelesen, denn irgendwann wurde es mir langweilig (auch wenn es kurzweilig geschrieben ist), immer wieder zu lesen, wie das Hotel war, wie die Kirche war, was es zu essen gab.


    Doch neben diesen Alltäglichkeiten gab es viel Interessantes über Deutschland zu erfahren, auch über presönliche Vorlieben und Abneigungen des Autors. Hilfreich war die Karte, wo man ersehen konnte, an welchen Orten er überall war. Viele seiner Leseorte hat jan Weiler mit der Bahn erreist, schon davor gebührt ihm mein voller Respekt, wenn er z.B. von Hamburg nach Jork will und kein Taxi zur Verfügung steht, wenn er in einem Örtchen steht, von dem ich noch nie gehört habe.


    Kurzweilige Unterhaltung für nebenbei, vor allem, wenn man in einem der Orte lebt oder zu einer der Lesungen war.

  • Ein nettes Buch für zwischendurch. Und das meine ich nicht herab wertend sondern durchaus positiv. ich brauche solche netten Bücher zwischendurch bei all den Thrillern *gg*


    Besonders interessant fand ich natürlich die Umschreibung seiner Lesereise in meiner Stadt. Passender kann man "Voerde" nicht beschreiben *gg* Leider war ich nicht auf seine Lesung, irgendwie ist das an mir vorbeigegangen. und das wo ich nur fünf Minuten von besagter Buchhandlung entfernt wohne *grummel*


    Seine Kommentare haben mich das ein oder andere Mal schmunzeln lassen.


    lg
    hestia

  • Am kommenden Donnerstag liest Jan Weiler bei uns aus "In meinem kleinen Land" und da ich jetzt schon mehrfach gehört habe, dass seine Lesungen ein guter Tipp sind, werde ich auch hingehen. :-)

  • Wieder einmal hat der Zufall bzw. miene Aktivität in einem anderen Forum dieses Buch beschert.
    Ich kannte zwar die Buchtitel von Jan Weiler, aber ich hatte nicht wirklich das Bedürfnis, eines davon zu lesen.


    Deshalb bin ich nun dieses Zufalls doppelt dankbar. Ein sehr kurzweiliges Buch, dass man nicht an einem Stück lesen sollte, weil, wie eine Vorschreiberin schon anmerkte, es ansonsten langweilig wird. Aber so in kleinen Abschnitten wirklich empfehlenswert, teilweise zum kaputtlachen und leider auch - wenn ich richtig darüber nachdenke - ein Spiegel für "typisch deutsch".
    Ein lesenswertes Buch, dass Lust auf eine Reise durch Deutschland macht!

  • Mich hatte gleich das Vorwort überzeugt, dass ich es hier mit einem ganz besonderen Buch zu tun habe:


    "Komischerweise ist mir die Frage, Wo Deutschland am schönsten ist, in [dieser Lesereise] kaum gestellt worden. Aber oft bin ich gefragt worden, wo Deutschland denn am schlimmsten sei. So merkwürdig gehen wir Deutsche mit unserem Land um."


    Sehr sehr wahr und Jan Weiler schickt sich im folgenden an, diese Einstellung ein wenig zu ändern. Recht erfolgreich, wie ich finde.


    Zitat

    Original von Rieke
    Deshalb bin ich nun dieses Zufalls doppelt dankbar. Ein sehr kurzweiliges Buch, dass man nicht an einem Stück lesen sollte, weil, wie eine Vorschreiberin schon anmerkte, es ansonsten langweilig wird. Aber so in kleinen Abschnitten wirklich empfehlenswert, teilweise zum kaputtlachen und leider auch - wenn ich richtig darüber nachdenke - ein Spiegel für "typisch deutsch".
    Ein lesenswertes Buch, dass Lust auf eine Reise durch Deutschland macht!


    Ganz genau! Ich hab jetzt die ersten 100 Seiten gelesen und bin überrascht, dass Jan Weiler es tatsächlich schafft zu jeder Stadt etwas anderes sagen zu können, wo er doch nur recht wenig Zeit dort verbringen konnte. Und es bleibt immer interessant, humorvoll und - typisch deutsch!!!


    Ich hatte auch nach diesen Seiten erstmal eine Pause mit einem anderen Buch eingelegt und lese nun weiter. Denn es wiederholt sich doch so einiges auf so einer Lesereise mit kurzen Tagesaufenthalten. In richtiger Dosierung macht es aber sehr viel Spass zu lesen und hin und wieder ein paar kleine Weisheiten über unsere Heimat zu entdecken und mit einem Schmunzeln drüber nachzudenken.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • 2008 durfte ich Weiler hier bei uns in Minden erleben. Bei der damaligen Lesung kamen die Texte aus "In meinem kleinen Land" und Highlights aus seinen Romanen zum Vortrag. Ein sehr witziger unterhaltsamer Abend!!
    Nun habe ich mir diese Texte mal in Buchform als Bettlektüre abends zu Gemüte geführt und habe mich stellenweise fast genauso wieder amüsiert. Beim Lesen allerdings kamen dann aber auch mal nachdenklichere Gedanken Weilers eher zur Geltung, das hat das Lesevergnügen noch gesteigert.
    Er beobachtet Menschen sehr gut, oft kritisch, aber nie böse. Natürlich gibt's hier und da mal eine kleine Lästerei über regionale Eigenarten, aber da er sich selbst nie davon ausnimmt, Macken zu haben, nimmt man ihm das nicht übel.


    Als kurzweilige Lektüre sehr zu empfehlen, sehr schön auch in Etappen zu lesen, da die Kapitel kurz gehalten sind.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT