Titel: Als wir unsterblich waren
Originaltitel: Stories We Could Tell
Autor: Tony Parsons
Verlag: Blumenbar
Seitenzahl: 430
Erschienen: September 2006
ISBN: 3936738246
Preis: 19.90 EUR
Inhalt:
"Es ist - Gott sei Dank - kein Szeneroman, den Parsons da verfasst hat. Seine Hauptdarsteller bieten mehr, als sich auf dem Klo vollzukoksen, öde Reden zu halten und dann fremde Autos gegen die Wand zu setzen. Sie haben Eltern, Geschwister, Jobs, Sorgen, Hoffnungen und werden durch eine Metropole geschleudert, in der Glanz und Elend manchmal mit der Geschwindigkeit eines Flipperautomaten wechseln. Parsons erzählt diese durchaus epischen 24 Stunden mit der Schnörkellosigkeit eines Punk-Songs. Dieses stellte der SPIEGEL am 25.09.2006 fest. (Quelle: www.amazon.de)
Der Autor:
Tony Parsons wurde im Londoner Osten geboren und wurde in den siebziger Jahren als Musikjournalist bekannt. Seine Interviews für den New Musical Express machten ihn selbst zur Kultfigur. In diesem Buch erzählt er erstmals auch die Geschichte seiner Jugend. Er arbeitet jetzt als Schriftsteller, Kolumnist und als Fernsehjournalist.
Meine Meinung:
Ein Buch von dem ich kaum wieder losgekommen bin. Es erzählt, wie es wirklich gewesen ist. Vielleicht kann man das auch nur sagen, wenn man die Zeit mitgemacht hat – die Zeit des ehrlichen Rock ‚n’ Roll, die sich so wohltuend von der jetzigen Mainstreammusik abhebt. Eine Zeit, in der Namen wie Jackson Browne, Jam, Motörhead, Queen erst am Kommen waren. Es lebte eine Generation deren Eltern noch der Kriegsgeneration angehörten und diese damalige Jugend musste ganz mühsam ihren wirklich eigenen Weg suchen und dann auch finden. Parsons beschreibt das Lebensgefühl der damals in den Siebzigern lebenden Zwanzigjährigen. Immer prasselten auf uns die elterlichen Wertebegriffe wie Disziplin, Fleiß, Gehorsam gegenüber Staat, Lehrer und Eltern ein. Sparsam musste man sein, erst kam die Arbeit, die Pflicht und das Vergnügen musste warten. Festgefahren war man. Die Eltern trafen sich am Sonntagnachmittag von 13.00 bis 13.11. zur ehelichen Beischlafgymnastik, um dann nach erfolgter Körperertüchtigung in den gemeinsamen Mittagsschlaf hinüberzugleiten.
Parsons nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle seiner Leser. Sch…. ist bei ihm Sch……, ein Schönredner ist er nicht. Gerade auch darum liest sich das Buch so gut. Was viele versucht haben, die Siebzigergeneration ordentlich darzustellen, und wo viele dran gescheitert sind, Parsons ist es wirklich ganz ausgezeichnet gelungen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.