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    Original von Doc Hollywood
    Also, ich finde ja, dass die sich für Baujahr 64 nicht so toll gehalten hat - zumindest, wenn man das Foto so betrachtet. :-) Hätte ich mal wesentlich älter geschätzt.


    Obendrein ist das Foto von 2001 - kombiniere: wenn der Perso 2011 abläuft ... :grin :grin :grin


    Wenn ich FrauMustermann wäre, würde ich aus dem Foto mein Avatar machen! Ein Brüller! Grüß sie lieb von mir, Batty, ich will nix Böses! :o)

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    Original von RATTENTOD
    ich hab hab auch öfters das problem mit dem durchhalten.
    doch hab ich bis jetzt fast alles fertig geschieben. es ist nur eine geschichte offen. aber dafür finde ich momentan auch keine zeit. der rest habe ich alles bereits abgeschlossen. auch wenn es jahre gedauert hat. eine ff hab ich erst nach 2 jahren herumliegen zu ende geschieben. damit es ferig ist. ich mag keine unfertige sachen herum liegen haben. nicht auf ewig.
    und da ich jetzt ein notebook hab läuft dies hoffetnlich auch besser. da ich viel lieber am notebook schreibe als an einem normalen rechner. oder per hand. dann muss man es ja wieder abschreiben.
    aber erst mal referat :) .
    einen thermin zu setzten das die geschichte bis dann und dann fertig werden muss funzuniert nicht richtig. bei der schlacht um culloden fielde hat es geklappt. doch beim schwarzen ritter nicht. da hab ich eher das interesse verloren. darum ist es noch offen. hab ende märz damit angefangen.


    Na dann Herzlichen Glückwunsch zum Notebook, Rattentod :wave !
    Weiß aus eigener Erfahrung, wie angenehm es ist, mit Notebook/Laptop zu schreiben. Ich wünsch dir viel Spaß mit dem neuen Gerät.


    hinterwäldlerin :
    Ich hab mal Patricia Highsmiths "Suspense" gelesen. In dem Buch mit diesem wunderschönen Sekretär auf dem Cover gab sie Tips zum Schreiben. Wirklich viel an Hilfe konnte ich dem Buch zwar nicht abgewinnen - war weniger Schreib-Leitfaden als viel mehr eine Werbung/Übersicht über das Werk der Autorin - , allerdings war da auch ein recht guter Tip drin:


    Und zwar hatte es sich die Autorin angewöhnt, alle ihre Ideen in einem kleinen Notizbuch niederzuschreiben. Das zielte darauf ab, dass Highsmith von Zeit zu Zeit schaute, welche Ideen sich miteinander kombinieren ließen. Und dann entstand halt eine Kurzgeschichte oder ein ganzer Roman, indem nicht eine gute Idee der Anfang war und sie drauflos schrieb, sondern mehrere gute Ideen zusammengesponnen den ungefähren Verlauf der Geschichte ausmachten.
    Irgendjemand hier macht's genauso, das hab ich irgendwo im Forum gelesen...


    Also, ich würd dir raten, mach's wie die Highsmith. Probieren geht über Studieren, vielleicht hilft dir diese Herangehensweise ja beim Durchhalten? Ich wünsch dir viel Glück beim :write + durchhalten...


    Exzentriker

  • Hallo Hinterwäldlerin,


    eigentlich bin ich die letzte, die für dieses Thema Tipps geben sollte, weil ich auch nur furchtbar selten etwas fertig bekomme (und ich bin schon doppelt so alt wie Du!), aber vielleicht hilft Dir das eine oder andere doch.


    Erstmal, ganz wichtig, was viele hier schon geschrieben haben: Um Schriftstellerin zu werden musst Du viel, viel, viel schreiben, jeder Satz übt. Insofern sind auch Roman- und Geschichtenanfänge Gold wert, nämlich weil sie Dir die nötige Übung verschaffen. Viele Leute raten dazu, alles angefangene wegzuwerfen. Mir macht es Spaß, rein quantitativ zu sehen, wieviel ich schon geschrieben habe, deswegen mag ich nichts wegwerfen. Finde heraus, wie das bei Dir ist: Kannst Du Deine Anfänge auf einen Stapel legen und Dich daran freuen, wieviel Kreativität Du schon entwickelt hast? Oder ist es so, dass Du bei jedem Anfang denkst, ach, das müsste ich eigentlich weiterschreiben? Im letzten Fall wirf die Sachen lieber weg, die Du nicht mehr magst. Im ersten Fall kannst Du vielleicht etwas von den Anfängen später als Idee für eine ganz andere Geschichte verwenden.


    Zweitens, finde heraus, in welcher Situation Du gut und gerne schreiben kannst. Es macht gar keinen Sinn, wenn Du Dich jeden Morgen um 6 Uhr an Deinen Schreibtisch zwingst, obwohl Du da unausgeschlafen und schlecht gelaunt bist und Dich nicht konzentrieren kannst. Vielleicht kannst Du nachmittags gut schreiben oder abends. Es ist auch eine ganz andere Stimmung, ob Du bei Kerzenschein mit Blick auf den Nachthimmel schreibst oder mit heruntergelassenen Rolläden auf den PC schaust. Finde heraus, in welchen Situationen Du gut schreiben kannst und versuche dann, in genau dieser Situation möglichst oft zu schreiben (auch wenn Du Dich gerade nicht inspiriert fühlst).


    Da sind wir schon bei drittens, dem sinnlichen Erleben. Schreibe so, dass Dir das Schreiben an sich Spaß macht. Ich wollte früher immer am PC schreiben, weil das so praktisch ist und ich, ebenso wie Rattentod, dachte, dass ich dann nicht alles wieder abschreiben muss. Aber irgendwie hat mir das nicht so viel Freude bereitet. Seit ich mit schönen Stiften in hübsche Kladden schreibe, ist mein Output enorm gewachsen. Und ich habe mittlerweile von vielen Autoren gelesen, dass sie ihre Geschichten sowieso so oft überarbeiten, dass vom ersten Entwurf nicht mehr viel übrig ist. So geht es mir dann auch beim Übertragen in den PC - von Version 1 ist da nicht mehr viel übrig!


    Viertens, lies ein paar Self-Help-Books und/oder Autobiographien von Autoren - nicht, um sklavisch nachzumachen, was dort geschrieben steht, sondern um Ideen zu bekommen, was Du ausprobieren könntest und einen Eindruck zu erhalten, wie "echte" Autoren arbeiten - viele angehende junge Schriftsteller haben nämlich oft ganz falsche Vorstellung vom Genie ihrer Vorbilder à la: Plötzlich erschien die Idee vor ihrem geistigen Auge und wie im Fieberwahn setzte sie sich an ihren Schreibtisch, schrieb drei Wochen lang, in denen sie nur flüssige Nahrung zu sich nahm und am Ende lag das Meisterwerk vor ihr. Das gibt es auch!! Margaret Atwood schreibt z. B., dass ihr Oryx and Crake komplett vor Augen stand, als sie, glaube ich, bei einer Vogelbeobachtungstour unterwegs war. Allerdings hat sie's dann nicht innerhalb von drei Wochen im Fieberwahn aufgeschrieben. ;-)


    Ich fand die folgenden Bücher hilfreich und interessant:
    John Irving: Die imaginäre Freundin/The Imaginary Girlfriend (ist aber nicht so interessant, wenn Du John Irving nicht magst oder nichts von ihm gelesen hast)
    Natalie Goldberg: Writing down the Bones (auf deutsch gibt es von ihr nur Schreiben in Cafes)
    Stephen King: Das Leben und das Schreiben/On Writing
    und die Website von Andreas Eschbach, vor allem der Bereich "über das Schreiben": http://www.andreaseschbach.de/


    Wenn Du etwas fertigbekommen möchtest, dann fang mit kurzen Geschichten an, nicht mit Romanen oder Novellen. Mich haben Romane immer mehr interessiert, weil ich Kurzgeschichten auch nicht so gern lese, aber es ist trotzdem ein tolles Gefühl, wenn man selbst eine Geschichte fertig bekommen hat. Außerdem gibt es sehr, sehr viele Wettbewerbe, in denen recht kurze Kurzgeschichten gefragt sind und ich könnte mir vorstellen, dass die Teilnahme an solchen Wettbewerben (und natürlich ein Sieg dabei) auch eine gute Möglichkeit ist, bekannter zu werden und vielleicht eher einen Agenten oder einen Vertrag mit einem Verlag zu ergattern.


    Das würde es auch für die unter Euch erleichtern, die nur unter Druck schreiben können, solche Wettbewerbe haben natürlich immer einen festen Abgabetermin.
    Hier gibt's eine lange Liste mit Wettbewerben:
    http://www.uschtrin.de/preise.html


    Und nutze es, wenn Dich das Thema noch interessiert - mir geht es so, dass es keinen Sinn macht, mich mit einer Geschichte herumzuquälen, die mich nicht mehr interessiert. Das wird eh nichts. Versuche, Dich immer wieder der Situation auszusetzen, die Dich zu der Geschichte inspiriert hat, solange Dich das Thema noch interessiert, das motiviert ebenfalls. Vielleicht war es eine Reise nach Schottland oder eine Szene in einem Film, oder der Bruder Deiner Freundin. Dann schau Dir Bildbände über Schottland an, leih' Dir die DVD des Films, um ihn nochmal zu anzugucken oder besuche dauernd Deine Freundin, um ihren Bruder öfter zu sehen.


    Ich hoffe, meine Verschläge ermutigen Dich, weiterzuschreiben und helfen Dir ein wenig.


    Viele Grüße aus Köln
    Jaleh


  • Konstruktive Kritik finde ich auch wichtig. Als Lektorin muss ich immer aufpassen, dass der Autor nicht das Gefühl kriegt, seine Schreibe sei gar nichts wert. Ich versuche deshalb eher, den Autor zu ermutigen und ihm zu zeigen, was er alles aus seinem Text herausholen kann, es also nicht darum geht, etwas an seinem Schreiben zu vernichten, sondern zu fördern.

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    Original von hinterwäldlerin
    Hach, danke für die Tipps. Sehr nützlich, sehr hilfreich. :]


    Und, hat sich in der Zwischenzeit etwas getan?


    Als ich mit 14 anfing mit Schreiben, ließ ich es mir von einer lesefaulen Freundin wieder ausreden. Später war es meine eigene Selbstkritik, die mich blockierte. Aber mit den Jahren findet man zu sich selbst und irgendwann wusste ich, was ich eigentlich schon immer dachte, dass sich nur ein eigener guter Stil entwickeln lässt, wenn man nicht zu sehr auf andere schielt, sondern sich selbst ausdrückt beim Schreiben, sich und seine Wahrnehmung. Jede Geschichte muss diesen autobiographischen Zug in sich tragen, den Fingerabdruck des Autors, damit sie einzigartig und poetisch sein kann. Es geht mehr darum zu lernen, SEINEN EIGENEN Stil auf bestmögliche Art und Weise auszudrücken, seine eigene Aussage zu finden.

  • Ich habe auch das Problem, dass ich unter Druck am besten arbeite. Da ich aber meine Geschichten höchstens online veröffentliche, habe ich keine festen Termine und damit keinen Druck. Also habe ich mir vor einem halben Jahr vorgenommen, jeden Tag um eine bestimmte Uhrzeit zu schreiben. Und dann zwei Stunden auch nichts anderes zu machen. Das hat nicht geklappt. Meistens hatte ich dann irgendwann am Tag mal Lust dazu, aber sicher nicht in den zwei Stunden! Also habe ich mir ein anderes Kriterium gesucht. Meine nächste Vorgabe war, jeden Tag 700 Wörter zu schreiben, ohne sie zu korrigieren. Das war dann immer meine Sonntagsarbeit. Bis kurz vor dem Abi hat das auch wunderbar geklappt, aber in der Prüfungszeit habe ich mich eingeschränkt. Kurz nach dem Abi habe ich dafür mein Pensum auf 1000 Wörter erhöht, was aber doch etwas viel war. Manchmal habe ich es ohne Probleme geschafft, aber an einigen Tagen war es mehr eine Qual. Daher liegt mein Limit jetzt wieder bei 700 Wörtern. Mehr kann ich ja trotzdem schreiben.

    ~Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.~


    Oscar Wilde