Das Erbe der Loge von Hef Buthe


  • Lieber Hef,
    nur weil jemand dein Buch nicht mag, ist dieser jemand nicht gleich ein "professioneller Nörgler". Als Autor musst du halt auch mit negativer Kritik rechnen und du musst sie auch zulassen. Es ist doch ganz normal, dass Bücher von der Kritik auch mal verrissen werden. Wer sich da gleich in "Mimosenstellung" begibt, der sollte vielleicht nur für sich selbst schreiben und es nicht anderen zu lesen geben. :wave


    Mir hat das Buch gefallen - allein das zählt! :grin :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Klasse, jetzt ist schon ein Syndrom nach mir benannt! :lache


    Dyke, vielleicht sollte ich das Buch auch mal lesen. Es hört sich ganz nach dem o.g. Syndrom an. Manches, was durchaus unterhaltsam ist, meint man schon (besser) gelesen zu haben, weil man halt schon so viel gelesen hat. Und sich in den einzelnen Genres die Plots zwangsweise wiederholen.


    Gerade bei den "Verschwörungsthemen" geht mir das so, weil mein Bruder und ich uns vor mehr als 20 Jahren sehr intensiv mit all dem Gedöns beschäftigt haben. Da ist es wahnsinnig schwer, mir mit was Neuem, Überraschenden zu kommen, bei dem sich nicht das beschriebene Gefühl einstellt.


    Was willste machen? Die Autoren werden zu dem Thema all das gelesen haben, was wir auch gelesen haben.


    Es ist also gut möglich, dass es nicht primär am Buch liegt, sondern an uns.


    Im übrigen wäre das hier ein Fall, bei dem die Biographie des Autors für mich mit kaufentscheidend sein könnte. In der Annahme, wer so viel gesehen und erlebt hat, muss viel wissen und Interessantes zu erzählen haben, würde ich im Zweifelsfall zugreifen.


    (In Sachen Thiemeyer denke ich wie du, Dyke.)

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • hi vandam
    hi voltaire,


    ich kann sehr wohl mit Kritik leben. Kommt nur darauf an, wie sie "rüberkommt"....
    Zur story, die ich in diesem Buch schreibe...
    ...es gab diese Freimaurerloge tatsächlich in Köln....bis sie 1936 spurlos verschwand...um 1953 wieder in den USA aufzutauchen.
    Die haben auch ein Internetforum...in das ich mich für Recherche (als mögliches neues Mitglied) eingeklingt habe.
    Die sind auch eine ganze Weile darauf reingefallen (so funktioniert auch Recherche)...aber irgendwann hat von denen mal jemand was gespannt...
    Ab da war mir der Zugang verwehrt...und als dann noch das Buch rauskam..erhielt ich über mehrere Wochen, zu den unmöglichsten Tageszeiten....Morddrohungen als "Judenschwein"
    Na ja, um die Familie zu schützen, musste halt die Polizei her....mehr darf ich nicht sagen.
    Aber das war der Anlaß gleich ein neues Buch anzufangen, in dem mein Protagonist, genau das erlebt....Recherche kann zum Ableben führen


    euer hef

  • Hallo, Hef.


    Schmerzvolle Erfahrungen, ich teile sie. Bei der Recherche zu "Idiotentest" habe ich mir einen Bierbauch zugelegt, mich als rotnasiger Säufer verkleidet und Dutzende Neuköllner Kneipen nächtelang heimgesucht. Was ich nicht wußte, war, daß ich dadurch Kontakt mit dem "Interessenverband Neuköllner Kampftrinker/Loge der Roten Olfakten" aufgenommen hatte. Man stellte mir schließlich nach und verpaßte mir - nach einem kurzen und heftigen Kampf - einen Einlauf mit Nordhäuser Doppelkorn. Seit dieser Zeit befindet sich ein SEK des Staatsschutzes praktisch permanent in meiner Nähe ("Einsatzkommando Leber"). Und natürlich wird all das verfilmt, wie sich auch alle kommenden Bücher bereits in Hollywood in Produktionsplanung befinden.

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Hef.


    Schmerzvolle Erfahrungen, ich teile sie. Bei der Recherche zu "Idiotentest" habe ich mir einen Bierbauch zugelegt, mich als rotnasiger Säufer verkleidet und Dutzende Neuköllner Kneipen nächtelang heimgesucht. Was ich nicht wußte, war, daß ich dadurch Kontakt mit dem "Interessenverband Neuköllner Kampftrinker/Loge der Roten Olfakten" aufgenommen hatte. Man stellte mir schließlich nach und verpaßte mir - nach einem kurzen und heftigen Kampf - einen Einlauf mit Nordhäuser Doppelkorn. Seit dieser Zeit befindet sich ein SEK des Staatsschutzes praktisch permanent in meiner Nähe ("Einsatzkommando Leber"). Und natürlich wird all das verfilmt, wie sich auch alle kommenden Bücher bereits in Hollywood in Produktionsplanung befinden.


    :grin :grin :grin
    Brauchst du vielleicht noch einen "Recherche-Helfer"....... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • hi Tom,


    danke, saufen kann ich selbst


    Hi Voltair,


    dein danke, habe mir nen Wellensttich als "bodyguard" zugelegt....


    Ihr Spaßvögel,


    macht manchmal richtig Freude, mit euch zu blödeln


    euer hef

  • willst du da ernstlich ne Anwort drauf?


    Habe mir aber mal deinen Idiotentest vorgeknöpft. Kompliment
    Saugut. Hast was drauf. Ich gebe dir alle zu vergebenden Punkte. Und wenn ich mal nach Berlin komme, möchte ich dich kennenlernen


    dein hef


  • Hallo hef,


    ich habe gar nicht erwartet, dass Du auf meine Bewertung antwortest, denn die war an die Eulen gerichtet, die sich für diese Buch interessieren.
    Das Buch habe ich mir auf Grund der schon fast euphorischen Beurteilungen gekauft und bin zu einem anderen Ergebnis gekommen.


    Dass es solche „Organisation", wie Du sie beschreibst, heute noch gibt, ist nichts neues. So langsam darf man ja sogar darauf hinweisen, dass zu Beginn der BRD jeder Menge, dem Nazi-Regime nahe stehender Wirtschaftsfachleute und Unternehmer „verziehen" wurde, da ohne sie ein Aufbau mangels qualifizierter Fachleute nicht möglich gewesen wäre. Entsprechend verhält es sich mit den geraubten Unternehmen, deren Besitzwechsel möglichst vertuscht wurde und heute noch wird.


    Sollte dies nicht die Botschaft Deines Romans sein, bleibt nur noch, dass die Ermordung von Mitgliedern solcher Organisationen durch die Geschädigten und deren Nachfahren als Selbstjustiz gutgeheißen wird. Diese Botschaft würde ich für sehr gefährlich halten und sogar eine Warnung vor dem Buche aussprechen. Aber ich gehe davon aus, dass das nicht Deine Intention war.


    Allerdings verstehe ich nicht, warum die Übergriffe dieser „Organisation" gegenüber Deiner Person und Familie, Deinen Roman besser machen sollten?


    Neu ist mir auch, dass für den Autor die Verfilmung eines Buches automatisch jede negative Kritik an dem Buch ad absurdum führt.


    Und ob ich ein „professioneller Nörgler" bin? „Professionell" auf keine Fall, da ich damit keinen Cent verdiene und ob ich ein „Nörgler" bin sollen die Eulen selbst entscheiden.


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Vandam
    Im übrigen wäre das hier ein Fall, bei dem die Biographie des Autors für mich mit kaufentscheidend sein könnte. In der Annahme, wer so viel gesehen und erlebt hat, muss viel wissen und Interessantes zu erzählen haben, würde ich im Zweifelsfall zugreifen.


    (In Sachen Thiemeyer denke ich wie du, Dyke.)


    Hallo Vandam,


    so schnell geht man in die Eulengeschichte ein :grin


    So ähnlich ging es mir eigentlich auch, die Idee mit den Nazi-Seilschaften finde ich auch nicht schlecht und dient auf diese Art nicht sehr oft als Romananstoß. Aber was der Autor daraus gemacht hat, inhaltlich und sprachlich ist für mich nun einmal einfach knapp Durchschnitt.


    Mein Bezug auf das "Vandam-Syndrom" war nicht der Plot, sondern dass ich allmählich nicht mehr vor lauter Neugier über den weiteren Verlauf der Geschichte alles andere übersehe. Auch alles andere muss halbwegs stimmen. Schwache Formulierungen und Ungereimtheiten fallen mir einfach auf und trüben meinen Lesegenuß erheblich.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Also ich konnte mit dem Buch überhaupt nichts anfangen. Ich fand es furchtbar langweilig und der Schreibstil sagte mir auch nicht zu. Ich habe es nach etwas über 100 Seiten abgebrochen, das war nur noch eine Qual. Da bleib ich lieber bei Dan Brown. ;-) Anscheinend habe ich im allgemeinen Probleme mit deutschen Thrillern und Krimis, bis auf sehr wenige Ausnahmen kann ich mit denen gar nichts anfangen.

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Bubo bubo ()

  • Also ich stecke NOCH mittendrin, finde es NOCh nicht langweilig, aber diese verwirrenden Dinge, die Dyke schon nannte, die nerven mich auch.


    Ebenso die Erklärungen. Wenn jemand einem Reporter, der eine brisante Sache im Visir hat und darüber schreibet, einen geköpften Hahn zusendet, dann wäre mein erster Gedanke "Hähne, die laut krähen... und nicht, dass es um die Zunft der Schreiber geht, weil dem Vieh ne Kralle fehlt. :rolleyes Wie bitte sieht man das so schnell? :gruebel Und ne Kralle am Spiegel? Würde man die überhaupt bemerken? Oder meint der Autor doch am Ende einen ganzen Fuß? Das würde dann wieder ein anderes Licht in die Sache bringen.


    Und wie bitte sieht ein Toter aus, den man auf dem Friedhof an einem Grab findet und desses Körper dort auffindet "...als warte er, dass sich die Grabplatte öffnet." Liegt der? Steht der? Kauert der?


    Solche unklaren Beschreibungen machen es wirklich schwer mit Spaß am Thema zu bleiben.


    Auch die für meinen Geschmack übermäßig bemühte fiese Darstellung des Komissars. Ich mag ja böse Buben, aber das klingt in der Bem,ühtheit doch schon wieder undglaubwürdig. :rolleyes


    Mal sehen ob ich bis zum Ende durchhalte, hat es doch eigentlich gut angefangen und das Thema mich interessiert. :-(

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Bubo bubo
    Also ich konnte mit dem Buch überhaupt nichts anfangen. Ich fand es furchtbar langweilig und der Schreibstil sagte mir auch nicht zu. Ich habe es nach etwas über 100 Seiten abgebrochen, das war nur noch eine Qual. Da bleib ich lieber bei Dan Brown. ;-) Anscheinend habe ich im allgemeinen Probleme mit deutschen Thrillern und Krimis, bis auf sehr wenige Ausnahmen kann ich mit denen gar nichts anfangen.


    *zustimm* und zwar in allen Punkten, nur das ich es ganz gelesen habe und dann zu dem Schluss kam, das es mir nicht so gut gefällt, was ich eigentlich immer mache, weil ich es dem Autor gegenüber unfair finde, wenn ich dann eine schlechte Kritik schreibe.


    lg,

  • Mit keinen allzugroßen Erwartungen widmete ich mich diesem Thriller und bin doch etwas und vorallem positiv überrascht.
    Gemeinsam mit dem Journalisten Peter Stösser, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, geht man auf Spurensuche. Er wird nicht sonderlich sympathisch dargestellt und spricht, für meinen Geschmack zu oft, dem Alkohol zu. Die Story, die hier erzählt wird, ist zugegeben etwas hanebüchen und oftmals sehr verwirrend. Die Verwirrungen empfand ich allerdings als Stilmittel, weil sie eben Peter's Sicht wiedergeben und er wird immerzu aufs neue vor Rätsel gestellt, die er, mal mehr oder weniger motiviert, lösen will.


    Einige Ungereimtheiten werden nicht geklärt, manche Spuren nicht verfolgt, hier war der Autor meiner Meinung nach nicht konsequent oder es ist dem Lektorat zum Opfer gefallen.?. So bleiben am Ende einige Fragen offen.


    Dennoch es ist spannend zu lesen, genau wie Peter wollte ich immer zum eigentlichen Kern der Geschichte vordringen und konnte kaum die nächsten Seiten abwarten. Das ein oder andere verwandtschaftliche Verhältnis, das zu Tage tritt, war allerdings definitiv übertrieben und unglaubwürdig.


    Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß!

  • Ich habe dieses Buch eigentlich nurr gelesen, weil ich die Argumentationslinien des Autors hier bei den Eulen manchmal- höflich formuliert- für etwas "schräg" halte. Aber ich habe das Lesen nicht bereut.


    Sicher kein Buch, das dem Literaturnobelpreis verdient hatte oder auch nur den Deutschen Krimipreis, aber gute Unterhaltung, eine spannende Story, die ich keinesfalls abstrus oder unlogisch fand. Der Autor kommt auch anders als gewisse amerikanische Thrillerautoren ohne Ufoflugzeuge oder sonstige "deus-ex-macchina" Tricksereien aus. Das Buch hat mich nicht vom Hocker gerissen, es gibt sicher bessere, aber solide Spannungsliteratur war es allemal- und deutlich besser als die immer wieder überschätzten amerikanischen Thriller.