Über den Autor
Klaus Modick, geb. 1951 in Oldenburg, studierte Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Theaterwissenschaft und Philosophie in Hamburg. 1980 Promotion, seit 1984 freier Schriftsteller und weltweite Gastprofessuren. Lebt heute mit Frau und zwei Kindern wieder in Oldenburg.
Kurzbeschreibung
Im Haus des Erzählers geht es in der Vorweihnachtszeit turbulent zu: Seine beiden Töchter kommen langsam in das Alter, in dem Weihnachtswünsche teuer werden und Familienrituale an Kraft verlieren.
Doch der Adventskalender, den die Mutter von einem alten Mann geschenkt bekommt, fesselt die Aufmerksamkeit der ganzen Familie. Er erzählt auf vierundzwanzig Bildern eine faszinierende Geschichte aus der Nachkriegszeit: Drei Männer stehlen zwei Worpsweder Gemälde, um damit den Kauf von Heizmaterial und Lebensmitteln zu finanzieren. Ein Schneesturm zwingt sie zur Einkehr in einem einsamen Gehöft, wo eine junge Frau in den Wehen liegt ...
Meine Meinung
Jetzt wirds aber schwierig...
Prinzipiell finde ich die Idee ja sehr nett aufgemacht: In vierundzwanzig Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, nehmen wir am Familienleben des Erzählers mit seiner Frau und den beiden pubertierenden Töchtern teil. Dabei wird jeden Tag ein Türchen des Kalenders geöffnet, das uns sozusagen in die Vergangenheit führt und uns parallel zum heutigen Geschehen eine Geschichte aus der Nachkriegszeit erzählt. Das finde ich eigentlich eine ganz wunderbare Idee.
Dennoch hat mir das Buch nicht so besonders gefallen. Die Gegenwartsgeschichte fand ich ein wenig aufgesetzt, ich habe mich nicht in die Familie des Erzählers reingefunden - und wollte das irgendwann auch gar nicht mehr. Ich mochte die Charaktere einfach nicht besonders, und stellenweise wurde mir auch ein wenig zuviel geschwurbelt (ob das am Philosophiestudium des Autors liegt? :gruebel).
Die Nachkriegsgeschichte hingegen hat mir viel besser gefallen, die habe ich letztendlich dann auch viel intensiver gelesen, sie ist auch der Grund, warum ich das Buch letztendlich auch zu Ende gelesen habe.
Ein paar Eulen - ich glaube, geli war es - hat das Buch schon sehr gut gefallen. Ich fand es durchwachsen. Sehr schön ist, wie gesagt, die Idee mit den 24 Kapiteln, denn so kann man das Buch, wenn man mag, als literarischen Adventskalender benutzen. Mich jedoch hat hier nur die Nachkriegsgeschichte wirklich gefangen genommen.