Tintenherz von Cornelia Funke ab ca. 12 Jahre

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Ähm, sorry, aber das sind zwei völlig verschiedene Dinge.
    Wir sprechen hier von Phantasielosigkeit beim Schreiben und unaufrichtigem Phrasendreschen im realen Leben. Du hingegen redest von Verstellen und Lügen.
    Keine Kreativität und keine Ehrlichkeit sind ja wohl nicht dasselbe.
    Aber Fantasy-Bücher mag ich nicht, zumindest in dem Punkt hast du recht.


    :gruebel Hmmm. Grad diese annahme ist mir äusserst fremd. Ich hab immer probleme mit der duden-definition von 'Lüge', weil in den tälern südlich vom alpenhauptkamm heisst 'kannscht gut lügen?' 'bist du ein guter geschichtenerzähler?' oder 'kannst du gut reden' = schlagfertig rhetorische floskeln schwingen
    :gruebelLügen und kreativität im erzählen ist hierzulandt ziemlich dasselbe. Kommt vermutlich von einer bedeutungsverschiebung die auch im englischen aus 'lay' 'ly' gemacht hat.


    Ein schlechter lügner ist der gebirgstal-definition zufolge ein schlechter geschichtenerzähler... und das stimmt für fantasy-autoren schon mal äusserst selten... Natürlich gibt es da gewaltige unterschiede, aber es kann ja nicht jeder Terry Pratchett oder Jasper Fforde sein. :chen


    Nun, ich werd mir in der LR ansehen, ob die Tintengschicht wirklich a soo schlecht derlogen ist. :grin

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Lügen und kreativität im erzählen ist hierzulandt ziemlich dasselbe.


    Es geht aber um die Erzählweise, nicht um das Erzählte.

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    :gruebelwenn das erzählte schlecht erzählt ist, ist es schlecht... das erzählte und die erzählweise lassen sich nicht trennen...


    Nö. Stimme ich nur bedingt zu. Ich verstehe unter guter Erzählweise beispielsweise für mich geschmacklich ansprechende Wahl der Worte, Bilder, Erzählfiguren, Perspektive(n), Erzählzeit/ erzählte Zeit, ...
    Und das kann ich sehr wohl davon trennen was erzählt wird. Natürlich kann nicht jedes einzelne Wort auf die Erzählweise beurteilt werden, aber es kann auch nicht jedes einzelne Wort auf die Perspektive beurteilt werden.


    Sicherlich gibt es auch Fälle, wo es untrennbar ist, aber das ist eine Zusammenhangssache. Spreche ich von mehrern Worten, mehreren Sätzen oder sogar mehreren Absätzen?


    Aber das ist nicht die Ausgangsfrage und führt zu weit weg.
    Der Punkt ist, das Unaufrichtigkeit im Buch in Ordnung ist, weil beispielsweise a) der unzuverlässige Erzähler ein ausgezeichnetes Element der Erzählweise ist und b) Romane wissentlich Fiktion sind. Wobei Fiktion der nächste Aspekt ist, denn Fiktion ist auch sehr oft fiktionalisierte Realität.
    Und es ging eingangs nicht darum, das in Büchern irgendwa gelogen wird und darum ganz dramatisch moralisch zu verachten sei. Das man Buch und Realität trennen kann, ist mir nicht zufällig gerade nun erst aufgegangen. Trotzdem, wenn ich lese: "Dicke Kinder sind schwerer zu kidnappen." heisst das dann nicht, dass das nicht auch in der Realität zutrifft.


    Und ich verstehe nach wie vor nicht, wie man von der Aussage Kreativitätlosigkeit bei Autoren ist ein schlechtes Zeichen zu der Aussage kommt, dann dürfe man auch keine Bücher lesen etc.

  • :gruebelWenn ich lese, unterteile ich nicht in sätzen oder formulierungen, worte sind transportmittel von bildern die bei mir längst vergessen sind, sobald ich das bild im grundentwurf hab; auch die erzählweise ist mir ziemlich wurscht, denn wenn ein buch wirklich gut ist, läuft es wie ein film vor mir ab.


    Was mich an der diskussion hier verstört hat, war die feststellung, dass worte wie dürre blätter irgendwo rumwirbeln, und dass das unpassend sei...
    :gruebelich nehm stark an, dass mir beim lesen eines wirklich guten buchs so eine formulierung gar nicht aufgefallen wär, denn wenn ein buch wirklich gut ist, kann sich der leser nicht mehr um irgendwelche komischen sprachbilder kümmern... er ist IN dem buch, IST der akteur oder schwebt hinter seiner schulter durch die ereignisse, er fürchtet sich, weint und lacht mit den akteuren; alle anderen auf die handlung des lesen selbst oder auf die leseumgebung bezogenen gedanken ruinieren das buch, ein gutes buch lässt sie gar nicht aufkommen.


    Und weil man in dem buch laut Clärschen offenbar nie vergessen kann, dass man der leser ist und ein buch in der hand hat, also das buch schlecht ist, erwarte ich von der LR um Jänner/Feber schon das schlimmste. :yikes


    :gruebelAber wenn das in den augen der anderen leser nur ein lässliches detail ist, war Clärschen im falschen buch, und sollte alle ähnlichen bücher mit phantastischen hintergrund in zukunft meiden, weil sie damit ihre lesezeit verschwendet, und sich 'ernsthafter' lektüre zuwenden - und ich verstehe darunter ausschliesslich dokumentationen und historische abhandlungen.
    Ich kann ihr keine anderen bücher empfehlen, denn ich lese zur ablenkung vom RL das ausschliesslich fantasy und wenn möglich noch zusätzlich völlig abgedrehtes; ich erachte alles, was als 'fiktion' zu real und zu nahe am alltagsleben ist, für todlangweilig und vernachlässigenbar, ganz einfach weil es mit keinen schwebebahnfahrenden neandertalern und orksen aufwartet, die ich von einem gut derlogenen = kreativen buch einfach erwarte.
    Wenn ein buch kreativ ist, ist es schlicht und ergreifend unmöglich auf so unbedeutende details wie formulierungen zu achten, wenn man am ende eines absatzes noch weiss, dass man einen absatz liest, und nicht schon längst bei der handelnden figur ist, ist das buch schlecht, und sollte besser ungelesen bleiben.

    DC :lesend


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  • Ich habe den Eindruck, dass ihr aneinander vorbei redet. Magna, hast du überhaupt unsere Beiträge gelesen? Ich habe den Eindruck, dass du den Punkt immer noch nicht begriffen hast.


    Zitat

    Original von MagnaMater
    alle anderen auf die handlung des lesen selbst oder auf die leseumgebung bezogene gedanken ruinieren das buch, ein gutes buch lässt sie gar nicht aufkommen.


    Allerdings hast du damit völlig recht. :write


    Wie du allerdings daraus wieder ableitest, dass ich nur noch Dokumentationen und historische Abhandlungen lesen sollte, ist mir völlig schleierhaft und- pardon- Schwachsinn!

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • weil ich sie lesen würde... :grin andere bücher finde ich - für meinen geschmack - völlig unlesbar.


    Aber ich kann dir ein fantasy buch vorschlagen, das ich völlig genial finde, und an das kaum ein anderes heranreicht: Jasper Fforde Die Akte Jane Eyre


    Nur eine warnung: wenn du den lesegeschmack etwa mit Darcy teilst, von deren lieblingsbüchern ich mit müh und not eine handvoll als halbwegs erträglich finde kauf es erst gar nicht...

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von Clärschen
    Ich habe den Eindruck, dass ihr aneinander vorbei redet.


    Ja ich auch.


    Ich denke, es ist jetzt alles dazu gesagt, irgendwie stiftet jede neue Antwort nur noch mehr Verwirrung. Und ich beginne mich irgendwie zu wiederholen mit meinen Versuchen, den Punkt genauer zu erläutern.


    Egal.


    Aber nette Diskussion so weit, mehr davon bitte :-)

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Aber nette Diskussion so weit, mehr davon bitte :-)


    Ich fand es auch interessant. :-) :fingerhoch

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Ich hab mir grad paar Bilder vom Film angesehn und ich muss sagen ,mir gefällt Staubfinger nicht.....aber sonst gefallen mir die Bilder wirklich.
    Muss man eine Pn schreiben um bei der Leserunde teilzunehmen oder einfach nur in dem anderen Thread einen Beitrag schreiben ,in dem steht ,dass man mit machen will?^^(sry ich hab noch nie bei einer Leserunde teilgenommen)

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Wird von Tintenherz irgendwann ein Tb erscheinen?


    Irgendwann bestimmt, nur wann weiß man halt nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Alice, wenn du die tintenleserunde meinst, drück oben einige seiten vorher das hier, und melde dich dort :grin


    Sterntaler und Clärschen. Ich liiebe absurde diskussionen, drum poste ich hier :lache - aber ihr seid nicht mit mir in die jenseitigen höhen der absurdität aufgestiegen :-( ich wollte sooogern zu dem schluss kommen, dass die einzigen wirklich lesenswerten bücher der welt kochbücher sind, weil sie dabei helfen, einen zu ernähren, aber keiner hat mir mitgezogen, und mir absurde bälle mit immer wilderen vorschlägen über wirklich sinnvolle fachliteratur zugeworfen... *geht in den winkel schmollen* :grin
    :chenHa, aber eines hab ich noch: Das ist genial, und vom essen bis dahin ist es gar nicht mehr weit, wenn man an den terpentintee sterbender buddhistischer mönche denkt.

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Das HC ist 2003 erschienen, da müsst ein Tb eigentlich auch schon verfügbar sein :gruebel


    Ist aber meines Wissens nicht. Ich finde jedenfalls nirgends etwas dazu.

  • Ich denke, das wird sich mit der Tintentrilogie so ähnlich verhalten wie mit den Harry Potters. Da hats auch eeeewig gedauert bis TBs rauskamen. Warum auch, solange sich die HCs gut verkaufen, ne? :grin

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda