Backcover:
Thomas Mann erzählt von seinem Lieblingshund Bauschan.
Meine Meinung:
Diese autobiographische Novelle von 1919 ist eine der besten und gleichzeitig leichtesten Hundegeschichten der Weltliteratur.
Thomas Mann beobachtet seinen Mischlingshund Bauschan und sein Verhalten genau.
Aber auch seine eigenen Reaktionen auf den Hund werden ausgiebig betrachtet.
Die Novelle zeigt, wie Bauschan als Welpe in den Mann´schen Haushalt gelangt und dort zum besten Freund seines Herrn Thomas Mann wird. Der Charakter des Hundes wird ironisch analysiert, aber auch die Ehrlichkeit und Treue gelobt.
Dazu nutzt Thomas Mann den inneren Monolog wie auch ein Sprechen zu dem Hund.
Es gibt viele gemeinsame Spaziergänge und wenn dieser mal versäumt wird, holt der treue Hund ihn auch mal nachts nach stundenlangen Warten an der Straßenbahn ab.
In dem abschließenden langen Kapitel „Die Jagd“ wird es sogar dramatisch.
Der gesamte Text ist in einem milden, ironischen Ton gehalten.
Ich kann die Novelle immer wieder lesen oder hören, ohne dass sie an Niveau verliert.
Das ist auch der Grund, warum ich die bekannte Novelle hier noch rezensiere, denn dass kann man wirklich nicht von allen Büchern behaupten.
Hier findet man den Anfang der Novelle als Leseprobe:
http://www.weltbild.de/artikel_zc.php?PUBLICAID=2ae9dfec9df9aa974b60a2d7edf306b4&artnr=4253212&mask=1&title=Leseprobe%2B-%2BThomas%2BMann%253AHerr%2Bund%2BHund
Sehr empfehlenswert ist auch die Hörversion, kraftvoll und einfühlsam gesprochen von Will Quadflieg.
Über den Autor
Thomas Mann, geboren am 6. Juni 1875 in Lübeck, entstammte einer Kaufmannsfamilie. Seit 1893 wohnte er in München und war seit 1894 freier Schriftsteller. 1929 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1939 eine Professur in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Kilchberg bei Zürich am 12. August 1955.