Gerade bin ich in einem anderen thread wieder über so einen Dativ nach dem Wort 'wegen' gestolpert. Und nicht nur dort. Mittlerweile schrecken auch Radiomoderatoren nicht mehr vor dieser Kombination zurück. Auch in der Zeitung habe ich das schon gefunden. Dabei halte ich sowas morgens um 7 eigentlich noch gar nicht aus. Ich fürchte inzwischen ernsthaft um das Überleben des Genitivs. Kann es sein, dass sich der falsche Gebrauch der Kasus klammheimlich in der deutschen Sprache etabliert und so schleichend gesellschaftsfähig wird? Bin ich altmodisch, wenn mir der falsche Gebrauch fast physische Schmerzen bereitet und ich meine Kinder bei jedem Fehlversuch berichtige?
Ähnlich ist das mit der Satzstellung nach 'weil' Gibt es da einen Unterschied zwischen Schriftdeutsch und Sprachdeutsch? Statt 'weil das so besser aussieht' kommt da meist 'weil das sieht so besser aus'
Auf unvollständige Sätze wie 'Kann ich mal die Butter?' reagieren wir beim Essen gar nicht mehr und das zeigt inzwischen sogar Erfolg. Ich leide scheinbar an der Wahnvorstellung zu denken, dass es wichtig ist, Kindern wenigstens die Grundregeln der Grammatik beizubringen. Ich bilde mir einfach ein, dass so eine Mindeststandardausstattung an Ausdrucksvermögen genauso dazugehört, wie der richtige Gebrauch von Messer und Gabel. Gehöre ich damit wirklich zu einer Minderheit?