Klappentext:
Die junge Badra ist fest davon überzeugt, dass sie für die Liebe bestimmt ist. Doch für solche Träume lebt Badra im falschen Land – sie ist Marokkanerin und Muslimin. Gemäß der Tradition wird sie verheiratet und erlebt in ihrer Ehe nur Gleichgültigkeit und Demütigung. Badra verlässt ihren Mann und flieht zu ihrer Tante nach Tanger. Von ihr lernt sie, dass sie das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat. Hier lernt sie Driss kennen, der ihr die Augen für die vollkommene Liebe öffnet – eine Liebe voller Empfindsamkeit und Hingabe. Entfesselt erobert sich Badra ihren Körper zurück und erkennt, was es heißt, Frau zu sein. Doch die Beziehung wird zur erotischen Obsession..........
Die Mandel ist eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die berauschen und traurig, zart und grausam ist. Noch nie hat eine muslimische Frau so direkt und offen über die Licht- und Schattenseiten sexueller Freizügigkeit geschrieben.
Über den Autor:
Nedjma ist das Pseudonym, die, um Anfeindungen in ihrer Heimat zu entgehen, unerkannt bleiben will. Die Autorin ist Anfang vierzig und lebt in Nordafrika. Die Mandel ist ihr erstes Buch und stand wochenlang auf den französischen Bestsellerlisten.
Meine Meinung:
Badra bricht aus ihrer konventionellen Ehe aus und fährt heimlich zu ihrer Tante nach Tanger, die sie freundlich aufnimmt. Nach einer Weile lernt das Bauernmädchen Badra den Kardiologen Driss kennen, mit dem sie eine heiße Affäre hat. Zwischendurch erzählt sie die Geschichte, wie sie verheiratet wurde, wie es ihr in ihrer Ehe erging, was sie mit ihren Freundinnen nachts heimlich im Pensionat getrieben hat und wie wild sie darauf war, die Geschlechtsteile andere Frauen zu bestaunen.
Driss behandelt sie wie eine Hure, er gibt ihr zwar kein Geld, aber viele andere materielle Dinge. So nach und nach, hält Badra es ohne Driss nicht mehr aus, sie ist total besessen vom ihm und in ihn verliebt. Die Sexszenen zwischen den beiden werden ausführlich beschrieben. Driss spielt mit Badra, macht sie eifersüchtig, treibt sie fast in den Wahnsinn, lässt sie zusehen, wenn er mit anderen Liebe macht.
Die Zeitsprünge in dem Buch machen es sicherlich interessant, allerdings waren sie für mich anfänglich etwas verwirrend. Anfangs beschreibt die Autorin die Gegenwart, dann beginnt die Flucht und das weitere Leben. Dazwischen wird immer wieder von der Kindheit und Vergangenheit geschrieben (Kursivdruck). Das Buch endet und erst jetzt versteht man eigentlich die ersten paar Seiten.
Die Sprache des Buches hat mich sehr schockiert. Es war teilweise so pervers, sehr obszön. Sinvoll, dass die Autorin unter einem Pseudonym geschrieben hat, ich denke, sonst hätte man sie verstoßen. Wahrscheinlich wäre ich bei einer deutschen Schriftstellerin ähnlich schockiert über die Sprache gewesen.
Sollte dieses Buch verfilmt werden (wird es sicherlich nicht), dann wäre es der absolute Pornofilm. Als zwischendurch mal jeder mit jedem, da dachte ich mir jetzt wird es ein wenig zuviel, das ist nicht meine Welt...........
Am Ende des Buches gab es einen ausführlichen Glossar, die Begriffe im Buch waren immer hervorgehoben, das fand ich klasse.
Das Buch hat nur ca. 250 Seiten, ist also schnell gelesen. Interessant wäre es, mal jemanden zu hören, der es in der Originalausgabe gelesen hat. Bei den Franzosen kam das Buch ja ganz toll an.
Ich vergebe 7 von 10 Punkten.