Andrew Taylor - Das verriegelte Fenster
Thomas Penmarsh führt ein scheinbar ruhiges, komfortables Leben : Mit seiner Mutter wohnt er in einem Landhaus an der Küste Cornwalls; der früh verstorbene Vater hat ihnen genug Geld hinterlassen, um Mutter und Sohn ein angenehmes Leben zu ermöglichen.
Aber Thomas hat nicht die Kraft, sich gegen seine dominante Mutter durchzusetzen, die ihn nicht nur daran hindert, nach der Schule zum Studieren nach London zu gehen, sondern ihm auch ungefragt eine Anstellung in der kleinen Buchhandlung des Ortes verschafft.
Allein wäre Thomas verloren, aber er hat von Kind an einen Freund, der sich seiner annimmt : seinen Cousin Esmond, der bei den Penmarshs in Finisterre aufwächst. Von klein auf sind die beiden untzertrennlich.
Doch dann kommt der Zeitpunkt , an dem Esmond allein nach London geht.
Erst Jahre später, als Thomas Mutter stirbt, kehrt er zurück nach Finisterre, um Thomas Gesellschaft zu leisten und das gemeinsame Erbe, Finisterre, zu verwalten.
So könnte es für Thomas immer bleiben. Doch dann kündigt sich Besuch in Finisterre an. Es ist ein Gast aus der Vergangenheit, der droht, ein tödliches Geheimnis ans Licht zu bringen.
Ein Geheimnis, das besser nie ans Licht kommen sollte ...
Diese Beschreibung, die sich liest wie eine Familiengeschichte, entpuppt sich als Psychothriller in schönster düsterer englischer Manier. Hoch intelligent und fesselnd und ein Meisterwerk an Subtilität.
Die Entwicklung der Figuren ist überzeugend, einen Atmosphäre die es vermag einen in ihren Bann zu ziehen, ohne das man diesem recht bewußt wird.
Wer einmal Lust auf ein behagliches Zurücklehnen in den Ohrensessel verspürt oder ein Versinken in die Tiefen des Sofas, dem kann ich diese fesselnde Erzählung nur wärmstens empfehlen
Bei mir hat nur noch das prasselnde Kaminfeuer gefehlt