Sonett gegen büßende Beter
Und so beschloss man weise schon vor Jahren,
den Buß- und Bettag nicht mehr frei zu halten
von Arbeit. Pflegekosten zu verwalten
sei wertvoller als faulenzende Scharen.
Als „Buß- und Bett-Tag“ war er längst verspottet.
Nun spült er wieder Geld in Deutschlands Kassen.
Wie viel? Das lässt sich leider nicht erfassen ...
Egal. Bald sind die Faulen ausgerottet.
Wer büßen will, darf das im Job erproben.
Sofern er einen hat. Der Rest soll beten.
Kein Ladenschluss wird euer Beten stören.
Vergesst den Herrn. Ihr dürft das Wachstum loben.
Unproduktive Thesen zu vertreten,
ist out. Wer fleißig schafft, braucht nicht zu hören.
*******************************************************
Dieses Sonett ist der Einstieg zu einer Predigt, die ich heute als katholischer Gastprediger in einem evangelischen Gottesdienst zum Buß- und Bettag halten werde.