Das Buch:
Was, wenn ein Mann durch Gedächtnisverlust seine Frau nicht wiedererkennt? Was, wenn sie etwas weiß, was er nicht wissen darf? Und was, wenn er weiß, daß sie weiß, was er nicht wissen darf? Ein Mann, eine Frau. Fünfzehn Jahre Ehe. Ein Spiel mit Masken und ein Spiel mit der Wahrheit. Schmitt konstruiert die Kleinen Eheverbrechen als intelligent kalkulierten Taumel, stets haarscharf an säuberlich gelegten Fallstricken vorbei. Und doch, so böse das neue und alte Spiel scheinen mag, auch die Liebe hat sich daraus noch nicht verabschiedet. Die Frage ist nur, wer am Schluß gewinnt...
Der Autor:
Eric-Emmanuel Schmitt, geboren 1960 in St.-Foy-les-Lyon, begann Anfang der 90er Jahre als Autor für Theater, Film und Fernsehen zu arbeiten. Seine erste Prosapublikation in deutscher Sprache, Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (2003 im Ammann Verlag), begeisterte Hunderttausende von Leserinnen und Lesern. Zuletzt ist bei Ammann Mein Leben mit Mozart (2005) erschienen.
Meine Meinung:
Wie bereits in anderen Schmitts auch, ist diese Geschichte sehr verworren. Nichts ist so, wie es anfangs scheint. Trotz der Kürze des Buches hat es einen sehr komplexen Inhalt. Der Ehemann stürzt und erleidet einen Gedächtnisverlust, die Ehefrau versucht ihn wieder in das (gemeinsame) Leben zurückzubringen. Doch in welches? In das gleiche wie noch vor dem Unfall? Nein, dazu war es zu enttäuschend. Doch wie ändert man das Leben, das unbedingt weitergeführt werden möchte aber nicht auf die alte Art. Schmitt löst das Problem auf seine typische Art - nach und nach werden die Personen aufgeblättert und die Geschichte klärt sich.
Schmitt verpackt hier alle Möglichkeiten die ein Ehelieben bietet - Liebe auf den ersten Blick, Treue, Sehnsucht, Betrug, Alkohol, Enttäuschungen usw. Trotz diesen sehr interessanten Ansätzen liest sich das Buch für mich zu langweilig. Ab und an erklärt Schmitt einfach zu viel, er lässt dem Leser keinen Spielraum - das zieht sich bis zum Ende, das mir viel zu kitschig erscheint, er triftet mE sogar auf Hollywood-Ebene ab.
Fazit: Als Schmitt-Fan bin ich sehr enttäuscht und empfehle das Buch nicht. Leider!