Die Sternjägerin – Eric Walz
Kurzbeschreibung
Sie wurde die Sternjägerin genannt und war eine der widersprüchlichsten Frauen ihrer Zeit: Die junge Danzigerin Elisabeth Koopman wächst in einem strengen, protestantischen Haus auf, in dem jedes Vergnügen bereits als Sünde gilt. Ihre Leidenschaft zu den Sternen muss sie verheimlichen ebenso wie ihre Liebe zu dem leichtlebigen Offizier Marek. Doch Elisabeth nimmt ihre Zukunft in die eigene Hand. Mit allen Mitteln befreit sie sich aus dem Würgegriff des Elternhauses. Als sich ihr eines Tages die Gelegenheit bietet, den älteren Astronomen Johannes Hevelius zu heiraten, zögert sie nicht lange. Noch immer aber ist Marek Teil ihres Lebens.
Auf dem Dach ihres neuen Hauses – der „Sternenburg“ - beginnt sie, das Firmament zu erforschen. Sie wird die Herrin der Sternenkarten und setzt alles daran die Mondoberfläche so genau zu zeichnen, wie noch keiner je zuvor. Im Rausch ihrer Erfolge entgeht ihr jedoch, dass sie inzwischen von Neidern und Feinden umgeben ist, und zwar nicht nur solchen, die ihre wissenschaftliche Arbeit anzweifeln, sondern auch Feinden im eigenen Haus. Als ihre Liebe zu Marek ans Licht kommt, droht Elisabeth alles zu verlieren. Schlimmer noch, ihr kleiner Sohn stirbt eines unerklärlichen Todes, und kurz darauf vernichtet ein Brand ihr wissenschaftliches Lebenswerk. Elisabeths Feinde haben gesiegt, scheint es. Aber nichts kann Elisabeth so gut, wie nach den Sternen zu greifen – sie nimmt den Kampf um ihr Glück noch einmal auf...
Über den Autor
Eric Walz wurde 1966 in Königstein im Taunus geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitete er mehr als zehn Jahre lang in verschiedenen Branchen und Positionen. Eine berufliche Krise nutzend, erfüllte er sich den Kindheitswunsch, Bücher zu schreiben. Bereits sein Debütroman „Die Herrin der Päpste“ wurde ein großer Erfolg. Nach langen Jahren in Berlin lebt Eric Walz heute als freier Autor in der Nähe von Stuttgart.
Eigene Meinung
Es gibt ja immer mal Menschen, die behaupten, dass ein Mann weibliche (umgekehrt natürlich auch) Gefühle nicht genügend darstellen kann – diesen Menschen empfehle ich die Lektüre dieses wunderbaren Buches, denn sie werden eines Besseren belehrt.
Das Buch ist wunderschön geschrieben, gefühlvoll, interessant und äußerst spannend. Wenn der letzte Satz der Kurzbeschreibung auch ein wenig kitschig anmutet, dem ist im ganzen Buch nicht so! Eric Walz versteht es fantastisch, die Gefühle von Elisabeth sowie ihrer Mutter zu vermitteln.
Allein der Prolog ist so spannend, dass man das Buch danach kaum noch weglegen kann, Elisabeth ist einem sofort sympathisch und man bedauert sie teilweise schon sehr wegen ihrer grantigen Tante Hemma, die ihr das Leben mehr als madig macht. In ihrer Leidenschaft für die Sterne, den Mond und alle Himmelskörper beginnt sie schon früh, nachts das Haus zu verlassen und den Himmel zu beobachten. Ihre Schwester Lil will heiraten und so ist für die zweite Tochter Elisabeth der Weg als Haushälterin vorgesehen, aber alles kommt anders: Elisabeth nutzt die Chance, den Astronomen Hevelius zu heiraten und hat somit die Möglichkeit, den Sternen ein Stück näher zu kommen, aber auch er denkt, dass Frauen in der Wissenschaft nicht viel verloren haben und ignoriert anfangs ihre Arbeit. Elisabeth setzt letztendlich alles auf eine Karte und ...
Ein wirklich großartiger historischer Roman, einfach großartig!
Hier noch der obligatorische Wikipedia-Link über Johannes Hevelius für weitere (sehr interessante Informationen)