• Ich nehme an, dass die Frage nach dem Erziehungsurlaub deshalb gestellt wird, weil es nicht unbedingt gegeben sein muss, dass eine Frau im Falle einer Schwangerschaft tatsächlich den dreijährigen Erziehungsurlaub in Anspruch nimmt. In einigen Fällen bleibt ja auch der Mann zuhause, und die Frau arbeitet nach dem Mutterschutz wieder. Oder beide nehmen keinen Erziehungsurlaub und das Kind wird überwiegend von Oma, Tante, Säuglingshort oder wem auch immer betreut. Von daher kann ich die Frage schon verstehen, Erziehungsurlaub ist ja wesentlich länger als Mutterschutz.

  • Zitat

    Original von Nikana
    Ich nehme an, dass die Frage nach dem Erziehungsurlaub deshalb gestellt wird, weil es nicht unbedingt gegeben sein muss, dass eine Frau im Falle einer Schwangerschaft tatsächlich den dreijährigen Erziehungsurlaub in Anspruch nimmt.


    Vor allem muß sie ihn nicht "am Stück" nehmen - es gibt Eltern, die sparen sich das 3. Jahr auf für dasjenige Jahr, wenn das Kind in die Schule kommt. Keine Ahnung, wie "zulässig" die Frage ist, aber nachvollziehbar ist schon, wenn der AG neugierig ist, ob der AN schon einen "Vorrat" an Abwesenheits-Zeit hat...

  • Zitat

    Original von MaryRead


    Tests sehen anders aus, würde ich vermuten... was meinst du denn mit "wie fit man in sowas ist"?


    Ich meine keinen Einstellungstest.... Sondern, wie man sich behaupten kann. Ob man sich traut, dem zukünftigen Chef zu sagen, dass er das nicht zu fragen hat ;-)


    Oder denk ich da zu weit voraus????
    Ist das Schwachsinn???

  • Zitat

    Original von beowulf
    Man müsste genau wissen, welchen Job du da anstrebst- aber bei 99 von 100 Möglichkeiten ist keine dieser Fragen zulässig.


    Bilanzbuchhalter in einer internationalen Firma (Verkauf von Computerzeugs ;-))
    Ich denke, dass in dem Fall auch wirklich keine der Fragen zulässig ist..
    Ich war schon sehr verwundert, als ich den Bogen geöffnet hab...


    Aber du als Experte - was sagst du denn?
    Soll ich die Fragen beantworten und es dabei belassen oder soll ich dazu was sagen oder gar nicht erst ausfüllen?


    Ich bin mir da echt unsicher. Will ja auch nicht, dass die denken, die können alles mit mir machen....

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich meine keinen Einstellungstest.... Sondern, wie man sich behaupten kann. Ob man sich traut, dem zukünftigen Chef zu sagen, dass er das nicht zu fragen hat ;-)


    Oder denk ich da zu weit voraus????
    Ist das Schwachsinn???


    Schwachsinn nicht, denn als einstellende Chefin habe ich durchaus alle möglichen Verhaltensweisen und Äußerungen rund um Bewerbung, Tests und Vorstellungsgespräch aufmerksam zur Kenntnis genommen und in die Entscheidung einfließen lassen, wo das sinnvoll war.


    Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass so ein Fragebogen bewusst dazu eingesetzt würde, denn damit würde sich die Firma viel zu weit aus dem Fenster hängen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich denke, die wissen haargenau, dass manches nicht koscher ist, aber genau so gut, dass die Leute keine große Wahl haben ... wenn sie einen Job haben wollen, resp. brauchen, müssen sie den Kokolores wohl oder übel mitmachen.


    Jetzt überlege ich mir die ganze Zeit, was jemand wie ich, der keine Kinder hat und keine mehr haben wird, bei der Frage ankreuzt, ob die Elternzeit schon verbraucht ist. "Ja" ist falsch, weil ich ja nix aufgebraucht haben kann, was mir nie zustand. "Nein" ist ebensolcher Quatsch, weil das ja impliziert, dass da noch was kommen kann. Da müssten sie schon aufs Geburtsdatum gucken um zu sehen, dass das nicht sein kann.


    Naja, das ist eine müßige Überlegung, denn jemand in meinem Alter würde eh zu keinem Vostellungsgespräch mehr eingeladen.


    Also ... ich glaub, das ist kein Test der Durchsetzungsfähigkeit, das ist eine kalkulierte Dreistigkeit in Ausnutzung der Arbeitsmarktsituation.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam


    Also ... ich glaub, das ist kein Test der Durchsetzungsfähigkeit, das ist eine kalkulierte Dreistigkeit in Ausnutzung der Arbeitsmarktsituation.


    Ja, ist auch meine Befürchtung.


    Ich dachte mir, ich füll den Kram aus und gut... Hab ja nix zu verbergen und selbst wenn ich schwanger wäre, dürften die eh nicht fragen....
    Mein Freund sagt, er würd das nicht machen. Es wäre mein Recht, den Kram nicht auszufüllen.
    Aber mir ist es ehrlich gesagt total egal, ob die das Recht haben oder nicht, weil ich eh alles so ausfülle, wie es am besten für die Firma ist (weil bei mir die Situation eben so ist, nicht weil die das hören wollen).


    Was würdet ihr machen?
    Denen sagen, dass ich es nicht einsehe, das auszufüllen, weil das nicht gefragt werden darf oder ausfüllen, weil man nix zu verbergen hat??

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Was würdet ihr machen?
    Denen sagen, dass ich es nicht einsehe, das auszufüllen, weil das nicht gefragt werden darf oder ausfüllen, weil man nix zu verbergen hat??


    Ich würd's ausfüllen, wie schon gesagt, aber vielleicht hast du beim Abgeben Gelegenheit, in einem Nebensatz schmunzelnd fallen zu lassen, dass deine Antworten übrigens tatsächlich der Wahrheit entsprechen, obwohl man solche Fragen eigentlich nicht wahrheitsgemäß beantworten muss. Würde ich aber nur informell machen, also keinesfalls in eine Mail reinschreiben oder so.

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  • Heute bin ich mit meiner Bewerbungsfoto-Quittung zum Amt gefahren. Mir wurde ja gleich zweimal versichert, dass ich die Kosten (immerhin 40 Euro) erstattet bekomme.
    Nun war mein Arbeitsvermittler aber nicht da, vermutlich im Osterurlaub, und seine Vertretung hat mich solange belabert, bis ich die Ohren auf Durchzug gestellt habe. Das einzige, das ich verstanden habe: "So läuft das hier nicht." Ja, wie läuft es denn? :gruebel Ich werde wohl nach Ostern meinen AV anrufen und es mir noch einmal erklären lassen müssen. Wenn ich das Geld nicht wiederbekomme - wie man es mir versprochen hatte, werde ich richtig sauer.


    ***
    Aeria

  • Mein Exfreund hatte sowas auch.
    Er war beim AA, die haben ihm nen Wisch mitgegeben, wo er eintragen sollte, welche Kosten er hatte.
    Er hat dann schön Fotos machen lassen, Mappen gekauft etc und ist dann mit dem ausgefüllten Wisch zum AA gegangen.
    Was sagen die?
    Er hätte ja die Kohle vorgestreckt, dann hätte er also genug, und somit würden die die Bilder und die Mappen nicht zahlen.
    Das würde nur für Leute gelten, die das nicht zahlen könnten.
    Hab ich bis heute nicht verstanden. Ich kann doch nicht zum Fotografen gehen und dem sagen, dass ich später zahle, weil ich erst auf das OK vom AA warten muss...


    Aeria - ich hoffe für dich, dass du das Geld wiederbekommst. Ist ja nicht gerade wenig für jemanden, der - wie ich aus deinen Postings erkenne - nicht arbeitet.


    Hälst du uns auf dem Laufenden, was daraus wurde?
    Mich interessiert das brennend...

  • Zitat

    Original von beowulf


    Kein Arbeitgeber wird dich auffordern ein Bild einzusenden, tut er es doch- herzlichen Glückwunsch! Mit diesem Brief zum nächsten Fachanwalt für Arbeitsrecht und Klage wegen Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz erheben - schon so gut wie gewonnen. Drei Monatsgehälter oder so als Schadensersatz sollten schon rausspringen, hoffe ich mal- auch wenn ich dazu noch keine Gerichtsentscheidungen kenne- das Gesetz ist dazu noch zu neu und mein Schwerpunkt ist nicht Arbeitsrecht.


    Aber natürlich hat Nikana recht- wenn du die Bewerbungsunterlagen zurückbekommst wird die der Personalchef schon nicht dazu schreiben, das der Grund das fehlende Bild ist.


    Drei Monatsgehälter halte ich doch für etwas forsch eingeschätzt. Mal abwarten. Das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgestetz) ist erst seit Aug.06 in Kraft und noch zu neu, um aus diesem Bereich (Fotos im Bewerbungsverfahren) schon Rechtsprechung produziert zu haben.
    Bei uns werden keine Bewerbungsunterlagen mit Fots mehr gefordert, um eben ein mögliches Prozessrisiko weitgehend zu mininmieren. Will man aber bei solch einem Verfahren Erfolg haben, dann wird es wohl darauf ankommen, nachweisen zu können, dass das Foto ausschlaggebend für die Nichteinstellung gewesen ist. Schlaue Arbeitgeber werden andere Gründe für die Ablehnung geltend machen und das Verfahren transparent machen und sauber dokumentieren, um nicht in die Schadenersatzfalle zu tappen. Ich bin mal gespannt, wie sich die Rechtsprechung hier entwickelt. Soviel ich weiß, ist das AGG als staatliche Umsetzung der EU-Antidiskriminierungsrichtlinien nicht sauber umgesetzt worden und steht daher schon wieder auf dem Prüfstand, kaum, dass es in Kraft getreten ist.

  • Irgendwie bin ich ja froh, noch keine Bewerbungen schreiben zu müssen, da ich übernommen werde nach der Ausbildung.


    Hab schon etwas, ein Anschreiben angefertigt, aber es ist schrecklich. Müsst dann noch viel machen, aber so einfach ist das gar nicht. Allein schon meine Fähigkeiten zu beschreiben. Mir fallen dann einfach nicht die richtigen Worte ein. Teamfähig...


    Dafür gefällt mir mein Lebenslauf :)



    Hab in einem Monat übrigens meine Abschlussprüfung zur Kauffrau für Bürokommunikation und werd dann noch ne Fortbildung als Buchhalter hintendran hängen.

  • Zitat

    Original von BloodyMary


    Hab in einem Monat übrigens meine Abschlussprüfung zur Kauffrau für Bürokommunikation und werd dann noch ne Fortbildung als Buchhalter hintendran hängen.


    Buchhalter oder Bilanzbuchhalter????
    Ich hab die selbe Ausbildung gemacht wie du und dann den Bilanzbuchhalter dran gehangen.
    Wäre ich nicht bei meiner Firma geblieben, hätte ich gutes Geld verdienen können. Dort bin ich nicht als Bilanzbuchhalter angestellt, sondern als Sachbearbeiter und suche jetzt nen neuen Job.
    Denn warum hab ich den ganzen Kram gelernt, wenn ich den nie benutze...


    Aber ich schweife ab.... ;-)

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Buchhalter oder Bilanzbuchhalter????
    Ich hab die selbe Ausbildung gemacht wie du und dann den Bilanzbuchhalter dran gehangen.
    Wäre ich nicht bei meiner Firma geblieben, hätte ich gutes Geld verdienen können. Dort bin ich nicht als Bilanzbuchhalter angestellt, sondern als Sachbearbeiter und suche jetzt nen neuen Job.
    Denn warum hab ich den ganzen Kram gelernt, wenn ich den nie benutze...


    Aber ich schweife ab.... ;-)



    Erst mal nur den Buchhalter. Den Bilanzbuchhalter kann man erst nach zwei Jahren Berufserfahrung machen. Die werd ich aber hier noch sammeln, bevor ich mir dann was anderes suche. Hier gibt es nämlich überhaupt keine Aufstiegschancen. Denn Bilanzbuchhalter werd ich vielleicht später einmal machen. In ein paar Jahren. Will die Option auf alle fälle offen lassen.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Soviel ich weiß, ist das AGG als staatliche Umsetzung der EU-Antidiskriminierungsrichtlinien nicht sauber umgesetzt worden und steht daher schon wieder auf dem Prüfstand, kaum, dass es in Kraft getreten ist.


    Aber so was ist ja durchaus nichts neues ...

  • Hallo, Eulen.


    Ich habe das Gefühl, ich brauche für meine Bewerbungen ein neues Anschreiben. Das Jetzige ist ok, jedenfalls hatten meine Arbeitsvermittler etc. nie etwas daran auszusetzen. Aber langsam nervt mich der Text... Ich muss mir etwas Neues einfallen lassen, vielleicht etwas Peppigeres.
    Findet ihr es auch so schwierig, ein vernünftiges Anschreiben zu formulieren? Ich verzweifle jedes Mal fast. Es gibt im Internet eine Menge Tipps und sogar Vorlagen, aber ich will ja, dass sich meine Bewerbung von anderen unterscheidet, d. h. also selber denken. Nach einer Weile raucht mir allerdings der Kopf... Das ist frustrierend.


    ***
    Aeria

  • Hallo Aeria,


    ja das ist schon brutal schwierig. Ich musste zum Glück bisher nicht allzu viele schreiben. Aber dafür sehe ich oft Anschreiben von Bewerbern bei uns. Was mir dabei auffällt: mir persönlich sagt es mehr zu, wenn ein Anschreiben natürlich formuliert ist und nicht zu gestelzt. ich finde, man merkt es sofort, wenn jemand aus Büchern oder dem Internet abschreibt und da nur irgendwelche Floskeln reinbringt um mehr Text zu haben.


    ich persönlich versuche immer herauszufinden, ob derjenige weiß, wo er sich bewirbt (also, wer sind wir als Firma eigentlich) und ob er ahnt, worauf er sich einlässt *g*
    bei Leuten mit Berufserfahrung interessiert mich, was sie da eigentlich gemacht haben - also da kann von mir aus ruhig ein Satz mehr stehen.


    wenn Du magst, kannst Du mir Deine Bewerbung gern mal schicken - vielleicht kann ich Dir ja noch einen Tipp geben.


    liebe Grüße
    Queedin