• Zitat

    Original von Whisky
    ich habe nirgends erwähnt, dass es auf den Lebenslauf soll.


    Das war ich. Als ich mich um meinen ersten Ausbildungsplatz beworben habe, klebte man das Foto noch auf den Lebenslauf. :alter Und sowas wie Deckblatt gab es nicht. Ich glaub auch, dass es unterschiedliche Präferenzen gibt. Ich hatte im letzen Jahr mal ein Seminar bei jemandem gehabt, der in der Personalabteilung einer Investmentbank arbeitet und der hätte jede zusätzliche Seite gehasst, die er umblättern muss, unabhängig davon, ob Deckblätter nun in Mode sind oder nicht.

  • @ Delphin:


    Zitat

    9 x 12 ist aber echt riesig. Wow Ich habe mein Bewerbungsfoto immer in den Lebenslauf geklebt, dann haben sie gleich meine wichtigsten Daten auf einen Blick und mein Gesicht dazu. Aber dafür ist 9 x 12 zu groß, oder? Meine Bewerbungsfotos waren immer etwas größer als Passfotos.


    Kommt mir irgendwie bekannt vor.
    Meine Freundin ist vor kurzem aus privaten Gründen von Kiel nach Koblenz gezogen und suchte nun einen neuen Job. Da die AA anscheinend zuviel Geld besitzt, wurde meine Freundin zum Bewerbertraining bei einer privaten Akadmie geschickt.
    Nun sollte ich vorwegschicken, dass meine Freundin eine Ausbildung absolviert hat und in den Endzügen ihrer Doktorarbeit steckt und sie Kenntnis davon hat, eine Mappe sauber, fett- und rechtschreibfehlerfrei abzuschicken. Also zog meine Freundin guten Mutes zum Bewerbertraining. Und dann kam das große Entsetzen: eine Dame (circa 50 Jahre alt) nahm den Rotstift, malte auf der nicht billigen Bewerbungsmappe herum, forderte ein Deckblatt, das Foto sollte angeblich mindestens 9x13cm sein und dann kam die Aussage, dass meine Freundin mit ihrer vorgelegten Bewerbungsmappe grundsätzlich keinen Job bekommen würde, weil die Mappe zu neutral sei und es wäre doch viel schöner, eine mit Muscheln bedruckte Mappe zu nehmen.
    Das Ende vom Lied war, dass meine Freundin sich nicht mit einer Muschelbewerbungsmappe und mit einem "Selbstverliebtenarschlochfoto" präsentiert hat und einen besseren Job bekommen hat, als sie es sich jemals vorgestellt hat.

  • Muschelbewerbungsmappe... boah...
    Das einzige, das ich bezüglich der Mappe in meinem letzten Bewerbertraining (2006) gehört habe, war, dass sie nicht weiß sein sollte, ansonsten aber unifarben, keine mit Mustern. Meine Mappen sind dunkelblau.


    Ich habe zwei Bewerber-Kurse mitgemacht, einmal 1998 und einmal 2006. Ganz viel von dem, was 1998 noch gefragt war, ist jetzt out. Damals hieß es noch, das Foto gehöre auf den Lebenslauf. Im letzten Jahr wurde ein Deckblatt gefordert mit einem Foto mittendrauf. Unter anderem... Im nächsten Jahr ist sicher wieder alles anders.


    Ach ja, was mir noch am Montag gesagt wurde, ist, dass man auf keinen Fall eMail-Bewerbungen verschicken sollte. Ich guckte ganz blöd aus der Wäsche, als ich das hörte, schließlich verschicke ich meine Bewerbungen seit einem Jahr fast ausschließlich per Mail. All das Geld für die schriftlichen Bewerbungen muss man erstmal haben...


    ***
    Aeria

  • All diese klugen Ratschläge mit Ausschließlichkeitsanspruch sind doch Unsinn. Klar kann man auch e-mail Bewerbungen verschicken. Viele Firmen bieten das auch an. Verloren hat nur der, der sich nicht auf die jeweilige Branche und deren Gepflogenheiten einstellen kann und stur nach Schema F Bewerbungen verfasst.



    Allerdings Muschelbewerbungsmappen :pille - ich habe übrigens aus Versehen erst Kuschelbewerbungsmappen gelesen - würde ich nicht mal im kreativ-künstlerischen Bereich verschicken. Gibt's sowas überhaupt, oder muss man die selbst basteln? Da kann man ja gleich handgeklöppelte Rahmen ums Foto machen.

  • @ Idgie:
    Glaube mir, es gibt Muschelbewerbungsmappen. Nun muss ich erwähnen, dass meine Freundin Kunsthistorikerin ist und ihr die Aufforderung, derartige Bewerbungsmappen zu verwenden, besonders weh getan hat, da Kunsthistoriker per se glauben, den guten Geschmack gepachtet zu haben :grin.
    Und hierzu gehören bestimmt nicht Muschelbewerbungsmappen.

  • Zitat

    Glaube mir, es gibt Muschelbewerbungsmappen.

    :wow Unglaublich. Dass sich sowas überhaupt verkauft.


    Autsch! Ich glaube sofort, dass deiner Freundin diese Empfehlung Schmerzen bereitet hat. Ich frage mich ernsthaft, ob die BA Qualitätskontrollen für die von ihr bezahlten Bewerbungscoachings durchführt. *kopfschüttel*

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

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  • Zitat

    Original von Idgie
    ich habe übrigens aus Versehen erst Kuschelbewerbungsmappen gelesen


    also, da hätte ich ja mal gar nichts gegen! :-]


    Aber hier:

    Zitat

    Original von Delphin
    Ich hab allerdings gerade ein paar Zusagen bekommen


    ist ja wohl dringend eine PN fällig! :fetch


    Und zum Thema: Dieses Zelebrieren der Bewerbungsmappe, das in Deutschland betrieben wird, liest sich aus meiner Sicht - ich sehe seit Langem nur noch Online-Bewerbungen, bestehend lediglich aus einem Lebenslauf (dessen Formatierung oft noch zerschossen ist), und erst in der zweiten Runde werden von den "shortgelisteten" KandidatInnen weitere Infos eingeholt - wie eine armselige Satire. Als wenn das garantieren würde, dass man die richtigen Leute findet. :-(

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

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  • @ MaryRead:


    Zitat

    Und zum Thema: Dieses Zelebrieren der Bewerbungsmappe, das in Deutschland betrieben wird, liest sich aus meiner Sicht - ich sehe seit Langem nur noch Online-Bewerbungen, bestehend lediglich aus einem Lebenslauf (dessen Formatierung oft noch zerschossen ist), und erst in der zweiten Runde werden von den "shortgelisteten" KandidatInnen weitere Infos eingeholt - wie eine armselige Satire. Als wenn das garantieren würde, dass man die richtigen Leute findet. unglücklich


    Habe zwar keine Ahnung von der Materie, halte das Problem aber für das hausgemacht. Ähnlich den Bewerbungsmappen läuft das Prinzip mit den Personalvermittlungsfirmen. Ich möchte zwar nicht in medias res gehen, aber was ich vor kurzem bei Herrn Salonlöwen erlebt habe, zog mir die Schuhe aus. Ob Unternehmen mit derartigen Vermittlern/Headhuntern gutfahren, bezweifle ich. Und das schreibe ich, obwohl Herr SL den Job bekommen hätte.


    Edit: Schusselfehler berichtigt.

  • Ich hatte am Dienstag erst ein Bewerbungstraining.
    Dass man das Foto nicht mehr auf den Lebenslauf klebt, wurde dort allerdings nicht erwähnt! :lache
    Das kann man nach wie vor machen. Ich halte ehrlich gesagt überhaupt nichts von Deckblättern, das wirkt n bissl albern, finde ich.


    Online-Bewerbungen sollen mittlerweile 80 - 90 % der Unternehmen akzeptieren, das spart schließlich ne Menge Geld, Zeit und Aufwand für alle Beteiligten: Ich selbst spare das Geld für teure Mappen und für Porto, das Unternehmen spart Platz, da sich die Bewerbungsmappen nicht bis zur Decke stapeln und sie haben nicht den Aufwand, die Mappen zurückzuschicken. Das ist auch so ein Thema...ich habe schonmal eine Bewerbung zurückbekommen - ohne Mappe! Einfach die Seiten rausgetrennt, in nen Umschlag gesteckt und abgeschickt, die Mappe haben sie behalten. Das finde ich dann schon frech und lässt tief blicken...


    Im ÖD sind Papierbewerbungen sicher beliebter, schätze ich.

    Der Mensch ist ja visuell veranlagt und ein Tipp, wie eure Bewerbung auffällt, war folgender:

    Die Farbe der Mappe sollte mit dem Kleidungsstück, was ihr auf dem Foto tragt, übereinstimmen. Das schafft einen sehr hohen Wiedererkennungswert! Zum Beispiel hat sich ein junges Mädchen beworben, das einen violetten Pullover auf dem Foto trug, die Mappe selbst war auch violett. Naja bei der Farbwahl muss man ja vielleicht nicht unbedingt auf violett zurückgreifen...
    Die Idee fand ich total klasse! ;-)

  • Hmm, also lila Mappen kämen bei mir in die gleiche Schublade, wie die Muscheldinger. Erst recht mit lila Pullover auf dem Bewerbungsfoto. Dass man damit auffällt, will ich ja gar nicht in Abrede stellen, aber punkten? Eher nicht.


    In allen anderen Fällen glaube ich nicht, dass die Mehrheit der Entscheidungsträger sowas wie Farbgleichheit beim Foto und der Mappe realisiert.


    Wenn man bei diesen Bewerbungscoachings nur solcherart Vorschläge bekommt, wage ich mal den Ausspruch, dass die nichts taugen.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Hmm, also lila Mappen kämen bei mir in die gleiche Schublade, wie die Muscheldinger. Erst recht mit lila Pullover auf dem Bewerbungsfoto. Dass man damit auffällt, will ich ja gar nicht in Abrede stellen, aber punkten? Eher nicht.


    Ich schrieb VIOLETT, nicht LILA. Das ist n bissl was anderes, weißt du?
    Es war als Idee gedacht...sicher kann man auch lieber dunkelgrün nehmen oder rot... wenn man es denn meint. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Aimée
    Ich schrieb VIOLETT, nicht LILA. Das ist n bissl was anderes, weißt du?


    Nee, find ich nicht. Nicht bei Bewerbungsverfahren. :grin Da halte ich den Hype um die richtige Aufmachung der Mappe auch für etwas übertrieben. Das verstellt meiner ganz persönlichen Meinung nach viel zu leicht den Blick auf die wirklich wichtigen Fähigkeiten und Eignungen der Bewerber und ich hoffe sehr, dass die meisten Personalchefs sich von solch äußeren Unwichtigkeiten wie der richtigen Farbkombination von Foto und Mappe nicht ablenken lassen.


    Ich finde es wichtig, dass die Bewerbung sauber, fehlerfrei und vollständig ist und sie kurz und prägnant über den Bewerber informiert. Aber es ist eben nur ein Aspekt der Bewerbung. Klar kriegt keiner eine Chance auf die nächste Runde, wenn die Mappe nicht überzeugt, aber ich bin immer noch sicher, dass die Farbwahl nicht eine so entscheidende Rolle spielt.


    Ist aber nur meine persönliche Meinung.

  • Zitat

    Original von Idgie
    In allen anderen Fällen glaube ich nicht, dass die Mehrheit der Entscheidungsträger sowas wie Farbgleichheit beim Foto und der Mappe realisiert.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass so etwas unbewusst registriert wird, und warum dann nicht - das Gesamtbild der Mappe soll ja stimmen und positiv auffallen. Also vielleicht nicht gerade deutlich quietschrosa Pulli und orangefarbene Mappe. Oder womöglich würde gerade ein solcher Clash bewirken, dass jemand zweimal hinsieht und dann plötzlich sieht, was alles Tolles im Lebenslauf steht...


    edit: Idgie , "entscheidend" sicher nicht im Sinne von "wenn die Farbkombination nicht stimmt, kommt die Bewerbung nicht weiter" ;-)

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MaryRead ()

  • Wir sind ja gar nicht so weit voneinander entfernt. ;-)


    Es kommt sicher auf die Branche an, bei der man sich bewirbt. Im Bankerbereich oder im öffentlichen Dienst z. B. würde ich die orange/rosa Kombination sicher nicht wählen. Die sind noch nicht so weit, dass solche eyecatcher da positiv wirken.

  • Die Farbgebung ist sicher schon wichtig, denn wie gesagt, der Mensch ist ein visuelles Wesen.
    Ist ja auch erwiesen, dass weiße und graue Mappen nciht gut ankommen,
    außerdem geht es ja auch darum, sich auf angenehme Art und Weise von der grauen Masse abzuheben, und das erreicht man - zunächst - einmal durch die Optik. ;-)
    Das muss nun aber nicht heißen, dass man ins Extreme abdriftet.

  • Toll, daß dieser Beitrag immer noch Anklang findet. Ich bewerbe mich auch noch immer weiter und kann hier manche nützlichen Tips für mich verwenden.
    Beim heutigen Durchlesen fiel mir im Nachhinein folgender Beitrag von Babyjane auf:


    Zitat

    Original von Babyjane


    Sorry, ich hab das alles super interessiert verfolgt, hat sich ja doch einiges getan, aber gibt es wirklich Leute, die zu einem Vorstellungsgespräch als Arzthelferin gehen und nicht wissen, welche Fachrichtung der Arzt hat, bei dem sie sich bewerben?
    Geil.... da wundert mich echt gar nichts mehr :lache


    Es ist natürlich nicht so, daß Arzthelferinnen grundsätzlich blöd sind ;-)


    Der Hinweis auf die Fachrichtungen war wohl so gemeint, daß jede Fachrichtung eigene Krankheitsbilder und dementsprechende Therapien, Medikamente und Abrechnungsziffern (sowohl die kassenärzlichen, als auch die privaten) beeinhaltet.


    Im Klartext: Habe ich 20 Jahre bei einem Urologen gearbeitet, fange ich bei einem Kinderarzt fast bei null wieder an.
    Also sollte man sich bei einer Bewerbung in eine andere Fachrichtung möglichst im Vorfeld auch fort - oder vorbilden ;-)


    Und nun meine Erfahrungen zu den Bewerbungsmappen, da ich mittlerweile als Angestellte auch einige gelesen habe:


    In einer kleinen Firma ist der äußerliche Ersteindruck ziemlich unrelevant. Bei ca. 10-20 Bewerbungen pro Anzeige sind nur beruflichen Qualifikationen entscheidend! Denn bei so einer geringen Anzahl von Bewerbungen hat man durchaus die Zeit sich jede genau anzusehen.


    Allerdings kann ich mir bei sehr großen Firmen vorstellen, daß dort optisch vorentschieden wird, weil man sonst den Eingang von Bewerbungsschreiben kaum anders bewältigen kann.