Kurzbeschreibung
Der weltberühmte Porträtfotograf Timothy Greenfield-Sanders versammelt in seinem Aufsehen erregenden Bildband 30 der bekanntesten weiblichen und männlichen Pornodarsteller. Die provokanten Fotos werden ergänzt von Essays und Textbeiträgen von literarischen Schwergewichten wie Salman Rushdie, Gore Vidal, Nancy Friday oder JT Leroy und Prominenten wie Lou Reed, John Malkovich oder John Waters.
Das Buch ist Teil eines Gesamtkunstwerks mit weltweiten Ausstellungen, einem begleitendem Soundtrack (u.a. Velvet Underground, Goldfrapp und Peaches) und einer HBO-Filmdokumentation.
Über den Autor
Timothy Greenfield-Sanders wurde für seine Porträts von Politikern und Präsidenten, Autoren, Künstlern, Schauspielern und Musikern von der Kritik gefeiert. Er fotografiert für Vanity Fair und Index. Seine Arbeiten werden international in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. 1998 wurde Timothy Greenfield-Sanders für seine Musiker-Filmdokumentation »Lou Reed: Rock ’n’ Roll Heart« mit dem Grammy ausgezeichnet. Im November 2003 kaufte das New Yorker Museum of Modern Art siebenhundert Künstlerporträts von Greenfield-Sanders aus zwanzig Jahren seiner Karriere als Fotograf.
Meine Meinung:
Nun ich war grad etwas unschlüssig, wo ich das Buch denn nun einsortiere.
Aufgrund der Fotos hätte ich es ja am Liebsten zu den Bildbänden gepackt, aber da gehört es dann doch irgendwie nicht so hin.
Ich hab das Buch mit Batcat zusammen in einer Bahnhofsbuchhandlung gesehen und es ist mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf gegangen, bis ich es mir dann vor einigen Wochen bestellt hab.
Nun, ich weiß nicht, was ich erwartet habe, vielleicht mehr interessante Texte, weniger Klischees, keine Ahnung.
Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall enttäuscht.
Einzig die Bilder konnten mich wirklich fesseln und faszinieren. (Es gibt pro Star immer eins nackt und eins in Kleidung in exakt der gleichen Pose, das war wirklich faszinierend, wie anders man wirken kann, wenn man nackt ist.)
Die Texte haben mich eher weniger vom Hocker gerissen.
Interessant war auf jeden Fall das Gespräch zwischen der Porno Queen Nina Hartley und der Autorin (The secret garden) Nancy Friday aber auch den Text von Salman Rushdie (Pornos für die Freiheit) fand ich interessant.
Eher enttäuschend war der mit De Sade in Zusammenhang stehende Text. Die dort schwaflende Dame erzählt doch tatsächlich: "Ich habe nie ein witzigeres Buch gelesen.... darin geht es um zwei Adlige, die gezielt ein wunderschönes 15 jähriges Mädchen entehren und vergewaltigen." Ja, unheimlich witzig, selten so gelacht....
Naja, weiterhin ganz interessant waren die Kurzautobiographien der abgebildeten Stars und am Besten, wenn auch am sinnfreiesten war ein Text von Lou Reed, der eigentlich nur aus zusammengewürflten Sex-Floskeln bestand, den ich aber unheimlich anregend und witzig fand.
Im großen und Ganzen ist es kein Buch, das man gelesen haben muß, ich glaub, ich würde es auch nur eingeschränkt empfehlen, denn es ist mit 15 € schon recht teuer, aber ich fand es eigentlich gar nicht mal so übel, auch wenn ich mir wesentlich mehr erwartet hätte. Was genau ich erwartet habe, kann ich allerdings auch nicht sagen.
Faszinierend fand ich jedoch noch den Bericht über Reina Leone eine Pornodarstellerin, die gleichzeitig Polizeibeamtin in den USA war..... was im prüden Amerika so alles möglich ist. Kaum zu glauben...