Bei diesem Roman kann ich mich den positiven Rezensionen nur voll anschließen.
Fern vom abgedroschenem Krimisumpf, der das Genre diktiert, sind hier eine interessante Zeit und Ort ausgewählt und die Figuren sind menschlich und realistisch geschildert.
Obwohl das Buch gut durchgearbeitet ist, spürt man nichts verkrampftes und das Buch besitzt eine Leichtigkeit, die das Lesen sehr angenehm macht.
Die Krimihandlung wird so eingebracht, dass sie die besonderen, privaten Umstände der Hauptfigur Leo Berlin eher begleiten als im Vordergrund zu stehen.
Der übliche Ermittler von Mordfällen in Krimis ist so abgenutzt und abgenagt bis zum Skelett, dass das Lesen fast schmerzt. Deshalb bin ich so froh über Leo. Er ist im Polizeidienst und Gesellschaft in einer Außenseiterposition, die sich aus seiner familiären Situation ergibt. Nach dem Tod seiner Frau ist er als Alleinerziehender Vater auf die Hilfe seiner Schwägerin angewiesen und steht kontinuierlich im Konflikt zwischen Beruf und Familie.
Er ist ein Protagonist, mit dem man mitfühlen kann und der einem ans Herz wächst.
Noch ein paar Worte zu der äußeren Erscheinung:
Mit dem atmosphärischen Cover und dem komfortablen Format hat der Verlag gute Arbeit geleistet, die ein positives Lesegefühl vermittelt.
Durchaus ein literarischer Leckerbissen!