1. Platz! Herzlichen Glückwunsch, liebe Susanne!
Leo Berlin - Susanne Goga
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Bücherfrau, was für eine beeindruckende Geschichte Zigarettenmädchen ist.
Herzlichen Glückwunsch zu Platz 1!
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Wegen solcher Fundstücke, die ich aufgrund Cover und Preis ohne Internet durch Stöbern in den Buchhandlungen wohl nie finden würde, schätze ich dieses Forum so sehr. Das Buch liest sich sehr gut, ist spannend und hat neben einem interessanten Schauplatz auch eine nicht in jedem zweiten Krimi verbratene Krimihandlung zu bieten.
Vor allem das "menschliche Umfeld" ist eine der Stärken. Anfangs war mir die Darstellung noch etwas zu überladen, aber nach und nach haben sich immer mehr Entwicklungen gezeigt, wohl dosierter und hier gibt es vor allem auch sehr viele Interaktionen zwischen den Personen und einiges an Potential für folgende Romane.
Etwas erstaunt war ich über die Strafbarkeit von Kokain. Wikipedia und Google bringen mich zu einem Verbot in Deutschland ab 1929. (Link 1 & Link 2) Oder war der Handel schon vorher strafbar?
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Ich habe das Buch gerade günstig bei Booklooker erstanden. Freue mich schon sehr drauf
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Zitat
Original von JaneDoe
Ich habe das Buch gerade günstig bei Booklooker erstanden. Freue mich schon sehr draufDas kannst du auch. Es ist ein tolles Buch.
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Die Rezis hier haben mich gerade zum Sofortkauf animiert
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Ich hoffe, es hat dir gefallen ;-).
Hier zwei Ankündigungen: Voraussichtlich im Dezember erscheint "Leo Berlin" auch als eBook. Im September 2012 wird es als Tb in neuer Aufmachung erscheinen.
Liebe Grüße,
Susanne -
Hallo Susanne, ist vielleicht auch eine Fortsetzung geplant? Das wäre toll, ich mag die Reihe sehr.
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Ja! Im Juli 2012 erscheint endlich der dritte Band, der voraussichtlich "Die Tote von Charlottenburg" heißen wird. Er wird nicht mehr als Premium-Ausgabe, sondern als TB in neuer Aufmachung erscheinen.
Liebe Grüße,
Susanne
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Juhu, das sind ja gute Neuigkeiten. Danke für die Info.
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Oh das sind wirklich tolle Neuigkeiten, ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen!
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So, hier ist das neue Cover. Ich hoffe, es gefällt euch.
Liebe Grüße,
Susanne
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Als Susanne Goga den dritten Krimi um ihren Ermittler Leo Wechsler ankündigte, hat sie mich damit endlich zum Lesen "getragen". Kaum zu glauben, dass ich ihre Krimireihe bisher übersehen habe, die in Berlin 1922 während der Zeit der Inflation beginnt. Charakteristisch für diese Zeit sind die Schupos, die damals noch zu Fuß Streife gingen, und die strenge Trennung zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Die junge Demokratie ist erst wenige Jahre alt und die Gesellschaft scheint sich seit dem Kaiserreich noch nicht verändert zu haben. Aus der gesellschaftlichen Hierarchie sind die ständigen Konflikte zwischen Kommissar Wechsler, der aus einfachen Verhältnissen stammt, und seinem Mitarbeiter von Malchow zu erklären, dessen Familie zu den "Landjunkern" gezählt wird. Wie sich die inflationäre Preisentwicklung im Alltag auswirkt, wenn der Lohn aus der Lohntüte am folgenden Tag gerade noch für ein Brot reicht, schildert die Autorin glaubwürdig, ohne dass ich mich beim Lesen von historischen Details belehrt gefühlt habe. Das Jahrzehnt, in dem auch der zweite Fall für den Ermittler Wechsler spielt, hat Sussanne Goga für mich sehr anschaulich zm Leben erweckt, indem sie Wechslers Alltag als verwitweter Vater von zwei kleinen Kindern beschreibt. Die Realität war in dieser Zeit erheblich härter, als die Handlung ahnen lässt, Kinder gingen hungrig zur Schule, weil das Geld eben nicht für mehr als ein Brot gereicht hatte. Wechslers Lebensstandard in einer Wohnung mit mehreren Zimmern und Telefon, seine spontanen Lustkäufe und auch der gigantische Kaffeekonsum der Ermittler wirken selbst für ein Beamten-Einkommen vergleichsweise luxuriös, während die sonntägliche Fahrt nach Spandau in den Schrebergarten von Wechslers Kollege wiederum mitten aus dem Leben jener Zeit gegriffen ist. Im ersten Band wird mit der Buchhändlerin Clara Bleibtreu eine interessante Nebenfigur eingeführt, die Lust auf den folgenden Wechsler-Krimi weckt. Um einen Fall aufzuklären, muss man die Milieus verstehen, verkündet Wechsler in seiner bescheidenen Art. Dass Susanne Goga in beiden Bänden das Verständnis ihrer Leser für die sehr unterschiedlichen Milieus weckt, in denen Ermittler, Täter und Opfer leben, macht die besondere Qualität ihrer Leo-Wechsler-Krimis aus.
9 von 10 Punkten
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Das freut mich sehr, Buchdoktor :-).
Liebe Grüße,
Susanne
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Das Berlin der 20er Jahre ist eine spannende und aufregende Zeit, die mich gleichzeitig fasziniert und bedrückt. Die nationalsozialistischen Strömungen nehmen keinen allzu großen Raum ein, sind aber deutlich spürbar. Ein toller Hintergrund für diesen eher ruhigen und erfreulich unblutigen Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.
Zunächst bin ich mit Leo nicht so ganz warm geworden, das Verhältnis zu seiner Schwester fand ich irritierend, wahrscheinlich weil ich es nicht richtig verstehen konnte. Im Laufe der Geschichte hat sich das jedoch geändert, je besser ich ihn, sein Umfeld und seine Probleme kennen lernte, desto sympathischer wurde er mir.
Schön, dass Buch und Fall in sich abgeschlossen sind und man nicht durch Cliffhanger zum Kauf von Fortsetzungen genötigt wird. Gerade deshalb werde ich mir den nächsten Fall mit Leo Wechsler ganz bestimmt besorgen und freue mich jetzt schon darauf.
Ob das wohl was wird mit der netten Bibliothekarin? :grin -
Ich bin in der Leserundenübersicht über den dritten Teil gestolpert und hab mir gedacht, daß klingt doch mal nach einer interessanten Geschichte.
Kurz recherchiert und die Vorgänger herausgefunden und auch besorgt.Diesen ersten Band habe ich jetzt innerhalb von zwei Tagen verschlungen und freue mich schon auf den zweiten, den ich sicher noch vor der Leserunde lesen werde.
Aber nun zum Buch.
Leo Berlin ist wirklich ein toller Krimi aus einer Zeit, über die bis jetzt noch wenig geschrieben wurde. Ich hatte das Berlin der zwanziger Jahre sofort vor Augen und noch besser wurde das Kopfkino immer dann, wenn die typische Berliner Schnauze gesprochen wurde.
Den Fall fand ich höchst interessant und ich war gespannt, wie die Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen aufgedeckt werden.
Leo Wechsler war mir von Anfang an sehr symphatisch, vielleicht auch gerade weil er alleinerziehender Vater ist und seine Kinder sehr goldig sind.
Ich habe sehr gelitten, als seine Tochter krank wurde.Ich freue mich schon sehr auf Band zwei und auf ein Wiedersehen mit der Familie Wechsler.
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Hallo Streifi,
hab deinen Beitrag gerade erst entdeckt. Es freut mich sehr, dass Leo dir gefallen hat. Es wäre schön, wenn du im Juli bei der Leserunde dabei wärst.
Liebe Grüße,
Susanne
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Zur Vorbereitung auf die Leserunde im Juli 2012 zum dritten Teil der Serie habe ich gerade "Leo Berlin" beendet. Was für tolles Buch, sprachlich und inhaltlich absolut überzeugend.
Gut ausgearbeitete Charaktere, an denen ich einfach nur meine Freude hatte, dazu eine großartig eingefangene Atmosphäre der 20er Jahre.Durch die Einblicke in das Seelenleben des Täters ahnt man früh, wie die Morde zusammenhängen. das geht jedoch keinesfalls auf Kosten der Spannung, allein schon, weil in den Nebenhandlungen vieles passiert, was die Geschichte spannend und abwechslungsreich macht.
Jetzt freue ich mich sehr auf die Fortsetzung "Tod in Blau"
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Hallo JaneDoe,
habe deinen Beitrag gerade erst entdeckt. Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Habe gerade einen Karton voller "Toter von Charlottenburg" mit der Post erhalten.
Liebe Grüße,
Susanne
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Bei der Recherche, was mir am ersten Band so gefallen hat, ist mir meine Rezi von damals in die Hände gefallen.
Da es ja auch eine neue Ausgabe mit neuem Cover gibt, passend zur Toten von Charlottenburg, das wir ja gerade gemeinsam lesen hier ein wenig was zum 'Hochschieben'
Leo Berlin
Inhalt:Wir schreiben das Jahr 1922, die Ermordung Rathenaus, die beginnende Inflation, die Arbeitslosigkeit und die Armut bestimmen das Leben vieler Berliner.
Leo Wechsler ist Kriminalkommissar in Berlin. Seine Herkunft ist für seine Karriere bisher nicht gerade förderlich gewesen, drängen doch diverse Adlige in den Polizeiberuf. Die Standesdünkel jener Herren prallen an Leo jedoch ab.
Das Privatleben Leos ist bestimmt davon, dass er ein Witwer mit zwei Kindern ist. Seine Schwester führt seinen Haushalt und dieses häusliche Leben führt auch zu Konflikten.
Leo ist jedoch ein kluger geduldiger Kopf, der Zusammenhänge zwischen Fällen sucht und findet. Diesmal sind es die Ermordung eines Wunderheilers mit einer Buddha-Figur und der Mord an einer Prostituierten, die auch schon bessere Tage erlebt hatte.
Sein Gespür sagt ihm, dass es etwas geben muss, das die beiden Fälle miteinander verbindet. Aber was?
Der Leser weiß etwas mehr, eingestreute Bemerkungen des Täters vermitteln Wissen, um das Leo und seine Kollegen einiges geben würden. Aber so langsam kommen auch die Ermittler dem Täter auf die Spur?
Meine Meinung:
Ein Kriminalroman aus der Weimarer Zeit. Hier stoßen für mich zwei interessante Gesichtspunkte aufeinander. Zum einen wurde mein Blick schon durch Nikola Hahn auf den Beginn der Kriminalistik gelenkt. Seit wann nimmt man Fingerabdrücke, welche Methoden gab es zu der Zeit um Beweise zu sichern usw. – Hier sind wir ein paar Jahre weiter, als bei 'Die Farbe von Kristall'. Vieles, was heute selbstverständlich ist, ist noch nicht bekannt, anderes wird anders gelöst. Dieser Aspekt der Geschichte hat mir auch bei Leo sehr gut gefallen.
Die Zeit zwischen den Kriegen ist mir erst durch Wibke Bruhns: 'Meines Vaters Land' etwas näher gebracht worden. Hier sind es keine echten Familientagebücher, sondern Milieuschilderungen, die absolut glaubhaft wirken. Leo und sein häusliches Umfeld, die Kollegen, die politische Situation – nicht nur Tapete sondern ein Umfeld, das sich 'echt' anfühlt. Diese Art der Darstellung hat mich fasziniert.
Leo ist ein interessanter Mann. Er versucht Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen und selbst auch noch ein Mensch zu sein. Sein Interesse an der Kunst und schönen Dingen ist glaubwürdig geschildert, seine familiären und beruflichen Probleme auch. Es macht Freude mit ihm durch das Berlin der Zwanziger zu streifen, auch wenn er so viele unschöne Ecken besuchen muss. Seine Kollegen wirken menschlich, sie wurden mit netten und weniger freundlichen Macken ausgestattet, die die Lesefreude verstärkten.
Da der Leser von Anfang an einige Gedanken des Täters kennt, ist die Auflösung des Kriminalfalles nicht der Hauptaspekt der Geschichte. Das heißt jedoch nicht, dass Spannung fehlt. Die Hintergründe und die Art, wie die Ermittler dem Täter auf die Spur kommen, sind hier halt ein anderer Schwerpunkt, als das klassische 'Who's done it?'
Von Leo Wechsler und seinem Team, seiner Familie und vom Berlin der Zwanziger möchte ich gerne mehr lesen, wenn es denn aus der Feder von Susanne Goga stammt. (Binchen, Januar 2007)