Tod eines Engländers - Magdalen Nabb

  • 1. Fall von Maresciallo Guarnaccia
    Serienübersicht


    Kurzbeschreibung


    Florenz, kurz vor Weihnachten: Wachtmeister Guarnaccia brennt darauf, nach Sizilien zu seiner Familie zu kommen, doch da wird er krank, und es geschieht ein Mord. Carabiniere Bacci wittert seine Chance: Was ihm an Erfahrung fehlt, macht er durch Strebsamkeit wett! Betrug und gestohlene Kunstschätze kommen ans Licht, aber sie sind nur der Hintergrund zu einer privaten Tragödie. Zuletzt ist es doch der Wachtmeister, der (wenn auch unwillig) dem Mörder auf die Spur kommt - und an Heiligabend gerade noch den letzten Zug nach Syrakus erwischt.



    Eigene Meinung:


    Auf der Suche nach einer neuen Krimireihe bin ich in einem Donna Leon Krimi auf ein Werbeprospekt vom Diogenesverlag für die Krimireihe von Magdalen Nabb gestoßen. Gefunden habe ich einen etwas eigenwilligen Krimi, der aber meiner Meinung nach nicht wirklich mit den Krimis von Donna Leon zu vergleichen ist, abgesehen davon, dass beide ihre Krimis in Italien spielen lassen und auch bei Nabb ihre Kulisse - Florenz - eine große Rolle spielt.


    Eigenwillig kommt diese Reihe vor allem daher, weil die Hauptperson Guarnaccia nicht wirklich mitspielen will bei der Verbrecherjagd. Lange bleibt er im Hintergrund und kommt nur am Rand vor. Erst auf dem letzten Teil des Weges schreitet er ins Geschehen ein und bleibt dabei auch um einiges blaßer, als die meisten anderen Figuren.


    Diese Lücke die sich dadurch auftut, wird aber sehr gut durch andere Personen geschlossen, die diesen Krimi sehr reizvoll werden ließen. Der Polizeischüler in seinem ersten Fall, die englischen Mitglieder von New Scotland Yard, die zur Unterstützung anreisen oder die schrullige Engländerin, welche seit 15 Jahren in Italien lebt, aber nur englisch spricht.


    Ein großes Manko ist jedoch der Fall an sich. Mit seinen 220 Seiten läßt dieses Buch dem Verbrechen nicht viel Raum um sich auszubreiten. Vieles wirkt unausgegoren. Vieles hätte man noch ausbauen können.


    Trotzdem konnte mich dieses Buch durch seine Erzählweise für sich gewinnen. Es war recht amüsant den Figuren durch das vorweihnachtliche Florenz zu folgen. Vor allem in den Befragungen der Polizei liegt auch ein sehr schöner Humor.


    Einige Ansätze, wie kurze Diskussionen über die Vorgehensweise der Polizei durch das Zusammentreffen von italienischen und britischen Kollegen, finden kurz am Rande platz und lassen auf mehr in den folgenden Fällen erhoffen.


    Fazit: Ein noch nicht perfekter Krimi, der viel Verbesserungspotential erahnen läßt.



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  • Ich hatte es vor langer Zeit auch mal mit dieser Reihe versucht, allerdings mit dem Band "Tod einer Verrückten" und ich war auch ziemlich enttäuscht. Die Figuren waren mir zu blass und der Stil für die wenigen Seiten zu träge (an Humor kann ich mich jetzt gar nicht erinnern...). Wenn ich deine Rezi lese, bedauere ich es nicht, dass ich die Reihe nicht weiter verfolgt habe ;-)