• Director: Alejandro González Iñárritu
    Script: Guillermo Arriaga
    Cast: Brad Pitt, Cate Blanchett, Gael Garcia, Koji Yakusho, Ariadna Barraza, Rinko Kikuchi, Elle Fanning
    Website: Babel


    Inhalt: Bewaffnet mit einem Winchester, gehen 2 junge marokkanische Jungs mit ihrer Schafherde und probieren das Gewehr aus. Ein Schuss verletzt dabei eine Amerikanerin in einem Bus.
    In diesem Moment verflechten sich die Lebensgeschichten auf 3 Kontinenten (Amerika, Afrika und Asien): Ein amerikanisches Touristenehepaar, deren 2 Kinder und deren mexikanisches Dienstmädchen, die die Kinder nach Mexico auf eine Hochzeit mitnimmt sowie eine japanische taubstumme Teenagerin und deren Vater. Alle sind gefangen in einer Welle, die Dummheit von 4 Personen auslöst und deren Umgebung darunter zu leiden hat.


    Meine Meinung: Ich weiss noch nicht, ob meine Meinung positiv oder negativ ist. Alle Schauspieler spielen hervorragend ihre Rolle, die fehlende Komunikationsfähigkeit der verschiedenen Personen ist deutlich herausgearbeitet, die Missverständnisse, die Einsamkeit, das Leiden an sich. Jeder bleibt in seiner Welt gefangen, keiner bricht aus, selbst das Gefühl von Happy ending will sich nicht einstellen. Der Film ist über 2 Stunden lang und zieht sich hin. Man kann sich in die verschiedenen Personen hineinfühlen, dennoch bleiben sie einem fremd und man identifiziert sich nicht mit ihnen.
    Der Film spielt in den USA, Mexico, Marokko und Japan und zeigt dennoch nur einen Ausschnitt aus den jeweiligen Ländern, die nicht unbedingt typisch sind.


  • Ich muß gestehen, ich teile deine Meinung nicht ganz Oryx.
    Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll.
    Dafür weiß ich ziemlich genau, daß mein Begleiter "schon lange nicht mehr so eine langweilige Scheiße gesehen hat" :lache


    Ja der Film zieht sich ein wenig, trotzdem hat er eine serh tiefe Atmosphäre und eine Intensität, die vermutlich nicht jeder gespürt hat, ich aber schon.
    Ich bin ziemlich bewegt und nachdenklich aus dem Kino raus und bin immer noch nicht sicher, ob ich den Film verstanden habe.
    Ob man den Film überhaupt verstehen und begreifen kann, oder ob jeder in diesem Film eine andere Wahrheit erkennt.


    Eigentlich wollte ich ihn nur sehen, weil ich mit Bratt Pitt in Shorts gerechnet hatte. Dieser sah jedoch einfach nur alt aus, spielte seine Rolle aber hervorragend und zeigte, daß es auch ohne smartes Lächeln geht. :-]


    Fazit:
    Ein sehr bewegender Film für sensible Gemüter in der richtigen Stimmung.
    Für weniger sensible Gemüter in der falschen Stimmung: "langweiliger Scheiß" :lache

  • Von der Machart des Films her, erinnern mich eure Beschreibungen etwas an Syriana :gruebel Ich will Babel aber auch noch unbedingt sehen. Übrigens: Babel hat letzte Nacht den golden Globe als bester Film gewonnen, mehr Infos [URL=http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,459893,00.html]hier[/URL]:

  • Für mich war es auch nicht der richtige Film.


    Ich wollte schon gar nicht rein, hab es nur meiner Freundin zuliebe getan, denn ich war in der "Bringschuld". :grin


    Der Film ist definitiv gut gemacht, aber sehr ruhig und langsam. Das ist für mich nicht das Problem gewesen, ich mag langsame Filme, aber hier wird nicht langsam eine Geschichte entwickelt oder erzählt, sondern einfach nur in langen Einstellungen auf kleine Ereignisse draufgehalten. Und das völlig emotionslos, nichts ging mir wirklich nahe.
    Er ist intensiv, weil er so nahe dran ist an seinen Personen, aber diese Intensität ist ohne Gefühl. Ich kam mir vor wie der distanzierte Zuschauer, der halt durch ein Fernrohr das ganze nah betrachtet, aber trotzdem weit weg ist.


    Der Teil mit Brad Pitt hat mir am wenigsten gefallen. Vor allem auch, weil er als einziger Teil nicht geradlinig erzählt wird.
    Am besten gefiel mir die Geschichte um das japanische Mädchen. Das ging mir auch ein wenig nahe. Genervt hat mich die Story um das mexikanische Hausmächen. Das war eine Aneinanderreihung von Klischees über Mexikaner. Und es erfordert wirklich Geduld, der langen Hochzeitsfeier einfach nur zuzuschauen, ohne das etwas passiert oder erzählt wird.


    Ich würde den Film nicht schlecht nennen, aber er hat mich auch nicht wirklich berührt und beeindruckt.
    Völlig unverständlich war mir der Oscar für die Filmmusik ?(

  • Darcy : Ja, die dumme Chacha (oder sollte ich gleich "gata" sagen) fährt natürlich als illegale Arbeiterin so einfach über die Grenze zur Hochzeit ihres Sohnes. Blöd nur, dass diese Leute tatsächlich nicht logisch denken und es jedem Recht machen wollen - ich erlebe das jeden Tag bei der Arbeit. Ariadna Barraza hat die Figur aber hervorragend dargestellt und die arme Dorfhochzeit (bei der die Leute hier im Kino Scham empfanden "was sollen denn die Leute in der Welt von uns denken, wenn sie sowas im Kino sehen!") war trotzdem sehr realistisch, wie ich es bisher einmal miterleben durfte.


    Der Oscar ging ja an den argentinischen Komponisten Gustavo Santaolalla, der meiner Meinung nach einer der besten LatAm-Komponisten ist und Grammys in Hülle und Fülle gewonnen hat. Der Oscar war definitiv verdient.

  • Ich hatte den Film vor einigen Wochen auch gesehen. Mir hat er nicht sonderlich gefallen - so wie alle hochgelobten Filme der letzten Jahre, also vielleicht bin ich keine gute Vergleichsperson :gruebel.


    Die mexikanische Geschichte hat mir gut gefallen, aber die anderen beiden hatten mir nicht sonderlich zugesagt, weshalb ich immer während zwei Handlungsteilen etwas gelangweilt auf die Rückkehr des dritten Handlungsteils gewartet hatte.

  • Gestern habe ich den Film nun gesehen...............


    Und ich war und bin absolut begeistert. :anbet Keine Minute habe ich mich gelangweilt oder mich ( wie du, Darcy :wave ) als distanzierten Zuschauer empfunden. Im Gegenteil, der Film hat mich sehr bewegt und gefangen genommen.
    Dazu die grandiosen schauspielerischen Leistungen und die absolut passende Filmmusik. :anbet


    Ein in meinen Augen grossartiger und einmaliger Film. :-)


    Edit: Elle Fanning ist sicher die Schwester von Dakota Fanning, oder? Die Ähnlichkeit ist ja ziemlich groß...........


    Edit 2: Im Juli erscheint die DVD. :-)

  • Ich hab den Film letzte Woche auf DVD gesehen. Und fand ihn wirklich sehr gut.


    Es ist immer sehr schwierig Filme zu drehen, die verschiedene Straenge verbinden und bei sehr vielen Personen jeden nur relativ wenig Zeit geben die Charakterentwicklung fuer den Zuschauer sichtbar werden zu lassen. Dies gelingt nicht bei allen Personen, aber es sind doch so einige dabei, bei denen durchaus einiges an Tiefgang zu spueren ist.


    Mir gefielen da vor allem einige der jungen Darsteller, allen voran das japanische Maedchen mit all der Verzweiflung eines Teenagers. Na ja, Bratt Pitt war natuerlich auch nicht schlecht :grin


    Sehr gut fand ich das Konzept von "Babel" als Misskommunikation, die so gar nichts mit dem nicht-verstehen von unterschiedlichen Sprachen zu tun hat. Dafuer aber alles mit dem nicht-verstehen der menschlichen Gefuehle und Gedankengaenge des Gegenuebers, der doch eigentlich die gleiche Sprache spricht.


    Fazit: ein Film, der mir gar nicht lang wurde, Spannung erzielt und durchaus zum Nachdenken anregt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • ZUerst wusste ich nicht was ich von dem Film halten soll. Vor allem der Anfang liess mich zuerst ans aussschalten der DVD denken.
    Im Nachhinein finde ich den Film beeindruckend! Sicher nicht's für solche die Action wollen, spannend ist er auch nicht, aber er hinterlässt doch Spuren und macht nachdenklich...

  • Es gibt Filme, um die ich einen großen Bogen mache, weil ich weiß, dass sie mich zu sehr ergreifen. Babel gehörte eindeutig dazu, Gestern habe ich ihn mir angesehen.
    Wenn es heisst "mir geht etwas unter die Haut", so trifft das bei Babel nicht zu.
    Der Film schneidet mit voller Wucht durch alle drei Hautschichten, dringt durch das Gewebe auf den Knochen und hinterlässt einen dumpfen Schmerz.
    Babel ist so gnadenlos in seiner Handlung und dem Schicksal seiner Hauptdarsteller, dass ich als Zuschauer das Gefühl einer albtraumhaften Ohnmacht hatte.
    Er ist kompromisslos, verzweifelt, brutal, nachhaltig bewegend und trotzdem voller Hoffnung und Nächstenliebe, ohne auch nur einmal in klischeehaften Kitsch abzudriften. Brad Pitt und Kate Blanchet spielen ihre Rollen perfekt.
    ( Was ich nicht erwartet hätte). Die Filmmusik ist großartig, sie passt perfekt zu jeder einzelnen Szene. Für mich ein Meisterwerk, ich bin froh, mich doch noch überwunden zu haben. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)