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'Der Papaya-Palast' - Seiten 188 - 264
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2005:
Ili fährt nach Apia um mit dem Notar abzuklären, ob und welche Chancen sie hat gegen den Verkauf des Papaya-Palastes und des Anwesens durch Moana vorzugehen. Da sie keinem Dorf- oder Familienverband angehörten gehörte das Anwesen Moana und Ili gemeinsam. Ili hat zwar ein Vorkaufsrecht, aber nicht die Million Dollar, um Moana ihren Teil abzukaufen.
Sie hatte also keine rechtliche Möglichkeit den Verkauf durch Moana zu verhindern.
Evelyn, die mit Ili nach Apia gefahren war, wollte in einem Café auf Ili warten, während diese beim Notar war. Durch ihre Gedanken, erfahren wir mehr über Evelyn. Sie und ihr Mann waren glücklich ins Krankenhaus gefahren und einer Bilderbuchgeburt mit einem Bilderbuchmädchen folgte ein schneller Tod des neugeborenen Mädchens. Das war es also, was Evelyn aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. War es auch der Grund ihrer Flucht aus Deutschland? Der Flucht vor ihrem bisherigen Lebens?
Sie trifft sich mit dem zukünftigen Hotelier Ray und setzt sich sehr für Ili ein. Sie bittet ihn in einem anderen Teil der Palauli Bay seine Hotelanlage zu bauen und Ili im Papaya-Palast leben zu lassen. Somit wäre allen geholfen: Moana würde ihr Geld bekommen und könnte in dem Altersheim leben, Ili könnte im Papaya-Palast wohnen bleiben und Ray könnte seine Hotelanlage bauen. Ihm imponiert wie sehr sie sich für Ili einsetzt und deshalb lädt er sie zu einem Abendessen zu zweit ein. Wird es Evelyn gelingen Ray umzustimmen? Kann Ray Evelyn helfen ihre Probleme in den Griff zu kriegen?1914:
Tristan leidet sehr unter der Trennung von Tuila. Tupu kostet seine Stellung als Familienoberhaupt aus und hat Tuila in ein anderes Dorf geschickt. Kein Lebenszeichen bekommt Tristan von ihr. Und diese intrigante Gouverneursgattin hat zusammen mit Clara ein perfides Netz um Tristan gespannt. Heimlich ein Verlobungs-Telegramm an Tristans Eltern zu schicken, ist doch wirklich zum Kotzen! Zum Glück stellt sich Tristan doch noch gegen diese Verbindung und löst die Verlobung. Ein mutiger Schritt! Und dann scheint sich einiges zum Guten zuwenden. Tupu stimmt einer heimlichen Vermählung der schwangeren Tuila und Tristans zu. Doch dann ziehen Tupu, seine Frau Ivana und ihre Tochter Moana in den linken Flügel des neu errichteten Papaya-Palastes, ohne Tristan oder Tuila vorher zu fragen. Und dann Tuila noch glauben zu lassen, dass es Tristans Idee gewesen wäre, ist der Gipfel! Die Gefühle seiner Schwester, die sie für ihren Bruder empfindet, so auszunutzen ist gemein!Fazit:
Auch wenn man noch nicht absehen kann wie, aber dass es Tupu und Ivana auch noch packen würden, dass Moana die Hälfte des Papaya-Palastes gehören würde, ist mir jetzt schon klar! So ein intrigantes und eigennütziges Pack! Ich könnte kotzen! -
In diesem Abschnitt erfährt man mehr über den schon erahnten Grund für Evelyns schlechten Zustand.
Sehr stark auch wieder der Abschnitt 1914:
Tristan findet in Pater Löblich einen Freund und Gesprächspartner, der Samoa mag und Tristan verstehen kann.
Natürlich mag ich Pater Löblich sehr, er scheint mir nur, wie sein sprechender Name, etwas idealisiert. Damit er realistischer wirkt, hätte ich mir mehr Ecken und Kanten in seinem Charakter gewünscht.
Immerhin gibt er Tristan den Rat ein Haus zu bauen und nur so ersteht überhaupt der Papayapalast.Tulia erwartet ein Kind, bestimmt Ili. Ich warte schon, dass unsere Hauptperson endlich geboren wird.
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Zitat
Original von buchbaerchen
1914:
Und diese intrigante Gouverneursgattin hat zusammen mit Clara ein perfides Netz um Tristan gespannt. Heimlich ein Verlobungs-Telegramm an Tristans Eltern zu schicken, ist doch wirklich zum Kotzen! Zum Glück stellt sich Tristan doch noch gegen diese Verbindung und löst die Verlobung. Ein mutiger Schritt!
Und dabei geht es der Familie Hanssen nur um den Titel. Wäre Tristan bürgerlich, würde er gar nicht in Betracht gezogen. Das finde ich besonders berechnend.(Gibt ja ziemlich viele Intrigen in diesem Roman sowhl 1914 als auch 2005. :grin)
Immerhin scheint Clara tatsächlich in Tristan verliebt zu sein, obwohl sie nichts gemein haben. Sie hat sich da wohl eher etwas in eine Vorstellung verrannt!
Die Verlobung zu lösen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen war von Tristan der einzig richtige Schritt.
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Zitat
Original von Herr Palomar
(Gibt ja ziemlich viele Intrigen in diesem Roman sowhl 1914 als auch 2005. :grin)Das sehe ich genauso.
Aber ich hoffe, dass sich so einiges noch zum Guten wenden wird.
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Erstmal eine Randbemerkung:Seite 223: "Das allgemeine Klagen über "undeutsche" Ernährung war ein beliebtes und endlos wiederholtes Gesprächsthema der Kolonisten."
Dieses Thema gibt es heute in den deutschen Reisegruppen auch noch; es wird nach "richtigem Brot", "richtigen Salzkartoffeln"(keine Pomes), "richtigem Schweinsbraten mit Klößen/Knödeln" gejammert!..... dabei ist man höchstens 2-3 Wochen auf reisen!!!! Aber das müssen dann die typisch deutschen Gene sein -
2005: Kindstod ist also die Ursache für Evelyns Depressionen. Furchtbar...
Ob Ray Kettner das richtige Antdepressiva ist? Ili war beim Notar....... keine juristische Möglichkeit Moana vom Kauf abzubringen!1914: Wie hintertrieben doch Frl. Hanssen ist ! Für die Gesellschaft ein gefundenes Fressen: die Tochter aus gutem Hause verlobt sich mit dem jungen Grafen von Arnsberg :knuddel! Na, ein Wunder: die Damen der Gesellschaft mussten ja auch nicht für ihren Lebensunterhalt arbeiten, da hatten sie natürlich reichlich Zeit, sich so eine gemeine Intrige auszudenken!
Ha....da hat der Tristan aber nicht mehr mitgemacht!!!!! Großen Lob! Verlobung gelöst! Ob Frl.Hanssen ihn wirklich liebt glaub ich nicht, da sie ihm droht seinen Eltern zuschreiben..... Zimtzicke
Tupu ist ja ganz schön raffiniert/hinterhältig. Tja, so kann er bei Tuila und Tristan einziehen, der kann ihn ja nicht rausschmeissen: Tuila freut sich..... und durch die verbotene Heirat ist Tristan erpressbar geworden.... -
Zitat
Original von Bumkin
Erstmal eine Randbemerkung:Seite 223: "Das allgemeine Klagen über "undeutsche" Ernährung war ein beliebtes und endlos wiederholtes Gesprächsthema der Kolonisten."
Dieses Thema gibt es heute in den deutschen Reisegruppen auch noch; es wird nach "richtigem Brot", "richtigen Salzkartoffeln"(keine Pomes), "richtigem Schweinsbraten mit Klößen/Knödeln" gejammert!..... dabei ist man höchstens 2-3 Wochen auf reisen!!!! Aber das müssen dann die typisch deutschen Gene seinGenau, so benehmen sich viele Deutsche im Urlaub. Am Besten bei 42 Grad im Schatten eine richtig "deutsche" Schweinshaxe.
Aber ich denke, dass die Kolonisten schon ein bisschen länger von Zuhause fort sind. Und dass einen da schon mal das "Heimweh" nach deutscher Küche befallen kann, kann ich schon verstehen.
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Zitat
Original von buchbaerchen
[Aber ich denke, dass die Kolonisten schon ein bisschen länger von Zuhause fort sind. Und dass einen da schon mal das "Heimweh" nach deutscher Küche befallen kann, kann ich schon verstehen.Wenn ich an Uwe Timm´s Morenga denke, dass auch von Egon Günther verfilmt wurde, meine ich, dass die Deutschen es in Samoa noch relativ leicht und gut hatten.
In Morenga in Südwestafrika, heute Namibia, 1904, wo die deutschen Soldaten einen erbarmungslosen Kolonialkrieg gegen aufständische Hereros und Hottentotten führten, war es vermutlich härter.
Und die Deutschen führten sich schlimm auf.
Deshalb war ich am Anfang des Papaya-Palastes überrascht, dass die deutschen Kolonisten in Samoa 1914, bis auf einige Ausnahmen, nicht so verhasst waren, wie Eric bereits erläutert hatte. -
Buchbaerchen hat wunderbar zusammengefasst!
Was mir besonders in diesem Teil aufgefallen ist, ist die Aktualität des Buches zu den Themen Globalisierung und Integration. Die Deutschen im Buch (mit Ausnahme natürlich von Tristan) wollen unbedingt ihre deutschen Traditionen auf Samoa weiterführen und fordern diese Anpassung auch am liebsten noch von den Samoanern.
Die Probleme mit dem Weltmarkt bekommen Ili und ihr Freund Ben immer mehr zu spüren.Zwei aktuelle wichtige Themen, über die man sich hier, in angenehmer sehr schöner Form, seine Gedanken machen kann.
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Ich hatte mir schon gedacht, dass es der Tod eines Kindes ist, der Evelyn so aus der Bahn geworfen hat.
Offen bleibt natürlich auch, ob Evelyn es schafft Ray umzustimmen und nur Moanas Landanteil zu kaufen.
Es freut mich für Evelyn, dass sie sich durch diese Aufgabe wieder aufrichten und neuen Lebensmut schöpfen kann.
Es wird sich doch nicht etwas zwischen den beiden anbahnen....?Armer, armer Tristan.......auch wenn er sich von seiner Zwangsverlobung gelöst hat und wieder mit Tuila zusammen gekommen ist.....irgendwie bleibt er der Verlierer, jetzt wo sich auch noch Tupu in den Papaya-Palast eingenistet hat! Sehr geschickt eingefädelt von ihm! Der Typ wird mir immer unsympathischer!!!
Dagegen war die eingefädelte Verlobung von den integranten Damen beihnahe harmlos.....diese alten Schrapnellen!
Schade, dass seine Schwester Tuila nichts von seinem bösen Spiel bemerkt!
Schade fand ich auch, dass das Wiedersehen von Tristan und Tuila nach wochenlanger Trennung so abrupt vor dem "Traualtar" weitergeht, so ohne große Wiedersehensfreude und um den Halsfall und so......Schön das Tristan in Pater Löblich einen Menschen zum aussprechen gefunden hat, der ihm noch dazu einen so brauchbaren Rat erteilt hat.....also, ´wenn ich mal nicht mehr ein noch aus weiß, baue ich ein Haus!Aus Lego!
Übrigens, die Gedanken von Ili über den Weltmarkt gefallen mir, "er wird von Menschen gemacht,....Menschen haben ihn erfunden, und Menschen planen seine ZUkunft."
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Zitat
Original von sill
.....also, ´wenn ich mal nicht mehr ein noch aus weiß, baue ich ein Haus!Aus Lego!
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Mich hat gereizt, auch große Themen wie Globalisierung etc. im Roman anzusprechen, Dinge, die mir auf den Nägeln brennen. Aber natürlich sollte das alles in die übrige Geschichte verwoben werden. Ich hoffe, mir ist das bis zum Schluss gelungen (worüber wir am Ende noch sprechen sollten).
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Ist dir auf jeden Fall gelungen, lieber Eric...wenn ich nachher mein Notizbuch wiederbekomme, schreib ich spätestens morgen früh den Rest meiner Gedanken zur Leserunde
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Tristan ist ein Schlaffi: erläßt zu, daß andere sein Leben entscheiden und setzt sich nicht genug zur Wehr. Und wenn er es dann doch tut (mit seinem Ausbruch, der letztendlich zum Lösen der Verlobung führt), dann tappt er in alle Fallen, die aufgestellt wurden, um ihn zu manipulieren. Was für ein naiver Traumtänzer.
Fräulein Hanssen benimmt sich in ihrer fehlgeleiteten Liebe zu Tristan einfach unmöglich. Sicher waren damals die Zeiten anders, aber was kann so ertrebenswert daran sein, sich mit ALLEN Mitteln einen Mann einzufangen, der einen so ganz offensichtlich nicht liebt? Das hätte sie weiß Gott nicht nötig.
Ich bin mir aber sicher, auch von ihr werden wir noch hören - innig genug waren ihre Racheschwüre vorher!
Nun, ich bin gespannt wie es weitergeht. Tristan ist nur ein Spielball der anderen - ich fürchte, das bleibt so.
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Zitat
Tristan ist ein Schlaffi: erläßt zu, daß andere sein Leben entscheiden und setzt sich nicht genug zur Wehr. Und wenn er es dann doch tut (mit seinem Ausbruch, der letztendlich zum Lösen der Verlobung führt), dann tappt er in alle Fallen, die aufgestellt wurden, um ihn zu manipulieren. Was für ein naiver Traumtänzer.
Stimmt, überhaupt kommen mir Tristan und Tuila recht naiv vor.......aber wer denkt schon daran, dass andere Menschen, noch dazu Verwandte, so böse Sachen im Sinn haben???
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Original von sill
Stimmt, überhaupt kommen mir Tristan und Tuila recht naiv vor
Eigentlich macht mir gerade das die Beiden so sympathisch.Toughe Romanhelden gibt es schon so viele.
Manchmal kann ich mehr mit den Menschen identifizieren, die nicht immer sofort eine Lösung all ihrer Probleme wissen und trotzdem versuchen, das richtige zu tun. Und bei Tristan und Tuila ist das, glaube ich, der Fall.
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Zitat
Eigentlich macht mir gerade das die Beiden so sympathisch.
Toughe Romanhelden gibt es schon so viele.
Das stimmt!
Ich denke, die beiden glauben einfach an das Gute im Menschen!
Tuila liebt ihren Bruder, würde alles für ihn tun (obwohl sie ja auch einwenig von seiner schwachen Seite kennt)......aber das er so weit geht, würde sie nie von ihm denken!
Tristan und Tuila wollen einfach nur gemeinsam glücklich sein und dazu brauchen sie- im Gegensatz zu anderen Charakteren des Romans- keine Intrigen oder sonstige Spielchen! -
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Original von Batcat
Tristan ist ein Schlaffi: erläßt zu, daß andere sein Leben entscheiden und setzt sich nicht genug zur Wehr. Und wenn er es dann doch tut (mit seinem Ausbruch, der letztendlich zum Lösen der Verlobung führt), dann tappt er in alle Fallen, die aufgestellt wurden, um ihn zu manipulieren. Was für ein naiver Traumtänzer.Ganz so streng bin ich mit meinem Urteil nicht.
Sicher ist er jemand, der in den Regeln und ungeschriebenen Gesetzen seiner Herkunft gefangen ist und letztendlich an das Gute im Menschen glaubt.............
Tuila ist ja auch nicht viel anders. Sie hält auch die Stammesregeln ein und befolgt die Vorgaben ihres Bruders.Nicht jeder ist zum Rebell geboren.
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Zitat
Original von Rosenstolz
Ganz so streng bin ich mit meinem Urteil nicht.
Sicher ist er jemand, der in den Regeln und ungeschriebenen Gesetzen seiner Herkunft gefangenAn meiner Pinwand hängt eine Postkarte:
If you obey all the Rules - you'll miss all the fun.