Schreibwettbewerb Juni - Thema "Wünsche"

  • Ab dem 1. Juni bis zum 21. Juni könnt ihr hier eure Beiträge zum 'Schreibwettbewerb für registrierte Mitglieder' reinsetzen. Den Ablauf könnt ihr hier noch einmal nachlesen. Bitte seid so gut und gebt Euren Beiträgen Titel, damit man sie später besser benennen kann.



    Das von Babyjane vorgeschlagene Thema lautet: "Wünsche" 



    Wir wünschen euch dabei wieder viel Spaß und Erfolg!



    Diesen Thread bitten wir nur und ausschließlich zum schreiben Eurer Beiträge zum Wettbewerb zu nutzen und die Beiträge hier NICHT zu kommentieren! 

  • "Ach komm schon, lass mich in Ruhe.", mürrisch drängte er sich an ihr vorbei und liess sie stehen, wie schon so Viele vor ihm, an diesem regenverhangenen grauen Tag. Sie blickte wieder kurz in den Himmel. Die Sonne war heute noch kein einziges Mal zu sehen gewesen und ein paar dicke Regentropfen klatschten ihr ins Gesicht. Der Hauseingang, in dem sie vor der Nässe Schutz gesucht hatte, stank nach Abfall...nach Verfall. Sie blickte an sich herab. Ihre schäbige klamme Kleidung machte sie traurig. So sollte eine Fee nicht aussehen müssen.


    Ihre Gedanken trugen sie zurück in die Sonne. Sie sah sich mit diesem weissen Kleidchen durch einen Garten springen. Auf dem Rücken hatte sie fast durchsichtige kleine Flügel, die sie über das Gras trugen. Ihre nackten Füsse berührten kaum den Boden, so glücklich war sie. Doch ihre Flügel von damals waren einfach verschwunden.


    Die Sirene eines vorbeifahrenden Krankenwagens riss sie aus der Vergangenheit. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe. Immer wieder versuchte sie ihr Glück bei den vorbeieilenden Menschen, doch so wie sie aussah, würdigten die meisten sie nicht einmal eines Blickes. Sie schaute in die gehetzten Gesichter, hoffte Erkennen darin zu finden. Irgendjemand musste ihre wahre Gestalt doch sehen können, doch alle eilten vorbei, wichen dabei den Pfützen aus Regen und Schmutz…und ihr aus. Dabei hätte sie ihnen doch helfen können. Sie hatte doch schon so Vielen geholfen, so viele Wünsche erfüllt. Man musste ihr nur eine Chance dazu geben. Ihr grosser starker Freund sagte ihr das immer wieder, "Du bekommst Deine Flügel wieder zurück, wenn Du nur genügend Wünsche erfüllt hast." Jeden Morgen gab sie ihm die Geldscheine, die sie von den Männern bekam, wenn sie deren Wünsche erfüllte. "Wann ist es denn soweit? Wann bekomme ich meine Flügel wieder?", fragte sie ihn dann und er antwortete stets: "Du musst einfach noch mehr Wünsche erfüllen, meine kleine Fee."


    Sie zog ihren durchnässten Mantel enger um sich und blickte wieder in den grauen Himmel hinauf...und wartete darauf endlich ihre Flügel zurückzubekommen.

  • "Gib acht, was du dir wünschst..."



    "... du könntest es am Ende bekommen." pflegte sein Großvater immer zu sagen. Damals verstand er nicht, was er meinte. Natürlich wollte er das bekommen, was er sich wünschte. Das war doch der Sinn beim sich-etwas-wünschen, oder?
    Oh Gott, wie lange war das schon her? Es schien eine Ewigkeit zu sein.


    Er schnaubte verächtlich. Wünsche! Davon war er jetzt geheilt. Ziellos wanderte er durch die Stadt. Jeden Winkel, jede Gasse, jede kleine Tür kannte er. Er wanderte und schaute und lauschte. Nach einer Aufgabe. Irgendetwas, selbst eine Kleinigkeit wäre ihm willkommen. Aber nicht Pflichtbewußtsein oder das Verlangen, etwas Gutes tun zu wollen, trieb ihn um. Nein, es war Langweile. Alles war besser, als nichts zu tun. Also warum nicht das, was er am besten konnte? Wozu er praktisch berufen worden war?


    Er hätte damals das Kleingedruckte lesen sollen. Natürlich gab es nicht wirklich etwas Gedrucktes. Er hatte nicht seine Seele verkauft mit einer Unterschrift im eigenen Blut. Nein, es war einfach nur ein Wunsch gewesen, einer, den sicher viele Menschen hatten. Nur waren bei ihm Gelegenheit und Unbedachtheit eine unglückliche Kombination eingegangen. Sie hatte ihn gewarnt. Gefragt, ob er das wirklich wolle. Hatte er denn ahnen können, dass es so enden würde?


    Und noch etwas anderes zog ihn vorwärts. Eine innere Leere. Nicht wirklich unangenehm, wenn man sie ignorierte, aber schrecklich, wenn er an frühere Zeiten dachte, als da noch etwas war. Leben? Diese Menschen waren ihm fremd, aber jeder von ihnen trug zumindest einen Funken dieses Lebens in sich. Das war mehr, als er von sich sagen konnte.


    Er war jung gewesen. Jung und dumm. Aber alt genug, um zu wissen, dass er einmal alt sein würde. Und das hatte ihn erschreckt. Kein Wunder, dass er gierig nach dieser Gelegenheit gegriffen hatte, dieser einmaligen Chance.


    Er hielt inne. Wandte den Kopf. Ja, da war etwas gewesen. Er ging los, langsam erst, aber je näher er kam, desto sicherer, rascher wurde sein Schritt.


    Er sah sie manchmal noch. Von weitem, im Vorübergehen. Sie wechselten selten Worte. Er trug ihr nichts nach. Sie hatte ihn gewarnt. Es war seine Wahl gewesen.


    Vor der Tür stoppte er kurz. Schaute sich um. Da, in der dunklen Ecke des Flurs sah er den Anderen. Ihre Blicke trafen sich. Er schüttelte nur leicht den Kopf. Heute nicht. Und auch nicht morgen. Der Andere sah fast erleichtert aus, als er sich abwandte und ging.


    Als er durch die Tür trat, und sich dem Wissen öffnete, war alles plötzlich leicht. Man konnte die Welt bewegen, wenn man nur wußte, wo man den Hebel ansetzen muß. Und auch Worte waren keine nötig. Der Wunsch des Menschen hier war klar, und seine Erfüllung ohne Fallstricke. Als dem Wünschenden klar wurde, was geschehen war, ging von ihm eine Woge des Glücks und der Dankbarkeit aus, die die Leere für eine Weile vergessen machen würde. Er lächelte, als er zurückging auf die Straße. Das waren die Momente, die das Leben als "gute Fee" lebenswert machten.

  • Zuerst war es ihr nicht aufgefallen... Zufall, hatte sie gedacht, als die doofe Susan, die sie in der Schule immer so quälte, von einem betrunkenen LKW-Fahrer überfahren und getötet wurde. Kurz zuvor hatte sie sich noch gewünscht, diese Kuh nie mehr sehen zu müssen.


    Die Versetzung Jochens als Entwicklungshelfer nach Madagaskar, kurz nachdem sie ihm an den Kopf geworfen hatte, er möge dorthin gehen wo der Pfeffer wächst, kam ihr in den Sinn. Gehörte das auch schon zu dem Fluch, der auf ihr zu lasten schien?


    Was ihr heute noch sehr weh tat, war ihre beste Freundin gewesen... in einem Streit – eigentlich wegen nichts und wieder nichts – hatte sie zu ihr gesagt, sie solle doch zur Hölle fahren und war wutentbrannt gegangen. In derselben Nacht schlug ein Blitz in das Haus ihrer Freundin ein... die ganze Familie verbrannte qualvoll.


    Sie war untröstlich gewesen und durch diese Tragödie nachdenklich geworden. Irgendwann fiel ihr dann der scheinbare Zusammenhang ihrer Äusserungen und der darauf folgenden Ereignisse auf.


    Als sie sich dessen endlich bewusst wurde, hatte sie es anders probiert: Ihrer Familie wünschte sie einen Lottosechser und als ihr Vater an Krebs erkrankte, wünschte sie sich nichts mehr auf der Welt, als daß er wieder gesund werden würde – aber in diesen Dingen funktionierte das mit dem Wünschen leider nicht.


    Sie mussten immer noch alle für ihr täglich Brot arbeiten und ihr Vater war leider nach einem langen, erfolglosen Kampf gegen seine Krankheit gestorben.


    Bei ihrem Ex hingegen hatte sie sich lange überlegt, wie sie sich an ihm rächen wollte. Er hatte sie wegen einer jüngeren, attraktiven Blondine verlassen. Sie hatte sich dazu hinreißen lassen, ihm zu wünschen, sein Ding möge doch an ihm verfaulen.


    Nun, wenigstens das schien geklappt zu haben... im Ort munkelte man, sie würde sich ständig wechselnde Liebhaber nehmen, weil „es“ bei ihm anscheinend nicht mehr so funktionierte, wie es sollte.

    Alles in allem machte sie diese Fähigkeit aber zu einer einsamen, unglücklichen Frau... sie war leider ein sehr impulsiver Mensch und sprach zuerst aus, was ihr auf der Zunge lag, bevor sie darüber nachdachte. Und so kam es, daß Freunde und Freundinnen, Liebhaber und Verwandte nach und nach auf die eine oder andere Weise aus ihrem Leben verschwanden.


    Sie war älter geworden und sehr einsam. Keiner wollte mehr etwas mit ihr zu tun haben. Die Leute hatten Angst vor ihr, denn auch ihnen war aufgefallen, wie viele Menschen in ihrem Umfeld eines zumindest... unvorhergesehenen Todes gestorben waren.


    Sie musste an die Worte ihrer Oma denken, die sie immer ermahnt hatte: Sei vorsichtig mit Deinen Wünschen... sie könnten eines Tages in Erfüllung gehen.


    Jetzt, nach all den Jahren der Verluste, wünschte sie sich nur noch eines: Sie wollte endlich tot sein und „dort“ irgendwo ... im Jenseits... hoffentlich all jene wiedersehen, die sie viel zu früh durch ihre Unbedachtheit, ihren Zorn und ihre Rachsucht verloren hatte.


    Sie blickte in den Spiegel und formulierte laut und deutlich ihren letzten Wunsch: „Ich möchte endlich tot sein“. Dann legte sie sich aufs Bett, schloß die Augen und harrte der Dinge, die da hoffentlich kamen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Sie liegt in ihrem Bett, auf dem Nachttisch stehen ihre Lieblingsblumen: gelbe Rosen. Durch die Vorhänge fällt sanft gefiltertes Sonnenlicht. Es ist friedlich und sie denkt über alles nach, was ihr Leben so wertvoll und reich gemacht hat. Es ist wie ein Film, der vor ihrem geistigen Auge abläuft und sie spielt darin die Hauptrolle.


    Da ist ihre behütete und glückliche Kindheit und Jugend, die sie mit ihren Eltern und Geschwistern verbracht hat, ihre ersten bewussten Erinnerungen, wie die Kindergartenzeit, ihre Sommerferien bei den Großeltern und den ersten Schultag etwa, als sie mit dem viel zu großen Tornister und einer Schultüte, die sie kaum halten konnte aufgeregt auf dem Schulhof stand. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt träumt sie sich ihre ersten Wünsche: Sie möchte berühmt werden, Schauspielerin oder Sängerin und wie im Märchen ihren Prinzen finden und Kinder mit ihm bekommen. Das, was kleine Mädchen sich so wünschen. In der Schule und später im Studium läuft alles glatt. Sie wird Anwältin und darin ist sie ganz erfolgreich. Ok, das mit dem Berühmtwerden hat nicht so hingehauen, aber sie hat halt ihre Wünsche angepasst und ein paar Illusionen ganz tief in ihrer Wunschkiste vergraben.


    Der Märchenprinz ist kein echter und im Laufe ihrer Ehe hat sich unmerklich so eine lusttötende Monotonie eingeschlichen. Die Zärtlichkeiten und der liebevolle Umgang der ersten Jahre sind einer gewissen Routine gewichen. Sie kann sich kaum erinnern, wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen haben. Sie ist nicht direkt unglücklich, aber manchmal vermisst sie die hitzigen und anregenden Diskussionen, die sie früher oft geführt haben. Am Tag ihrer Hochzeit hat sie davon geträumt, ihr Leben frei von Gewohnheiten und Alltagstrott zu leben. Sie wollte die Spannung erhalten. Irgendwann sind ihr unbemerkt die Zügel entglitten. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, diesen Wunsch aus ihrer Kiste empor zu holen und ihn ein wenig wieder zu beleben.


    Ihre Töchter, Zwillinge sind jetzt 14 und sie hat ihnen alles an Liebe und Zuwendung mitgegeben, ihnen Dinge beigebracht, die ihr wichtig erscheinen und die beiden sind auf dem richtigen Weg. Das was sie gesät hat, wird aufgehen und sie werden ihren Weg im Leben finden. Auch ohne ihre Hilfe. Als sie klein waren, hat sie ihnen ein Nest gegeben, jetzt gibt sie ihnen Flügel.


    Sie wird sie nicht weiter begleiten können. Ihre Krankheit lässt das nicht mehr zu. Es stimmt sie traurig, dass sie die erste Liebe ihrer Töchter nicht miterlebt, ihre Enkel nie sehen wird, aber sie macht sich keine großen Sorgen um ihre Mädchen. Mit einer unerklärlichen Sicherheit weiß sie, dass die beiden und ihr Mann es schaffen werden. Dies ist ihr letzter Lebenswunsch und er wird sich erfüllen. Dann, wenn sie in ein paar Tagen oder Wochen gehen wird, frei und ohne Last.



    Danke fürs Lesen ;-)

  • Zuerst hatte Marie gar keine Lust, als die gesamte Clique beschloß, gemeinsam auf den Rummel zu gehen. Aber dann überzeugte ihre beste Freundin sie doch noch: es brachte nichts, sich vor lauter Liebeskummer wochenlang einzuigeln.
    Als die anderen gemeinsam eine Fahrt im Riesenrad antraten, nutzte sie die Gelegenheit und schlenderte ein wenig allein herum.
    Sie amüsierte sich über die Kinder, die soviel Spaß hatten und bemitleidete nur ein wenig die gestressten Eltern dabei. Nur die vielen Liebespärchen gingen ihr irgendwann auf die Nerven: auch sie wünschte sich endlich mal wieder einen richtigen Mann an ihrer Seite.
    Da fiel ihr Blick auf den Wohnwagen, an dem sie vorhin schon einmal vorbei gekommen waren. Eine "Wahrsagerin"... Eigentlich glaubte sie nicht an solch einen Humbug, aber heute war ihr irgendwie danach, etwas Verrücktes zu tun.
    "Warum nicht ?", dachte sie, "schlimmstenfalls werde ich mich über diese Geldabzocke köstlich amüsieren".
    Als sie nach einem lauten "Herein mit dir !" gespannt den Wohnwagen betrat, war sie angenehm überrascht:
    Die junge Frau, die ihr entgegentrat, war außerordentlich hübsch... Nicht das verhutzelte alte Weiblein, das sie insgeheim erwartet hatte.
    Sie setzten sich und die Frau musterte sie erst einmal ohne etwas zu sagen. Dann fing sie an zu grinsen und zwinkerte ihr zu : "Ich seh' schon, das Übliche....".
    Marie schaute sie erstaunt an.
    "Okay, lassen wir den ganzen Quatsch gleich von vorneherein sein. Ja, guck mich nicht an, wie 'ne Kuh wenn's donnert ! Um es kurz zu machen : Was du brauchst, ist keine meiner üblichen Dienstleistungen. Du brauchst einen Mann !". Und wieder grinste sie ansteckend.
    "Naja" sagte Marie, ebenfalls lächelnd, "sie haben mich durchschaut : Eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich in absehbarer Zeit mal wieder glücklich verliebt sein werde".
    "Liebe ist relativ, aber eins verspreche ich dir : glücklich und zufrieden wirst du sein !" zwinkerte die Frau ihr zu.
    Nachdem Marie bezahlt hatte, verließ sie grinsend den Wohnwagen und schlenderte wieder zurück zum Riesenrad, wo die anderen gerade ihre Fahrt beendet hatten. Den Rest des Abends amüsierte sie sich und lachte sich innerlich kaputt, daß sie nicht gerade wenig Geld für so einen Quatsch ausgegeben hatte. Den anderen erzählte sie da lieber nichts von.
    Als sie spät in der Nacht ihre Wohnung betrat, war sie hundemüde und beschloß, gleich ins Bett zu gehen.
    Sie öffnete die Schlafzimmertür und blieb erschrocken stehen : im ganzen Raum waren Kerzen verteilt und auf dem Nachttisch standen eine Flasche Champagner und zwei Gläser. Doch was ihre Blicke magisch anzog, war das, was da in ihrem Bett lag....
    "Wow" dachte Marie Stunden später, bevor sie erschöpft und zufrieden einschlief, "das Geld war doch gut angelegt!".
    In den folgenden Wochen wunderten sich ihre Freunde zwar, daß Marie ziemlich übernächtigt und erschöpft aussah, aber sie schien trotzdem unheimlich zufrieden und ausgeglichen zu sein.
    Den Grund dafür erfuhren sie nie : der blieb Maries süßes Geheimnis !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Es war einmal ein Königreich. Der König hatte eine einzige Tochter. Die Königstochter wuchs in einem goldenen Schloss auf. Alle Möbel waren aus Gold, ihre Spielsachen waren aus Gold, ihre Kleider mit feinsten Goldfäden durchwirkt.
    Von der Welt ausserhalb der goldenen Mauern, wusste die Königstochter nichts. Der König hate ihr verboten, auch nur einen Fuss ausserhalb der goldenen Mauern zu setzen.


    Eines Tages spielte Die Königstochter im Schlossgarten mit ihrem Ball. Der Ball landete unerwartet auf der anderen Seite der goldenen Mauer. Verzweifelt rannte die Königstochter hin und her und wusste nicht, wie sie ihren goldenen Ball wieder bekommen sollte. Da hörte sie eine Stimme: "Wenn ich den Ball behalten darf, hast du zwei Wünsche frei!" Die Königstochter hielt überrascht inne und antwortete: "Ich habe doch schon alles. Was sollte ich denn noch wünschen?" "Bist du ganz sicher, dass du nicht noch Wünsche frei hast?" Die Königstochter überlegte und sagte schliesslich: "Doch, ich wünsche mir die Welt ausserhalb dieser goldenen Mauern zu sehen!" "Dein Wunsch soll in Erfüllung gehen..."


    Da öffnete sich plötzlich eine Tür in der Mauer und die Königstochter trat hindurch in eine ihr völlig unbekannten Welt. Das, was sie sah, erschütterte sie zutiefst. Die Strassen waren grau und schmutzig. Kein Baum, keine Blume waren zu sehen. Die Menschen waren verwahrlost und hungrig. Kein Lachen, kein gutes Wort waren zu hören.
    Alles war grau in grau, trist, trostlos, hoffnungslos...


    Die Königstochter kehrte schnell wieder zum Schloss zurück. "Ich will nie wieder so etwas sehen und hören! Es war schrecklich!" Da sprach die Stimme nochmals: "Dein Wunsch soll in Erfüllung gehen..."


    Seit diesem Tag verlässt die Königstochter ihre Gemächer nicht mehr. Sie ist blind und taub geworden und Gram und Bitterkeit haben ihr auch die Stimme genommen. So fristet sie weiter ihr Dasein, in ihrem Goldenen Käfig.

  • Sie waren viele, sie wollten Spaß. Ihr Ziel die Innenstadt, der Metropole. Das zuckende Leben spüren. Trinken, Tanzen, Lachen, Glücklich sein... vielleicht ein bißchen Liebe oder auch nur Sex, wer weiß schon was sich ergeben könnte?
    Sie lassen sich treiben, schwimmen mit der Menge von Laden zu Laden, von Studentenkneipe zur Promidisko. Sie wünscht sich ihr Lied und es wird gespielt. Sie dreht sich im Kreis und wünscht sich, die Blicke auf sich zu ziehen. Die Männer schauen, bewundernd auf sie, neidisch auf ihre Begleiter. Die Frauen gucken stecken die Köpfe zusammen, tuscheln. "Guck dir das Flittchen an..." "Die schon wieder...." Gesprächsfetzen summen in ihrem Kopf, sie wünscht sich sie nicht mehr zu hören und.... findet sich in einem anderen Club wieder. Zuckende Leiber im Licht der Tanzfläche. Elektronische Musik in ihren Ohren, keine Blicke mehr, weil sie sich kleidet wie es ihr gefällt, sich bewegt wie sie es mag.
    Einer aus ihrer Gruppe fällt ihr auf, sie kennt ihn schon lange, spürt seinen Blick, anders als sonst. Oder wünscht sie sich das nur?
    Er lehnt ihr gegenüber an der Wand, ein Glas in der Hand. Sie geht zu ihm und wünscht sich im Geiste einen Tanz. Er schaut sie an. "Tanzen??" Sie nickt, er zieht sie hinter sich her ins Getümmel. Mit Absicht dahin, wo die anderen sie nicht so gut sehen, oder wünscht sie sich das nur?
    Sie zucken mit den anderen mit. Sie wünscht sich andere Musik, ruhiger tanzbarer. Der DJ blickt sie an, die Musik verändert sich, wird ruhiger tanzbarer. Sie lächelt. Ein Gedanke in ihrem Kopf. "Umarm mich". Er legt den Arm um ihre Schultern, zieht sie zu sich heran. Sie fühlt seinen Körper unter dem Hemd. Tanzen, bewegen, lachen, alles dreht sich. Sie ist ihm nahe, schaut ihn an. Blicke treffen sich. Verharren. Ein Kuß wäre schön. Er beugt sich leicht hinunter, ihre Lippen hängen aneinander. Lecker.... sie wünscht sich mehr und bekommt es.
    Schieben durchs Gedränge, schnell raus aus dem Laden. Sauerstoff in den Lungen. Lachen im Gesicht und im Herzen. Zwei sind sie noch, laufen durch die Straßen. Sie wünscht sich seine Hand. Er reicht sie ihr. Hand in Hand. Springen in die Straßenbahn. Aneinander gelehnt dösen. Sie wünscht sich einen Kaffe in seiner Wohnung. "Kommst du noch mit?" Fragt er. Nicken.
    Treppen. Ein schmaler Flur. Knutschen im Gang, genau was sie sich wünscht. Fallen durch die Türe. Ein Bett. Groß und weich. Fallen lassen, nehmen geben, alles wie sie es wünscht. Schlafen in seinen Armen.


    Tage später... Sie sieht ihn wieder..... "Sieh mich an" wünscht sie sich, "SIEH MICH AN!" aber die Nacht der erfüllten Wünsche ist vorbei.... eine Träne läuft durch ihr Gesicht.... Blick schweift durch den Raum, trifft den eines anderen, groß, blond, stark.
    An der Wand gelehnt lächelt er sie an...
    könnte er der nächste Wünscheerfüller sein??
    Lächelnd ging sie auf ihn zu.....

  • Wünsche dachte er, welche Wünsche meinte Sie, als erstes ging er runter zum Strand um nach den Schlidkröten zu sehen, sie waren also heute Nacht da gewesen , eigentlich hätte er es wissen müssen, mit dem ansteigendem Wasser waren sie wieder hinaus gefahren, die Frage war, was also sollte er tun, es hätte ja auch sein können das sie wieder kamen und dann? Angestrengt überlegte er die Reihenfolge der einzelnen Vorfälle versuchte abzuwiegen und zusammen zubringen, die Gespräche waren ihm nur noch schemenhaft in Erinnerung , wie auch, nach allem was ihm passiert ist, wenn er sich doch nur an diese Wünsche erinnern könnte, dann wäre es sicher ein leichtes für ihn gewesen..

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Es ist soweit!
    Es ist der 01.11.1977 um 19.00 Uhr. Der Tag der eigentlich niemals hätte seien dürfen. So ein Tag, den man am liebsten aus dem Kalender gestrichen hätte. Ein Tag, wo man sich fragt, warum muss ich aufstehen. Warum kann ich nicht einfach im Bett liegen, das ganze verschlafen und schwups am nächsten Tag geht alles seinen gewohnten Gang.
    Aber es ist einer dieser ganz normalen Tage, die Sonne schien – was für November schon ziemlich ungewöhnlich ist, kaum ein Lüftchen regte sich und die Temperaturen hatten ungewöhnliche 10° erreicht. Aber so war es eben an diesem 1. November.
    Gestern hatten wir uns das letzte Mal gesehen, den ganzen Nachmittag und die halbe Nacht. Warum eigentlich nicht die ganze? Ich weis es nicht mehr. Vielleicht lag es an der Schule, vielleicht lag es auch daran, dass mich meine blöden Verwandten Verabschieden wollten. Keine Ahnung!


    Nun standen wir auf irgendeinen x-beliebigen Bahnhof in Deutschland, wir hielten uns an den Händen, schauten uns verliebt in die Augen.
    Der Zug fuhr in den Bahnhof ein und mir schwirrte auf einmal eine Liedzeile von Michael Holm durch den Kopf.
    „Ein Zug fuhr in den Bahnhof ein ...“
    Die Zeit war gekommen, ich musste einsteigen. Wir küssten uns ein letztes Mal zum Abschied. Ich kämpfte mit den Tränen! Nein ich kämpfte nicht mehr, sie flossen, so viele flossen, dass man hätte einen See damit füllen können.
    Als ich eingestiegen bin wusste ich schon, dass es ein Fehler war, so etwas zu machen. Welcher Affe hatte mich nur geritten?


    Der Zug fuhr los, ich fand einen Sitzplatz und da saß ich nun. Allein saß ich da und schaute zum Fenster hinaus. Die Landschaft die vorüber zog, die vielen grünen Wälder, die Felder auf denen nichts mehr wuchs interessierten mich nicht, denn meine Gedanken kreisten um sie! So wie diese Felder fühlte ich mich, lehr und ausgebrannt. Mit der Hoffnung, dass im Frühling wieder eine neue Saat aufgehen würde. Eine Saat die uns noch stärker zusammen halten würde.
    Ich wünschte mir bei ihr zu sein!
    Ich wünschte mir sie in meinen Armen zu halten, so wie wir es immer getan hatten!
    Ich wünschte mir, die Nächte mit ihr zu verbringen, ihren Körper zu spüren, ihr Gesicht, ihren Bauch, ihre Zehen, ihre Hände, ihre Brüste...!
    Und weis der Himmel was ich mir noch alles wünschte.
    Aber am meisten wünschte ich mir ihr Gesicht zu sehen, das Gesicht, in das ich mich verliebt hatte, schon an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    Es fehlte mir!


    Fast 2 Monaten sind seit diesem Tag vergangen. Endlich, endlich hatte ich Urlaub. Endlich konnte ich ihr Gesicht wieder sehen, was mir die ganzen qualvollen Tage und Nächte durch den Kopf geschwirrt ist.
    Es war wieder so ein Tag der niemals hätte sein dürfen. Denn an diesem Tag sagte sie, es ist aus.
    Ich stand da, meine Gedanken rasten! Warum, warum, was ist aus all deinen Wünschen geworden.


    Sie gingen niemals in Erfühlung.



    Nicht lachen, ich habe es versucht!


    Tschüß Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

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  • Mal ganz ehrlich : Meist sind sie ja echt eine Last.
    Wenn sie zur Welt kommen fängt es schon an: Mama muss ins Krankenhaus und Papa und ich zu Hause können sehen, wo wir bleiben. Ich denke nur an Papas Kochversuche – pfui Spinne – am nächsten Tag war dann zum Glück Pommes – Bude angesagt.
    Leider wusste ich damals noch nicht, das dies für längere Zeit die letzte Gelegenheit war, die Ruhe und den Frieden zu geniesen.
    Als der „kleine Bruder“ dann nach Hause kam, haben von seinem Geschrei die Wände gewackelt und er hat sich dabei nicht auf eine Tageszeit beschränkt. Ich kann mich echt nicht erinnern, das er jemals eine andere Gesichtsfarbe als dieses grässliche tomatenrot hatte.
    Dann fing er an zu krabbeln und ich versuchte immerzu nur, alles was mir irgendwie heilig war vor seinen kleinen klebrigen Fingern zu retten ! Hatte er erst mal etwas in diese Knubbelhände bekommen, bekam man es nur noch in undefinierbar weichgelutschtem Zustand zurück ! Eklig !!!
    Das mit dem Laufen war auch so eine Sache : Alle waren froh, als es so richtig gut klappte, und sie ihre halbgebückte Dauerstellung endlich aufgeben konnten. Ich habe mich seitdem so oft gefragt, ob ich einen unsichtbaren Magneten in der Hose habe und er davon das Gegenstück - er klebte ständig an mir – wie der Schwanz am Hund. Alle haben irgendwann angefangen rumzuwitzeln : Wenn du deine Freundin mal mit nach Hause bringst, darf dein kleiner Bruder , dann neben oder zwischen euch sitzen ??? Haha – man kann sich an alles gewöhnen.
    O Mann, wie oft habe ich die kleine Nervensäge verflucht und zum Teufel gewünscht ...
    Immer war ich an allem Schuld, ich bin ja schließlich der Größere, Ältere und Vernünftige. Nur das er mir mit seinem Generve auch noch den letzten Rest Verstand rauben konnte und ich zuletzt gar keinen Bock mehr darauf hatte, vernünftig zu sein, sondern mir eher danach war, ihm mal so richtig eine zu klatschen !
    Aber im Sirenengeheul hatte er ja schon von klein auf sehr viel Übung, und das , was darauf von Mamas Seite kam, war echt Grand Prix reife Konkurrenz.


    Ich musste mir soviel von diesem kleinen Nervenbalg gefallen lassen, bevor er irgendwann mal auf den Trichter kam , sich endlich seine eigenen Freunde zu suchen.
    Bis dahin habe ich ihn verflucht, verwünscht und mir immerzu vorgestellt, wie es wäre, wenn es ihn nicht gäbe !


    Das letzte werde ich nun wohl bald erfahren, denn mein kleiner Bruder, den ich liebe wie keinen anderen Menschen auf der Welt, der liegt hier schwerkrank in seinem Krankenhausbett und wir wünschen uns nichts sehnlicher, das er wenigstens die Chance hat seinen 10 . Geburtstag zu feiern ...


    ************************


    Danke fürs Lesen !


    Hannah

  • Arm und Reich


    Wünsche werden ausgedacht
    und so schnell wie möglich wahr gemacht.
    Ein Unterschied ist die Wunschart,
    abhängig vom Lebensstandard.


    Paris, die ist superreich,
    erfüllt sich ihre Wünsche gleich.
    Die sind bei ihr extraklasse,
    nichts für die normale Kasse.


    Ein Kleid von Gucci,
    zum Essen Sushi,
    das Alltagsauto: ein Porsche,
    als Freund nen supersüßen Bursche.


    Der Arbeiterklasse ist das zu teuer:
    "Die Preise sind ja nicht geheuer!"
    Ein Wunschtraum wirds auf ewig bleiben,
    da kann man Paris nur beneiden.


    "Ja", denkt Otto, der Normale,
    "einmal Hudson, nicht nur Saale,
    einmal Armani und nicht nur Lidl,
    einmal was richt'sches und net nur so'n Spittel!"


    Doch dann findet er: "Na gut, was solls,
    mir fehlt dazu halt Moos und Holz.
    Dafür kann ich tun, wonach's mir trachtet
    und Paris wir immer beobachtet!"




    Toll, jetzt trau ich mich nicht mehr ins Kommentare-Posting...:help

  • Wunsch des Verbitterten


    Der Unbekannte stand vor seinem Grab und lächelte, obwohl er doch eigentlich nie lächelte. Er grinste fast so breit wie die Oktobersonne, die sich durch bunte Wipfel des Waldes kämpfte. Eine Zigarette ragte aus den Mundwinkeln des Unbekannten; er hatte sie lässig dahingesteckt, weigerte sich aber, sie anzuzünden. In seinem abgetragenen Mantel wirkte er gleichgültig. Jede Falte seines aschfahlenen Gesichts war ein Massiv der Gleichgültigkeit. Das Antlitz wirkte aus der Ferne wie eine aufgedunsene Mondlandschaft, dennoch konnte man nicht sagen, dass der unbekannte Mann hässlich gewesen wäre. Nein, er war nicht auf diese Weise abstoßend – die Menschen mieden ihn wegen jener sorglosen Gleichgültigkeit, dem kindlichen Trotz, den er jedermann ins Gesicht schleuderte.
    Ein Blatt flatterte vom Baumwipfel herab und legte sich auf seine Schulter, dessen Blicke sich in den Tiefen des Erdlochs verloren. Er schüttelte es ab, dann legte er die Schaufel auf die Laubdecke und kramte ein Feuerzeug aus der Manteltasche. Ein feierliches Moment der Stille hatte sich über dem Herbstwald ausgebreitet, ein Teppich des Vergessens. Auch der Unbekannte gab sich dieser Friedlichkeit hin und bohrte seinen Schuh in die weiche Erde, um besseren Halt zu bekommen. Er spürte mit einem Male den starken Druck der Pistole auf seinen Lenden; sie schrie seinen Namen, eiferte, fauchte, und wartete auf den großen Augenblick, der näher war als sonst. Viel näher! Niemand würde nach ihm fragen, nach ihm rufen, nach ihm suchen. Niemand - plötzlich lächelte der Unbekannte nicht mehr; seine Augen zitterten und er schluckte hart. Wo war die Stille, das Schulterzucken? Eine Träne huschte über die Wange, dann sank er auf die Knie und weinte in das ausgehobene Erdloch, die Zigarette bebte im Takt. Er fummelte nach der Waffe und zog sie hervor. Es dämmerte. Der unbekannte Mann legte die Pistole in die Grube und schüttete sie mit feuchter Erde zu. Wieder gesellte sich ein Blatt des Baumes auf seine Schulter, doch er wischte es nicht fort. Er nahm Schaufel, Glimmstengel und Feuerzeug und machte sich auf den Weg, denn es war schon fast dunkel. Nach einiger Zeit glimmte entfernt die Zigarette auf.

    »Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.«
    Sartre

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  • Wünsche


    Ich wünsche mir, dass alle Menschen genug zu essen haben.
    Ich wünsche mir, dass alle Menschen miteinander in Frieden leben.
    Ich wünsche mir, dass alle Krankheiten geheilt werden können.
    Ich wünsche mir, dass behinderte Kinder gefördert optimal werden.
    Ich wünsche mir, dass die Menschen mehr Sorge tragen zur Umwelt.
    Ich wünsche mir, dass niemand, weder Mensch noch Tier, gefoltert wird.


    Was wäre nun, wenn all diese Wünsche in Erfüllung gingen? Sicher, das wünschen sich viele Menschen, aber was wären die Konsequenzen?


    Damit alle Menschen genug zu essen haben, müsste man mehr Anbaufläche für Gemüse, Reis und Kartoffeln schaffen. Das würde auch bedeuten, dass wir enger zusammenrücken müssten. Wir müssten bereit sein, Opfer zu bringen, auf Luxus zu verzichten.


    Können alle Menschen in Frieden leben? Solange es Menschen gibt, die alle Macht an sich reissen und die Religionen als Entschuldigung missbrauchen, wird es auf dieser Welt keinen Frieden geben.


    Keine kranken Menschen mehr, wir sind auf einem guten Weg dahin. Nur unter Stress und Umweltschäden leiden sehr viele Menschen und dadurch entstehen wieder neue Krankheiten, die meistens nicht einfach mit einem Medikament beseitigt werden können.


    Wie oft werden Frauen, bei denen man schon in der Schwangerschaft feststellt, dass das Kind behindert oder missgebildet sein wird, dazu überredet, dass sie ihr Kind abtreiben? Behinderte Kinder sind unserer Gesellschaft nicht genehm und werden sehr oft in Heime abgeschoben.


    Vielen Menschen ist die Umwelt egal und sie sehen darüber hinweg, dass wir unsere Welt unseren Kindern hinterlassen. Wo sollen unsere Kinder in zehn, zwanzig oder dreissig Jahren leben?


    Gerade im Moment ist es wieder hochaktuell, dass Katzen entführt und getötet werden, nur damit sich irgendjemand mit ihrem Fell schmücken kann. In China werden Bernhardiner Hunde gezüchtet, unter misslichsten Umständen, nur um dann geschlachtet und gegessen zu werden. Und jedes Jahr vor den Sommerferien werden unzählige Tiere einfach ausgesetzt, weil man sie nicht mehr haben will und man dem Tierschutz etwas bezahlen müsste, wenn man das Tier dort abgibt.


    Ich will trotz all dem an meinen Wünschen festhalten. Alles beginnt im Kleinen und wenn niemand damit beginnt, dann wird es nie geschehen.

    Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
    Nachteule mit drei Pseudo-Stubentigern namens Müsli, Nero und Sandy


  • Wunschpunsch


    Lydia öffnete die Tür, ein riesiger Blumenstrauß sprang ihr fast ins Gesicht.
    „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ trompeteten mehrere Stimmen, die sich hinter dem Strauß versteckten.
    Lydia lächelte, ließ die Truppe eintreten und schloß mit einem Seufzer die Tür. Das nächste Ritual stand an, alle umarmten und küssten sie und versicherten ihr, wieviel Gutes und Liebes sie ihr doch wünschten.


    Aufgeregt schnatternd strebten die Geburtstagsterroristen ins Wohnzimmer, stellten ein „freaky gestyltes“ Päckchen auf den Tisch und sahen Lydia fröhlich auffordernd an.


    „ Na, pack schon aus, wir haben uns ja soviel Mühe gemacht beim Aussuchen deines Geschenkes“


    Lydia wurde schlecht, sie kannte diese mit viel Mühe und Geld ausgesuchten Geschenke. Hässliche Teile, die in irgendeiner Frauenzeitschrift in der Rubrik „ausgefallene Geschenke zu finden waren. Sachen die kein Mensch braucht und schon gar nicht will.


    Es nutze nichts, Lydia packte das Geschenk langsam aus, auch das gehört zum Ritual, kein Kind lässt sich solange Zeit, aber von Erwachsenen wird erwartet, dass das teure Papier eben nicht in Fetzen gerissen wird.


    Aha, ein Tischgrill aus Edelstahl, toll, aber was sollte sie damit, alle wussten doch sie aß nicht gerne Fleisch, wieder ein Geschenk dass sich die Freunde selbst machten, nach dem Motto, „Du, kannst du uns mal den Tischgrill ausleihen, den wir dir geschenkt haben, oder schlimmer noch, sie wollen eingeladen werden und bringen natürlich Zutaten mit, für den blöden Tischgrill. So war es immer, an Geschenke wurden Erwartungen geknüpft, sie hasste das.


    Lydia schaute in die Runde, ging in die Küche goß sich ein großes Glas Sekt ein und dachte nach.
    Warum bekam sie nie das, was sie sich wünschte, hört ihr denn Keiner zu?
    Oder lag es daran, dass sie ihre Wünsche nicht richtig artikulierte, hätte die Bande nicht ohne Geschenk auftauchen können, überhaupt, das waren nicht die Leute, die sie sich wünschte, es waren viel Bekannte ihres Mannes dabei, die sie eigentlich nicht mochte, aber ihr Mann Peter „wünschte“ dass sie sich mit ihnen anfreundet. Der Sekt tat seine Wirkung und Lydia schritt ins Wohnzimmer.


    Erwartungsvoll schaute die Runde sie an. Lydia lächelte und sprach“ Ich wünsche dass ihr auf der Stelle mein Haus verlasst und vergesst euren Tischgrill nicht“


    Peter schaute sein Frau entsetzt an, begleitete die betroffene Gruppe nach draußen und entschuldigte sich murmelnd für seine Frau.
    Lydia setzte sich beschwingt auf die Couch, grinste und nahm sich vor, ihre Wünsche in Zukunft so vorzubringen, dass sie Niemand überhörte.



    Danke fürs Lesen..ja ich weiß sind Fehler drin..dürfen korrigiert werden :]

  • Ein letzter Wunsch


    Viel habe ich mir gewünscht, in meinem Leben
    Viel wurde mir gegeben
    Ich habe nichts geehrt und nichts geschätzt
    Und dabei viele Menschen verletzt.


    Manchmal hatte ich einen Wunsch, obwohl ich glücklich war
    Manchmal wurde mir meine Sehnsucht klar
    Was kam nahm ich an und was ging hielt ich fest
    Es war meine Welt, ein warmes Nest
    -
    Einen Tag jedoch ging plötzlich alles verloren
    Was ich für wichtig auserkoren
    -
    Mit leeren Händen stand ich im Regen
    Mit leeren Händen begann ich, meine Gedanken zu bewegen
    Verzweifelt rief ich, doch niemand kam zu mir
    Mein Blick hielt gegen eine verschlossene Tür


    Ich schämte mich und wollte verzagen
    Ich schämte mich und wollte mich selbst begraben
    Es schien so einfach, ich konnte es tun
    Ich tat es, es war mein letzter Wunsch


    Und hier stehe ich nun.