Der Königsweg – André Malraux

  • Der Roman erzählt von einem alten Pilgerweg, der zwischen Angkor und Phimai einst ebenso bedeutend war, wir der mittelalterliche Jakobsweg in Europa.


    Die Handlung ist einfach, zwei europäische Abenteurer sind unterwegs im Urwald, im heutigen Grenzgebiet zwischen Kambodscha, Thailand und Laos, um antike Reliefe und Statuen zu rauben. Dabei fallen sie in die Hände von Urwaldmenschen, primitive nomadisierende Stämme, die es Heutzutage in dieser Gegend nicht mehr gibt. Der Autor lebte von 1923 bis 1927 im Fernen Osten, und beschreibt den Kult jener Stämme kurz vor ihrem Untergang durch Strafkommandos und den Bau der Eisenbahn. »Eine abenteuerliche Expedition und einen packendes inneres Drama«, in dem es vorwiegend um die Vergänglichkeit des Lebens geht.


    Vom Königsweg fasziniert, war ich etwas Enttäuscht, dass dieser alte Pilgerweg nur als Motiv der Handlung dient. Als Autor von Panasbodi, habe ich den eindrucksvollen Tempel Prasat Phnom Rung für die Handlung meines Romans gewählt, einer der zahlreichen Tempel am Königsweg. Hier scheint an bestimmten Tagen im Jahr die Sonne durch den gesamten axialen Korridor mit insgesamt 15 Pforten auf einer Länge von 75 Metern hindurch.
    Mehr darüber unter www.christoph-saurer.com oder als Leseprobe unter http://www.literaturnetz.com/c…details/gid,50/Itemid,27/

  • Ich habe den KÖNIGSWEG vor Ort in Kambodscha gelesen und fand das Thema um einen alten Handelsweg in Angkor-Reich dementsprechend interessant!


    Leider gibt es recht wenige Bücher über Kambodscha, die NICHT mit Pol Pot und den Roten Khmer zu tun haben, allein deswegen lohnt das Lesen dieses Buches schon - sofern man sich für das Land interessiert und erst recht wenn man es bereist!


    Mit Grüßen aus Köln


    Savanna

  • Auch ich habe das Buch mehr oder weniger Vorort gelesen, denn ich lebe nun schon seit bald zwei Jahren in Bangkok. Mich würde es sehr interessieren, ob es diese nomadisierenden Urwaldmenschen, die ihren Gefangenen das Augenlicht nehmen und sie dann als Sklaven halten, wirklich in dieser Gegend existiert haben? Im Norden von Thailand lebet jedenfalls noch ein Volk, das mit den australischen Ureinwohnern verwand ist. Ich meine hier nicht die zahllosen Bergvölkern mit ihren farbenfrohen Trachten, welche in den letzten 200 Jahren in Thailand aus Tibet, China oder Mianmar eingewandert sind. Im Roman wird der Kult von Urwaldmenschen beschrieben, wie er heutzutage vielleicht noch in Neuguinea zu finden ist.


    Gruß aus Bangkok