Rückentext:
Eine alte deutsche Sage. Eine neue deutsche Stimme.
Eine Geschichte von Liebe und Leid, wie Sie sie noch nie gelesen haben.
Kennt Ihr sie noch, diese furchtbaren Worte?
»Die Götter zeigen uns eine Reise. Aber es ist keine gute Reise, König«, hatten die Priester gesagt. »Lasst sie nicht auf diese Reise gehen. Verhindert es. Möglicherweise vergessen es die Götter dann.«
»Was?«, hatte Svenke wissen wollen. »Was sollen die Götter vergessen?«
»Den Schmerz, König, die Reise führt in Schmerz und namenloses Leid.«
Klappentext:
Europa im späten fünften Jahrhundert. Ein nordländischer Skalde wird von zwei Soldaten aus Island entführt und nach Süden verschleppt. Der Mann ist anscheinend verrückt, er hat seit zwei Jahren kein einziges Wort mehr gesprochen. Aber für den Auftraggeber dieser Entführung, einen machtgierigen, aber minderen Burgunderkönig am Rhein, ist er wertvoller als pures Gold. Denn der trotzige Verstummte ist Bryndt Högnisson, das Kind von Brynhild, der Königin von den Inseln, und ihrem heimlichen Geliebten: Hagen von Tronje. Bryndt ist der Einzige, der die Wahrheit kennt – die Wahrheit über die namenlose Tragödie im Hunnenland.
In berührenden Bildern und einer wunderbaren Sprache erzählt Viola Alvarez die Geschichte hinter der Geschichte: Ein Mann und eine Frau, die mit einer verzehrenden, verbotenen Liebe ein ganzes Volk in den Untergang reißen. Und ein Sohn, der versucht, hinter all den Erinnerungen eine Wahrheit für sein Leben zu finden.
Meine Meinung:
Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, dennoch meine nicht so ganz ausführliche Meinung:
Da mich die bisherigen Bücher der Autorin »Wer gab dir, Liebe, die Gewalt« und »Das Herz des Königs« sehr beeindruckt haben, kam ich an »Die Nebel des Morgens« nicht vorbei, obwohl das Thema Nibelungen eigentlich für mich ausgereizt war. Aber Viola Alvarez erzählt auch diesmal, wie in »Das Herz des Königs«, eine altbekannte Geschichte vollkommen neu, sodass auch dieses Buch für mich das reinste Lesevergnügen war.
Ganz oberflächlich kann man sagen, dass hier der schöne Siegfried so gar nicht der strahlende Held, sondern eher ein Blender, und der höchst interessante Hagen, nicht nur als Berater des bequemen Gunther, der eigentliche Held der Geschichte ist.
Viola Alvarez liefert in gewohnt gekonnter Form und in immer wieder beeindruckender Sprache einen tiefsinnigen, mitreißenden Roman und verzichtet auch diesmal auf billige Tricks, sodass jede Figur ihre eigene Geschichte hat und somit lebendig und glaubwürdig wirkt. Trotz (oder wegen?) aller Tragik war dieses Buch für mich ein wahrer Genuss und hat neben den anderen Büchern von Alvarez einen Ehrenplatz in meinem Regal. Und nun warte ich sehnsüchtig auf einen weiteren Roman von dieser Ausnahmeautorin...
Viele Grüße
Kalypso
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