'Frühling des Widders' - Seiten 001 - 161

  • Da das hier ja eine offene Leserunde ist (oder?), klinke ich mich mit Verspätung ein.



    Der Einstieg in den zweiten Band fiel mir leichter als beim ersten. Keine schwierige Kanonen-Versenk-Geschichte sondern eine leichtfüßig und humorvoll geschriebene Beschreibung einer mädchenhaften Trotzigkeit. Hat mir gut gefallen, der Einstieg. Süß, wie naiv Catherine sich von Doria ver- und entführen läßt. Allerdings finde ich im weiteren Verlauf, das es ganz schön seltsam ist, das das so lange nicht auffällt, wo Catherine ist.
    Ich bin auch mal gespannt, was aus der Beziehung wird und was Doria bezweckt. Er ist ja wirklich nett zu der Kleinen. Das er sie aber liebt, kann ich mir kaum denken. Aber es gab ja immer schon Männer, die sehr junge Mädchen mochten, wer weiß. Wahrscheinlich hat es aber eher mit Niccolo zu tun oder zumindest mit seinem Geschäft.
    Doria finde ich übrigens sehr interessant. Ich bin auf weiteres Zusammentreffen von ihm und Niccolos gespannt.


    Mir gefallen auch die anderen Charaktere sehr gut. Jeder ist als eigenständige Person gut ausgearbeitet. Ihre Dialoge sind wirklich sehr realitätsnah.


    Täusche ich mich, oder gibt es diesmal auch kleine Einblicke in Niccolos Gedankenwelt? :gruebel


    Probleme hatte ich nur mit der Einführung John le Grants. Das war eine dieser merkwürdigen Dunnett-Geschehnisse. Irgendwie fehlt mir dafür wohl das Verständnis. Weder hab ich sie so ganz verstanden, noch weiss ich, was das bedeuten soll. Für mich klingt es übermäßig bedeutungsschwanger, als müsste ich wunders was hineininterpretieren, aber in der Tat erscheint es mir nur wie eine gewollt originelle Einführung. Irgendwie stoße ich mich an solchen Szenen. Es gibt klasse Dialoge, originelles Personal, gut durchdachte Handlung und dann solche, in meinen Augen, unnötig komplizierte Geschehnisse.


    Ein anderer Knackpunkt, den ich schon zum Ende des ersten Bandes empfunden hab, ist diese Überhöhung der Hauptperson Niccolo. Sicher ist er besonders talentiert usw., aber ich hab es einfach nicht so gerne, wenn der Hauptakteur von der Autorin über die Maßen gelobhudelt wird. Das bei DD alle Fäden und Augenmerke auf Niccolo zulaufen, und zwar in meinen Augen mehr als bei anderen Autoren, muss ich wohl einfach so hinnehmen.
    Wahrscheinlich liegt es an dem ungewohnten Aspekt, ihn immer nur von anderen betrachtet zu sehen (was sie aber auch wirklich ausgiebig tun) und weniger von ihm selbst.


    Da ich ja immer was zu meckern haben muß, musste ich das natürlich loswerden :grin
    Ansonsten gefällt es mir recht gut bisher, ich bin gespannt, wie es weitergeht, in Trapezunt, mit Catherine, mit Doria und überhaupt. Und wer der Brandstifter ist!

  • Zitat

    Original von Darcy
    Da das hier ja eine offene Leserunde ist (oder?), klinke ich mich mit Verspätung ein.


    Total offen! Schön, daß Du hergefunden hast!


    Zitat

    Täusche ich mich, oder gibt es diesmal auch kleine Einblicke in Niccolos Gedankenwelt? :gruebel


    Sowas kommt selten vor, aber doch.


    Zitat

    Probleme hatte ich nur mit der Einführung John le Grants. Das war eine dieser merkwürdigen Dunnett-Geschehnisse. Irgendwie fehlt mir dafür wohl das Verständnis. Weder hab ich sie so ganz verstanden, noch weiss ich, was das bedeuten soll. Für mich klingt es übermäßig bedeutungsschwanger, als müsste ich wunders was hineininterpretieren, aber in der Tat erscheint es mir nur wie eine gewollt originelle Einführung. Irgendwie stoße ich mich an solchen Szenen.


    Interessant! Es geht einfach nur darum, daß Nicholas diesen Mann unbedingt kennenlernen und anheuern will, aber der weicht ihm aus und läßt sich nicht so einfach treffen, will in Ruhe gelassen werden. Also muß sich Nicholas etwas einfallen lassen, um ihn zu treffen und sein Interesse zu erregen. Das war eigentlich alles in der Szene.


    Zitat

    Es gibt klasse Dialoge, originelles Personal, gut durchdachte Handlung und dann solche, in meinen Augen, unnötig komplizierte Geschehnisse.


    Wieso unnötig? Diese Geschehnisse spiegeln die Charaktere wieder.


    Und gerade das komplizierte, Szenen, bei denen man erst mal nicht weiß, was man damit anfangen soll, ist Teil von Dunnetts Art zu schreiben. Denn die Bedeutungsschwangerschaft ist keine Scheinschwangerschaft, es steckt stets was dahinter. Und das zu entschlüsseln ist einer ihrer Reize. Man kann über diese Szenen aber auch einfach drüberlesen.


    Zitat

    Ein anderer Knackpunkt, den ich schon zum Ende des ersten Bandes empfunden hab, ist diese Überhöhung der Hauptperson Niccolo. Sicher ist er besonders talentiert usw., aber ich hab es einfach nicht so gerne, wenn der Hauptakteur von der Autorin über die Maßen gelobhudelt wird. Das bei DD alle Fäden und Augenmerke auf Niccolo zulaufen, und zwar in meinen Augen mehr als bei anderen Autoren, muss ich wohl einfach so hinnehmen.


    Diese Serie ist nun mal seine Geschichte, es dreht sich buchstäblich alles um ihn. Und es geht Hand in Hand. Dadurch, daß er ein sehr ungewöhnlicher junger Mann ist, zieht er auch all dieses Interesse an sich und bringt sich, absichtlich oder nicht, stets ins Geschehen.
    Was die Überhöhung betrifft, das sehe ich weniger so. Er hat besondere Talente, aber auch extreme Schwächen und Fehler. Das Durchlavieren und wie seine Männer dazu stehen, ist hier Teil der Handlung.


    Zitat

    Wahrscheinlich liegt es an dem ungewohnten Aspekt, ihn immer nur von anderen betrachtet zu sehen (was sie aber auch wirklich ausgiebig tun) und weniger von ihm selbst.


    Was ja auch das interessante daran ist. Wer ist der wahre Nicholas? Ist er so wie sie ihn sehen? Oder doch ganz anders?


    Zitat

    Da ich ja immer was zu meckern haben muß, musste ich das natürlich loswerden :grin


    Nur zu. Ich glaube, ich hatte mal versprochen, daß Du meckern darfst. :-]


    Zitat

    Ansonsten gefällt es mir recht gut bisher, ich bin gespannt, wie es weitergeht, in Trapezunt, mit Catherine, mit Doria und überhaupt. Und wer der Brandstifter ist!


    Dann hoffe ich natürlich, daß das so bleibt, im großen und ganzen.

  • Nach diesem Prolog musste ich gleich noch etwas schreiben. Der ist DD wirklich gelungen, obwohl er ein Konzept zeigt, denn man sonst eigentlich in Teil I nicht gesehen hätte, nämlich, dass jemand die Geschichte wie der Grieche erzählt.


    Vor allem gerätselt habe ich lange, wer nun hier eigentlich spricht, weil es sich sehr nach dem geheimen Drahtzieher aller Geschehnisse angehört hat. Zuerst dachte ich noch, dass es sich dabei um eine Art Statement der Autorin höchstselbst zu den Geschehnissen aus Teil I gehandelt hat, bin aber sehr stolz, dass ich bevor es genannt wurde, erraten habe, dass es der Grieche ist, der spricht.


    Der Prolog bildet einen schönen Übergang der Teile. Diesmal wurde damit auch gleich der historische Hintergrund etwas abgesteckt, was mir diesmal vielleicht etwas besser hilft, diesen auch zu erkennen.


    Worauf die Geschichte abzielen wird, bin ich schon sehr gespannt. Vor allem auch, ob die angedeutete Bedeutung des Griechen, auch sichtbar werden wird und was er mit dem letzten Satz meint.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Worauf die Geschichte abzielen wird, bin ich schon sehr gespannt. Vor allem auch, ob die angedeutete Bedeutung des Griechen, auch sichtbar werden wird und was er mit dem letzten Satz meint.


    Du wirst das auf jeden Fall erfahren - wenn Du das Buch bis zum Ende liest...


    Du hast übrigens noch echte Chancen aufzuschließen. Teil III ist noch nicht bei mir eingetroffen...

  • Zitat

    Original von Pelican


    Du wirst das auf jeden Fall erfahren - wenn Du das Buch bis zum Ende liest...


    Du hast übrigens noch echte Chancen aufzuschließen. Teil III ist noch nicht bei mir eingetroffen...


    Das klingt aber ein wenig pessimistisch. Ist Band II etwa nicht so gut wie der erste? Du machst mir noch Angst, weil ich eine Handlung in Trapezunt (vorher noch nie gehört, aber die Gegend auf der ich es auf der Karte gefunden habe, sagt mir nicht wirklich zu) noch nicht wirklich überzeugend finde. Ich hoffe aber, dass es viele Handlungen in Italien und Mitteleuropa gibt, immerhin sind die Karten auch vorne drinnen.


    Band III plane ich derzeit von 14. bis 20. März zu lesen.


    Die ersten beiden Kapitel finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Catherine als handlungstragende Person gefällt mir nicht wirklich. Kleines Gör das Erwachsene spielt. Nicht wirklich mein Geschmack, deswegen hoffe ich, dass die Handlung bald zu Niccolo schaltet. Obwohl es vom Konzept her auch sehr geschickt als Übergang gemacht ist, da man so doch indirekt einiges über den Verlauf seit dem Ende von Band I erfährt. Wie viel Zeit liegt eigentlich zwischen den beiden Büchern?


    Wieder kommt es zu einem Zwischenfall mit einem Schiff. Könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Dorian nun auch die Rolle eines Strippenziehers übernehmen wird, wie auch in Band I Niccolo bereits mit der Versenkung der Kanone sein "Spiel" begonnen hat? Die Art wie er sich Gottschalk zum Freund machen will, spricht dafür.


    Die Theorie, dass es ihm ums Erbe geht, hat was für sich. Ist sein beschriebener Reichtum nur übertrieben? Seine Erzählungen von seinen Reisen sprechen dafür, dass er ein Hochstapler ist. Wenn er aber wirklich so reich ist, dann ist ein Spechteln auf das Erbe eher unwahrscheinlich. Vielleicht ist er aber in Wirklichkeit Konkurrent von Niccolo und will sich so einen Vorteil (Spion für Geschäftsgeheimnisse?) schaffen.


    Der Aufstieg von Niccolo scheint auch weiterzugehen. Jetzt soll eine Galeere her.

  • Es geht ja spannend weiter. Nur komme ich leider so schleppend weiter, weil ich mir selbst verordnet habe, dass ich immer nach zwei Kapiteln 20 Seiten lernen muss. Diese etwas unschöne Dosierung gibt mir aber auch die Gelegenheit ausreichend über diese zwei Kapitel nachzudenken, was auch wieder ein positiver Nebeneffekt ist.


    Zum Glück hat die Haupthandlung nun wieder auch Niccolo gewechselt und Catherine bleibt jetzt im Hintergrund. Lang hätte ich die Gedanken von dem Gör nämlich nicht mehr ausgehalten. :hau


    Kapitel III hat also mit dem Gespräch zwischen Julius und Tobias bereits sehr vielversprechend begonnen. Während Niccolo an seinem Masterplan weiterarbeitet und es ihm wieder einmal gelingt alle Fäden im Hintergrund zusammenzuhalten, rätseln die Beiden über die für sie sichtbaren Dinge. Vor allem wie diese Szene beschrieben wurde war unheimlich komisch und wurde mit einem breiten Grinsen von mir im Gesicht gelesen.


    Mit Madonna Strozzi negli irgendwas hat DD wieder einen sehr gelungenen Charakter in die Geschichte eingebaut. Vor allem der Humor von DD hat es mir angetan. So ein trockener, schwarzer, sarkastischer und ironischer und zugleich subtiler Unterton ist selten zu finden, aber umso unterhaltsamer.


    Mit den Medici hab ich noch so meine Probleme. Durch "Das Salz von Florenz" von Tilman Röhrig (sehr gutes Buch, nur so nebenbei) bin ich immer schon zwei Generationen weiter bei Lorenzo de Medici, der zur Zeit leider erst 11 Jahre alt ist und daher vermutlich hier noch keine Rolle spielen wird.


    Cosimo erscheint mir hier fast zu monarchisch beschrieben, obwohl ich ihn von (Die Medici von James Cleurgh) eher in bürgerlicher Erinnerung habe. Vor allem was die politischen Umstände in Florenz betrefen dürfte, wäre eine solche monarchische Ausgestaltung seiner Macht wohl kaum denkbar und möglich gewesen.


    Interessant fand ich dann aber die Verhandlung. Einerseits für mich als totale wirtschaftliche Null, wo es schon bei den einfachsten ökonomischen Dingen zu happern anfängt, bei manchen Dingen ein bissl Bahnhof. Aber zum Glück halten sich die wirtschaftlichen Details ja in sehr engen Grenzen.


    Umso interessanter die politische Lage in Trapezunt, das ja irgendwo am Ende der Welt liegt. Aber wie Niccolo dort mit einem reperaturbedürftigen Schifferl hinschippern will und trotzdem heilankommen will, wenn ihm die Türken als Feinde vorher auflauern, ist mir noch ein bissl ein Rätsel. :pille Aber er wird sich das schon durchgedacht haben.


    Die menschlichen Enthüllungen ebenso sehr interessant. Ausserdem erklären sie auch ein wenig den Charakter von Julius. Einerseits jetzt sehr auf Sicherheit bedacht und eher ängstlich, was die Pläne von Niccolo betrifft, andererseits dem möglichen Gewinn auch nicht abgeneigt.
    Hier hat sich vor allem auch gezeigt, dass Niccolo nicht der verdorbene Charakter ist, dem so manche ihm in der vorigen Leserunde nach der Sichtbarwerdung seiner Fädensammlung angedichtet haben :nono, also keineswegs der skrupellose, über leichengehende Machtmensch.
    Es wäre hier sehr einfach für ihn gewesen Julius einfach um der Sache willen abzuschießen. Hat er aber nicht.


    Jetzt werden aber die Pläne von Dorias auch offenkundig. Hab ich mir doch gedacht, dass da mehr dahintersteckt. Ich bin aber froh darüber, dass nun er als Gegenspieler von Niccolo agiert und nicht Simon, weil Dorias doch eher auch ein Gegner ist, der nicht mit Gewalt arbeitet (zumindestens noch nicht), sondern eher mit Intrigen. Ist zwar auch nicht die feine englische Art, aber interessanter und auch leichter verdaulich.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Und auch über Nicco sagt uns das einiges. Er lügt für ihn und verpfändet buchstäblich die ganze Zukunft der Firma und Familie Charetty darauf, daß Julius die Wahrheit sagt und wirklich alles zurückgezahlt hat. Und er weigert sich, ihn zu entlassen. Warum? Hängt er so an ihm? Merkt man eigentlich nicht. Oder möchte er keine Schmutzwäsche in der Öffentlichkeit waschen und nach außen nur Einigkeit zeigen? Oder will er einfach seine kleine, um sich gesammelte Ersatzfamilie beisammenhalten?
    In Julius' Haut möchte man in dieser Situation nicht stecken.


    Seitdem ich jetzt auch Kapitel V kenne, bin ich mir bei dieser Szene auch nicht mehr sicher. War es vielleicht auch einfach reiner Selbstzweck? Wie hätte es ausgeschaut, wenn er vor Cosimo zugeben hätte müssen, dass er es nicht weiß? Hätten die Medici ihn dann für unzuverlässig gehalten und den Handel nicht geschlossen?


    Gerade dieses Spiel "Was traut man Niccolo zu?" beginnt für mich schon wieder sehr stark. Hatte er die Finger im Spiel, als bei dem Umzug die Festwägen zusammenstießen? Welche Motive führen ihn wirklich nach Trapezunt? Wie steht er zu Marian Chattery?
    Vor allem auch interessant, welche Karten er noch im Ärmel versteckt hält? Das Gespräch zwischen ihm und Doria war dabei sehr interessant, wie er diesem immer mit der Einmischung Mailands drohte. Hat er diese Möglichkeit wirklich?


    Aber auch im Kapitel VI, worin sehr gut geschildert wird, wie Niccolo immer an sein Wissen gelangt, ist auch zu finden, dass er sich von den Seemännern auch erklären läßt, wie man in der Nacht unbemerkt jemanden im Meer verschwinden lassen kann. Oder zwischendurch auch, dass er nur den Tod von Menschen in Kauf nehmen will, die er nicht persönlich kennt.


    Andererseits stellt sich auch gerade in Zusammenhang mit dem Prolog die Frage, wer wirklich die Fäden im Hintergrund zieht? Spielt Niccolo wirklich sein eigenes Spiel oder ist er selbst nur Marionette von jemand anderen?
    Hier findet sich von Gottschalk die Bemerkung, dass die ganze Geschichte mit der Galeere wie für sie geplant erscheint. Wer hat geplant: Niccolo, Doria, der Grieche mit dem Holzbein, Medici oder jemand anderes?


    Für mich scheint nun auch offensichtlich, dass Doria von anfang an geplant hat, an Catherine heranzukommen. Hier stellt sich auch wieder die Frage seit wann? Warum?
    Vor allem die Verbindung die im Gespräch zwischen Niccolo und Madame irgendwie negli Strozzi herauskommt, könnte dabei interessant sein. Dabei fragt sie ihn nach der Frau, die ihm in Brügge den Reichtum vorausgesagt hat. Niccolo sagt, dass es eine gewisse Violante von Naxos gewesen sei (kam die in Band I vor?). Dann zu seinen Plänen wird angedeutet, dass er den Zitronenduft bei Doria mit ihr in Verbindung bringt.


    Also wieder sehr spannend. Aber diesmal fast ein wenig sehr viel der wagen Andeutungen.

  • Zitat

    Original von taciturus


    Andererseits stellt sich auch gerade in Zusammenhang mit dem Prolog die Frage, wer wirklich die Fäden im Hintergrund zieht? Spielt Niccolo wirklich sein eigenes Spiel oder ist er selbst nur Marionette von jemand anderen?
    Hier findet sich von Gottschalk die Bemerkung, dass die ganze Geschichte mit der Galeere wie für sie geplant erscheint. Wer hat geplant: Niccolo, Doria, der Grieche mit dem Holzbein, Medici oder jemand anderes?


    Ich bin schon sehr gespannt, wie Du das am Schluß beurteilst. Ich bin mir darüber irgendwie immer noch nicht im Klaren.

  • @ Pelican:


    Da bin ich jetzt aber auch schon sehr gespannt. Mittlerweile würde ich nämlich Nicholas selbst ausschließen. Momentan wird er eher vom Schicksal und den Plänen anderer mitgetrieben. Vor allem begibt er sich jetzt auch auf unbekanntes Terrain. Er geht zwar manchmal eigene Schleichwege, aber die Hauptfahrtroute bestimmt derzeit jemand anderes.


    Wer und Warum wird sicher sehr interessant.


    zu Kapiteln 7 - 9:


    Vor diesen Kapiteln hatte ich schon etwas "Angst", weil ich normal Handlungen auch Schiffen nicht besonders mag. DD hat es aber geschafft auch eine Schifferlfahrt ohne Spannungsbruch zu erzählen und sehr interessante Informationen einzuflechten.
    In diesem Band ist auch die politische Großwetterlage besser herausgearbeitet. Vermutlich auch, weil die nun auch für Nicholas selbst Neuland ist, wohingegen die politische Situation Italiens für ihn bekannt war. Aufjedenfall verspricht die politische Lage rund um Trapezunt auch einiges an Spannung.


    Der Wettstreit (oder Kampf?) mit Doria geht auch in eine neue Runde. Die Geschichte mit den Dolchen hat DD sehr gut gemacht. Hier sieht man wirklich, dass sich die Beiden mit ihren Kopfspielen ebenbürtig sind.
    Daher gefällt mir auch die Rivalität zwischen Nicholas zu Doria besser, als jene zu Simon. Hier spielen die Kopfspiele eine viel bedeutendere Rolle. Der Kampf gegen Simon spielt sich auf einer direkteren, gewalttätigeren Ebene ab.


    Und jetzt brennt auch noch das Schiff. Wer steckt dahinter? Bei der guten Bewachung kann es fast niemand von außen gewesen sein, wenn kein offene Kampfhandlung gegen das Schiff stattgefunden hat, was ich vermute. Auch spannend ist, warum der Grieche nicht da ist. Zieht er die Fäden auch beim Brand im Hintergrund?
    Ich vermute, dass sich ein Spion und Saboteur eingeschlichen hat.

  • Am Wochenende hab ich es endlich geschafft mit "Frühling des Widders" anzufangen.


    Ich lese die alte Übersetzung, die diesmal von Hermann Stiehl stammt.
    Der Schreibstil hat sich mE duch den anderen Übersetzer ein klein wenig geändert, woran ich mich aber schnell gewöhnt habe.


    Der Anfang mit dem Prolog gefällt mir sehr gut.
    Ein wenig was vermutet von wem er stammt hatte ich ziemlich schnell, aber Gewißheit kam erst auf, als der Name des Griechen gefallen war.


    Etwas ungewöhnlich fand ich dann das es gleich mit Catherine und gar nicht mit Nicco weiterging.
    Trotzdem fand ich die Szenen mit der verliebten Kleinen doch ganz witzig und kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß Doria bei seiner Verbindung mit Ihr keine weiteren Hintergedanken hat.
    Zumindest verhält er sich aber sehr freundlich und entgegenkommend zu Ihr und gibt Ihr wenigstens das Gefühl, daß er sie liebt, auch wenn es nicht so sein sollte.
    Falls sie irgendwann aber herausbekommen sollte, daß er sie für seine Pläne ausnutzt, wird für sie sicher eine Welt zusammenbrechen.


    Doria finde ich bis jetzt den interessantesten Gegenspieler für Nicco, weil er seinen Konkurenzkampf eher über Intrigen als über offene Aggressionen laufen läßt.
    Das Ganze was sich zwischen den Beiden abspielt kommt mir bis jetzt eher wie ein Wettkampf unter Konkurenten vor.
    Wobei mir Julius wirklich leid getan hat, als in aller Öffentlichkeit seine nicht ganz so ruhmreiche Vergangenheit aufgerollt wurde.
    Das Nicco trotz der Gefahr, das der Kontrakt mit dem Medici platzt, so zu Ihm gehalten hat, fand ich richtig Klasse. Daran konnte man mE sehen wieviel Ihm an den Leuten liegt die er mag.


    Pater Gottschalk und John habe ich inzwischen auch in mein Herz geschlossen.


    Sehr schön fand ich wie Nicco mit John, vor diesem Festumzug, indem er mit seinem Kostüm die entsprechende Aufmerksamkeit auf sich lenkt, Kontakt aufnimmt.
    Der kleine Unfall von Dorias Wagen während besagtem Umzug war mE eine kleine Revange für die Sache mit Julius.


    Was den Brand auf dem Schiff betrifft, denke ich auch, daß ein Saboteur an Bord war.
    Ich vermute mal das dies vielleicht wieder einer von Dorias Hinterhalten war, um Nicco aufzuhalten, da ich es seltsam finde, daß er Ihn so lange mit der Sache mit den Messern beschäftigt und dann taucht auch noch Catherine auf, die Nicco ganz aus dem Konzept bringt und sogar vergessen läßt das sein Schiff gerade brennt.


    Ich bin schon richtig gespannt wie es jetzt weitergeht.

  • Zitat

    Original von Adriana
    Wobei mir Julius wirklich leid getan hat, als in aller Öffentlichkeit seine nicht ganz so ruhmreiche Vergangenheit aufgerollt wurde.
    Das Nicco trotz der Gefahr, das der Kontrakt mit dem Medici platzt, so zu Ihm gehalten hat, fand ich richtig Klasse. Daran konnte man mE sehen wieviel Ihm an den Leuten liegt die er mag.


    Nachdem es jetzt bereits ein paar Wochen her ist, erscheint mir diese Szene in einem etwas anderen Licht. Für Nicholas ist alles ein Spiel und er geht dabei auch gern ein sehr hohes Risiko ein, um auch einen sehr großen Gewinn einstreichen zu können.


    Hier geht er zwar das Riskio ein, dass er Julius blind vertrauen muss, dass dieser diese Angelegenheiten wirklich begliechen hatte, aber hätte er anders reagiert, dann hätter er im Grunde nur mehr verloren.
    Hätte Cosimo de Medici jemanden zum florentinischen Handelsvertreter gemacht, der nicht einmal seine engsten Mitarbeiter kennt?


    Und Nicholas hätte sicher einen Plan B für diesen Fall gehabt :-)

  • Deine hier aufgeführten rationalen Gründe sind mit Sicherheit auch mit ausschlaggebend für sein Handeln, aber ich denke das er Julius auf der freundschaftlichen Ebene auch nicht im Stich gelassen hätte.
    Meines Erachtens hat Nicco ein gutes Herz und möchte denen die er mag nicht wirklich, durch seine riskanten Pläne, Schaden.
    In diesem Fall war aber auch nicht Nicco Schuld, daß Julius plötzlich so negativ ins Rampenlicht gerückt wurde.


    Ich denke auch, daß es noch einen Plan B gab :-).