Organspendeausweis

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Gummibärchen
    Nicht nur manche Organe, sondern eigentlich alle, kann man nicht unbegrenzt im Körper belassen, wenn man sie noch weiter verwenden will.


    Ich meinte ja auch nicht "unbegrenzt". Eher so, dass z.B. ein Herz schneller weiterverwendet muss als die Leber (nur als Beispiel).
    Aber vielleicht ist es ganz falsch :gruebel


    Danke für den Link. Wenn ich das richtig verstehe, geht es also auch nur mit Zustimmung, wenn man nichts bei mir findet.
    Dennoch - ich glaub, ich werd den Ausweis doch ausfüllen ;-)

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  • Meine Eltern dürfen eigentlich machen, was sie wollen. In einem Organspendeausweis kann man die Entscheidung ja auch anderen übertragen. In erster Linie will ich nicht, dass meine Angehörigen von irgendwelchen Ärzten überrannt werden. Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen, was ich gewollt hätte, sondern sollen einfach das tun, womit sie am besten zurechtkommen. Wenn es ihnen hilft, meine Organe zu spenden, sollen sie es tun. Wenn nicht, dass bleibt eben alles da, wo es ist. Wenn ich tot bin, interessiert es mich eh nicht mehr, was mit meinem Körper passiert.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • http://www.fuers-leben.de/index.php/faqs/general/n,8/s,0


    Die Seite hier ist eigentlich ganz informativ.
    Zur unterschiedlichen Haltbarkeit der Organe kann ich nichts fundiertes sagen.
    Würde aber auch dazu tendieren, daß vermutlich gewisse Organe weniger lange außerhalb eines Körpers aufbewahrt werden können, als andere.
    Es ist ja auch nicht so, daß die Organe entnommen und wie das Blut irgendwo gelagert werden. Das Organ wird entnommen und sofort wird eine OP für den Empfänger angesetzt.
    Ich weiß, bei meinem Onkel, was das damals mitten in der Nacht und alles war schrecklich streßig.... Der Anruf kam und sofort wurde er mit einem Rettungswagen zu Hause abholt und ins Klinikum transportiert. Wenn ich mich richtig erinnere wurde das Herz damals sogar eingeflogen.... da bin ich aber nicht mehr hundertprozentig sicher.

  • @BJ: Ja, so ungefähr hab ich mir das auch vorgestellt. Danke für den Link.

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  • Wenn man die Entscheidung den Angehörigen überläßt (womöglich, ohne vorher mit ihnen gesprochen zu haben), sind sie wohl vielmals einfach überfordert. Stellt Euch das vor: da stirbt ein geliebter Mensch und man ist voller Trauer. In dem Moment kommt ein freundlicher Arzt und fragt, wie das denn mit der Organspende sei? --- Da kann man vor Trauer nicht mehr denken und dann kommt eine solche Frage. Wer soll denn da klar entscheiden?


    Ich habe auch schon seit vielen Jahren einen Spenderausweis und habe auch mit meinem Mann schon darüber gesprochen.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • In Österreich ist es ja so, dass jeder potentieller Spender ist und erst, wenn mein einen Ausweis hat, dass man nicht spenden will, ist man davor gefeit. - Finde ich auch gut so.


    In einem anderen Forum haben aber die meisten irgendwie Angst davor, die Hornhaut zu spenden bzw wollen sie das nicht. Irgendwie ist es auch bei mir, dass ich genau damit Probleme hätte :gruebel
    Aber ich habe mich nicht dagegen ausgesprochen...

  • Also ich habe schon seit ein paar Jahren einen Organspendeausweis, allerdings auch nur, weil ich einen solchen durch Zufall bei meinem Hausarzt herumliegen sah. Eigentlich frage ich mich persönlich, was ich als verstorbener Mensch noch mit meinen Organen soll. Es wäre doch kostbares Material, womit man ggf. noch einem kranken Menschen helfen kann.


    Wenn man es daher nüchtern betrachtet, finde ich, wird darüber viel zu wenig aufgeklärt und sollte der Staat sich nicht wundern, dass es zu wenig Organspender gibt. Diese Ausweise könnten an sehr viel mehr Orten ausliegen, mit entsprechender Informationsbrochüre. Das wäre eine geringe aber effektive Investition. Die Regelung in Österreich wäre eine weitere gut gelöste Alternative, deckt sich aber evtl. mit einigen Gesetzen in Deutschland nicht.

  • Damit hier keine Eule mit der Ausrede kommen kann, daß sie nicht weiß, wo es sowas gibt:


    Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann man sich den Ausweis online ausfüllen und anschließend ausdrucken!


    Klick

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Meine Eltern dürfen eigentlich machen, was sie wollen. In einem Organspendeausweis kann man die Entscheidung ja auch anderen übertragen. In erster Linie will ich nicht, dass meine Angehörigen von irgendwelchen Ärzten überrannt werden. Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen, was ich gewollt hätte, sondern sollen einfach das tun, womit sie am besten zurechtkommen. Wenn es ihnen hilft, meine Organe zu spenden, sollen sie es tun. Wenn nicht, dass bleibt eben alles da, wo es ist. Wenn ich tot bin, interessiert es mich eh nicht mehr, was mit meinem Körper passiert.


    Findest Du nicht, daß Du es Dir damit sehr einfach und Deinen Eltern ziemlich schwer machst, indem Du die Entscheidung auf sie abwälzt? Also ich bin froh darüber, daß ich zum Beispiel weiß, daß mein Mann generell einer Organspende zustimmt, aber gerne seine Augen behalten möchte... OK, akzeptiere ich so und gut. Das macht es mir im Fall der Fälle sicherlich viel leichter und ich werde nicht mit Dingen konfrontiert, auf die ich nicht vorbereitet bin.

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  • Tom :
    Mir gefällt die "Psychologie" dahinter. Ich bin automatisch dabei und muss was tun, um nicht dabei zu sein. Viele machen das sicher aus Bequemlichkeit nicht, so wie viele anderswo, wo es eben die umgekehrte Regelung gibt, aus Bequemlichkeit keinen Ausweis dafür besitzen.

  • Für alle Eulen, die einen Organspendeausweis haben, es macht Sinn, diesen ab und an zu aktualisieren und mit neuem Datum zu unterschreiben; so kann man auch nachvollziehen, daß dies immer noch der eigene Wille ist und daß dieser aktuell ist!

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  • Zitat

    Original von Prombär
    In Österreich ist es ja so, dass jeder potentieller Spender ist und erst, wenn mein einen Ausweis hat, dass man nicht spenden will, ist man davor gefeit. - Finde ich auch gut so.


    In einem anderen Forum haben aber die meisten irgendwie Angst davor, die Hornhaut zu spenden bzw wollen sie das nicht. Irgendwie ist es auch bei mir, dass ich genau damit Probleme hätte :gruebel
    Aber ich habe mich nicht dagegen ausgesprochen...


    Das hab ich an einer anderen Stelle gemeint, das find ich viel besser so. Stand ja zeitlang in Deutschland auch zur Diskussion und ich frage mich, warum man das nicht einführt :gruebel


    Warum hat man mit Hornhaut-spenden Probleme? ?(


    lucy1987 : Ja, da geb ich dir recht. Ich denke auch, dass da viel mehr darüber aufgeklärt werden sollte.

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  • Caia : Eigentlich bin ich eher gegenteiliger Meinung. Wenn ich Organspenderin bin, meine Eltern aber nicht wollen, dass irgendwelche Organe entfernt werden, können sie da eigentlich nichts gegen tun. Ich möchte einfach nicht, dass sie in so einer Situation von Ärzten bequatscht und überrumpelt werden. Deshalb habe ich ihnen auch gesagt, dass sie bloß nicht auf das Argument "Ihre Tochter hätte bestimmt gewollt, dass..." eingehen sollen. Wenn ich tot bin, will ich gar nichts mehr. Wichtig ist, was meine Eltern wollen.


    Wenn es ihnen hilft, dass sie mit meinen Organen anderen Menschen das Leben retten können, sollen sie sie spenden. Wenn sie sich mit dem Gedanken, dass mein Körper ausgeschlachtet wird, nicht anfreunden können, dann sollen sie ihn halt so beerdigen, wie er ist.


    Aus Gesprächen weiß ich, dass meine Eltern Probleme damit hätten, wenn mir Organe entnommen würden. Ich wollte aber nicht "Nein" ankreuzen, damit sie noch die Möglichkeit haben, sich anders zu entscheiden, sollte der Fall eintreten.

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  • Zitat

    Original von Prombär
    Gummibärchen :
    Keine Ahnung... irgenwie... weiß nicht. Die Augen sind die Tür zur Seele. Ist vielleicht blöd, weil wenn du tot bist, ist deine Seele (bzw sollte sie im besten Fall ;-) ) eh nimmer im Körper sein, aber damit könnte ich es mir erklären. :gruebel


    Da sehe ich persönlich immer eher den Nutzen für die noch lebende Person, die diesen Teil des Körpers vieeeel viel eher benötigt als jemand, deren Körper schon tot ist. Vielleicht muss man nicht unbedingt schonmal einen toten Menschen gesehen haben, um dies so zu sehen, aber mir hat es ein wenig eher die Augen geöffnet, im wahrsten Sinne des Wortes.. Und wir können so verdammt froh sein, dass die Medizin schon so weit ist, Organe zu transplantieren.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Caia : Eigentlich bin ich eher gegenteiliger Meinung. Wenn ich Organspenderin bin, meine Eltern aber nicht wollen, dass irgendwelche Organe entfernt werden, können sie da eigentlich nichts gegen tun. Ich möchte einfach nicht, dass sie in so einer Situation von Ärzten bequatscht und überrumpelt werden. Deshalb habe ich ihnen auch gesagt, dass sie bloß nicht auf das Argument "Ihre Tochter hätte bestimmt gewollt, dass..." eingehen sollen. Wenn ich tot bin, will ich gar nichts mehr. Wichtig ist, was meine Eltern wollen.


    Wenn es ihnen hilft, dass sie mit meinen Organen anderen Menschen das Leben retten können, sollen sie sie spenden. Wenn sie sich mit dem Gedanken, dass mein Körper ausgeschlachtet wird, nicht anfreunden können, dann sollen sie ihn halt so beerdigen, wie er ist.


    Aus Gesprächen weiß ich, dass meine Eltern Probleme damit hätten, wenn mir Organe entnommen würden. Ich wollte aber nicht "Nein" ankreuzen, damit sie noch die Möglichkeit haben, sich anders zu entscheiden, sollte der Fall eintreten.


    Ich kann mir trotzdem vorstellen, daß es Angehörigen helfen kann, wenn man selbst eine klare Aussage getroffen hat - für mich hat das auch etwas damit zu tun, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Wenn es Deinen Eltern schwer fallen würde, gut, aber überleg mal, würde es ihnen nicht helfen, wenn sie wüßten, daß Du die Organspende befürwortest?


    Und im Falle, daß Du die Entscheidung auf sie überträgst, werden sie im Fall des Falles genau das erleben, was andere hier schon befürchtet haben: Die Ärzte "fallen über sie her" und zwingen sie, schnell eine Entscheidung zu treffen. Willst Du ihnen das zumuten? Oder mit einer klaren Aussage, sei sie nun ja oder nein, ihnen diese Entscheidung abnehmen?

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  • Zitat

    Original von Caia
    Ich kann mir trotzdem vorstellen, daß es Angehörigen helfen kann, wenn man selbst eine klare Aussage getroffen hat - für mich hat das auch etwas damit zu tun, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Wenn es Deinen Eltern schwer fallen würde, gut, aber überleg mal, würde es ihnen nicht helfen, wenn sie wüßten, daß Du die Organspende befürwortest?


    Und im Falle, daß Du die Entscheidung auf sie überträgst, werden sie im Fall des Falles genau das erleben, was andere hier schon befürchtet haben: Die Ärzte "fallen über sie her" und zwingen sie, schnell eine Entscheidung zu treffen. Willst Du ihnen das zumuten? Oder mit einer klaren Aussage, sei sie nun ja oder nein, ihnen diese Entscheidung abnehmen?


    Ich verstehe schon, was du meinst.


    Nur wenn meine Eltern wüssten, dass ich die Organspende befürworte, aber sie selber dagegen sind, würde das auch nicht viel helfen. Ich denke, meine Eltern würden sich dagegen entscheiden und daher müsste ich auf dem Ausweis dann "Nein" ankreuzen. Damit tue ich mich im Moment aber noch schwer.


    Mir geht es in erster Linie darum, dass meine Eltern sich von Ärzten nicht einreden lassen, dass ich hätte spenden wollen. Es ist ihre Entscheidung. Wenn ihr Sozialgefühl ihnen sagt, dass sie meine Organe spenden möchten, ist das in Ordnung. Sie sollen einfach wissen, dass sie nicht in meinem Sinne handeln müssen. Wenn ich tot bin, brauche ich meine Organe nicht mehr. Wenn es aber für meine Familie aus irgendwelchen Gründen wichtig ist, dass sie drinbleiben, dann sollen sie sie drinlassen.


    Es ist ja nicht so, dass ich mich meinen Eltern gegenüber nie zur Organspende geäußert hätte. Sie kennen meinen Standpunkt. Dennoch ist im Organspenderausweis die Entscheidung ihnen überlassen.

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  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    [Nur wenn meine Eltern wüssten, dass ich die Organspende befürworte, aber sie selber dagegen sind, würde das auch nicht viel helfen. Ich denke, meine Eltern würden sich dagegen entscheiden und daher müsste ich auf dem Ausweis dann "Nein" ankreuzen. Damit tue ich mich im Moment aber noch schwer.


    Warum? Soviel ich weiß, kann man doch (zumindest, wenn man über 18 ist, vorher weiß ich es nicht) die Entscheidung selbst treffen. Und was auch immer deine Eltern davon halten - es ist DEIN Körper und DEINE Entscheidung und diese haben sie zu akzeptieren, auch wenn es ihnen schwerfällt.
    Ist ja nicht so, dass du etwas mit deinem Körper machen willst, nur um deine Eltern zu ärgern. Du willst jemanden damit helfen, wenn es geht. Und da seh ich es eigentlich genauso wie Caia.
    Aber naja - wenn du mit deinen Eltern darüber gesprochen hast und sie dann auch wissen, dass sie es dann entscheiden müssten - ok. Aber verstehen tue ich das dennoch nicht :gruebel

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